Zerstörtes Gewinde im Motorblock ("Ölwanne")
Servus allerseits,
vorbab: ich bin mir nicht 100% sicher ob ich hier im richtigen Forum bin, versuche es aber trotzdem mal.
Folgende Situation (Bilder sind hier: https://imgur.com/a/PdN4SXJ):
Ich habe an meiner 2002er SV 650 einen Gewindestopfen (ungefähr auf der Höhe der Ölablassschraube, wird aber *nicht* zum Ölablassen genutzt) gelöst, da sie dort etwas öl schwitzte. Ich dachte ich erneuere kurz die Kupferdichtung und fertig. Aber so einfach ist es natürlich nicht: Das gesamte untere Gewinde vom Motorblock hängt mir in der Schraube.
Glücklicherweise ist der Gewindestopfen nur 1cm tief, und die Gewindebohrung 22mm tief.
Glücklicherweise habe ich auch eine längere Schraube hier.
Unglücklicherweise will sie das Gewinde nicht wirklich greifen.
Unglücklicherweise ist mir zudem noch ein hauchdünner Riss an besagter Bohrung aufgefallen. Bin mir ziemlich sicher der Vorbesitzer hat die Schraube fälschlicherweise zum Ölablassen benutzt und dann eben viel zu fest angezogen... naja.
Nun hatte ich folgenden Plan:
Ich versuche erstmal das Gewinde wieder vernünftig anzuschneiden, dass die neue Schraube greifen kann. Dann die neue Schraube mit Gewindedichtung nutzen. Für den Riss hatte ich mir überlegt ein wenig Flüssigmetall zwischen Schraube und Motorblock aufzutragen und die Schraube dann sehr leicht anziehen (Riss soll ja nicht größer werden). Ich weiß "Pfusch", aber: ich muss diese Schraube nie wieder öffnen, der Fahrzeugpreis würde teurere Arbeiten nicht rechtfertigen und die SV hat keine Ölwanne die man austauschen könnte.
Was haltet ihr von der Idee? Habt ihr bessere Vorschläge?
Danke euch!
Beste Antwort im Thema
Ein Riß wird nie kleiner und auch nicht dichter.
Gehäuse leerräumen, schweißen, neues Gewinde oder gleich neues Gehäuse.
18 Antworten
Wie teif geht den der Riss rein? Mit Flüssigmetall wird das sicherlich nichts an dem Riss. Würd nur versuchen die Schraube dort rein zu bekommen und Gewindedcihtmittel an Gewinde machen, Schraube rein und Dichtung drunter. und naürlich nie wieder dran drehen.
Zitat:
@Daciageha schrieb am 23. Juni 2020 um 14:41:43 Uhr:
Wie teif geht den der Riss rein? Mit Flüssigmetall wird das sicherlich nichts an dem Riss. Würd nur versuchen die Schraube dort rein zu bekommen und Gewindedcihtmittel an Gewinde machen, Schraube rein und Dichtung drunter. und naürlich nie wieder dran drehen.
Der Riss geht bis ca. 3 Umdrehung des kaputten M16 Gewindes hoch - am intakten Gewinde ist er nicht mehr zu erkennen. Das Flüssigmetall würde ich auch eher als zusätzliche Absicherung nutzen, da ich die Schraube ungerne fest anziehen möchte (wg. Riss). Sodass sich da trotz des geringeren Anzugdrehmoments auf keine Fall was lösen kann.
Denke doppelt hält in dem Fall besser (Gewindedichtung + Flüssigmetall) und da die Schraube sowieso nie wieder raus muss passt das. Oder was sagst du?
Leider sind Reparaturen am Motorblock sehr defizil und es kann leicht sein, dass durch ungeeignete Reparaturmethoden der Guß- oder Aluguß dabei zerstört wird, was eine sehr teure Reparatur nach sich zieht.
Besorge Dir Loctite (mittel oder schwer).
Versuche das Gewinde nachzuschneiden. Saubermachen
Dann eine Gewindebuche 14mm auf 16mm (dann machst Du eben eine kleinere Schraube (aber mit ev. höherer Festigkeitsklasse rein - zumindest, wenn es geht...).
Die Gewindebuchse mit Loctite einsetzen 1 Std. aushärten lassen und immer wieder freuen
Zitat:
@catcherberlin schrieb am 23. Juni 2020 um 18:54:35 Uhr:
Besorge Dir Loctite (mittel oder schwer).
Dann eine Gewindebuche 14mm auf 16mm (dann machst Du eben eine kleinere Schraube (aber mit ev. höherer Festigkeitsklasse rein - zumindest, wenn es geht...).
Die Gewindebuchse mit Loctite einsetzen 1 Std. aushärten lassen und immer wieder freuen
Wie ist das denn mit der Gewindebuchse, ich habe ja aktuell das Problem dass die Schraube das intakte Gewinde nicht richtig greift - das wird doch bei der Gewindebuchse doch ebenfalls so sein, oder?
Da ich dann ja eh nachschneiden muss kann ich ja direkt ne Schraube benutzen, oder hat eine Gewindebuchse sonst noch Vorteile?
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Ein Riß wird nie kleiner und auch nicht dichter.
Gehäuse leerräumen, schweißen, neues Gewinde oder gleich neues Gehäuse.
Zitat:
@micha23mori schrieb am 23. Juni 2020 um 19:06:45 Uhr:
Ein Riß wird nie kleiner und auch nicht dichter.
Gehäuse leerräumen, schweißen, neues Gewinde oder gleich neues Gehäuse.
Naja wenns geschweißt wird dann brauch ich auch kein neues Gewinde, dann kann auch komplett zu geschweißt werden, da dass Loch eh nicht benötigt wird. Wollte aber erstmal versuchen das ohne schweißen zu lösen.
überkopf schweissen, während öl aus dem Motor tropft? das wird wohl nix, und das aluminum das für den Guss heutiger Motoren verwendet wird, lässt sich selten schweissen.
prüfe ob deine neue schreibe nicht nur vom durchmesser, sondern auch von der steigung passt, dasu brauchst du nur die gewinde beider schraubrn ineinander stecke, und schauen ob die zähnr alle zusammengreifen
dann besorgst du dir Flüssigdichtung, ist ähnlich wie Hochfeste schraubensicherung.
und wenn alle gewinde passen und alles entfettet ist, schraubst du das zusammen
Mit dem Riss ist das ja so eine Sache, wie dick ist das Material an dieser Stelle? Wenn er bis ans Gewinde geht könnte durchaus sein daß er schon auf der anderen Seite des Materials angekommen ist. Dann nützt dir das beste Dichtmittel im Gewinde wenig, dann wird es immer wieder leicht durch den Riss raus Ölen. Richtig dicht bekommst den Riss nur nur mit schweißen oder halt neues Gehäuse/(Motor?). Könnte an dieser Stelle auch Recht problematisch werden und im eingebauten Zustand Recht schwierig. Am einfachsten wäre der Versuch mit dem Gewindedichtmittel, Flüssigmetall kann man zusätzlich probieren sicherlich nicht verkehrt. Musst dann halt sehen was passiert. Ich würde es auch so machen wie du es vorhast. Wenn dicht, dann dicht und spart Kosten, bevor du jetzt da große Reperaturversuche unternimmst.
Ist denn sicher das die neue Schraube das gleiche Gewinde hat wie alte? Manchmal könne kleine Unterschiede eine Menge ausmachen und gar zu schwergängig sollte die Schraube da nicht rein gehen, könnte den Riss vergrößern.
Durch Kerbwirkung und ständiges Wärmen und Abkühlen, Vibrationen wird der Riß arbeiten und sich schlecht dichten lassen egal mit welchem Dichtmittel.
Da es sich um ein Motorrad handelt würde ich aufgrund der möglichen Unfallgefahr im Falle eines größerem Ölverlusts immer zu Neuteilen greifen.Anders verhält sich die Sache an einem Oldtimer wo es keine Neuteile mehr gibt.
Zitat:
@Daciageha schrieb am 23. Juni 2020 um 20:23:29 Uhr:
Mit dem Riss ist das ja so eine Sache, wie dick ist das Material an dieser Stelle? Wenn er bis ans Gewinde geht könnte durchaus sein daß er schon auf der anderen Seite des Materials angekommen ist. Dann nützt dir das beste Dichtmittel im Gewinde wenig, dann wird es immer wieder leicht durch den Riss raus Ölen. Richtig dicht bekommst den Riss nur nur mit schweißen oder halt neues Gehäuse/(Motor?). Könnte an dieser Stelle auch Recht problematisch werden und im eingebauten Zustand Recht schwierig. Am einfachsten wäre der Versuch mit dem Gewindedichtmittel, Flüssigmetall kann man zusätzlich probieren sicherlich nicht verkehrt. Musst dann halt sehen was passiert. Ich würde es auch so machen wie du es vorhast. Wenn dicht, dann dicht und spart Kosten, bevor du jetzt da große Reperaturversuche unternimmst.Ist denn sicher das die neue Schraube das gleiche Gewinde hat wie alte? Manchmal könne kleine Unterschiede eine Menge ausmachen und gar zu schwergängig sollte die Schraube da nicht rein gehen, könnte den Riss vergrößern.
Der Riss ist Hauchdünn und ist noch nicht bis zur anderen Seite durchgedrungen.
Die Schraube hat sicher ebenfalls ein M16 x 1,5 Gewinde, sollte also definitiv passen. Hab es mit der alten Schraube und dem Gewindeschneider abgeglichen.
Ich habe Gewindedichtmittel bestellt und werde mich dann die Tage mal dransetzen, solange sammle ich noch Input.
Zitat:
@micha23mori schrieb am 23. Juni 2020 um 20:30:56 Uhr:
Durch Kerbwirkung und ständiges Wärmen und Abkühlen, Vibrationen wird der Riß arbeiten und sich schlecht dichten lassen egal mit welchem Dichtmittel.
Da es sich um ein Motorrad handelt würde ich aufgrund der möglichen Unfallgefahr im Falle eines größerem Ölverlusts immer zu Neuteilen greifen.Anders verhält sich die Sache an einem Oldtimer wo es keine Neuteile mehr gibt.
Das Problem ist hauptsätzlich das der Wirtschaftlichkeit. Die SV hat leider keine abnehmbare Ölwanne, es müsste also die komplette rechte Motorhälfte geleert und ersetzt werden.
Da die SV Motoren fasst alle nur im gesamten verkauft werden ist es schwer nur eine Gehäusehälfte zu bekommen.
Ich weiß dass das ganze keine fachgerechte Reperatur ist und bin mir den Risiken bewusst. Aber ich glaube wenn ich das ganze jetzt einmal wirklich ordentlich "Pfusche" und danach regelmäßig an der Stelle nach Öllecks ausschau halte, hält sich das Risiko stark in Grenzen. Wenn sich der Riss weiter öffnet bemerke ich das denke ich bevor da auf einmal massiv Öl verloren geht.
Bei meiner Husqvarna habe ich im linken Motordeckel einen Riss, den ich provisorisch mit Knetmetall abgedichet habe.
Das ist jetzt schon über 3 Jahre dicht.
Ersatzdeckel habe ich besorgt, aber noch nicht eingebaut.
Probiere es einfach aus, du hast ja nichts zu verlieren.
Den Beginn des Risses bohrt man aus, damit er nicht wandert und dann an ein Schweißgenie übergeben und hoffen.
nehm erstmal die Methode Mit Gewindedichtmittel, die ist zerstörungsfrei, alles mit Bohren und schweissen lässt sich nicht mehr rückgangig machen