ZAHNRIEMENRISS Corsa B ´93 60 PS
Hallo zusammen,
Habe da ein übles Problem. An dem Wagen meiner Frau, ein Corsa B (´93), 1,4 Ltr. 60 PS ist
bei ca. Tempo 40- 50 km/h der Zahnriemen gerissen!!!
Bevor ich den Wagen in die Werkstatt schleppe, wollte ich erstmal selbst einen neuen
Zahnriemen aufziehen.
Nu bekomme ich diese schei... Kurbelwellenriemenscheibe nicht ab....ich kann sie nicht
fixieren und genug Kraft anwenden um die Schraube zu lösen. 1.Gang ist eingelgt und Handbremse
(wie im Ratgeberbuch angegeben) auch gelößt,...aber die Kurbelwelle dreht sich immer mit....
Hat da jemand noch einen Tip? Es ist doch wohl kein Linksgewinde.....,..oder?!
Hat jemand schon das gleiche Problem gehabt..? Es soll ja auch Motoren geben, bei denen ein Zahnriemenriss
keine Probleme (Motorschaden) macht.
Das Nockenwellenrad stand zuletztminimal nach der Markierung....Kurbelwellescheibe minimal vor OT (Markierung).
Ich bin für jeden Ratschlag dankbar..
Gruß, Matze
43 Antworten
Haben die anderen Zylinder genausoviel Öl abbekommen? Mach den ganzen Kopf erstmal rundum sauber. Krümmer + Stehbolzen können montiert bleiben.
Die Ventile kann man selbst ausbauen wenn man sich einige Hilfsmittel selbst bastelt.
Auf der Rückseite müssen die Federn gespannt werden ohne dabei das Ventil zu verkanten oder in Richtung Brennkammer zu drücken. Es gibt dazu spezielles werkzeug. Eine Schraubzwinge geht nicht weil man durch die schräge Krafteinwirkung die Ventilführung beschädigt werden kann.
Auch muß der Ventilschaft hinten frei bleiben damit die Ventilkeile entnommen werden können.
Es bietet sich an, hier aus einer Stahlplatte ein Plättchen auszuschneiden welches dann mit 2 Schraubzwingen niedergedrückt werden kann.
Auch wäre ein Stück Wasserrohr denkbar aus dem man mit der Flex einen Halbkreis ausschneidet (unten einen Ring mit etwa 3mm stehenlassen).
Im Schraubstock drückt man dann das Rohr senkrecht nieder und entnimmt durch die Öffnung die Ventilkeile.
Absolute Wichtigkeit hat die Schonung der Ventilführung. Das obere Ende vom Ventil darf nicht verbogen, verkratzt oder sonstwie beschädigt sein weil beim Ausbau dann die Führungen beschädigt werden. Mit dem richtigen Hilfsmittel geht alles ganz problemlos: Federn niederdrücken und Ventilkeile entnehmen. Federn entspannen und abnehmen. Ventil vorsichtig ausbauen.
Es dürfte nicht zu teuer sein, den ganzen Zylinderkopf zu einer freien Werkstatt zu fahren und dort um Demontage der Ventile zu bitten. Ist dere Kopf dann noch in Ordnung so kann man dort auch die neuen Ventile bestellen und einbauen lassen. das dauert mit entsprechendem Werkzeug keine 30 Minuten. Dann sollte man die Ventile noch einschleifen lassen damit sie auf dem alten (geprüften!) Ventilsitz noch abdichten.
Die Ventilschaftabdichtungen könnte man auch gleich erneuern. Zumindest an den defekten Ventilen ist das sehr ratsam.
Wie sehen die Kolben aus? Meist bleibt nur ein kleiner Abdruck im Metall zurück; das ist unbedenklich.
Hi
,..ich danke dir für die zügigen und ausführlichen antworten.
Die Kolben sehen wirklich gut aus. Es ist nur mit Mühe eine "Kontaktspur" festzustellen ( zu sehen). Zu fühlen (Fingernageltest) ist nichts....
Morgen werde ich den Kpf dann mal sauber machen,das Nockenwellengeäuse öffnen und reinschauen. Danach werde ich dann entscheiden, ob ich selber wechsel, oder die Sache an eine Werkstatt abgebe..
Übrigens:Alle 4 Zylinder sahen so aus (schwarz). Einige Ventile waren aber auffällig hell gefärbt.....aber keine Beschädigung....
....soooo,...die beiden Ventile sind raus. Das war wirklich kein Problem, wie Du sagtest...
Ich habe die Version mit dem modifizierten Stück Wasserrohr genommen und mit Gefühl die Feder herunter gedrückt, Keile raus....entspannt,...Feder raus...und gaaanz vorsichtig Ventil entnommen. Die gingen so leicht raus, die konnte man fast "rauspusten". Ich hoffe daher, dass die Ventilführung deswegen auch o.k. ist.
Ich habe mal die ausgebauten Ventile in eine Handbohmaschine gespannt, und langsam drehen lassen. Man konnte dan gut erkennen, dass sie im unteren (breiteren) Bereich verzogen waren.
Die Auflageflächen auf dem Zylinderkopf zeigen so keine Spuren oder Beschädigung.
Ich werde mir am besten mal 2 neue Auslassventile besorgen, einbauen, einschleifen, und dann mal die ganze Geschichte wie Du beschrieben hast mit Benzin auf Dichtheit überprüfen....am besten Brennkammer nach oben und einfüllen, oder?!
Ist es Sinnvoll die Ventile im Zubehör zu kaufen, oder doch gleich lieber nach Opel..?
So teuer können die Dinger doch nicht sein...
Im Moment stehen die defekten Ventile gereinigt und sauber auf dem Küchentisch und ich versuche meiner Frau beizubringen, dass nicht der kaputte Zahnriemen das Problem ist, sonderen diese beiden kleinen Dinger..! (Tja, versuche mal einer "nichttechnisch" interessierten Frau den Zusammenhang zwischen Zahnriemen und defekten Ventilen klar zu machen.....da ist es ja schon fast einfacher die ganze Sache zu reparieren ;-)
...bis auf weiters, Gruß,
Matze
Ist es Sinnvoll die Ventile im Zubehör zu kaufen, oder doch gleich lieber nach Opel..?
->Das ist prinzipiell egal. Nur keine NoName Ware (die ich aber bei Ventilen noch nie gesehen habe).
So teuer können die Dinger doch nicht sein...
-> siehe unter
http://www.opelszene.com/docs/pd424009743.htm
Im Moment stehen die defekten Ventile gereinigt und sauber auf dem Küchentisch und ich versuche meiner Frau beizubringen, dass nicht der kaputte Zahnriemen das Problem ist, sonderen diese beiden kleinen Dinger..!
->Ich hebe manche Teile auch auf. Immer wieder lustig als Erinnerung.
Besorge die Ventile, Schleifpaste und einen Sauger für die Ventile (damit man sie bequem zum Schleifen drehen kann; das Teil kostet fast nichts). Reinige den Kopf grünlich damit kein Sand o.ä. stört.
Den ft mit einem Tropfen Öl benetzen und die Paste an der Fräßung des Ventils anbringen (nicht zu viel). Dann langsam ohne zu viel Druck drehen (mit beiden Händen wie man in der Wildnis Feuer macht). Alle paar Zyklen das Ventil nach oben einige Millimeter abheben, drehen und neu ansetzen. Riefenbildrung wird so verhindert. Etwas wasser kann hinzugefügt werden. Es sollte keine Paste zum Schaft kommen; sonst gründlich abwaschen. Die Paste kann zwischendurch abgewaschen und erneuert werden. Nach wenigen Minuten nimmt man das Ventil heraus, reinigt die Sache und trägt etwas (sehr wenig) Tusche auf. Ventil kurz einsetzen und herausquillende Tusche mit Lappen aufnehmen. Nach abnehmen vom Ventil sieht man ob es gut flächig anliegt. Auch an dem Glanz des polierens sieht man die Qualität der Arbeit.
Man reinigt nochmals SEHR sorgfältig und steckt das Ventil ein. Der Ventilschaft wird mit geringer Kraft in eine Richtung gedrückt. An seinem Abstzand legt man ein Stahllineal auf den Kopf und hält es fest ohne zu verrutschen. Jetzt zieht man den Schaft mit geringer Kraft in die andere Richtung. So kann der Verschleiß der Ventilführung grob geschätzt werden. Da nichts geklemmt hat ist ein Schaden der Führung jedoch (wie fast immer) nicht zu vermuten.
Die alten Ventilschaftabdichtungen werden entfernt. Einfach mit einer Kombizange nach oben abziehen. Neue Schaftabdichtungen vorsichtig aufsezten und mit Werkzeug und GUMMI-Hammer vorsichtig aufklopfen. Dabei muß das Ventil voll eingeschoben sein und die Montagehilfe (kriegt man zusammen mit den Gummis; als Notbehelf geht auch Tesa) über den Schaft gezogen worden sein. Die Hilfe vberhindert eine Beschädigung der Dichtlippe beim Schieben über den Ventilschaft (scharfe Kante an Nut für Ventilkeile).
Als Werkzeug für die Schaftdichtungen nimmt man ein Alurohr in das man ein Loch bohrt. Das Loch wird so groß gebohrt daß sich die Schaftabdichtungen schön zentrieren und am äußeren Metallring dicht aufsetzen. Die Bohrung sollte entgratet werden.
Der Tausch der Schaftdichtungen ist freiwillig. Es sei jedoch empfohlen ihn durchzuführen weil sonst nach dem Austauisch der Ventile Ölverbrauch auftreten kann. Bei vorhandener zeit können gleich alle 8 Schaftdichtungen getauscht werden. das aber nur wenn vorher Ölverbrauch festgestellt wurde.
Wenn die Dichtungen jeweild montiert sind zieht man die Momntagehilfe ab und baut die Federn mit den Keilen wieder zusammen. Der Schaft darf dann nicht mehr aus den Schaftdichtungen rausgezogen werden weil an der erwähnten Nut die Dichtlippen beschädigt werden. Also etwas vorsichtig arbeiten und die Ventile gegen Herausfallen sichern.
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..hmm, habe heute noch ein paar Angebote rein geholt... ATU, und noch 2 andere lokale Zubehör- Läden.
Es bewegte sich alles um 29- 30 Euro pro Ventil.
Ich denke, dann bestelle ich mal online...ich stöber mal durchs Netz...
die Ventile, die unter dein angegebenen Link müßten doch passen..ist zwar Kadett E, aber auch ein c14nz- Motor...
..2 Ventile, Zylinderkopfdichtung, Ventilschaftdichtungen (2x) und Ventildeckeldichtung sind bestellt....
...zwischen Nockenwellengehäuse und Zylinderkopf war ja nix....nur Dichtmittel (Atmosit oder ähnl.)
...alles für ca. 61 Euro (incl Versand)....da kann man doch nicht meckern....schaun wir mal, wann es ankommt ;-)
Gruß, M
soo,..die Teile sind da (innerhalb eines Tages).
Ventile habe ich heute schön eingeschleift.....und dichten gut ab.
Habe leider einen kl. Fehler gemacht und die neuen Ventilschaftdichtungen draufgemacht, wo die neuen Ventile noch nicht eingesetzt waren...jetzt muß ich versuchen die Ventile so durch die Dichtungen zu bekommen...
Oder die Dichtungen wieder abziehen....aber das geht wohl kaum ohne Beschädigung....
hmmm, ...morgen mal weitermachen..ich berichte..
Gruß, M
Die Schaftabdichtungen gehen nicht mehr unbeschadet runter.
Ein Durchführen der Ventileschäfte durch die Dichtungen wird diese definitiv beschädigen auch wenn man dreht, Ölt und vorsichtig ist. Die Ventile sind am Schaft extrem scharf und hier darf auch nichts geändert werden.
Eine Lösung wäre es, die Nuten im Schaft mit Wachs auszufüllen, z.B. von den roten Käsen (Babybell o.ä.). Aber ehrlich: wegen 2x3$ würde ich nicht den Erfolg der bisher sauber ausgeführten Arbeit riskieren.
Ich würde die Schaftdichtungen entsorgen und einfach 2 Neue kaufen. Opel sollte die vorrätig haben oder innerhalb 24h beschaffen können.
RESPEKT an euch beide!!!!!!
Schade das ich nicht soviel Ahnung hab wie p.petes!!
Und dir matze Vile Glück!!
Verfolge weiter ob es am Schluß geklappt hat!!!!
Wow, P- Petes, Du scheinst die Preise bei Opel gut zu kennen....habe heute Mittag noch schnell 2 neue Ventilschaftdichtungen besorgt. Das Stück für genau 3 Euro!
Du hast mich überzeugt.....wäre wirklich ärgerlich, wenn wegen der paar Euro nach der ganzen Arbeit Ölverlust auftreten würde...
Heute Abend habe ich den Kopf komplett fertig gemacht.....Ventile und neue Dichtungen sind drinne...
War schon eine Fummelei. Die Demontage der Ventile ging doch einfacher als der Einbau. Na, ja die Keile in die richtige Position zu bekommen.war ziemlich schwierig...wollt ja auch nix kaputt machen...Aber alles in allem... ging´s recht gut!
Morgen habe ich keine Zeit (leider), Sonntag muß ich ausnüchtern ;-)
...also gehts Montag abend weiter...Dichtflächen sauber machen..etc..
Es ist doch richtig, daß zwischen Zylinderkopf und Nockenwellengehäuse keine Dichtung kommt, oder?
Es müsste doch Atmosit oder Ähnl. reichen....irgendwo müßte ich noch so ein Töpfchen mit dem Zeug stehen haben...
Gruß, Matze
Mit Stahllineal Kopf beidseitig auf Verzug prüfen. Alle Dichtllächen sorgfältig reinigen.
Die Schraubenbohrungen im Motorblock mit Druckluft ausblasen oder mit Bremsenreiniger aussprühen. Flüssigkeitsreste können mit dünnem Schlauch (Außenhülle von abisoliertem Kabel) und Staubsauger entfernt werden. Notrfalls geht auch ein Lappen der mit dem Schraubendreher bis zum Boden der Bohrung eingedrückt wird und die Flüssigkeit aufnimmt.
Motor auf OT stellen und dann Kurbelwelle etwa soweit zurückdrehen daß die obenstehenden Kolben etwa 2cm unter OT stehen. Hydrostößel, Schwinghebel und Druckstücke einbauen. Jetzt Kopfdichtung auflegen. Kopf aufsetzen (wird von 2 Metallhülsen gegen verschieben gesichert). Oberseite vom Kopf außenherum mit Atmosit / Hylomar bestreichen. Nur die Außenkante wird benetzt; idealerweise eine etwa 0.2mm dicke deckende Schicht auftragen.
Nockenwelle auf OT Position bringen und mit Nockenwelengehäuse aufsetzen. Auch hier schützen 2 Hülsen vor Verschiebung. Kopfschrauben am Gewinde leicht einölen und einstecken. Alle Schrauben von hand bis zum Anliegen anziehen. Dann von innen beginnend spiralförmig nach außen laufend die Schrauben jeweils 2 Umdrehungen anziehen. Die sooft wiederholen bis das Nockenwellengehäuse fest auf dem Kopf steht und sauber anliegt. Jetzt von innen beginnend spiralförmig die 25Nm anziehen. Dann 60 Grad, 60 Grad, 30 Grad. Beim Anziehen variierender Kraftaufwand wird ignoriert.
Dann wird das Nockenwellenrad aufgesetzt und auf OT Position gebracht (KÜRZESTER WEG). Steht das Rad fest auf OT so wird auch die Kurbelwelle auf dem kürzesten Weg auf OT gestellt. Ab jetzt darf nichts mehr verdreht werden! Sofort Zahnriemen auflegen und spannen. OT Position von Nockenwellenrad und Kurbelwellenrad nochmals prüfen und dann bei ausgebauten kerzen den Motior von Hand langsam und vorsichtig durchdrehen. OT und Riemenspannung nochmals prüfen.
Dann den Rest montieren, Wasser + Öl in Ordnung bringen und den Motor 15 Min warmlaufen lassen. Jetzt spiralförmig alle schrauben nochmals 30 Grad anziehen. Fertig.
Ich habe Deinen Text schon einmal ausgedruckt..(für die Garage..)
Zum Thema "OT Stellung" habe ich da mal eine grundsätzliche Frage:
Wie genau sollten die Markierungen auf dem Nocken- und Kurbelwellenrad zu den Markierungen auf dem Mororgehäuse stehen. Sind da Abweichungen von einige mm möglich oder normal?
Ich frage, weil ich beim Ausbau bemerkt habe, dass, wenn dass Nockenwellenrad genau auf OT steht, steht es unter einen gewissen Gegendruck....also sind Ventile betätigt. Dadurch hat das Nockewellenrad das Bestreben immer wieder ein wenig vor, oder zurück zu springen. Oder anders herum gesagt; heisst OT nicht; alle Ventile geschlossen sein?
Gruß, Matze
Eine Toleranz von wenigen Millimetern ist okay. Der Riemen darf aber nicht einen ganzen Zahn versetzt sein. Die Stellung der KW (Kolben 2cm tiefer) verhindert Probleme bei der Montage des Kopfes. Erst ganz zukletzt bei der Rimenmontage wird die KW wieder zurückgedreht. Das NW Rad steht bei OT nie ganz Kräftefrei.