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Wozu höhere Leistung bei größeren Akkus?

Themenstarteram 23. Januar 2019 um 17:27

Hallo, ich beobachte schon seit längerem interessiert den Markt für Elektroautos. Was ich mich jedoch Frage, warum erhöht der Fahrzeughersteller die Systemleistung bei größeren Akkus? Als Beispiel: Leaf mit dem 62 KWh Akku soll 200PS haben, mit 40 KWh Akku 150Ps. Der Kia Niro ebenso.

Macht es nicht Sinn, die Leistung genauso zu lassen wie bei den kleineren Akkus, würde dadurch nicht die Reichweite steigen??? Ich brauche kein Elektroauto mit 7-Komma-nochwas auf Hundert. Ich habe öfters den alten Leaf gefahren, die Leistung- 110PS und 11 Sekunden- reicht vollkommen aus.

Gruß Bibo

Beste Antwort im Thema

Rekuperation braucht ein E-Auto schon deshalb, weil es sowas wie eine "Motorbremse" eben nicht gibt. Und natürlich kann man damit Energie zurückgewinnen.

Das mit normalen Bremsen zu vergleichen ist Käse.

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Doch, fahr mal BMW i3, 7-Komma-nochwas auf Hundert ist geil!

Aber: Auch ich nutze das ganz selten, fahre im Normalfall effizient und sparsam. Der stärkere Motor hindert dich nicht dran und ist auch da sehr effizient. Man muss einfach ganz anders denken als beim Verbrenner!

Die Verbrenner haben oft große leistungsstarke Motoren um hohe Endgeschwindigkeiten zu erreichen. Mir reichen die 150 vom i3 locker. Aber um einen PKW mit 200 im Wind zu halten braucht es eben viele KW. Dieser Motor ist aber im langsamen Betrieb nicht sparsam. Beim Elektroantrieb ist das dagegen kein Problem.

Ein E-Motor der eine maximale Leistung von 300kW hat, verbraucht bei 50 km/h genau so viel Strom wie ein E-Motor, der nur eine maximale Leistung von 150kW hat. Daher ist es egal, welche maximale Leistung ein E-Motor hat.

Oder anders gesagt: Die Leistungsaufnahme bei niedrigen Geschwindigkeiten ist gleich.

Das ist ja kein Verbrenner, wo man entweder den Hubraum und/oder die Drehzahl und/oder die Spritmenge und/oder den Ladedruck erhöhen muss um mehr Leistung zu erhalten. All das führt mehr oder weniger auch zu mehr Verbrauch bei geringerer Geschwindigkeit, was man schön an mehr Hubraum und Zylindern sieht.

Themenstarteram 23. Januar 2019 um 18:53

D.h. das Fahrzeug verbraucht mit 150PS genau soviel wie mit 200PS? Und die Reichweite vergrößert sich nicht mit weniger Leistung?

Wenn beide mit gleichen Geschwindigkeiten unterwegs sind, sollte das ziemlich genau stimmen. Daran merkst du, dass die Leistungsangabe beim E- Auto ziemlich zweitrangig ist, in etwa wie die Reichweite beim Verbrenner. Aber der "normale" Kunde schaut eben auf die "Potenz" und packt bei über 200 eben mehr Scheine auf den Tisch, als bei 109. Und ja, ein großer Akku kann auch mehr leisten bzw hält entsprechend länger als ein kleiner. Entladung mit max 2,5 C (62x2,5=155 kW) sind eben " gesünder" als 5C. ;)

Zitat:

@Bibo245 schrieb am 23. Januar 2019 um 19:53:12 Uhr:

D.h. das Fahrzeug verbraucht mit 150PS genau soviel wie mit 200PS? Und die Reichweite vergrößert sich nicht mit weniger Leistung?

Wenn das Auto mit 150kW genauso schnell fährt wie das Auto mit 200kW, dann verbrauchen sie das gleiche.

Nein, die Reichweite vergrößert sich nicht wegen geringerer, möglicher Maximalleistung des E-Antriebs, sondern wenn Du langsamer fährst, also weniger Leistung abrufst.

Mal ein Beispiel: Du hast eine 60 Watt Glühlampe und eine 100 Watt Glühlampe.

Natürlich ist die 100 Watt lampe bei voller Leistung heller.

Nun regelst Du die 100 Watt Glühlampe mit einem Dimmer auf 60 Watt runter. Was verbrauchen beide? Genau: Gleich viel, nämlich 60 Watt.

Beim Auto ist der Dimmer Dein Strompedal (aka Gaspedal).

Themenstarteram 23. Januar 2019 um 19:45

Also käme der Leaf mit 150PS und 60Kwh Akku bei 90-100Km/h nicht weiter als mit dem 40Kwh Akku und 150PS?

Zitat:

@Bibo245 schrieb am 23. Januar 2019 um 20:45:30 Uhr:

Also käme der Leaf mit 150PS und 60Kwh Akku bei 90-100Km/h nicht weiter als mit dem 40Kwh Akku und 150PS?

Doch. Ein 60kWh Akku hat eine höhere Kapazität als ein 40kWh Akku. Daher kommt man damit weiter.

Bitte nicht kW mit kWh verwechseln.

Themenstarteram 23. Januar 2019 um 20:03

Das meinte ich ja auch, dann sollen die Hersteller den Niro, Kona, Leaf usw. mit dem größeren Akku und der geringeren Systemleistung rausbringen (10Sekunden reichen allemal) und schon hätten die 500Km Reichweite geknackt.

Nein, da hast du jetzt irgendwie einen Denkfehler drin, holgor2000 hat es hier ja eigentlich schon im wahrsten Sinne des Wortes "einleuchtend" erklärt. Die Spitzenleistung des E-Motors entscheidet nicht (signifikant) über die Reichweite des Autos.

Elektromotore werden grundsätzlich um so effizienter je höher die Nennleistung ist.

Die Nennleistung ist die Dauerleitung die ein Motor abgeben kann.

Beim E-Tron sind das für beide Motore zusammen 100 kW. D.h. je Motor ca. 50 kW (beim e-tron sind die Motore allerdings unterschiedlich etwa 45 zu 65 kW, genaue Daten kenne ich nicht).

Das die Maschinen laut Audi bis zu 265 kW Peakleistung (für 60sec.) und im Boostmodus (für 8sec) sogar 300 kW bringen, liegt einfach daran, das man E-Maschinen kurzeitig sehr weit über der Nennleistung betreiben kann.

Da ginge sogar noch mehr. 6-fache Nennleistung im Anlaufbetrieb sind in der Industrie keine Seltenheit.

Die Güte der Konstruktion entscheidet mit über den Wirkungsgrad. Z. B. je kleiner der Luftspalt zwischen Rotor und Stator ist, desto besser für die Induktion und desto höher der Wirkungsgrad.

Bei E-Maschinen unter 40-50 kW kann der Wirkungsgrad schon unter 90% sinken.

 

Die Motorleistung sollte zum Auto passen. Es ist allerdings nicht so wie beim Verbrenner das mehr Leistung gleich sehr viel mehr Geld kostet. Deshalb sind die E-Autos auch meist gut Motorisiert. Dennoch wird einer der Fahrzeugklasse entsprechende Motor eingebaut. Je mehr Leistung der Motor hat desto mehr müßen auch andere Dinge darauf ausgelegt werden, in der Summe macht das dann doch etwas aus.

Ich denke das die Weiterentwicklung von E-Maschinen durch die Mobilisierung zukünftig noch einige Innovationen mit sich bringen wird. Wirkungsgrad ist nicht alles.

Gruß Jake

Und außerdem kostet ein E-Motor mit 200 KW Leistung kaum mehr als einer mit 100 KW und beide viel weniger als ein Zylinderkopf, da kann man also tolle Zahlen für die Werbung hinschreiben für ganz wenig Aufwand.

Was limitiert, ist was der Akku abgeben kann, ohne zu sehr belastet zu werden, das ist bei einer 40 KWh Batterie weniger als bei einer mit 60 KWh - es würde mich nicht wundern wenn beide Fahrzeuge denselben großzügig dimensionierten Motor hätten und beide durch die Software auf jeweils den Wert limitiert werden, bei dem der Hersteller sicher ist die Garantie auf die Batterie niemals leisten zu müssen.

Hat zwar nicht direkt etwas mit der eigentlichen Frage zu tun aber ein weiterer Vorteil größerer Mototren ist, dass sie auch eine höhere Rekuperationsleistung haben und demnach beim "bremsen" mehr Energie zurückführen können.

Zitat:

@albu schrieb am 24. Januar 2019 um 07:25:33 Uhr:

Hat zwar nicht direkt etwas mit der eigentlichen Frage zu tun aber ein weiterer Vorteil größerer Mototren ist, dass sie auch eine höhere Rekuperationsleistung haben und demnach beim "bremsen" mehr Energie zurückführen können.

Korrekt, aber auch nur, wenn der Akku diese Leistung auch aufnehmen kann.

Deshalb gibt es schon eine gewissen Korrelation zwischen Peakleistung und Akkugröße

Zitat:

Hat zwar nicht direkt etwas mit der eigentlichen Frage zu tun aber ein weiterer Vorteil größerer Mototren ist, dass sie auch eine höhere Rekuperationsleistung haben und demnach beim "bremsen" mehr Energie zurückführen können.

Ist auch nicht ganz richtig.

Höhere Rekuperazionsleistung bringt nur mehr Energie zurück, wenn das Fahrzeug auch schwerer ist. Dem entgegen steht dann aber wieder, dass das großere Gewicht auch mehr Energie verbraucht.

Entscheident über die Menge der zurückgewonnenen Energie bei der Rekuperation ist nicht, wie strak das Fahrzeug rekuperiert/verzögert, sonderen wieviel Geschwindigkeit abgebaut wird.

Und da ist es egal, ob du mittels Rekuperation ne fast Vollbremsung machst, oder moderat verzögerst. Letzteres ist sogar erträglicher, weil ...

1. längere Ausrollstrecke ohne Energieverbrauch

2. weniger Ladeverluste beim Rekuperieren

 

Auf Streckenabschnitten, wo du verkehrs- und straßenbedingt so gut wie garnicht Bremsen musst (Autobahn; halbwegs leere Landstraße mit ganz leicht hügliger Topographie) bist du im Segelmodus, ohne zu rekuperieren, gar am sparsamsten unterwegs.

 

Es macht also eigentlich gar keinen Sinn, ein Fahrzeug, das mit 100kW ausreichend gut motoriesiert ist, mit 150 bis 200kW Leistung auszustatten, im Glauben, das man so per stärkerer Rekuperationsleistung noch mehr Reichweite rausholen kann. ;)

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