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Wohnwagen Kaufentscheidung

Themenstarteram 18. Dezember 2022 um 13:40

Hallo zusammen,

wir sind zwei junge Studenten, die sich den Traum erfüllen wollen mit einem eigenen Wohnwagen eine Reise durch Europa zu machen. Leider spielt dabei das Budget eine große Rolle und wir haben einen erschwinglichen Wohnwagen nach unseren Vorstellungen gefunden (Tabbert aus den 70ern, 1500€). Der Wagen ist trocken und riecht nicht muffig, jedoch sind die Dichtungen an den Fenstern etwas prös und der Unterboden scheint an manchen Stellen mit brettern/ Platten geflickt oder stabilisiert zu sein. Da wir leider noch nicht so viel Erfahrung haben, und nicht so gut einschätzen können ob wir einen Fehler machen, wenn wir den Wohnwagen kaufen, würden wir uns sehr über eine Einschätzung von jemandem mit Erfahrung freuen. Der Wohnwagen würde vorm Kauf noch frischen TÜV bekommen. Vielen Dank und wir freuen uns über jeden Ratschlag!

Außen links
Dichtung Fenster innen
Außen Tür
+2
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13 Antworten

Was sagt denn der Vorbesitzer zu den Brettern am Unterboden ?

Der sollte ja wissen was er da verdecken will.

Bei einem derartigen Oldie-Wohnwagen solltet Ihr auf jeden Fall handwerkliches Geschick mitbringen. Ihr werdet erst im Lauf der Nutzung den einen oder anderen "Makel" feststellen und ggf. beheben wollen btw. müssen

Also die Dichtungen müssen nach meiner Einschätzung und Glaskugeldiagnose neu, am Boden werden Euch aller Voraussicht nach einige Überraschungen erwarten und es wird auch immer wieder etwas kaputt gehen. Ihr solltet handwerklich begabt sein, wenn Ihr dieses Schätzchen kauft…

 

Was soll der denn kosten? Davon hängt es auch ab ob man ihn kaufen soll oder besser stehen lässt.

1500€ steht oben ;).

Ach ja, glatt übersehen… Danke.

Also etwas handwerkliches Geschick ist sicher immer eine gute Voraussetzung bei einem Wohnwagen der +/- 40 Jahre alt ist. Du schreibst der bekommt eine frische HU - damit ist ein wichtiger Faktor erfüllt. Bei der HU eines Hängers wird aber im Grunde nur geprüft, ob der bremst (Bremswirkung und Auflaufeinrichtung), die Beleuchtung funktioniert und der Aufbau soweit fest mit dem Fahrgestell verbunden ist und keine Teile abfallen können. Die Achse und der tragende "Rahmen" eines Wohnwagens werden zudem auf Korrosion geprüft (da gibt es aber meist - aufgrund der Verzinkung - wenig Probleme). Der Rest interessiert den Prüfer wenig, ob der Wagen dicht ist, innere Funktionen (auch nicht ob eine Gasprüfung bestanden wurde!) und auch nicht der Zustand der Bodenplatte.

Ich selbst hatte einige Jahre einen ca. 30 Jahre alten Tabbert und kann sagen, dass der wenig Probleme gemacht hat. Durch das spezielle Tabbert-Doppeldach sind die Dinger schon mal recht "sicher" dicht. Prüfen muss man die Dachluken, der Kunststoff hält nicht ewig, für die Lukendeckel aus den 70ern gibt es aber teilweise noch Ersatz! Die Fenster sollten heil sein, da wird es mit Ersatz schwierig. Ich würde da keinesfalls neue Dichtungen einsetzen, das Risiko die alte Scheibe zu beschädigen wäre mir zu groß. Die Dichtungen sahen bei auch so aus und waren trotzdem dicht. Wenn die nicht mehr dicht sein sollten, würde ich mit speziellem dünnflüssigen Dichtmittel aus dem Autoglas-Bereich nacharbeiten. Innere Elektrik ist kein großes Problem, vermutlich hat der nur 230V für den Kühlschrank und 12 V nur über eine Blockbatterie. Die damals vorhandenen Gaslampen ggf. abklemmen. Gasanlage für Kühlschrank und Heizung (soweit vorhanden) prüfen, hier kann evtl. Ersatz nötig werden, da die Teile (falls noch Original) für eine Gasprüfung zu alt sein dürften. Gasanlage auf alle Fälle vor Nutzung prüfen oder besser noch prüfen und abnehmen lassen! Wasserversorgung ist bei den Dingern nur per Kanister, das sind keine Probleme. Der "geflickte" Unterboden macht doch sonst (also drumherum) auf den Fotos einen guten Eindruck, vermutlich hat der Wagen meist trocken gestanden. Schau mal, was da an den Flickstellen oben ist, ggf. waren da mal Durchbrüche für was auch immer. Stand der ggf. lange als Standwagen/Dauercamper? Insgesamt sollte der Boden beim drauf gehen nicht zu sehr nachgeben und sich nicht "weich" anfühlen. Bei der Achse wäre noch ggf. die Federung zu prüfen, Stoßdämpfer wird er vermutlich nicht haben (es sei denn nachgerüstet), die Gummifederung sollte aber noch spürbar sein - der HU-Prüfer achtet darauf oft nicht bzw. nur wenn da was richtig lose ist. Die Federung ist für die Fahrsicherheit aber nicht ganz unwichtig. Wichtig wäre noch, den Wagen zu wiegen - Wohnwagen haben oft eine sehr geringe Zuladung. Insgesamt kann so ein Wagen für ein paar tausend KM eine nette Unterkunft sein, kommt halt auf die Wünsche und vieles andere an.

Themenstarteram 18. Dezember 2022 um 22:25

Vielen Dank an die vielen ehrlichen und hilfreichen Anregungen! Das wirkt auf jeden Fall grundsätzlich erstmal ermutigend.

Liebe Grüße

Tobi

Moin Tobi

OT: eine schöne Idee für die Studentenzeit ;)

Zitat:

@tobicaravan schrieb am 18. Dezember 2022 um 14:40:51 Uhr:

(Tabbert aus den 70ern, 1500€). ...vorm Kauf noch frischen TÜV ...

Wie lange wollt Ihr unterwegs sein?

Auch in der kalten Jahreszeit bzw in kalten Regionen?

Daran bemißt sich der Aufwand.

Nach meiner laienhaften Einschätzung:

Ich würde Wert auf neue Reifen und funktionierende Fahrwerkstechnik legen.

Das ist Euer Kontakt zur Straße und der ist wichtig.

(2 Reifen und Bremsen-Revision ca 200 €)

Sollte es in Spanien mal reinregnen, naja dann gehört das zum Abenteuer dazu. :D

Denn: die Dichtungen kosten einen Haufen Kohle im Vergleich zu dem genannten Kaufpreis.

Dann lieber 2 Kartuschen Dekaseal besorgen und damit abdichten. Reicht für eine Saison.

Oder wollt Ihr die Kiste länger behalten?

Unterboden: Kann problematisch sein (bei dem Alter denkbar und wahrscheinlich) muss aber nicht.

Die längere Verblendung in Deinem 4. Bild zum Beispiel erinnert vom Format her

an den Montage-Ausschnitt einer Truma-Heizung.

Ist eine Heizung verbaut? (Kamin ist ja zu sehen.)

Also die absolute low-budget- Variante wäre für mich:

1) Fahrwerk schecken (auf dem Bild steht der Bremshebel etwas sehr keck nach achtern)

2) neue Reifen

3) Beleuchtung checken

4) Karre abdichten

5) eventuell Mini-Autark-Lösung mit ner Powerbank (für smartphone/tablet), die man während der Fahrt oder auf dem CP aufladen kann.

6) Kühlschrankfrage nach Euren Bedürfnissen klären. Eventuell in eine gute Compi-Box investieren,

die könnt Ihr auch gut wieder verkaufen

7) überdenken, ob man sich für die Reise den ganzen Gas-Zirkus antun will oder nicht doch lieber mit zwei kleinen Campingkochern und nem Grill klarkommt. Die Kartuschen gibt es fast überall.

Bei den Gasflaschen geht in bestimmten Ländern schon wieder der Adapter- und Tausch-Stress los.

Du siehst, es wäre eher eine rollende Fest-Zelt-Variante. :D

Kommt von "festem" Zelt nicht vom "Fest im Bierzelt", obwohl, Ihr seid ja Studis ;)

Viel Spaß beim Planen!

Themenstarteram 19. Dezember 2022 um 10:49

Hallo Bummelgolf,

vielen Dank für deine nette Antwort!

Wir wollen im Sommer eine Reise über mindestens 4 Wochen am Atlantik entlang machen. Ob wir den Wagen danach behalten, wollen wir auf uns zukommen lassen… ist gut denkbar, dass wir uns in das Teil verlieben und erstmal nicht abgeben wollen. :D

Eine Heizung war verbaut, ist aber nicht mehr vorhanden. Genauso die Gasanlage, die wir uns dann, wie du schon sagst, sparen werden.

Zum Fahrwerk: kannst du das mit dem Bremshebel etwas genauer erläutern?

Zu den Dichtungen: Mit Dekaseal einfach an den porösen Stellen sowohl von außen als auch von innen abdichten? Oder würdest du komplett an jeder Dichtung einmal lang gehen?

Wir haben uns jetzt zum Kauf entschieden. Es kommen sicherlich noch Probleme und Fragen auf uns zu, mit denen wir uns bestimmt nochmal melden werden… aber wir wollen auch etwas dazulernen und Erfahrung sammeln. :)

Liebe Grüße und besten Dank nochmal an alle!

Tobi

Erst einmal herzlichen Glückwunsch. Mein erster Wohnwagen hat 1993 1.200,00 DM gekostet ist aber fast 30 Jahre her… Für das Geld kann man nicht viel falsch machen, so lange der Aufbau dicht und das Fahrwerk weitestgehend in Ordnung ist. Ich würde zwar den Wagen restaurieren aber ich habe auch andere Bedürfnisse.

 

Wenn der Wagen bis jetzt trocken ist, dann lasst die Dichtungen so wie sie sind, eventuell kann man die mit Gummipflege etwas behandeln, damit die nicht ganz zerbröseln. Vielleicht habt Ihr Glück und das hilft etwas, erwartet aber keine Wunder ;)

 

Wenn er eine neue HU bekommt sollte Euch der Wagen zumindest für die eine Saison Freude schenken, wichtig ist nur, dass man weiß, dass der nicht mehr neu ist aber dass scheint Euch ja klar zu sein.

Wenn der Wohnwagen keine Gasanlage mehr hat, würde ich euch einen 2 Flammen Gaskartuschen-Kocher empfehlen. Meine Schwester hat so einen in ihrem Campingbus und ist damit super zufrieden.

Beispiel:

https://www.amazon.de/.../B099ZVP253

Als Kühlschrank nutzen die eine 40l Kompressor-Kühlbox

https://www.amazon.de/.../

Da müsst ihr entweder einen 12v Anschluss in den Wohnwagen legen oder ihr nehmt die Kühlbox während der Fahrt mit ins Auto.

Zitat:

@bebahunter schrieb am 18. Dezember 2022 um 18:36:07 Uhr:

.................Wichtig wäre noch, den Wagen zu wiegen - Wohnwagen haben oft eine sehr geringe Zuladung. Insgesamt kann so ein Wagen für ein paar tausend KM eine nette Unterkunft sein, kommt halt auf die Wünsche und vieles andere an..............

Wenn man nicht gerade einen Transporter als Zugwagen hat,

gerade bei einer so langen Tour, nicht ganz unwichtig.

Und bitte nicht "schönrechnen" - unter 300 kg echte Zuladung geht da nix

Die älteren Modelle haben Erfahrungsgem. keine Ausreichende Zuladung.

.

Zitat:

@campingfriend schrieb am 20. Dezember 2022 um 10:24:39 Uhr:

 

Und bitte nicht "schönrechnen" - unter 300 kg echte Zuladung geht da nix

Viele kommen locker mit der Hälfte aus.

Ein Taschenrechne kann wertvoller sein als eine solche Forenmeinung.

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