WW gekauft mit verdecktem Wasserschaden
Hallo liebe WW-Freunde,
ich habe ein Problem und denke, Ihr könntet mir auf die Sprünge helfen:
Ich habe im Sommer ein WW (Bj 1993, vom Händler, der mich auf einen "behobenen Wasserschaden" im Bereich der Tür aufmerksam gemacht hat) gekauft . So steht es auch im Vertrag. Als meine Kinder (ich bin schon Opa) das Teil in den Herbstferien nutzen wollten und wir es flott machten, bemerkten wir an mehreren Stellen, v.a. Heckseite und hintere Seitenflächen und der Verbindung zwischen Bodenplatte und Seitenwände und Seitenwänden und Heckwand, dass der Wagen dort, na ja, marode war. Ich habe im September den Händler angerufen und wir vereinbarten einen Termin zur Besichtigung und Absprache. Der war heute und nun hat er mir folgendes gesagt: 1. Wasserschäden seien bei alten WW (1993) normal, 2. die Schäden hätte er (obgleich er wenige Zentimeter neben den besagten Stellen nach eigener Angabe den Boden saniert hatte, nicht gesehen und 3. die "richtigen" Wasserschäden würde er aus Kulanz reparieren. Nun meine Frage in die Runde: Kann er das tatsächlich so hin bekommen, dass ich meine Kinder/Enkel beruhigt mit dem WW losziehen lassen kann? Übrigens: Einen aktuellen TÜV hat der WW vom Mai 2017, da steht nur "Bodengruppe gealtert", was mich bei dem Baujahr ja nicht stutzig gemacht hat.
Vielen Dank für Eure Hilfe
Angehängt Bilder von den Ecken der Bodengruppe und von den Kanten zur Seitenwand Bild 1-4 hintere Ecke re, 5-7 Seitenkanten, 8 und 9 vordere Ecken. Unter dem Wassertank innen hat sich das Sperrholz bereits in Pulver (trocken) aufgelöst.
PS: Es wäre schön, wenn Ihr nicht allzu häufig meine Einfalt beim Kauf unterstreichen würdet - ich weiß ja, ich hätte es verdient ...
Beste Antwort im Thema
Ja, dieWohnwagenpreise sind jenseits von Gut und Böse. Und das Lustige ist, gilt auch für Wohnmobile, die Altfahrzeuge machen die Preissteigerungen der Neufahrzeuge mit.
Meinen ersten Hobby Prestige, Bj. 1982 habe ich in top Zustand mit 7 Jahren für 7ooo DM gekauft, incl 2 Vorzelten. Vor 15 Jahren bot man mir einen Flair für 22ooo EUR an (6700TA, 3achs., Heckgarage, Alde ans gut ausgestattet, leichter Rep.-stau). Neupreis damals ca 90ooo DM, Zahlen sind aus dem Gedächtnis.
Heute kann man einen Flair suchen, der an dem regulären Werteverlust teilnimmt.
Bevor ich mir einen 25 Jahren alten Wohnwagen an den Hals hänge, würde ich mieten, und wenn es über Jahre gehen würde. Immer neueste Fahrzeuge mit der entspr Sicherheit und ansonsten abgeben und mit nichts was am Hut.
88 Antworten
1. ja ist normal bei dem alter dass solche schäden auftreten. dennoch gibt es in dem alter natürlich auch genügend die noch dicht sind und solche schäden nicht haben. bei ersteren sieht man vom kauf ab oder weiß worauf man sich da einläßt bei letztem hat man einen guten kauf (der entweder ähnlich kostet oder auch deutlich mehr oder auch mal weniger. das preisgefüge bei so alten kisten ist immer recht groß und 100% vergleichbar von modell und zustand gibt es ja quasi ohnehin nicht)
2. der verkäufer kann das durchaus reparieren, nachbesser. wie gut oder schlecht das wird kann dir aber niemand im vorraus sagen. macht er es ordentlich dürfte der aufwand erheblich sein. macht er es marktwertgerecht wäre es wohl eher nur ein zurechtpfuschen dessen was offensichtlich ist (also ähnlich dem bereits vor verkauft erfolgtem reperatur oder vertuschungsversuch)
---------
du hast nun verschiedene möglichkeiten.
a) finde dich mit ab. macht etwas urlaub damit und versuch ihn halt irgendwann wieder loszuwerden. oder macht dir selbst die mühe ihn zu restaurieren (ist aber böse aufwändig. der kauf eines anderen wohl sinnvoller. materia wie platten, holz, kleber nieten, dämmstoffe etc pp kosten auch etwas geld und ein schönes endfinisch bekommt ein laie wohl kaum hin. etwas werkzeug, platz und vor allem zeit braucht man wohl auch dazu, neben handwerklichem geschick natürlich)
b) reperaturversuch des händlers. nunja da wäre es sinnvoll dabenzusitzen. zu sehen wieviel er rausreißt und zu sehen was wieder reinkommt. das wird kaum/schwer möglich sein. da einen weg zu finden es für den händler erträglich (vom zeit und materialaufwand) und für den käufer zufriedenstellend (vom ergebnis aus technischer und optischer sicht) hinzubekommen, dürfte verdammt schwierig werden
c) rückgabe. da wirst du sehen was da kommt. du kannst es auf die freundliche versuchen. beißt vermutlich auf granit. du kannst mit der rechtschutz kommen da kostet dich der anwalt erstmal nichts (ausser evlt eine selbstbeteiligung). du kannst auch ohne rechtschutz zum einem anwalt einen brief aufsetzen lassen. ob der händler dann einsichtig ist oder nicht wirst du sehen. ob kosten für dich entstehen oder nicht auch. vielleicht bist auch bereit 500€ leergeld abzudrücken und kannst ihn so zu einer schnellen rücknahme überreden (was die viel zeit, anwaltsbriefe, rennerei und ein offenes ende eures rechtsstreits erspart).
-----------------
beim nächsten kauf eben besser hinschauen.
in deinem fall ist es sicherlich glück, dass du beim händler gekauft hast und somit wohl gewährleistung hast.
dennoch würd ich immer eher von privat kaufen - mag gleichteuer oder gar teurer sein aber da gibt es eben mit glück ersthand oder zweithand wohnwagen die wirklich nur für urlaube genutzt wurden und sonst trocken untergestellt waren. bei den händlern landet doch in dieser altersklasse vermutlich nur alles was irgendwann schonmal jemand für nahezu schrottreif erklärt hat.
ich weiß ja nicht was der händler sonst noch so verkauft aber vermutlich sahen doch die anderen wagen insgesamt nicht besser aus? bei anderen vieleicht die schäden viel offensichtlicher? da ist es schon naiv bei dem für den man sich dann entscheiden einen guten kauf zu hoffen. das KANN zwar klappen oder eben auch nicht.
------------
zum berught reisen:
wenn der aufbau sich nicht völlig vom fahrgestell löst kann man damit schon in den urlaub. ob dem so ist oder nicht das muss man sich eben genau anschauen.
besser wird er jedenfalls nicht mehr und selbstheilung tritt bei sowas auch nicht ein.
und ihn guten gewissens weiterverkaufen geht irgendwie ja auch nicht.
und junge familien haben mitunter noch ihr ganz eigenes verständnis von feuchteschäden. nämlich ängste von feuchte, morchem holz, schimmel allergieen, asthma etc pp zu bekommen - es spielt also auch eine rolle wie schmerzfrei man ihn diese richtung ist (eher schulterzuckend-egal-haltung oder eher hypochonda. mitunter ist es bei jungen eltern sogar ein schmaler grad und total situationsabhängig, widersprüchlich)
Hallo zusammen,
ich finde es toll, wie Ihr Euch um mein Problem mitkümmert. Aber bitte zerfleicht Euch nicht gegenseitig, ich brauch Euch alle bestimmt noch des Öfteren;-)
Ich war jetzt 3 Tage unterwegs und konnte mich nicht um das Teil kümmern, habe aber heute den Vorbesitzer(auf'm alten TÜV) an die Strippe bekommen, der hat sich bei der Schilderung kaputt gelacht. Der Händler hat die Schäden alle gekannt und gemeint, die kriegt er alle wieder beseitigt. Na ja, jetzt ist ein Schreiben an ihn raus und einen Anwalt habe ich auch kontaktiert.
Ähnliche Themen
Das ist natürlich für dich super, für den Händler doof 😁
Dann drück ich dir mal die Daumen, dass dem Händler schnell klar wird, dass er bei der Sachlage eigentlich keine Chance haben dürfte und du das ganze dann schnell hinter dir hast 🙂
@123autofahrer
Das sieht nach einem guten Ausgang für Dich aus. Freut mich!
Was den Ton hier angeht, ist das in diesem Teil von Motor-Talk leider oft wahrzunehmen. Das soll Dich aber nicht abschrecken, hier Fragen zu stellen.😉 "Auf die Finger" bekommen eher die, die versuchen zu helfen.
Wenn man so alte Sachen kauft, muss man sich vorher damit beschäftigen, egal ob es n Wohnwagen, n PKW oder sonstwas ist.
Es gibt da eben im Zustand immer ein recht breites Spektrum, und bei so nem Wohnwagen kann man drunter schauen und einmal mitm Feuchtigkeitsmessgerät rum gehen und sieht sofort was los ist. Beim Thema "beschiss" gehören immer zwi dazu, einer der bescheißt und einer dich sich bescheißen lässt 🙂
In einem anderen Forum berichtete jemand von einem Fall, der deinem sehr gleicht. Ebenfalls 93er Wohnwagen mit erheblichen Wasserschäden für knapp 4000 EUR gekauft. 1 1/2 Jahre genutzt und dann habe ihn der Händler für knapp 3000 EUR zurück genommen. 1000 EUR für 1 1/2 Jahre Wohnwagen - da kann man nichts zu sagen (hast du ja sicher gelesen).
Ein ganz besonders netter User hier (siehst du, gibt es doch auch) hat mich sogar persönlich daran erinnert, dass du dich auch entschlossen hattest, den Wohnwagen zurück zu geben (hatte ich aber auch selbst gelesen). Natürlich hat mich das alles an deinen Fall erinnert.
Vielleicht ist dein Händler ja auch aber so einsichtig. Viel Glück! Aber du hast den Wohnwagen ja noch nicht so lange - da ist der Verhandlungsspielraum natürlich erheblich kleiner.
Anwalt kontaktiert oder mandatiert? Falls mandatiert - da kommt es darauf an, wie der Händler ausgestattet ist: Kann ein Beibiegen fördern aber auch das Gegenteil bewirken.
"Beim Thema "beschiss" gehören immer zwi dazu, einer der bescheißt und einer dich sich bescheißen lässt "
@Mark, das ist unfair.
1. für einen Händler ist ein Verkaufsgeschäft reine Routine.
2. ist es eben für den Käufer keine Routine und dann spielen auch Emotionen bei so einem Kauf mit rein. Manchmal ist der Kauf auch der Kompromiss zw 2 anderen Fahrzeugen, weiss man nie. Das Emotionen in einer Kaufentscheidung nichts zu suchen haben, braucht niemand in einem neuen post erklären. Aber Verkäufer, auch bei Neufzg. , leben von dieser emotionalen Schiene. Wäre es nicht so, dann gäbe es nur noch die Testsieger am Markt, alle anderen Marken wären verschwunden. Ausserdem ist dies zu ziemlich das Erste, was ein Verkäufer in seiner Rhetorikausbildung lernt.
3. von der Fachkompetenz abgesehen.
Ich finde es bedenklich wenn der Käufer Experte sein muss, um bei einem Händler nicht beschissen zu werden. In der guten alten Zeit war es noch den Aufpreis wert beim Händler vertrauensvoll zu kaufen.
Wenn man heute kein Profi und dann selbst schuld ist, wenn man beim Fachhändler abgekocht wird, ist es weit gekommen
Gruß Andi
Wann war die gute, alte Zeit?
1976 jedenfalls nicht (da hatte ich ein grob vergleichbares Erlebnis beim Kauf des ersten sehr gebrauchten Wohnwagens bei damals noch nicht vorhandenen, eigenen Fachwissen und ebenso knapp bemessenen Penunzen).
Verkauft wurde immer zum höchst erzielbaren Preis. Honorige Händler gab es damals wie heute aber auch.
Sowohl mit dem Händler aktuelles Zugfahrzeug wie Wohnwagen bin ich ausgesprochen zufrieden (es gibt sie also nach wie vor, die seriösen Profis): Preisverhandlung fair, Beratung OK, Garantie- bzw. Sachmängelhaftunghandhabung (war nichts Gravierendes bisher) anstandslos.
Der TE hat (ich meine nichts überlesen zu haben) nicht kund getan, ob er bei einem größeren Vertragshändler oder bei einer Klitsche mit bunten Fähnchen gekauft hat. Da gibt es gewisse Unterschiede. die man auch per Erfahrung lernt.
Natürlich gibt es Campingerstkäufer, die keine Ahnung haben. Bisher habe ich noch nie eine Bitte ausgeschlagen, sie zu begleiten. Auf die Idee kommen und fragen muss man allerdings selbst.
EDIT: Habe noch was eingefügt, weil ja sonst nicht verstanden wird, worauf sich obiges bezieht.
@TE: Deine Feststellung zum freundlichen Umgang hier ist nicht so ganz aus der Luft gegriffen.
Zitat:
@AKL33 schrieb am 25. Oktober 2017 um 18:37:18 Uhr:
In der guten alten Zeit war es noch den Aufpreis wert beim Händler vertrauensvoll zu kaufen.
Meine Güte.....diese Leute, die die Weisheit mit Löffeln gefressenen haben, sterben nicht aus. Ich bereue es schon wieder dieses Forum erneut abonniert zu haben. Werter situ lass doch bitte von der Administration oben in der Threadübersicht dein Angebot zur kostenlosen Wohnwagenbegutachtung anpinnen, damit niemand mehr so dämlich ist und einen WW ohne deine Weisheit kaufen muss. Du übernimmst dann auch sicherlich sämtliche Garantieansprüche und Rechtsanwaltskosten, falls dir doch was durchgeht.
Zum Glück gab es seit 1976 weitreichende Änderungen zum Schutze des Endverbrauchers und zum Glück muss heute niemand Fachmann sein und sich auf dem Gebiet auskennen, wo er gerade einkauft. Aber das hatten wir hier bereits alles.
Also weiter hier mit den Besserwissereien, Anschuldigungen, Verdächtigungen und Unterstellungen. Ich habe fertig.
@Nogolf
" In der guten alten Zeit war es noch den Aufpreis wert beim Händler vertrauensvoll zu kaufen. "
Mir Einschränkung ja, weil jeder ordentliche Vertragshändler auf einen guten Ruf wert legte, zudem früher der Markt überschaubarer war und man auch seitens der (guten) Hersteller eine Auswahl getroffen hatte, wer den Firmennamen flaggen darf.
Andererseits war es möglich, sich mit dem "Gekauft wie gesehen" aus der Verantwortung zu ziehen.
Deshalb würde ich sagen, der Verbraucherschutz ist heute umfangreicher, aber auch die Naivität mancher Kunden ist gewachsen. Man denkt heute, grundsätzlich alles über Anwalt regeln zu können. Gewinn aus solchen Aktionen machen weder der Käufer noch der Verkäufer, höchstens die Unbeteiligten (RA, Gutachter, etc.).
Das sehe ich auch so - aber wir drehen wohl die Zeit mit verbundenem Zeitgeist nicht zurück.
Niemand wird etwas gegen den über die Jahre weit verbesserten Verbraucherschutz grundsätzlich vorbringen. Alles treibt halt aber auch seine Blüten.
PiIPD: Meine Begleitung bekommst du nur unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung - aber freundlich und ohne Polemik. Obschon - eigentlich nur ein Service für Freunde.
Dann kann man ja heute auf Basis der sagenhaften Sachmängelhaftungen und einer Rechtschutzversicherung völlig ahnungslos und ohne gezielte Kaufvorbereitung 25 Jahre alte Autos und Wohnwagen kaufen...!
Ist doch super...!
Und wenn sich dann trotz TÜV-Segen noch irgendetwas finden sollte, dann hat gefälligst der raffgierige Verkäufer das im Nachgang tadellos zu richten...!
Man muss sich dann nur nicht wundern, wenn's plötzlich in einem bestimmten Alter- und Preissegment von Händlern nichts mehr angeboten wird...!
Bleibt zu hoffen, dass der Anwalt vom Händler und ggf. das Gericht / Sachverständige klarstellen, dass nun mal organische Materialien wie Holz nach 25Jahren durchaus flüchtige Zustände einnehmen können...!
-🙂