1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Werkzeug
  5. WIG-Schweißgerät

WIG-Schweißgerät

Wer hat Erfahrung mit VECTOR-Schweißgerät AC/DC WIG OW 250 mit Plasma von Vector Welding?
Oder welcher Schweißprofi kann Einsteiger Tips geben, insbesondere zu den richtigen und vielfältig vorhandenen Einstellmöglichkeiten?

Als Schweißanfänger habe ich Probleme die 12 Einstellknöpfe für die jeweilige Schweißaufgabe richtig einzustellen.

Zu Beginn wollte ich erst mal nur eine Auftragsschweißung vornehmen. Schon das hat nicht funktioniert. Habe nur mit Schweißstromeinstellung, Gasvorlauf und Gasnachlauf gearbeitet. Der Schweißstrom wurde von 40/50 bis zu 110 Amp. variiert. Habe mit und ohne Zusatzwerkstoff versucht Material aufzuschweißen. Zu den verunglückten Versuchen hänge ich mal Fotos an, damit die Profis auch sehen um welches Sch(w)eißergebnis es geht

Foto 1 - 115: Versuch einer Auftragsschweißung, erst mit 1,6-er Elektrode bei ca. 40-60 Amp. Später dann mit 2,4-er Elektrode und bis zu 90 Ampere ist kläglich gescheitert.

Foto 2 - 116: Versuch einer Lochschweißung um Stahlplättchen mit dem Rechteckrohr zu verbinden. Der Versuch misslang, die Plättchen fielen wieder ab. Die entstandenen Schweißkugeln auf der Bohrung wurden wieder abgeschliffen. Mit dem nächsten Versuch wurde dann versucht

Foto 3+4 - 117+119: die Plättchen seitlich aufzuschweißen. Von den 6 Nähten ist mit viel Wohlwollen vielleicht eine so gerade akzeptabel (Foto 117, unten links).

Foto 5+6 - 118+120: die Schweißung des T-Stücks (2 x Kehlnaht) ist wohl auch akzeptabel, jedoch ließ sich die Naht an den beiden Bolzen und dem Steg nicht vollständig schließen. Hier habe ich mit ca. 90 Ampere geschweißt und die Werkstücke waren gänzlich rotglühend und nicht nur der Nahtbereich.

Ich bräuchte eine richtige einfache Vorgabe der Geräteeinstellung und entsprechende Hinweise, um erst einmal eine saubere Auftragsnaht hin zu bekommen. Auf was muss dabei alles geachtet werden? Die vielen Einstellungsknöpfe am Gerät erschweren insbesondere dem völligen Neueinsteiger die richtige Grundeinstellung um erst einmal mit dem richtigen Üben loslegen zu können.

Ich hoffe und freue mich auf Eure fachkundigen Tipps um den richtigen "Schweißerweg" zu finden.

115
116
117
+3
Beste Antwort im Thema

Na denn fange ich mal oben links an und arbeite mich nach unten rechts durch:
1 Kippschalter nach unten (ohne Puls)
2. Kippschalter dürfte für die HF sein..stell den so ein, dass die HF geht. (oben oder Mitte?)
3. Kippschalter erstmal auf 2T
-Poti Gasvorlauf auf ca. 0,1 Sekunden. kommt nicht genau drauf an, aber wenn du das z.B. auf 2 stellst wartest du zu lange.
-Poti Stromanstieg auf NULL
-Poti Schweißstrom...diese Einstellung ist wichtig. Nach Gefühl, aber ca. 35A pro mm Materialstärke
-Impulsweite erstmal unwichtig NULL
-impulsfrequenz erstmal unwichtig NULL
-Sprühlichtbogen: sicherheitshalber auf NULL, sollte aber wohl nur bei Elektrode wirken. Unsinnige Kennzeichnung, bei Elektrode oder WIG gibt es keinen "Sprühlichtbogen". Das könnte die Dynamik beim Elektrodenschweißen sein
-Schalter auf DC
-Startstrom NULL (sollte im 2T Funktionslos sein)
-Impulsstrom NULL (ist falsch beschriftet, es handelt sich um den Impulspausenstrom. WENN ein Impulsstrom eingestellt wird, dann mit dem Regler "Schweißstrom"😉
-Stromabsenkung NULL, oder auch 0,5
-Schlußstrom NULL, sollte aber im 2T sowieso außer Funktion sein.
-Gasnachlauf mindestens 5Sec.
-AC-Frequenz egal (keine Funktion im DC-Modus)
-Stromverlagerung egal (keine Funktion im DC-Modus)

Das einzige, womit du jetzt rumspielen solltest um die richtige Einstellung zu finden ist der SCHWEISSSTROM.
Das ist der einzige Parameter, der während des Schweißens überhaupt etwas bewirkt.

Die Stromabsenkung ist die Zeit, die der Lichtbogen beim Schweißende zum Erlöschen braucht. Wenn man den Lichtbogen schlagartig ausschaltet, bildet sich zum Schluss ein Schrumpfungskrater. Auf das Schweißen an sich hat das keinen Einfluss.

Die ganze Impulsgeschichte lass erstmal außer Acht. Die braucht man z.B. um dick mit dünn zu verschweißen.

DoMi

49 weitere Antworten
49 Antworten

Zitat:

Was für ein Gerät hast du ?.

Steht in meinem 1. Beitrag, im 1. Satz:

Zitat:

Wer hat Erfahrung mit VECTOR-Schweißgerät AC/DC WIG OW 250 mit Plasma von Vector Welding?

oder sh. hier:

https://www.vector-welding.com/.../...lasma-ALU-WIG-ARC-MMA-Elektrode-

Zitat:

Das Gerät hat allein 16 Drehknöpfe und dazu noch diverse Kippschalter mit 10 Stellmöglichkeiten.

Wenn du ein gutes Foto der Front irgendwo hast, oder einen Link zur BA, dann könnte ich dir sagen, welche Regler für den Anfang unwichtig sind.

DoMi

Ich will jetzt nicht unbedingt klug daher reden, aber ein noch so gutes Schweißgerät kann Ausbildung, Erfahrung und auch Talent zumindest bei den Handschweißverfahren nicht ersetzen! In meiner langjährigen beruflichen Tätigkeit habe ich diverse Schweißverfahren kennengelernt und denke auch daher beurteilen zu können, dass man sich nicht einfach ein Schweißgerät kaufen kann, irgendwo nach ein paar Einstellungen erfragt und dann alles gut ist.
Die Ausbildung zum WIG Schweißer dauert mehrere Monate und umfasst dabei einige grundlegende Themengebiete. Wenn das Ego natürlich sagt, ich kann das schon und möchte eigentlich nur einen Griff an einen Aschenkasten schweißen, ohne das er abfällt, dann immer los!

Gruß

Zitat:

@DomiAleman schrieb am 22. Mai 2018 um 12:27:56 Uhr:



Zitat:

Das Gerät hat allein 16 Drehknöpfe und dazu noch diverse Kippschalter mit 10 Stellmöglichkeiten.

Wenn du ein gutes Foto der Front irgendwo hast, oder einen Link zur BA, dann könnte ich dir sagen, welche Regler für den Anfang unwichtig sind.

DoMi

gerade gemacht: sh. unten Bild 1, sorry sind nur 13 Drehknöpfe

003
Ähnliche Themen

Hat Ähnlichkeitmit meinem Gitarrenverstärker. 😁

Zitat:

@knete schrieb am 22. Mai 2018 um 13:00:33 Uhr:


Ich will jetzt nicht unbedingt klug daher reden, aber ein noch so gutes Schweißgerät kann Ausbildung, Erfahrung und auch Talent zumindest bei den Handschweißverfahren nicht ersetzen! In meiner langjährigen beruflichen Tätigkeit habe ich diverse Schweißverfahren kennengelernt und denke auch daher beurteilen zu können, dass man sich nicht einfach ein Schweißgerät kaufen kann, irgendwo nach ein paar Einstellungen erfragt und dann alles gut ist.
Die Ausbildung zum WIG Schweißer dauert mehrere Monate und umfasst dabei einige grundlegende Themengebiete. Wenn das Ego natürlich sagt, ich kann das schon und möchte eigentlich nur einen Griff an einen Aschenkasten schweißen, ohne das er abfällt, dann immer los!

Gruß

Hallo Knete, das ist sicherlich richtig. Das eine ist das Gerät, das andere die Ausbildung und die Erfahrung. Letztere will ich mir erarbeiten; ob ich auch Talent habe wird sich vielleicht irgend wann zeigen oder halt auch nicht. Bin auch mit Dir der Meinung, es ist keineswegs alles gut, wenn ich nur irgend woher ein paar Einstellungen bekomme. Gerade weil das Ego sagt Du kannst es (noch) nicht, versuche ich immer etwas mehr Licht in das für mich noch dunkelgraue Schweißthema zu bringen. Und dabei würde ich gerne an den Erfahrungen derjenigen partizipieren, die weiter sind als ich und die schwierigen Anfänge schon gemeistert haben.

Leider sind die als Bedienungsanleitung deklarierten Unterlagen des Herstellers/Lieferanten unvollständig und m.E. falsch und mangelhaft, was sich aber erst nach und nach herauskristallisiert. So wird z.B. ein Bedienfeld abgebildet, das mit dem am Gerät nicht übereinstimmt. Oder es steht nirgends, dass diverse Funktionen nur im 4-Taktmodus zur Verfügung stehen. Für den Profischweißer ist dies sicherlich nur eine Lapalie, der Einsteiger stolpert da schon heftig.
Und bei anderen Fabrikaten (kommen letztlich doch alle aus Fernost) gibt es oft noch nicht einmal eine deutsche Bedienungsanleitung.

Mit der Erfahrung wachsen die Ansprüche, beides hoffe ich mir mit ein wenig Hilfe erarbeiten zu können.

Beste Grüße

Na denn fange ich mal oben links an und arbeite mich nach unten rechts durch:
1 Kippschalter nach unten (ohne Puls)
2. Kippschalter dürfte für die HF sein..stell den so ein, dass die HF geht. (oben oder Mitte?)
3. Kippschalter erstmal auf 2T
-Poti Gasvorlauf auf ca. 0,1 Sekunden. kommt nicht genau drauf an, aber wenn du das z.B. auf 2 stellst wartest du zu lange.
-Poti Stromanstieg auf NULL
-Poti Schweißstrom...diese Einstellung ist wichtig. Nach Gefühl, aber ca. 35A pro mm Materialstärke
-Impulsweite erstmal unwichtig NULL
-impulsfrequenz erstmal unwichtig NULL
-Sprühlichtbogen: sicherheitshalber auf NULL, sollte aber wohl nur bei Elektrode wirken. Unsinnige Kennzeichnung, bei Elektrode oder WIG gibt es keinen "Sprühlichtbogen". Das könnte die Dynamik beim Elektrodenschweißen sein
-Schalter auf DC
-Startstrom NULL (sollte im 2T Funktionslos sein)
-Impulsstrom NULL (ist falsch beschriftet, es handelt sich um den Impulspausenstrom. WENN ein Impulsstrom eingestellt wird, dann mit dem Regler "Schweißstrom"😉
-Stromabsenkung NULL, oder auch 0,5
-Schlußstrom NULL, sollte aber im 2T sowieso außer Funktion sein.
-Gasnachlauf mindestens 5Sec.
-AC-Frequenz egal (keine Funktion im DC-Modus)
-Stromverlagerung egal (keine Funktion im DC-Modus)

Das einzige, womit du jetzt rumspielen solltest um die richtige Einstellung zu finden ist der SCHWEISSSTROM.
Das ist der einzige Parameter, der während des Schweißens überhaupt etwas bewirkt.

Die Stromabsenkung ist die Zeit, die der Lichtbogen beim Schweißende zum Erlöschen braucht. Wenn man den Lichtbogen schlagartig ausschaltet, bildet sich zum Schluss ein Schrumpfungskrater. Auf das Schweißen an sich hat das keinen Einfluss.

Die ganze Impulsgeschichte lass erstmal außer Acht. Die braucht man z.B. um dick mit dünn zu verschweißen.

DoMi

Hallo DoMi, hier lesen offensichtlich noch andere Schweißeinsteiger mit - mein Danke war erst der zweite Klick 😉.
Deine Ausführungen werde ich jetzt mal versuchen umzusetzen, melde mich dann wieder und nochmals danke.

Ich war das erste "Danke" ;-)
Bin zwar kein Einsteiger, aber den Beitrag fand ich trotzdem gut.
Selbst habe ich vor nun 9 Jahre einen 2 wöchigen WIG Scheißkurs bei der HWK gemacht. Fand WIG eine sehr feine Schweißart, denn die Nähte sehen immer super aus, vorausgesetzt, es klappt 😁

Persönlich muss ich sagen, dass knete hier übertreibt. Sich ein Schweißgerät zu besorgen und loszulegen ist keine schlechte Art. Natürlich ist ein Lehrgang schöner, aber die 2000€ für meinen hat damals die Bundeswehr gezahlt, persönlich wäre mir das auch zu teuer.
Im Endeffekt lernt man das grobe Handwerk indem man sich anschaut, wie es geht (auch Youtube zählt) und dann loslegt und seine Fehler analysen lässt. Bis hier hat der TE ja alles richtig gemacht !
Die Feinheiten vom WIG Schweißen wird der TE wohl vorerst nicht brauchen, denn wenn er das professionell machen will, wird er auch einen Kurs besuchen.
Bis dahin viel Erfolgt :-)

So hier nun das Foto dieses Versuchs nach den Einstellungen von DoMi.
Habe die Raupen auf ein 8 mm Flacheisen aufgeschweist mit 2,4-er Elektrode und Zusatzwerkstoff. Die Stromabsenkung habe ich nach der 1. Raupe auf 1 s erhöht.
Von rechts begonnen mit ca. 120 Amp 3x, dann auf ca. 160 Amp. und die letzte, linke Raupe mit 200 Amp.

An der letzten Raupe (links) hatte ich oben 2 mal angsetzt, deshalb der Kratereinbrannt.
Schön ist wohl was anderes. Was ist im Detail zubekritteln und wie geht's besser, was muss angepasst oder geübt werden?

Beste Grüße

005

Also soweit ich mich noch erinnern kann, sind bei mir immer diese hässlichen Krater entstanden, wenn Kollegen das Gas zugedreht hatten.

Moin.
Dein Grundmaterial ist eindeutig ungeeignet.
Es gibt schlechte Stahlsorten, die schäumen beim Schweißen. Deiner gehört zu denen.
DoMi

Nach der Schweißübung drehe ich das Gas immer zu/ab. Wenn da an den Schläuchen etwas undicht würde, wäre die Gasflasche bald leer.

Wie wäre es, wenn du mal deinen Schweißversuch filmst ?
Mit meiner Aussage zum Gas wollte ich nur sagen, dass wenn es Probleme mit dem Gas gib, dann auch solche Krater entstehen.
Ziehst du am Ende der Raupe direkt die Düse weg von der Schweißnaht ?

Achja, jetzt wo DomiAleman es sagt, stimmt, bei manch einem Stahl wurde das Ergebnis einfach nicht gut 😁

Zitat:

@DomiAleman schrieb am 22. Mai 2018 um 18:29:34 Uhr:


Moin.
Dein Grundmaterial ist eindeutig ungeeignet.
Es gibt schlechte Stahlsorten, die schäumen beim Schweißen. Deiner gehört zu denen.
DoMi

ist halt ein Brocken aus dem Fundus. Welche Stahlsorte sollte es denn sein bzw. welche sind zum Schweißen gut geeignet - oh je, schon wieder ein neues Problem?

Deine Antwort
Ähnliche Themen