Wozu höhere Leistung bei größeren Akkus?
Hallo, ich beobachte schon seit längerem interessiert den Markt für Elektroautos. Was ich mich jedoch Frage, warum erhöht der Fahrzeughersteller die Systemleistung bei größeren Akkus? Als Beispiel: Leaf mit dem 62 KWh Akku soll 200PS haben, mit 40 KWh Akku 150Ps. Der Kia Niro ebenso.
Macht es nicht Sinn, die Leistung genauso zu lassen wie bei den kleineren Akkus, würde dadurch nicht die Reichweite steigen??? Ich brauche kein Elektroauto mit 7-Komma-nochwas auf Hundert. Ich habe öfters den alten Leaf gefahren, die Leistung- 110PS und 11 Sekunden- reicht vollkommen aus.
Gruß Bibo
Beste Antwort im Thema
Rekuperation braucht ein E-Auto schon deshalb, weil es sowas wie eine "Motorbremse" eben nicht gibt. Und natürlich kann man damit Energie zurückgewinnen.
Das mit normalen Bremsen zu vergleichen ist Käse.
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Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 24. Januar 2019 um 08:23:25 Uhr:
Es macht also eigentlich gar keinen Sinn, ein Fahrzeug, das mit 100kW ausreichend gut motoriesiert ist, mit 150 bis 200kW Leistung auszustatten, im Glauben, das man so per stärkerer Rekuperationsleistung noch mehr Reichweite rausholen kann. 😉
Das hat so auch niemand behauptet.
Die Aussage war, dass mit größerem Motor mehr Rekup möglich wäre/ist. Wie und ob das Sinn macht, ist eine andere Sache.
Und es tut niemandem weh, wenn ein E-Motor 200, statt 100 kW hat. 😉 Nutzen tut man die eh kaum.
Wie schon geschrieben, die höhere (Spitzen-)Leistung tut keinem weh und kostet in der Produktion kaum etwas. Akkus halten länger, wenn man sie, bezogen auf ihre Kapazität nicht zu stark entlädt. Die Entladung mit 2.5C ergibt beim 40kWh Akku eine Leistung von 100kW, beim 60kWh-Akku schon 150kW.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 24. Januar 2019 um 08:23:25 Uhr:
Zitat:
Hat zwar nicht direkt etwas mit der eigentlichen Frage zu tun aber ein weiterer Vorteil größerer Mototren ist, dass sie auch eine höhere Rekuperationsleistung haben und demnach beim "bremsen" mehr Energie zurückführen können.
Ist auch nicht ganz richtig.
Höhere Rekuperazionsleistung bringt nur mehr Energie zurück, wenn das Fahrzeug auch schwerer ist. Dem entgegen steht dann aber wieder, dass das großere Gewicht auch mehr Energie verbraucht.Entscheident über die zurückgewonnene Energie bei der Rekuperation ist nicht, wie strak das Fahrzeug rekuperiert/verzögert, sonderen wieviel Geschwindigkeit abgebaut wird.
Und da ist es egal, ob du mittels Rekuperation ne fast Vollbremsung machst, oder moderat verzögerst.
...
Ich dachte hier eher daran, dass ich mit einem leistungsfähigeren Motor eine höhere Bremsleistung per Rekuperation abrufen kann als mit einem schwächeren Motor. Mit anderen Worten die Reibbremse muss bei starker Verzögerung erst später eingreifen.
Wenn ich moderat per Rekuperation Geschwindigkeit abbaue dann ist die Größe des Motors irrelevant, da stimme ich komplett zu.
Zitat:
@albu schrieb am 24. Januar 2019 um 08:39:44 Uhr:
Ich dachte hier eher daran, dass ich mit einem leistungsfähigeren Motor eine höhere Bremsleistung per Rekuperation abrufen kann als mit einem schwächeren Motor. Mit anderen Worten die Reibbremse muss bei starker Verzögerung erst später eingreifen.
Wenn ich moderat per Rekuperation Geschwindigkeit abbaue dann ist die Größe des Motors irrelevant, da stimme ich komplett zu.
Auch hier wieder muss man beide Komponenten betrachten: Wenn der Motor 100kW bei einer forschen Verzögerung rekuperieren
könnte, dann müssen die zwangsläufig auch auf den Akku, aber wenn der selbst in der Schnellladung (Chademo-LEAF 1,) nur maximal 50kW laden kann, wird deutlich wo wir dort wirklich stehen. Bei 150kW (max SC-Ladung=125kW) würde selbst der TESLA-Akku schwer atmen, folglich geht bei solchen Brachialbremsen immer was auf die mechanische Bremse. Die Motoren stellen also auch beim Rekuperieren
nichtdas Limit dar.
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Natürlich ist das immer ein Gesamtsystem. Akku Motor Leistungselektronik. Der Audi e-tron soll ziemlich heftig bergab rekuperieren können. Auch wenn der Akku dem Bediener 100% Akkustand zeigt. Audi hat da Luft gelassen, sagen sie zumindest.
Kann man in diesem Video erfahren.
Zitat:
Ich dachte hier eher daran, dass ich mit einem leistungsfähigeren Motor eine höhere Bremsleistung per Rekuperation abrufen kann als mit einem schwächeren Motor. Mit anderen Worten die Reibbremse muss bei starker Verzögerung erst später eingreifen.
Also die höchste Laufleistung, die ich bisher mit nem Verbrenner hatte, waren ca. 150.000km. Und da brauchte absolut nix an den Bremsen gemacht werden.
Selbst bei meinem Motorrad waren nach 40.000km hinten noch die ersten Bremsbacken drin (Trommelbremse) und vorne die Bremssteine gerade mal zu nen Viertel aufgebraucht.
Ich weiß nicht, wie ihr alle fahrt, so das ihr nen E-Auto mit hoher Rekuperationsleistung braucht, um die Bremsen zu schonen. 😁
Rekuperation braucht ein E-Auto schon deshalb, weil es sowas wie eine "Motorbremse" eben nicht gibt. Und natürlich kann man damit Energie zurückgewinnen.
Das mit normalen Bremsen zu vergleichen ist Käse.
Schlechtes Beispiel, da heute, im Ggs zu früheren 😰 Trommelbremsen 😰 die Fahrstabilitätssysteme die Bremsen permanent mitnutzen.
Hat aber wenig mit der Eingangsfrage zu tun und sollte jetzt nicht weiter vertieft werden.
Zitat:
@hudemcv schrieb am 24. Januar 2019 um 12:34:10 Uhr:
Rekuperation braucht ein E-Auto schon deshalb, weil es sowas wie eine "Motorbremse" eben nicht gibt. Und natürlich kann man damit Energie zurückgewinnen.
Das mit normalen Bremsen zu vergleichen ist Käse.
Es ging um die Schonung der Bremsen beim Rekuperieren.
Und da ist es absolut kein Käse, wenn man mal anmerkt, das man auch mit nem Verbrenner den Bremsen ein langes, kilometerreiches, Leben ermöglichen kann.
Sprich, es braucht dafür keine extra strake Rekuperationsleistung.
Und Straßen, wo es so steil bergab geht, das man, um das Tempo konstant zu halten, sehr stark auf die Bremse treten muss, dürfte es wohl auch nur extrem selten geben. Ergo, braucht man auch dafür keine extrastarke Rekuperationsleistung. Da sollten eigentlich 30 bis 40kW Rekuperationsleistung pro Tonne Fahrzeuggewicht locker ausreichen, inkl. bergab moderat verzögern zu können.
Und bei nem Vorderradantrieb sollte man noch zusätzlich berücksichtigen, das dann nur die Vorderachse bremst. Etwas steiler bergab, Straßenbelag rutschig und die Vorderräder, per Rekuperation schon im ABS Regelbereich, ohne das die Hinterachse mitbremst, halte ich dann schon für grenzwertig.
Wieso: "Es ging um die Schonung der Bremsen beim Rekuperieren." Nein, es ging um Verbrauch und Reichweite in Abhängigkeit von der Motorleistung. Dass die Bremsen kaum verschleißen ist ein erfreulicher Nebeneffekt. Wenn du das beim Verbrenner auch schaffst ist das toll. Aber im Durchschnitt müssen Elektrofahrzeuge viel seltener Bremsbeläge ersetzen.
"Etwas steiler bergab, Straßenbelag rutschig und die Vorderräder, per Rekuperation schon im ABS Regelbereich, ohne das die Hinterachse mitbremst, halte ich dann schon für grenzwertig." Für kritische Fahrlagen ist doch das ESP zuständig. Das wird wohl dafür sorgen, dass hinten mitgebremst wird bevor kritisches Untersteuern auftritt...
Bei unserem BMW i3 mit reinem Hinterradantrieb musste ich mich auch erst dran gewöhnen, dass "vom Strompedal gehen" bei glatter Straße bereits ein leichtes Schlingern auslöst. Inwiefern aber ESP ein weiteres Querstehen verhindern würde hab ich noch nicht explizit ausprobiert. Meine Gegenmaßnahme ist, bei Glätte noch etwas vorsichtiger - also langsamer - zu fahren wie gewohnt.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 24. Januar 2019 um 12:58:16 Uhr:
Und bei nem Vorderradantrieb sollte man noch zusätzlich berücksichtigen, das dann nur die Vorderachse bremst. Etwas steiler bergab, Straßenbelag rutschig und die Vorderräder, per Rekuperation schon im ABS Regelbereich, ohne das die Hinterachse mitbremst, halte ich dann schon für grenzwertig.
Du kannst ja halten, was du möchtest, aber so ein neues E-Auto ist nicht so doof, wie du denkst und Rekuperation kann "in Echtzeit", super schnell, an den Untergrund angepasst werden, inkl. Nutzung der richigen Bremsen.
Wir reden hier aneinander vorbei, denke ich.
Zitat:
@hudemcv schrieb am 24. Januar 2019 um 13:02:13 Uhr:
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 24. Januar 2019 um 12:58:16 Uhr:
Und bei nem Vorderradantrieb sollte man noch zusätzlich berücksichtigen, das dann nur die Vorderachse bremst. Etwas steiler bergab, Straßenbelag rutschig und die Vorderräder, per Rekuperation schon im ABS Regelbereich, ohne das die Hinterachse mitbremst, halte ich dann schon für grenzwertig.Du kannst ja halten, was du möchtest, aber so ein neues E-Auto ist nicht so doof, wie du denkst und Rekuperation kann "in Echtzeit", super schnell, an den Untergrund angepasst werden, inkl. Nutzung der richigen Bremsen.
Wir reden hier aneinander vorbei, denke ich.
Okay, das müsste so sein. Als Fahrer kann man zwar nicht auskuppeln, aber das ESP oder welche Elektronik auch immer kann die Rekuperation einstellen und jedes der 4 Räder gezielt so bremsen dass das Fahrzeug möglichst in der Spur bleibt. Da ist der gesparte Schadenswert des ggf. abgewendeten Unfalls durchaus höher als der Wert des durch nicht durchgeführte Rekuperation verdaddelte Wert der elektrischen Energie. Ja, das sollte man bei Premiummarken erwarten können.
[Inhalt von Motor-Talk entfernt]
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[Einzelne Inhalte in diesem Beitrag wurden von Motor-Talk entfernt - Thema verfehlt. Anm. ballex, MT-Team: Es lief bis jetzt hier sehr themennah, dabei soll es bitte bleiben - danke.]
Um nochmal auf das Thema zurückzukommen, weiß jemand wieviel der Leaf oder Kona im Schnitt verbrauchen sollen, also einmal mit kleinem Akku und einmal mit großem Akku?
Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen. BMW hat beim i3 ja gerade die Akkukapazität erhöht, ohne die Motorleistung zu erhöhen. Wenn die Motorleistung ohnehin „ausreichend“ ist macht eine weitere Steigerung wohl keinen großen Sinn mehr, anders als die Steigerung der Reichweite.
OpenAirFan