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Zero Tolerance oder nur noch Abzocke

Themenstarteram 25. Oktober 2010 um 10:42

Es geht - mal wieder - ums Rasen und Blitzen. Und jetzt kommt gar der sammler mit so 'nem Fred. Weder möcht ich mich aus was rausreden (wozu auch - gezahlt wird eh) noch die Schuld auf andere schieben. Grundsätzlich gehöre ich zu denen, die sagen: Wenn man Dich beim Rasen erwischt, musst Du eben zahlen. Und grundsätzlich bin auch ich der Meinung, dass Geschwindigkeitskontrollen notwendig sind und der Verkehrssicherheit dienen.

Was jetzt aber abgeht, treibt mir doch die Zornesröte ins Gesicht, denn hier fühle ich mich verarscht und habe den Verdacht hier geht es nur ums Geld. Daher möchte ich die Story hier zum Besten geben:

Der Tatort: Eine kaum befahrene Kreisstraße, ein Waldstück, durchaus übersichtlich, aber die Einmündung der Zufahrt zu einem Stift irgendwelcher heiligen Schwestern. Daher Tempo 70. Akzeptiert und Gashahn zu.

Auch den grauen Kasten konnte man von weitem sehen, ein Blick auf die Uhr beruhigt: Etwas um 75 km/h, da kann ja nix passieren. Und dann passierts eben doch. Es blitzt.

Ja was zur Hölle machen denn die beiden Gemeindeangestellten ? Leute verarschen ?

Nein... die Antwort gibt auch der aktuelle Bußgeldktalog: Wer nach Abzug der Meßtoleranz auch nur ein (1 !) km/h zu schnell ist, kann mit 10 Euro zur Kasse gebeten werden. Wer also mit 75 km/h fährt, muss sich nach Abzug der Messtoleranz 72 und damit zwei zuviel ankreiden lassen und zahlt "Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 2 km/h" - 10 Euro.

Der Ermessensspielraum wird voll ausgenutzt, insbesondere auf Straßen, wie dort, wo kaum Verkehr ist. Da wird einfach der Messbeginn auf 74 km/h gesetzt. Ich wollt's nicht glauben...

Die Finanznöte der Kreisstädte scheinen größer als vermutet...:(

Stellt Euch darauf ein.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 25. Oktober 2010 um 10:42

Es geht - mal wieder - ums Rasen und Blitzen. Und jetzt kommt gar der sammler mit so 'nem Fred. Weder möcht ich mich aus was rausreden (wozu auch - gezahlt wird eh) noch die Schuld auf andere schieben. Grundsätzlich gehöre ich zu denen, die sagen: Wenn man Dich beim Rasen erwischt, musst Du eben zahlen. Und grundsätzlich bin auch ich der Meinung, dass Geschwindigkeitskontrollen notwendig sind und der Verkehrssicherheit dienen.

Was jetzt aber abgeht, treibt mir doch die Zornesröte ins Gesicht, denn hier fühle ich mich verarscht und habe den Verdacht hier geht es nur ums Geld. Daher möchte ich die Story hier zum Besten geben:

Der Tatort: Eine kaum befahrene Kreisstraße, ein Waldstück, durchaus übersichtlich, aber die Einmündung der Zufahrt zu einem Stift irgendwelcher heiligen Schwestern. Daher Tempo 70. Akzeptiert und Gashahn zu.

Auch den grauen Kasten konnte man von weitem sehen, ein Blick auf die Uhr beruhigt: Etwas um 75 km/h, da kann ja nix passieren. Und dann passierts eben doch. Es blitzt.

Ja was zur Hölle machen denn die beiden Gemeindeangestellten ? Leute verarschen ?

Nein... die Antwort gibt auch der aktuelle Bußgeldktalog: Wer nach Abzug der Meßtoleranz auch nur ein (1 !) km/h zu schnell ist, kann mit 10 Euro zur Kasse gebeten werden. Wer also mit 75 km/h fährt, muss sich nach Abzug der Messtoleranz 72 und damit zwei zuviel ankreiden lassen und zahlt "Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit um 2 km/h" - 10 Euro.

Der Ermessensspielraum wird voll ausgenutzt, insbesondere auf Straßen, wie dort, wo kaum Verkehr ist. Da wird einfach der Messbeginn auf 74 km/h gesetzt. Ich wollt's nicht glauben...

Die Finanznöte der Kreisstädte scheinen größer als vermutet...:(

Stellt Euch darauf ein.

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am 25. Oktober 2010 um 11:18

Wer durch Österreich fährt, kann auf den Signalbrücken Geschwindigkeitsbegrenzungen sehen. Da kann 80 oder 100 oder auch 120 stehen. Wenn unterhalb, zwischen den beiden km/h-Symbolen die unscheinbaren Buchstaben "IGL" zu sehen sind, dann heißt das nicht, daß Igel versuchen die Fahrbahn zu überqueren, sondern, daß das "Immissionsschutzgesetz-Luft" in Kraft ist. Dies wiederum bedeutet "Null-Toleranz" bei der Überschreitung des angezeigten Limits.

Österreicher wissen sowas ...

Allsquare

Heizer! :D

Das die Gemeinde an den 10 Euro was verdient, kann ich mir kaum vorstellen.

56km/h bei 50 in Südtirol kosten übrigens 156 Euro, wenn stationär geblitzt und per Post zugestellt.

Tja Sammler... evtl. sollte man den Bußgeldkatalog einfach in "Sonderabgabenliste" umtiteln? :)

Irgendwann kommt sicher wer auf die Idee "Sie fuhren 68 und haben das Limit nicht exakt eingehalten - 10 Euro" ? Das lässt sich sicher noch optimieren... :p

 

Ich frag mich langsam, wann denn die "echten" Cops endlich auch die Schnauze voll haben - Stellen weg, Mittel kürzen, als Abgabenschergen missbraucht, als Ziel für Bürgerwut über politische Unverschämtheiten verheizt. Und dann noch die Akzeptanz beim Bürger durch angelernte "Stadtgeldbeschaffer" beschädigt und das Ziel - Verkehrssicherheit durch einsehbare Kontrollen - torpediert.

 

Hoheitliche Aufgaben sollten einfach dort bleiben, wo sie hingehören. Frei von Kosten-, Ideologie- und Einnahmedruck.

jm2c

 

am 25. Oktober 2010 um 12:49

tja, irgendwo muss die Grenze sein ... Bei 72, oder 72,5 oder doch 72,798 ... Eines ist sicher: Dein Tacho schummelt zu wenig ...

Gruß k2

Zitat:

tja, irgendwo muss die Grenze sein ...

Mhm... beim Erbsenzählen aber auch. Sonst wird es so unglaubhaft wie immer weniger akzeptiert.

Ich schätze mal ferner... deswegen hat ein Cop ja auch einen Ermessensspielraum - er kann unter Berücksichtigung des Sinnhintergrundes und der jeweiligen Umstände diese Grenzen eben so verschieben... dass der Sinn der Übung gewahrt ist. Geldeintreiberei und Wegelagerei ist übrigens - zumindest vorgeblich - nicht der Sinn.

 

 

am 25. Oktober 2010 um 13:05

Zitat:

Original geschrieben von allsquare

Wer durch Österreich fährt, kann auf den Signalbrücken Geschwindigkeitsbegrenzungen sehen. Da kann 80 oder 100 oder auch 120 stehen. Wenn unterhalb, zwischen den beiden km/h-Symbolen die unscheinbaren Buchstaben "IGL" zu sehen sind, dann heißt das nicht, daß Igel versuchen die Fahrbahn zu überqueren, sondern, daß das "Immissionsschutzgesetz-Luft" in Kraft ist. Dies wiederum bedeutet "Null-Toleranz" bei der Überschreitung des angezeigten Limits.

Österreicher wissen sowas ...

Allsquare

Hi,

was heisst denn "Immissionsschutzgesetz-Luft" ... Die max. zugelassen Geschwindigkeit kannst du doch im 2,3 oder im 5 Gang fahren. Da kommt es doch nicht direkt auf die Geschwindigkeit, sondern auf den gefahrenen Gang an. Ziehen die dich dann auch aus dem "Verkehr" wenn du einen zu niedrigen Gang eingelegt

Mike

Betrachte es einfach als Training. Falls du irgendwann mal Richtung Kufstein oder in die Schweiz verschlagen wirst, solltest du dich an dieses "Training" gut erinnern. Dort bist du dann bei einem km/h zuviel nicht mehr mit 10 Euro dabei...

Grüße, Martin

Themenstarteram 25. Oktober 2010 um 13:10

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn

Heizer! :D

Das die Gemeinde an den 10 Euro was verdient, kann ich mir kaum vorstellen.

Tja, den Heizer - Schuh muss ich mir wohl anziehen, 2 km/h können schon entscheidend sein, keine Frage, die Diskussion wäre ja akademisch. Und über die Gepflogenheiten unserer Nachbarstaaten bin ich im Bilde, ich reise viel mit der moppete.

Die Gemeinde (bzw. es sind die unteren Verwaltungsbehörden, also Kreisstädte und Landratsämter) verdienen da schon was dran, denn bis aufs Porto enstehen eigentlich keine nennenswerten Kosten, denn die Angestellten im Verwaltungsdienst arbeiten nach dem "ehda" - Prinzip, sprich, sie sind eh da, egal ob sie was tun oder nicht. Nach diesem Prinzip arbeitet auch die Po... nein ich halts Maul, ich denke gerade an S 21 und das kann Folgen haben.:(

Worum es mir bei diesem -auf den ersten Blick sinnlos erscheinenden - Fred ging, ist zumindest der Hinweis, dass die Faustformel "Vorgeschriebenes Tempo plus 10 km/h und Dir passiert nix" die auch hier zuweilen propagiert wurde nun ebenso ins Märchenreich gehört, wie die Meinung, Motorradfahrer können nicht identifiziert werden und außerdem haben die vorne ja kein Kennzeichen. Schmarrn.

Ich zahle diese 10 Euro mit einem müden Arschrunzeln, da hat mir die sportliche Jugend schon bessere Tickets päsentiert. Und schuld ist außer mir an dem Ticket niemand, wenn, dann ärgere ich mich über mich selbst, ich hab den Kasten ja gesehen und hätte demonstrativ noch bremsen können. (Hätt ich vielleicht auch gemacht, wenn nicht dieser Mercedes-Kombi schon ganz ungeduldig auf 2 Meter dran gewesen wär, weil ich ihm zu langsam fuhr.)

Nur - mit diesen niedrigen Schwellenwerten - es gilt immer noch der Grundsatz des pflichtgemäßen Ermessens hätte ich nicht gerechnet. Die ärgern mich, denn ich habe eigentlich durch meinen beruf gelernt zu unterscheiden, wo aus Gründen der Verkehrssicherheit gemessen wird (Unfallschwerpunkte) und weshalb z.B. morgens um 05:00 Uhr auf einer vierspurigen Ausfallstraße, das hat nämlich andere.

Und wenn wir Zustände wie in CH oder A bekommen, dann sollten wir das wenigstens wissen und uns darauf einstellen.

Auch wenn das weitgehend automatisiert ist, kostet das doch ein wenig mehr als das Porto.

Und die Jungs müssen da ja zu zweit sich die Eier schaukeln. Das die sowieso da sein müssen, ist kein Argument. Die könnten ja auch was sinnvolles tun.

Mit den ganzen Betriebs-, Personal- und Abschreibungskosten ist ein 10 Euro-Tempoknöllchen bestenfalls kostendeckend. Aber es dient ja der Verkehrserziehung...:rolleyes:

Wollemer hoffen, dass das keine Schule macht.

am 25. Oktober 2010 um 13:44

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

 

Worum es mir bei diesem -auf den ersten Blick sinnlos erscheinenden - Fred ging, ist zumindest der Hinweis, dass die Faustformel "Vorgeschriebenes Tempo plus 10 km/h und Dir passiert nix" die auch hier zuweilen propagiert wurde nun ebenso ins Märchenreich gehört, wie die Meinung, Motorradfahrer können nicht identifiziert werden und außerdem haben die vorne ja kein Kennzeichen. Schmarrn.

... ich hab´s oben schon gesagt ... die Frage ist, wie viel der Tacho schummelt !

Zitat:

Original geschrieben von allsquare

Wer durch Österreich fährt, kann auf den Signalbrücken Geschwindigkeitsbegrenzungen sehen. Da kann 80 oder 100 oder auch 120 stehen. Wenn unterhalb, zwischen den beiden km/h-Symbolen die unscheinbaren Buchstaben "IGL" zu sehen sind, dann heißt das nicht, daß Igel versuchen die Fahrbahn zu überqueren, sondern, daß das "Immissionsschutzgesetz-Luft" in Kraft ist. Dies wiederum bedeutet "Null-Toleranz" bei der Überschreitung des angezeigten Limits.

 

Österreicher wissen sowas ...

 

Allsquare

Haben e-Mobile freie Fahrt? :-D

Zitat:

Original geschrieben von Metalmaster86

Haben e-Mobile freie Fahrt? :-D

Nein. Denn die Reifenabrollgeräusche werden ja weiterhin von ihnen böse und mutwillig ausgesendet. :)

Grüße, Martin

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn

Wollemer hoffen, dass das keine Schule macht.

Ich befürchte ganz stark: das wird..., das wird... (Schule machen!!!)!

Da es ja leider eben nicht um's Kostendeckende geht - wie der sammler in seinem Vorpost schon schrieb - werden auch andere Kommunen, etc. merken, das Kleinvieh auch viel Mist macht... :(

Themenstarteram 25. Oktober 2010 um 15:26

Zitat:

Original geschrieben von X_FISH

Zitat:

Original geschrieben von Metalmaster86

Haben e-Mobile freie Fahrt? :-D

Nein. Denn die Reifenabrollgeräusche werden ja weiterhin von ihnen böse und mutwillig ausgesendet. :)

Grüße, Martin

Du hast den Elektrosmog vergessen:

Immission:

Zuführung von festen, flüssigen oder gasförmigen verunreinigenden Stoffen, Wärme, Geräusche, Erschütterungen u.a.m., die auf den Menschen und die belebte und unbelebte Natur einwirken (z.B. Schadstoffimmission, Wärmeimmission, Lärmimmission, Elektrosmog). (aus "Umweltlexikon")

@lewellyn: Das stimmt so nicht. Denn die Jungs (und Mädels) von der Blitzerfraktion haben einen Auftrag: Sie haben gewinnbringend zu arbeiten. Es gab bisher so eine Anstandsregel, wenngleich nicht geschrieben, dass erst ab 5 km/h eingeschritten wird, denn sonst schaut man mehr auf den Tacho, als auf die Straße. Das heißt, dass bei der bis 100 km/h abzuziehenden Messtoleranz das Gerät auf X+9 eingestellt war. Ich weiß wovon ich rede, das ist nicht erfunden.

Ein wenig dachte man dabei auch an den Verkehrsteilnehmer... das war halt mal.

Die stehen da für eine bestimmte Zeit. Das wird vorgeplant. und 10 x 10 Euro sind schon hundert, die man sonst vielleicht nicht hätte, zumal es bei dieser Örtlichkeit sehr schwer fällt überhaupt 70 zu fahren, da muss man sich schon zwingen. Der hinter mir wird gedacht haben "Was ein Arschloch" und nachher war er happy. Ich war schon deshalb auf der Hut, weil ich diese Stelle kenne, da hat mir der damals 19-jährige Nachwuchs mit einem flotten Opel Tigra schon mal Ärger bereitet und das nicht wegen 2 km/h, beileibe nicht...:rolleyes:

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