Winterreifen sind keine Pflicht mehr

Eben in den Nachrichten. Gericht kippt die bisherige Verordnung.

Jetzt sind die Verkehrsminister der Länder dafür verantwortlich Werte für Schneehöhengrenzen, Temperaturgrenzen und Ähnliches fest zu legen.

Strafen dürfen erst mal nicht mehr verteilt werden, wenn man mit Sommerrefen unterwegs ist.

Gab zwar die Pflicht nie als solche definiert, sondern nur die Verpflichtung zur geeigneten Ausrüstung aber was solls.

Eigenverantwortung (und Verantwortung für Andere) sollte aber nach wie vor für jeden an erster Stelle liegen

Beste Antwort im Thema

Dadurch ändert sich zumindest für mich nichts. Ob Pflicht oder nicht, ich halte eine angepasste Winterausrüstung (insbesondere Winterreifen) für absolut notwendig. Dies auch deswegen, weil Winterreifen ab einem bestimmten Temperaturniveau (auch ohne Schnee und Eis) einfach besser sind. Meine Sicherheit ist mir einfach wichtig.

Wer nicht dafür das Geld erübrigen kann/will, sollte in dieser Zeit besser zu Hause bleiben und nicht dadurch sich selbst und andere gefährden.

P.S.: Richtig yo-chi, die Versicherungen werden sich sicher nicht durch diese geänderte Regelung beeindrucken lassen und ggf. von einfacher bis schwerer Fahrlässigkeit ausgehen, wenn es durch ungeeignete Bereifung zum Unfall kommt.

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Der Winterreifen ist nicht nur bei Schnee und Schneematsch die bessere Wahl, sondern vor allem auch bei Glatteis. Letzteres ist für mich noch entscheidender als „Schneetage“, die zugegebenermaßen nicht allzu oft in Flachlandregionen auftauchen. Glatteis kann durchaus örtlich nur begrenzt auftreten, obwohl sonst überall keine Glätte vorhanden ist und insgesamt vielleicht ein sonniger Tag ist. Darin steckt gerade eine besondere Gefahr.

Ich verstehe manchmal nicht so ganz, dass von Mitgliedern in einem Autoforum, bei denen man annehmen sollte, dass das Auto für sie einen besonderen Stellenwert hat, hier über irgendwelche Billigreifenmarken diskutiert wird und von Reifen mit zu geringer Profiltiefe (auch wenn sie dem Gesetzgeber genügen). Es geht hier insbesondere um die eigene Sicherheit und da sollte man wirklich nicht am falschen Ende sparen. Wenn ich so in die Markenthreads reinschaue, wird seitenlang über die schönsten Felgen und irgendwelchen Anbauschnickschnack diskutiert und dann soll es an so elementaren Dingen wie dem richtigen Reifen scheitern?

Ich kann natürlich all die verstehen, die vermeiden, Zweit-, Dritt-, Viertwagen auf Winterreifen umzurüsten, wenn sie wenigstens ein Fahrzeug umrüsten, mit dem sie im Winter unterwegs sind oder ihr Fahrzeug ggf. stehen lassen. Im Endeffekt liegt es natürlich in der Entscheidung von jedem selbst, wie er mit dem Thema Bereifung umgeht – genauso wie auch das sonstige Verhalten im Straßenverkehr.

Wenn ich aber noch die Argumente sehe, die einige hier vorgebracht haben, als es um das Anlegen des Sicherheitsgurtes in einem anderen Thread ging, als eine Leistungsbefreiung der Krankenkassen gefordert wurde, um nicht die Allgemeinheit mit dem Leichtsinn anderer zu belasten (war und ist nicht meine Meinung!), müsste man hier eigentlich mindestens ähnliches fordern, zumal auch ggf. noch andere VT mit in diesen Leichtsinn hineingezogen werden können.

Da genügt ein Satz: § blahbla: Vom 01.11. bis zum 30.04. sind Winterreifen zu verwenden - schon sind alle Unklarheiten beseitigt. Das wird aber so nicht kommen, da, wie schon erwähnt, nicht alle LKW auf dieselben umgerüstet werden können und somit die Transportlobby Theater macht. Das nennt man dann ein funktionierendes Staatswesen. Gute Nacht, Deutschland.

Zitat:

Original geschrieben von dirknring


Ein Winterreifen ist nur bei Schnee und bei Schneematsch besser. Bei allen anderen Strassenverhältnissen ist der Sommerreifen vorne.

Stimmt nicht. Auch bei Nässe ist der WR sicherer, allein schon wegen des höheren Profils und des besseren Wasserabtransports (geringere Aquaplaninggefahr), siehe auch aktuelle ADAC Winterreifentests. Deshalb bleibt ein Sommerreifen im Winter nur auf trockener Straße im Vorteil, ein Straßenzustand, den Du in der Zeit von November bis April aber eher selten vorfindest.

Außerdem frage ich mich, was die Formulierung "nur bei Schnee und Schneematsch" ausdrücken soll. Wohnst Du auf den Balearen? Im letzten Winter hatten wir selbst in Darmstadt an über 30 Tagen Neuschnee. Was machst Du denn da morgens mit deinen "auf trockener Straße überlegenen Sommerreifen"? Ja, Du machst es wie alle Darmstädter und fährst trotzdem raus 🙄

Zitat:

Original geschrieben von winni206


Ich verstehe manchmal nicht so ganz, dass von Mitgliedern in einem Autoforum, bei denen man annehmen sollte, dass das Auto für sie einen besonderen Stellenwert hat, hier über irgendwelche Billigreifenmarken diskutiert wird und von Reifen mit zu geringer Profiltiefe (auch wenn sie dem Gesetzgeber genügen).

Das war schon letztes Jahr in der

Winterreifendiskussion in Andryx Blog

so: Ausgerechnet die Fahrer der "teuren Premiumfahrzeuge" sind die ersten, die Winterreifen vor allem "aus Kostengründen" ablehnen und offenbar lieber sich selbst und andere gefährden, als mal 400 Euro in die Hand zu nehmen und sich ein paar anständige Winterrreifen zu kaufen. Das "besserer-Bremsweg-auf-trockener-Straße"-Argument kommt da als Alibi-Ausrede natürlich gerade recht, dumm ist an der Sache leider nur, dass der Winter in Deutschland auch im Flachland (Stichwort Eisregen) unberechenbar ist und nur selten "trockene Straßen" für unsere Sommerreifenrocker bereithält...

Zitat:

Original geschrieben von touranfaq


...
Das war schon letztes Jahr in der Winterreifendiskussion in Andryx Blog so:
...

Hallo,

wenn ich das richtig sehe, wurde in dem oben genannten Thread ja schon über 63 Seiten lang diskutiert. Da ist ja hier noch Luft. 😉.

Schnee und Eis war in den letzten 3 Jahren bei 1,6 bis 3,1 % der Unfälle mit Personenschäden mitverursachend. (2009 waren es 3,1 %, ich bin auf die Statistik für dieses Jahr gespannt) Welcher Anteil davon durch eine Winterreifenpflicht überhaupt vermieden worden wäre, weiß ich nicht. Da besonders in schneekritischen Gebieten fast jeder Winterreifen fährt (86 % aller Autofahrer rüsten im Winter auf WR um), wird nach meinem Gefühl aber etwas zuviel auf dem Thema herumgeritten.

Alkohol oder nicht angepasste Geschwindigkeit oder Abstand spielen als Unfallursache auf jeden Fall eine erheblich größere Rolle.

Wenn ich mir überlege, dass jetzt bei Temperaturen um die 23°C die "ich fahre Winterreifen von Oktober bis Ostern" - Spezialisten deutlich verschlechterte Fahreigenschaften in Kauf nehmen, um auch ja nicht von der ersten Schneeflocke mit Sommerreifen erwischt zu werden, dann sehe ich keinen Sicherheitsgewinn durch eine sture, unflexible Gesetzgebung.

Gute Fahrt

Zweirad.Freund

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.. ups, "zitiert" statt "bearbeiten" gedrückt

Zitat:

Original geschrieben von Zweirad.Freud


.. ups, "zitiert" statt "bearbeiten" gedrückt

Ach, das passiert anderen auch ? 😁😁😁😎

Zitat:

Original geschrieben von R 129 Fan



Zitat:

Original geschrieben von Zweirad.Freud


.. ups, "zitiert" statt "bearbeiten" gedrückt
Ach, das passiert anderen auch ? 😁😁😁😎

... davon bin ich überzeugt. (Habe trotzdem Blödmann zu mir gesagt) Die geben das dann aber nicht zu, sondern schreiben verschämt "gelöscht" 😉

Ich war schon immer ein Meister der Tarnung ! 😁😛

Zitat:

Original geschrieben von touranfaq



Zitat:

Original geschrieben von dirknring


Ein Winterreifen ist nur bei Schnee und bei Schneematsch besser. Bei allen anderen Strassenverhältnissen ist der Sommerreifen vorne.
Stimmt nicht. Auch bei Nässe ist der WR sicherer, allein schon wegen des höheren Profils und des besseren Wasserabtransports (geringere Aquaplaninggefahr), siehe auch aktuelle ADAC Winterreifentests. Deshalb bleibt ein Sommerreifen im Winter nur auf trockener Straße im Vorteil, ein Straßenzustand, den Du in der Zeit von November bis April aber eher selten vorfindest.

Außerdem frage ich mich, was die Formulierung "nur bei Schnee und Schneematsch" ausdrücken soll. Wohnst Du auf den Balearen? Im letzten Winter hatten wir selbst in Darmstadt an über 30 Tagen Neuschnee. Was machst Du denn da morgens mit deinen "auf trockener Straße überlegenen Sommerreifen"? Ja, Du machst es wie alle Darmstädter und fährst trotzdem raus 🙄

Wie sieht es denn aber aus, wenn es nur feucht ist? Den Zustand soll es ja auch noch zwischen trocken und Pfützen uä geben.

Wie sieht es denn aus, wenn der SR neu ist, somit 8mm Profil hat, und der WR schon auf 6 oder gar 4mm abgefahren ist?

Fragen über Fragen die zeigen, dass jede Situation individuell ist.

Zitat:

Original geschrieben von Zweirad.Freud


wenn ich das richtig sehe, wurde in dem oben genannten Thread ja schon über 63 Seiten lang diskutiert. Da ist ja hier noch Luft. 😉.

Dann will ich mal meinen Beitrag leisten damit wir die 63 Seiten knacken 😁 😁

Bei Schnee und Eis wird eh recht langsam gefahren, bei den heutigen überwiegend sehr sicheren Autos gibt es daher kaum verletzte PKW-Insassen. Wie sieht es eigentlich mit den Unfallzahlen insgesamt aus? Sprich auch inkl. aller Sachschäden? Wobei da noch die Frage ist wie viele selbstverschuldete Kleinunfälle gar nicht gemeldet werden.

Es geht ja auch nicht immer nur um Verletzte, Sommerreifenfahrer sind auf Schnee und Eis erstmal schon eine massive Behinderung des Verkehrs. Wo man mit Winterreifen noch halbwegs fahren kann schleichen die mit Schrittgeschwindigkeit durch die Gegend oder kommen die kleinste Steigung nicht hoch.

LKWs sind IMHO kein Argument gegen eine Pflicht, für die meisten gibt es Winterreifen und spätestens wenn es eine Pflicht gibt für alle. Da gerade im Transportsektor der Preisdruck extrem ist wird leider auch an solchen Dingen gespart.

Da wir ja den " Klimawandel " haben hat sich das eh bald erledigt. Neues Thema dann: " Wieviel Profil muß mein Kamel am Huf haben um nicht im Sand einzusinken ? " 😁

Zitat:

Original geschrieben von touranfaq


Stimmt nicht. Auch bei Nässe ist der WR sicherer, allein schon wegen des höheren Profils und des besseren Wasserabtransports (geringere Aquaplaninggefahr), siehe auch aktuelle ADAC Winterreifentests. Deshalb bleibt ein Sommerreifen im Winter nur auf trockener Straße im Vorteil, ein Straßenzustand, den Du in der Zeit von November bis April aber eher selten vorfindest.

Stichwort: Vergleichbare Reifen wählen. Sprich: Gleiche Profiltiefe und gleiche Reifenbreite. Nenn mir einen Grund, warum hier der Winterreifen bei Aquaplaning im Vorteil sein sollte. Ist er nämlich nicht. Bei feuchter Straße genauso wenig. Es ist allerdings so, dass oftmals die Winterreifen schmaler sind als die Sommerreifen. Hier würde tatsächlich der Winterreifen weniger anfällig sein was Aquaplaning angeht. Das hat dann aber nichts mit dem Winterreifen an sich zu tun sondern einzig und allein mit der Reifenbreite.

Wie aber schon vorher angesprochen, sind die Unterschiede bei schneebedeckter Fahrbahn gravierend. Daher kommen sie bei mir selbstverständlich auch drauf, wenn Schneegefahr besteht. Das war im letzten Jahr bei mir z.B. erst im Dezember der Fall.

Und ob ich jetzt bei Glatteis und 50km/h nach 300 oder 350m zum stehen komme, dürfte mich auch reichlich wenig interessieren, denn nach ca. 50m dürfte in den allermeisten Fällen eh Schluss sein und ein festes Hindernis zu einem sehr viel schnelleren Stopp führen - Geschwindigkeit wird hier bei beiden Reifen quasi gar nicht abgebaut.

Noch zum Kostenpunkt: Mein Satz Winterreifen kostet quasi genauso viel wie der Satz Sommerreifen. Also nix mit "Winterreifen sind günstiger als Sommerreifen". Ein guter Satz Winterreifen ist schon ziemlich teuer. Sparen tut man da also nichts.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


... Sommerreifenfahrer sind auf Schnee und Eis erstmal schon eine massive Behinderung des Verkehrs.
...

... nicht nur Behinderung, sondern auch eine Gefährdung ...

Die Frage ist, wie häufig diese Behinderung/Gefährdung noch vorkommt.

Was mir mehr zu denken gibt, sind die vielen Winterreifen, die man inzwischen während des Sommers sieht. Häufig ist es so, dass kurz vor dem Winterurlaub umgerüstet wird und dann wird der WR vielleicht noch 1 Monat gefahren. Und nach 5, 6, 7 oder 8 Jahren stellt man fest, dass der Reifen zwar alt ist, aber noch schön Profil hat, so dass es zu schade ist, ihn zu entsorgen. Also wird er im Sommer aufgebraucht.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


...
LKWs sind IMHO kein Argument gegen eine Pflicht, für die meisten gibt es Winterreifen und spätestens wenn es eine Pflicht gibt für alle. Da gerade im Transportsektor der Preisdruck extrem ist wird leider auch an solchen Dingen gespart.
...

Für LKW sehe ich allerdings das Problem, dass bei vielen Transporten auf einer Fahrt vom Mittelmeerklima bis zum tiefsten Winter alles vorkommen kann. Da wären dann eher "Allwetterreifen" angesagt, die aber sowohl im Schnee wie im Trockenen nie die optimalen Fahreigenschaften haben. Also auch eine unbefriedigende Lösung.

Gute Fahrt

Zweirad.Freund

Zitat:

Original geschrieben von TheRealRaffnix


Nenn mir einen Grund, warum hier der Winterreifen bei Aquaplaning im Vorteil sein sollte. Ist er nämlich nicht. Bei feuchter Straße genauso wenig.

Drei Gründe:

- Bei gleicher Reifenbreite haben WR meist mehr Negativprofil, d.h. effektiv weniger Aufstandsfläche

- Weichere Gummimischung die bei feuchter Straße und kalten Temperaturen Vorteile hat

- Lamellierung die feine Wasserschichten unterbricht und besseren Kontakt zum Asphalt bei feuchter Straße bringt.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er



Zitat:

Original geschrieben von TheRealRaffnix


Nenn mir einen Grund, warum hier der Winterreifen bei Aquaplaning im Vorteil sein sollte. Ist er nämlich nicht. Bei feuchter Straße genauso wenig.
Drei Gründe:
- Bei gleicher Reifenbreite haben WR meist mehr Negativprofil, d.h. effektiv weniger Aufstandsfläche
- Weichere Gummimischung die bei feuchter Straße und kalten Temperaturen Vorteile hat
- Lamellierung die feine Wasserschichten unterbricht und besseren Kontakt zum Asphalt bei feuchter Straße bringt.

Alles klar, dann noch bitte ein Test, der das belegt.

Oh, warte, ich haben einen für dich: http://www.autobild.de/mmg/mm_bildergalerie_791762.html?...

Zitat: "Sommerreifen bieten bei Aquaplaning eindeutig größere Sicherheitsreserven als ihre Winterkollegen. Unser Vergleichs-Sommerreifen verliert erst bei Tempo 80 den Kontakt zur Fahrbahn, der Fulda Kristall Supremo schwimmt als bester Winterreifen bereits bei 73 km/h auf."

Sommerreifen sind auf den Abtransport von Wasser allein schon vom Profil her ausgelegt. Winterreifen sind auf die Verzahnung mit dem Schnee ausgelegt. Hier steht der Wasserabtransport natürlich nicht so sehr im Vordergrund, weil die Schneeeigenschaften Priorität haben.

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