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Wohnwagenbremse wird warm/heiß

Fisker
Themenstarteram 9. Juni 2022 um 21:38

Hallo,

ich habe einen 2015er Fendt Wohnwagen mit Alko Chassis. Ein-Achser mit zulässigem Gesamtgewicht von 1700kg.

Auf unserem letzten Trip durch Europa (ca 3000km) hatte ich das Gefühl, dass die Bremse recht schnell warm wird. Ich hab den Wohnwagen deshalb in der letzten Woche zu einem Bremsen Service bei einem Wohnwagenhändler gebracht. Heute abgeholt, ein kurzes Stück Stadt und ein paar Kilometer Landstraße nach Hause gefahren. Insgesamt max. 15km. Bei Ankunft ist mir aufgefallen, dass die Felge warm und die Bremstrommel so heiß war, dass ich sie nicht mehr anfassen konnte. Die Bremse hat beim Fahren auch gequietscht. Weiterhin kann ich den Handbremshebel nur noch etwa 45 Grad aufstellen. Ich meine, dass er vor dem Service nach dem Aufstellen 90 Grad nach oben gezeigt hat.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin kein Anhängerexperte, aber mein technisches Verständnis sagt mir, dass das so nicht passt. Sehe ich das falsch oder könnt ihr mein Gefühl bestätigen?

Viele Grüße

Ulti

13 Antworten

Da hat jemand an der Bremseinstellung "gespielt" und die Bremse zu fest eingestellt. Es kann natürlich auch sein, das die Bremse " schlecht" löst. Mein Tip, den Wohnwagen aufbocken, so das die Räder in der Luft sind und dann müssen die Räder bei gelöster Bremse frei drehen. Dazu braucht man kein Fachmann sein, einfach mit der Hand drehen.

Themenstarteram 10. Juni 2022 um 9:13

Danke für die Rückmeldung. Ich nehme nochmal Kontakt mit der Werkstatt auf.

VG

Der Anhänger hat eine Auflaufbremse. In dem Moment der Hänger auf das Zugfahrzeug schiebt wird gebremst.

A) Wie früh der Anhänger mitbremst ist einstellbar.

B) Ist der Dämpfer in der AHK lahm bremst er zu früh.

C) Heiss ist für eine Hand 60°C. Eine Bremse lacht über den Wert. So eine Trommelbremse kann schon 400°C ab.

D) Eigentlich willst du dass der Anhänger stark bremst. Er muss stärker bremsen als das Zugfahrzeug sonst schiebt er das Zugfahrzeug an und das ist ganz fatal.

Was wurde denn beim Service gemacht? Nur Einstellung oder auch Teile erneuert?

 

Weil wenn neue Beläge reingekommen sind kann es bewusst zu eng eingebaut worden sein damit die Bremse passt wenn die Beläge eingelaufen sind

Man sollte auch von einmaligem Bremsen von der Temperatur nicht unterschätzen.

Schleifende Bremsen werden in kürzester Zeit sehr heiß und meist auch noch sehr unterschiedlich heiß.

Am PKW hatte ich auch mal einen nicht ganz gelösten Bremsstein (hinten), nach 10km Autobahn hat die Scheibe schon Anlassfarben gezeigt, daher schätze ich mal auf ca. 300-350°C.

Als ich vor 2 Jahren am Wowa die Radlager gewechselt habe, habe ich danach eine Probefahrt gemacht.

Nach ca. 15km Autobahn und ausrollen ohne Bremsen auf einer Raststätte hatten die Bremstrommeln ca. 30°C und das bei ca. 27°C Außentemperatur.

Die Rückfahrt ging dann über eine kurvenreiche Landstraße mit etwas "sportlicher" Fahrweise und gewollt kräftigen Bremsen. Dann hatten die Bremstrommeln ca. 170°C, aber beide bis auf wenige Grad gleich, also alles i.O.

Von daher würde ich mir nicht sehr große Sorgen machen, aber trotzdem die Sache weiter beobachten.

Vielleicht gibt es ja auch nochmal die Möglichkeit, mal 10-20km zu fahren ohne dass man bremsen muss. Wenn es dann auch noch nennenswert warm/heiß wird, dann gibt es doch ein Problem mit der Einstellung.

Übrigens, ein schlecht geschmiertes Schiebestück in Verbindung mit hoher Stützlast kann auch das optimale Lösen der Auflaufbremse behindern.

Solange keine Info kommt was gemacht wurde ist das Rätselraten.

Moin Moin !

Zitat:

Der Anhänger hat eine Auflaufbremse.

Das ist richtig

Zitat:

D) Eigentlich willst du dass der Anhänger stark bremst. Er muss stärker bremsen als das Zugfahrzeug sonst schiebt er das Zugfahrzeug an und das ist ganz fatal.

Das dagegen völliger Blödsinn . Technisch auch unmöglich. (Wir reden hier nicht von durchgehenden Bremsanlagen) . Eine Auflaufbremse bremst dadurch , dass das Zugfzg stärker bremst und der Anhänger "aufläuft", die Kraft , mit der der Anhänger auf das Zugfzg drückt, wird dazu benutzt , die Bremse des Anhängers zu betätigen. Würde dieser jetzt stärker bremsen als das Zugfzg, würde der Anhänger zurückbleiben, das Gespann gestreckt , die Anhängerbremse gelöst werden und dann , weil der Anhänger ja nicht mehr gebremst wird, der Anhänger wieder auf das Zugfzg auflaufen. Würde ein unglaubliches Gerappel geben.

MfG Volker

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 11. Juni 2022 um 09:13:02 Uhr:

Moin Moin !

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 11. Juni 2022 um 09:13:02 Uhr:

Zitat:

Der Anhänger hat eine Auflaufbremse.

Das ist richtig

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 11. Juni 2022 um 09:13:02 Uhr:

Zitat:

D) Eigentlich willst du dass der Anhänger stark bremst. Er muss stärker bremsen als das Zugfahrzeug sonst schiebt er das Zugfahrzeug an und das ist ganz fatal.

Das dagegen völliger Blödsinn . Technisch auch unmöglich. (Wir reden hier nicht von durchgehenden Bremsanlagen) . Eine Auflaufbremse bremst dadurch , dass das Zugfzg stärker bremst und der Anhänger "aufläuft", die Kraft , mit der der Anhänger auf das Zugfzg drückt, wird dazu benutzt , die Bremse des Anhängers zu betätigen. Würde dieser jetzt stärker bremsen als das Zugfzg, würde der Anhänger zurückbleiben, das Gespann gestreckt , die Anhängerbremse gelöst werden und dann , weil der Anhänger ja nicht mehr gebremst wird, der Anhänger wieder auf das Zugfzg auflaufen. Würde ein unglaubliches Gerappel geben.

MfG Volker

Um in Deiner Beschreibung zu bleiben, damit es kein Gerappel gibt, hat die Auflaufbremse einen Dämpfer.

Ist man nun ein Fahrer mit gutem Popo-Sensor kann das Überbremsen des Anhängers gefühlt werden. Kurz etwas drauf getreten dass der AH aufläuft dann weg und es sollte gespürt werden wie das Zugfahrzeug vom Hänger bis 3-6 Sekunden weiter verzögert wird. Dies Dank Dämpfer.

Zitat:

@Genie21 schrieb am 11. Juni 2022 um 09:24:00 Uhr:

Zitat:

.

Ist man nun ein Fahrer mit gutem Popo-Sensor kann das Überbremsen des Anhängers gefühlt werden. Kurz etwas drauf getreten dass der AH aufläuft dann weg und es sollte gespürt werden wie das Zugfahrzeug vom Hänger bis 3-6 Sekunden weiter verzögert wird. Dies Dank Dämpfer.

"Nachbremsen" vom Anhänger, das halte ich für abwegig und dann über diesen Zeitraum!!

Dieser Auflaufdämpfer ist eher ein Dämpfer mit Gasfeder Funktion, der einerseits das Auflaufen etwas dämpfen/ beruhigen soll (Mal überlegt was das für ein Dämpfer sein müsste, der Dämpfen soll wenn bei einer Bremsung der 1000kg +++ schwere Anhänger drückt!?) aber sicherlich nicht das LÖSEN der Bremse behindern soll .., den der Auflaufdämpfer soll auch dafür sorgen das die bremse frei wird, weil die Auflaufeinrichtung "nach vorne" gedrückt wird und somit die Anhänger bremse frei wird.

In ungünstigen Situationen könnte die Reibung in der Auflaufeinrichtung so groß sein, das wenn in einer Ebene nach einer Bremsung ganz vorsichtig/ weich beschleunigt würde die Kupplung samt Rohr nicht mehr richtig vorgezogen wird und somit die Bremse nicht frei wird und dann schleift, das killt über einige Kilometer jede Bremse.

Wer das nicht glaubt, versuche doch einmal von Hand, die Auflaufeinrichtung zusammen zu schieben. Einen Dämpfer könnte man so konstruieren das er nur die Bewegung dämpft aber das ist eine Gasfeder und das hat seine Gründe.

Zu dem "Problem" des TE: Warm nach Landstrasse fahren sagt gar nichts, da könnten ja auch massive Gefälle gewesen sein.

Wie schon gesagt: Aufbocken, Rad muss frei drehen, Bremse betätigen, bremse lösen, Rad muss frei drehen, ganz minimales schleifen ist zulässig aber Schwergängigkeit geht nicht. Bremse betätigen als Feststellbremse und versuchen das Rad in Rückwärtsrichtung zu drehen, das ist schon ein ordentlicher widerstand aber das Rad muss frei werden und sich Rückwärts drehen lassen (Funktion der Rückfahrautomatik prüfen). Bremse lösen, Rad vorwärts drehen, bremsen das Rad muss gebremst werden.

Auf beiden Seiten testen.

Laufen die Räder nach Betätigung der Bremse frei, sollte alles i.O. sein, ansonsten mal ein Stück Landstrasse oder AB OHNE bremsen fahren und anhalten und prüfen ob oder wie heiß die bremsen werden, dann ggf. reklamieren.

MfG Günter

Themenstarteram 12. Juni 2022 um 5:25

Wie die Bremse funktioniert ist mir bewusst. Mir fehlt aber die Erfahrung wie warm so eine Wohnwagenbremse bei normaler Fahrt werden darf. Weil eine Frage zu Strecke kam: Gerade Straße, 30% Stadt, der Rest Überland mit ein paar Dörfern dazwischen.

Gemacht wurde ein kompletter Bremsenservice ohne Tausch von Komponenten: Trommeln ab zur Reinigung, Fetten von beweglichen Teilen, Fetten und Prüfung der Zugstange, Prüfen der Bremse in der Anti Schlingerkupplung und anschließende Einstellung der Bremse.

Ich hab zwischenzeitlich mit der Werkstatt telefoniert. Der Mann am Telefon hat aus meiner Beschreibung erstmal nichts außergewöhnliches rausgehört und mir empfohlen ein paar Kilometer mehr zu fahren und die Bremse dann nochmal auf Temperatur zu prüfen. Ich werde den Wohnwagen vermutlich wie oben empfohlen einfach mal aufbocken und die Freigängigkeit der Räder prüfen.

VG

Ulti

Zumindest würde ich sowas nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine Bremse, die dauerhaft schleift und zu heiß wird kann ziemlich viel Folgeschäden verursachen. Von Verglasung der Belege, auslaufen und festfressen der Radlager (was auch mal den Achszapfen abreißen kann) bis hin zum Reifenbrand. Letzteres kriegst du nicht mehr gelöscht ohne Feuerwehr.

Warm und unter Belastung auch heiß ist normal, sie sollte aber unter normalen topographischen Bedingungen nicht anfangen zu stinken. Ein Infrarotthermometer leistet hier gute Dienste und kostet nicht die Welt.

Egal dauerhaftes Quietschen darf nicht sein da stimmt die Einstellung nicht also ab zum Händler und das reklamieren. Da nur ein Service gemacht wurde ohne Teile ersetzen heißt es muss auch nichts aufeinander einschleifen.

Moin Moin !

Zitat:

Um in Deiner Beschreibung zu bleiben, damit es kein Gerappel gibt, hat die Auflaufbremse einen Dämpfer.

.

Ergänzend zur völlig richtigen Beschreibung von "4matic Guenni " :

Ein Dämpfer kann eine Schwingung nicht verhindern , sondern nur abmildern .

 

Zitat:

Ist man nun ein Fahrer mit gutem Popo-Sensor kann das Überbremsen des Anhängers gefühlt werden. Kurz etwas drauf getreten dass der AH aufläuft dann weg und es sollte gespürt werden wie das Zugfahrzeug vom Hänger bis 3-6 Sekunden weiter verzögert wird. Dies Dank Dämpfer

Wenn du das fühlst , solltest du sofort den Dämpfer erneuern oder nachsehen , ob nicht etwas anderes klemmt. Im übrigen stellst du damit kein Überbremsen fest , sondern nur ein verzögertes (und bei deinen Zahlenangaben viel zu spätes) Lösen der Bremse.

Nochmal zum Verständnis: Wenn der Anhänger stärker bremsen würde als das Fzg, würde sich das Gespann ja während des Bremsens strecken , d.h. die Anhängerbremse würde lösen. Infolgedessen würde der Anhänger wieder auflaufen , wieder zu stark abbremsen und damit die Bremse lösen usw. Es hat sich ein Schwingkreis gebildet , daran ändert auch ein Dämpfer nichts. Der Dämpfer kann nur die Frequenz und die Amplitude der Schwingung beeinflussen , mehr nicht.

Bei einer Auflaufbremse wird also grundsätzlich ein Teil der Anhängermasse vom Zugfzg abgebremst , daran führt kein Weg vorbei. Aus diesem Grund ist eine Auflaufbremse auch nur für geringe Anhängemassen und Geschwindigkeiten zulässig.

Unbeschränkt nur bis 3,5 t zGG , höchstens 8 t zGG bis 25 km/h ( 40 km/h bei Bremse auf alle Räder, habe ich noch nie gesehen)

mfG Volker

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