Wohnwagen kaufen, steht in Deutschland hat aber Englische Papiere, Zollbescheinigung ja oder nein ?
Hallo zusammen,
ich habe da mal eine Frage, würde mir gerne wieder einen Wohnwagen kaufen, habe auch schon was gefunden, der steht in Essen, ist recht gut und nicht zu alt, also stimmt eigentlich alles, "eigentlich" !!
wenn er den nicht die Englischen Papiere sondern schon Deutsche hätte !!?? jetzt zur Frage:
brauche ich zum anmelden des Wohnwagens hier in Deutschland eine/die Zollbescheinigung oder nicht, die Tüv Abnahme nach §21 (glaube ich ) muss ich eh machen lassen, weiß auch nicht was das alles so kostet, habe beim Straßenverkehrsamt angerufen, die Dame sagte Zollbescheinigung klar weil England nicht in der EU ist !! ( wie gesagt meinte die Dame vom Amt) Steuern müssen nachgezahlt werden usw. usw., beim Tüv selber bekomme ich ohne vorbei zufahren und ohne bezahlen am Telefon auch keine Auskünfte, der Tüv möchte sich dazu ohne Bezahlung nicht ausser am Telefon, Servicewüste Deutschland :-(
ich wäre euch dankbar für Tipp´s :-)
1.) Zollbescheinigung ?
2.) Steuern zahlen bei einfuhr, der steht allerdings schon hier in Essen ?
3.) Tüv §21 ?
4.) was kostet es so beim Tüv ?
5.) was muss ich noch dazu wissen bzw., hab ich noch was vergessen ?
möchte ja nicht das ich mir einen Wohnwagen für die Familie kaufe und ihn dann nicht nutzen kann weil ich ihn nicht angemeldet bekomme, wäre dann echt ärgerlich :-(
Gruß Holger
Beste Antwort im Thema
Diesen Thread hatte ich bis eben komplett übersehen.
@TE
Was mich brennend interessieren würde:
Welche "englischen Papiere" soll der Wohnwagen denn bitte haben????????
In England gibt es KEINERLEI Fahrzeugpapiere für Anhänger!! Es gibt also weder englische Fahrzeugscheine oder Fahrzeugbriefe noch etwas vergleichbares ... für (Wohn-)Anhänger!!
Die dortige Zulassungsbehörde ist die DVLA (Driver and Vehicle Licensing Agency). Dort werden aber ausschliesslich (motorisierte) Kraftfahrzeuge registriert und angemeldet.
Jegliche Art von Anhängern ist zulassungsfrei. D.h. der Besitzer meldet lediglich seiner Versicherung, dass er jetzt mit seinem Zugfahrzeug auch Anhänger ziehen wird. Daraufhin steigt sein Versicherungsbeitrag für das Zugfahrzeug. Er besorgt sich im Supermarkt um die Ecke ein Nummernschild ... ein identisches, wie er es auch an seinem Zugfahrzeug führt. Das montiert er am Anhänger (bzw. an seinen Anhängern) ... fertig! Zugfahrzeug und Anhänger führen somit also das selbe Kfz-Kennzeichen.
Zu unserem englischen Wohnwagen ... 2010 selbst aus England überführt ... gab es somit nur die Kaufrechnung.
Sofern der Wohnwagen neueren Baujahres ist, kann es theoretisch sein, dass eine CoC (Certificate of Conformity, EU-Konformitätserklärung) beiliegt. Ist bei englischen Gebrauchtfahrzeugen aber eher unwarscheinlich. Die englischen Besitzer werfen die oftmals einfach weg, weil sie die "nicht brauchen" 😠. Mit der CoC erspart man sich aber die Volluntersuchung nach §21 StVZO. Es reicht eine normale Hauptuntersuchung nach §29.
Also von der Reihenfolge her:
1.) Wenn die Gesamtlänge des WW länger als 6m: ggf. gelbe seitliche Begrenzungsleuchten anbringen (3 je Seite)
2.) Nebelschlußleuchte ggf. von rechts nach links "umtopfen". Dazu kann es sein, dass die Rückleuchten komplett ausgetauscht werden müssen, was natürlich wieder mit entsprechenden Mehrkosten verbunden wäre.
3.) Gasprüfung durchführen. Sofern Kupferrohre als Gasleitungen verlegt wurden müssen ggf. an allen Anschlussstellen sog. Edelstahlstützhülsen verbaut werden. Die Kosten hierfür liegen bei 200-300€.
Die Gasgeräte in britischen Wohnwagen stammen mehrheitlich von den auch bei uns bekannten Marken: Truma, Dometic, Thetford ... lediglich die Kochherde mit Backrohr (Full-Size-Oven) stammen aus Brittanien. Für diese ist es zweckmäßig, sich eine EU-Konformitätsbestätigung des Herd-Herstellers zu erbitten. Kostete uns bei Anfrage per Mail keinen Cent und kam als PDF!
Die Gasprüfung ist zwar nur für Wohnmobile verbindlich vorgeschrieben, sollte aber dennoch schon aus versicherungsrechtlichen Beweggründen auch beim WW gemacht werden. Zudem verlangen inzwischen manche Campingplätze den Nachweis über eine erfolgte Gasprüfung.
4.) Volluntersuchung/Hauptuntersuchung
Ohne CoC: erst mal zum TÜV (alte Bundesländer) bzw. zur DEKRA (neue Bundesländer) und Volluntersuchung nach §21. Hier ist voraussichtlich ein Bremsgutachten des Herstellers des Fahrgestells nötig. Die Mehrheit der britischen Wohnwagen besitzen ein AL-KO-Fahrgestell. Das Bremsgutachten ist dann kein Problem und kostete 2010 genau 31€.
Mit CoC: "nur" Hauptuntersuchung §29 bei einer zugelassenen Prüfstelle nötig
(eine nicht vorhandene CoC vom Hersteller zu besorgen ist i.d.R. aufwendiger und teurer, als die §21 (ca. 120-130€) in Kauf zu nehmen. Volvo verlangte lt. Händler 2010 z.B. 120.-€ für ein Blatt CoC-Papier!!)
5.) Dann erst geht´s zur Zulassungsstelle. Die verlangen i.d.R. einen Eigentumsnachweis/Kaufbeleg, also die Rechnung. Die Rechnung des englischen Händlers war bei der Zulassungsstelle Augsburg-Land völlig ausreichend. Es wurde zwar nach den englischen Zulassungspapieren gefragt, aber nach entsprechender Erklärung wurden problemlos auch ohne diese die neuen deutschen Papiere erstellt und fertig ...
... und wie schon von anderen zu recht bemerkt: England GEHÖRT sehr wohl (noch😉) zur EU. Die haben sich lediglich nicht dem Schengener-Abkommen angeschlossen. Von daher erfolgt keine Verzollung (Einfuhrumsatzsteuer) von gebrauchten Fahrzeugen für die private Nutzung. Eine Ausnahme hiervon bilden u.U. lediglich Fahrzeuge mit Ursprung von den britischen Kanalinseln.
Zusätzliche Kosten im Rahmen der Zulassung:
- 30,-€ ............ 6x Begrenzungsleuchten ohne Einbau
- 200,-€ .......... Edelstahlstützhülsen an allen Gasanschlüssen verbauen
- 31,-€ ............ AL-KO Bremsgutachten
- 120,-€ .......... §21 Volluntersuchung
- ???,-€ ........... Kaufpreis für neue Rückleuchten, falls nötig
Rechne also schon mal mit rund 400,-€ für die o.g. Posten. Dazu kommen dann aber noch die normalen Kosten für die Gasprüfung, Zulassung, Kfz-Kennzeichen und ggf. Tempo-100-Plakette ... alles zusammen nochmal geschätzt so ~150-200€.
Gesamtkosten in Höhe von rund 500,-€ für die Zulassung zusammmen mit allem, was drum herum an Zusatzkosten entsteht, sollte man also bei der Zulassung eines englischen Wohnwagens durchaus einkalkulieren. Dazu können weitere Kosten für die Kurzzeitkennzeichen/Versicherung zur Überführung vom Händler zu Dir hinzukommen.
So ... jetzt brauche ich ne´ neue Tastatur ... die Buchstaben an meiner sind aufgebraucht!! 😉
Gruß
NoGolf
22 Antworten
Guuuude
Da der wohnwagen immer noch zum kauf angeboten wird, stell sich mir die frage, ob iwas faul an dem Angebot ist, oder es einfach nur zuviel Arbeit machen wuerd .
Interessiert mich mal so
🙂
Hallo,
Sorry ich habe deine Antwort erst jetzt gelesen, weil sich das kurz nach meiner Frage erledigt hatte,
Grund dafür war ....
bin da überhaupt nicht mehr hin, ... den der Händler war komischerweise bei meinem zweiten Anruf und Fragen nicht mehr nett am Telefon,
plötzlich war es nicht sein Wohnwagen usw.,
er könnte auch keine Auskunft geben über die vorherige Nutzung usw.,
nachdem Telefonat hatte sich das dann erledigt ;-)
Gruß Holger
PS. ich gehe davon aus das du nicht gekauft hast ;-)
Zitat:
@moniisdas schrieb am 31. Juli 2014 um 17:33:02 Uhr:
Hi Holger,
ich glaube wir interessieren uns für den gleichen Wohnwagen..:-)bis lang habe ich leider auch keinerlei konkreten Angaben bezügl. Anmeldung etc. bekommen :-(
vielleicht Treffen wir uns ja vor Ort bei der Besichtigung..*lach*
Lass mich wissen wenn Du was neueres erfahren konntest.
Gruß
moni
Hallo,
echt immer noch, da der Händler damals nicht mehr so nett war und am Telefon beim 2 Anruf damals, plötzlich keine Auskunft mehr geben konnte, eigentlich ihm überhaupt nicht gehören würde usw.,
ich habe mich dann entschlossen nicht weiter zu fragen,
auf den Stress hinterher konnte ich dann doch gut verzichten ;-)
der Wohnwagen wird echt immer noch angeboten ?! auch nicht schlecht ;-)
schönen Abend noch
Gruß Holger
Zitat:
@gavtroide schrieb am 23. Januar 2015 um 15:00:35 Uhr:
Guuuude
Da der wohnwagen immer noch zum kauf angeboten wird, stell sich mir die frage, ob iwas faul an dem Angebot ist, oder es einfach nur zuviel Arbeit machen wuerd .Interessiert mich mal so
🙂
Servus Holger,
ja anscheind war das so ein Platzwarte der ihn im Auftrag eines Engländer verkauft hat. Sehr komisch.
besser hände weg,
auch wenn der Wohwa sehr gut auf den Bildern aussah. Vergleichbare modelle ca 3000€ teurer wie angeboten.
also sehr verdächtig
Gruss
Ähnliche Themen
Hallo, wie würde es bei einem Wohnmobil aussehen, dass Niederländische Papiere hat aber in Deutschland steht?
Aus Holland brauchst du einen Kaufvertrag, die EC Karte und den Schein und die APK (TÜV holland) zum überführen brauchst du ein NL kurzzeitkennzeichen in weiss mit der gleichen Nummer wie das alte gelbe. Kann man auch mit dem Edding malen. Das ist in Holland so. Oydr halt das originale gelbe
Ein Thread sollte zu Deiner Fragestellung ausreichend sein - zumal die relevanten beteiligten Fragesteller am Thread bereits nicht mehr bei MT registriert sind
*** CLOSED ***
Mit freundlichen Grüßen
NoGolf
MT-Team | Moderation