Wirtschaftswoche zu Asse
Die Wirtschaftswoche schreibt zum dt. "Endlager" dass die Zeit wohl bereits abgelaufen sei, ein Rückholen ist zeitlich bedingt extremst unrealistisch, dazu ist es wohl einfach zu knapp - sprich man kann eigentlich schon jetzt realistisch betrachtet nur noch das Ding zufüllen und hoffen, denn auswählen, was man tun kann, kann man schon nicht mehr.
"Schon Anfang 2014 könne die Stabilität der Anlage so geschwächt sein, dass es zu Verschiebungen in den geologischen Schichten darüber kommt, warnen Wissenschaftler des Leipziger Instituts für Gebirgsmechanik" Zeit zum Rückholen ist aber wohl eher bei mindestens > 15 Jahren anzusiedeln, vor allem da man ja nicht weiss wo die wirklich gefährlichen Stoffe wie das Plutonium eingelagert wurden, kann man ja auch nicht die gefährlichsten Stoffe zuerst rausholen.
Beste Antwort im Thema
Dieses Desaster hat mich vollends zum AKW Gegner gemacht.
Wie kann man "einlagern" ohne zu notieren was wo liegt? Das ist unglaublich und ich hätte unseren Behörden so einen Leichtsinn nicht zugetraut.
Außerdem hat man die Fässer wohl nicht vernünftig gestapelt, sondern einfach runtergeschmissen mit der Sicherheit daß die Dinger bereits beim Aufprall angebrochen sind.
Wer soll das denn jetzt noch herausholen?
Was man sich mit der Asse geleistet hat erfordert einen Strafprozess!
75 Antworten
.....ähem: die Helmholtz Gesellschaft ist eine Forschungsinstitution mit öffentlichen Gesellschaftern. Das hat nicht das geringste mit einem Entsorgungsunternehmen zu tun, weder vom Auftrag, noch von der Ausrichtung. Darf sie rechtlich auch garnicht. Die Einlagerungen erfolgten daher unter dem Rahmen eines Forschungsauftrages.
Gruß SRAM
P.S.: deine Anschuldigungen gegen K&S sind unterste Schublade. Genau wie deine Horrorstorie von "Tierkadavern" in Asse (die Anfrage bei der Zeit läuft übrigens, bin gespannt welche Quelle die angeben. Daß kein Autor für den Artikel verantwortlich zeichnet war schonmal recht bemerkenswert 😉 ).
Die Hemlholtz GmbH hat nunmal die Einlagerung vor Ort durchgeführt - Auftraggeber war der Bund, Du musst schon mal zwischen Auftraggeber und Ausführendem unterscheiden genauso wie zwischen Besitzverhältnissen und wirtschaftlicher Struktur eines Unternehmens. Du wirfst wahllos Dinge in einen Topf.
Ich sage nur wer mit Sicherheit ausschließen kann dass K&S in aller Zukunft mit absoluter Sicherheit frei von Schlamperei und Betrug sein wird ist einfach naiv - weil man das nicht kann.
Man kann immer nur über das reden wie das Unternehmen in der Vergangenheit war.
Aber wahrscheinlich hast Du gleich wieder einen Geheimbericht der Dir aus der Zukunft zugeschickt wurde, in dem Du sehen kannst wie sich K&S in 10, 20 oder 30 Jahren entwickeln wird das ist ja immer deine letzte Begründung für Deine Argumentation.
Von daher ich halte die Aussage für einfach dumm zu sagen bei K&S wären Fehler oder kriminelle Zustände für alle Zeiten vollkommen unmöglich, sie sind höchstens unwahrscheinlich.
Hier ein aktueller Artikel:
Mammutprojekt mit vielen Unbekannten
"Möglicherweise sind einige der Fässer schon viel zu stark demoliert, als dass eine Bergung möglich wäre."
"Bei der Schließung der Asse droht ein Wettlauf mit der Zeit. Die Schachtanlage ist nach Berechnungen von Experten nur noch bis zum Jahr 2020 stabil, von außen tritt Wasser ein. „Wir hätten gerne mehr Zeit“, sagte BfS-Präsident Wolfram König. Zudem bleibt es ein Rätsel, was in vielen Fässern genau drin ist. Die Dokumente sind lückenhaft. In der Asse lagern viele radioaktive Stoffe, darunter 20 Kilogramm Plutonium, aber auch Tierkadaver und Pflanzengifte. Die Behälter waren vor mehr als 30 Jahren größtenteils wild in die Grube gekippt worden."
Immerhin:
"Die SPD wolle eine Brennelemente-Steuer einführen und dazu in Kürze einen Gesetzentwurf im Bundestag einbringen."
Hier noch ein Interessanter Kommentar:
"Wie und wer will auf dreihunderttausend Jahre gewährleisten, dass ein Endlager sicher ist - geologisch und politisch. Kleines Gedankenspiel: Angenommen, Alexander der Große hätte Atomkraft bereits beherrscht, die Endlager lägen heute in so sicheren Ländern wie Iran und Irak. Und dabei wäre gerade mal 1% der Lagerzeit abgelaufen."
Lecker: es bildet sich ein atomarer Sumpf
Aktuelle Schätzungen für die Entsorgungskosten liegen bei 4 Mrd. Euro.
Wer wettet dass die Kosten höher sein werden?
Ähnliche Themen
Ich melde mich als Atommüllbeseitiger! Kassiere die 4 Mrd. Euro ein und mach mir ein schönes Leben; bekomme ich den Auftrag?
So korrekt wie bis jetzt alles abgelaufen ist wirst du den Auftrag nicht so einfach bekommen😉 Die Kohle wollen schon andere einstreichen, der Staat zahlt zwar nicht immer pünktlich aber dafür sehr gerne...
Das hat sich richtig für die Betreiber der Atomkraftwerke rentiert. Die Einlagerung hat nur ein paar Millonen gekostet- es war ja "nur" eine Forschungseinrichtung und da musste man nicht viel für den Müll verlangen...
Jetzt zahlt der Steuerzahler für die Entsorgung Milliarden- das ist nichts anderes als eine verdeckte Subvention von Atomstrom.
Die Ausgrabung bei Asse soll über 8 Jahre dauern und man weiss noch nicht wohin mit dem radioaktiven Müll...
http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/11686241
Der Hintergrund dieser ganzen politischen Aktion ist doch völlig klar: Die zuständigen Behörden haben die Einlagerung genehmigt, jahrelang akzeptiert und ganz bewusst so lange gewartet bis sie laut "Skandal" schreien und eine Umlagerung in Milliardenhöhe fordern konnten.
Das ist der wirkliche Skandal. Für was gibt es denn millionenteure Aufsichtsbehörden wenn sie hinterher keinerlei finanzielle und persönliche Verantwortung übernehmen.
Wenn eine Behörde finanzielle Verantwortung übernimmt zahlt der Steuerzahler!
Das ginge nur über Haft zu bestrafen, ob dann aber noch jemals ein Behördenvertreter Entscheidungen dieser Tragweite trifft darf bezweifelt werden.
Grüße
Hellmuth
Dabei wird in D schon einiges gemacht- in anderen Ländern wird es noch wesentlich schlimmer gehandhabt:
In England bezahlt die staatliche Organisation Nuclear Decommissioning Authority (NDA) Gemeinden Geld damit sie den Müll aufnehmen (dabei handelt es sich nicht um Bestechung):
http://www.heise.de/tp/blogs/2/101354
Frankreich soll 13% seines Atommülls nach Sibirien transportiert haben. Dort lagert es unter freiem Himmel.
In Kirgisistan gibt es 36 ungesicherte Lager von Uranabfällen. Eine Deponie ist direkt neben einem Fluss angelegt worden.
Asse II ist dagegen ein Hochsicherheitstrakt...
je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto frustrierender ist das...kein Wunder dass die meisten nichts davon wissen wollen...
Naja das schlechte bei der Asse Umlagerung ist ja dass man neben dem Zeitproblem noch ein ganz anderes hat - und zwar kann das Ausweichlager die Menge gar nicht aufnehmen, vom Volumen her schon mit umarbeiten des Mülls aber die Menge der radioaktiven Abfälle wird dadurch ja nicht kleiner - und die ist viel zu viel für Konrad.
Sprich man müsste erst einen neuen Planfeststellungsbeschluss für Konrad machen und ermitteln ob man von den fraglichen Stoffen so viel aufnehmen kann - zum Teil lagert von bestimmten Stoffen mehr in Asse 2 als für Konrad insgesamt freigegeben ist - um das festzustellen vergehen sicher Jahrzehnte, mit völlig offenem Ausgang.
Außer man macht es wie bisher üblich und wirft eben wieder alles wild in das Loch - kostet dann halt in 10 Jahren vielleicht 20 Mrd für die Notrettung von Konrad, zum Glück für die Atomindustrie zahlt das ja dann wieder der Steuerzahler alleine.
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
um das festzustellen vergehen sicher Jahrzehnte, mit völlig offenem Ausgang.
Das "Feststellen" geht ja schon seit Jahrzehnten. Und der Ausgang ist eben nicht offen, wenn man nicht will finden sich immer wieder neue Gründe.
Da gibt es sicher Beamte die jetzt bald in Pension gehen und deren ganze Lebensleistung darin bestand die Atomkraft zu behindern.
"Wenn man etwas will, findet man Wege.
Wenn man etwas nicht will, findet man Gründe."
Gruß SRAM
Für Konrad ist das Verfahren schon längst abgeschlossen und es wurde festgelegt was maximal eingelagert werden darf - nur durch den Zusammenbruch von Asse reicht das eben nicht.
Die aktuellen Kapazitäten sind auf dem Gut Menschen Bild aufgebaut - sobald sich herausstellt dass das eine sehr naive Annahme ist, fehlt es an allen Ecken und Enden um die Menge an Stoffe die man umlagern muss woanders einzulagern.
Die Antwort auf das Scheitern des Versuchsendlagers Asse wird vermutlich letztendlich aus rein zeitlichen Gründen die noch nirgends auf der Welt getestete Versuchsversiegelung durch Flutung sein.... vielleicht klappt das ja, könnte ja sein.
Zitat:
Versuchsversiegelung
....deine Wortschöpfungen sind aus linguistischer Sicht mal wieder einsame Spitze 😁
....wobei ich durchaus auch eine "Versuchsversiegelung" für die Gattung der Hornunge begrüßen würde.
Gruß SRAM
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
Die Antwort auf das Scheitern des Versuchsendlagers Asse wird vermutlich letztendlich aus rein zeitlichen Gründen die noch nirgends auf der Welt getestete Versuchsversiegelung durch Flutung sein....
Asse ist das weltweit das erste unterirdische Atommüll-Lager, das komplett geräumt werden soll.
die ersten Fässer sollen in 3 Jahren ans Tageslicht kommen-
Am Mittwoch hatte der Bund bekannt gegeben, wer die Sanierung des Atommüll-Lagers Asse bezahlen wird: er selbst. Damit reagierte das Bundesfinanzministerium auf die Forderung des Landes Niedersachsen, sich zu der Übernahme der Kosten zu bekennen.
Der Satz hier ist unglaublich: "Zwar seien die Gesamtkosten für die Sanierung der Schachtanlage derzeit noch nicht abzuschätzen, teilte das Bundesfinanzministerium mit. Die Kosten für den Weiterbetrieb und die Stilllegung würden aber vom Bund getragen."
Sind wir in Griechenland oder in Deutschland?
Immerhin: Die Gesamtkosten schätzt das Bundesumweltministerium auf 3,7 Milliarden Euro.
Hier schätzt schon jemand 5 Milliarden Euro