Wieviel Schräglage bis man wegrutscht?

Hallo,
ich fahre seit relativ kurzer Zeit Motorrad, und es macht auch Spaß und so ganz langsam kommt die Schräglage in Kurven.
Anfangs bremste ich immer vor jeder Kurve extrem ab, mittlerweile traue ich mich ganz leicht in die Schräglage...

In der Kurve fragt sich mein Kopf aber immer wie weit ich noch runter kann bis ich wegrutsche und im Graben/ in der Leitplanke ende...

Jedesmal wenn ich ein Stück Tiefer gehe, ist mein Gedankengang "Soweit sogut, so tief du gehen, aber gehen noch ein paar Grad, oder bist du dann in der Leitplanke"?

Wie habt ihr die Schräglage am Anfang "geübt"?
Und wie kriegt man diese "Angst" am besten weg?

In der Fahrschule hatte ich z.B. Angst vor dem Ausweichen eines Hindernisses, da ich immer befürchtete, dass meine Fußrasten am Boden schleifen würden;
Irgendwann meinte mein Fahrlehrer, dass er mir garantiert, dass ich nicht so tief komme...
Mit dieser Sicherheit konnte ich das Bike ohne "Angst" wegdrücken...

Ist also eher eine Kopfsache;
Soll ich bei der Schräglage auch einfach blind meinen Reifen vertrauen und voll in die Kurve, weil ich so oder so nicht wegrutsche (wenn man bedenkt, dass andere Fußrasten schleifen)?
Grüße

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@KawasakiKing schrieb am 29. Juli 2015 um 12:27:06 Uhr:


Ist also eher eine Kopfsache;
Soll ich bei der Schräglage auch einfach blind meinen Reifen vertrauen und voll in die Kurve, weil ich so oder so nicht wegrutsche (wenn man bedenkt, dass andere Fußrasten schleifen)?
Grüße

Ich rate mal, dass du sonst eher Stadtmensch bist bzw. eher Stadtverkehr und Autobahn kennst und Landstrassen eher neuland für dich sind... stimmt's?

Ich habe eine ähnliche Vergangenheit hinter mir und die Denkweise die deiner Frage zugrunde liegt kommt mir bekannt vor. Der Schlüssel ist, dass man nicht versucht die maximal mögliche Eingangsgeschwindigkeit für eine Kurve zu "treffen" - als Anfänger der nicht so Landstrassenerfahren ist, fehlt einem noch die Fähigkeit die Strassen entsprechend zu lesen - das kommt erst noch über die nächsten xx tausend km. Wenn man versucht es zu erraten kommt man schnell in die Bedruoille und man fühlt sich immer unsicher und wenn man im Kurvenlauf das Gas zumacht (weil der Kopf rebelliert) , dann wird durch die Gewichtsverlagerung auch tatsächlich alles eirig, weil das Vorderrad plötzlich mehr machen muss als es sonst müsste/als eigentlich notwendig.
Wichtig ist, aus meiner Sicht dass man

A) über den Kurvenverlauf immer das Gas leicht aufmacht und zwar ab dem Einlenkpunkt (den allein schon durch die zunehmende Schräglage wird man bei konstantem Gas sonst langsamer, liegt einfach daran, dass der Reifenumfang umso kleiner wird je mehr man von Reifenmitte zur Kante geht). Fährt man auf Zug durch die Kurve, ist mehr Gewicht hinten und das Kurvenfahren fühlt sich an wie auf Schienen. Dadurch gewinnt man Sicherheit! Zuerst muss "Throttle Control" immer stimmen, dann kommen die anderen Punkte (Blickführung, Lenkimpuls, usw, usf.)

B) dass der Kurveninnere Arm nie gestreckt ist und dass man in jeder Schräglage fähig ist durch einen leichten Lenkimpuls die Schräglage noch einen Tick zu erhöhen. Wenn man als Anfänger einfach nur schnell reinballert in die Kurve (und dann ggf. noch mit spätem Bremspunkt eh viele verschiedene Dinge koordinieren muss), dann führt das meist dazu, dass man am Einlenkpunkt das Motorrad "irgendwie" in eine Schräglage schmeißt die man sich so grad noch traut, dann aber stocksteif drauf hockt und keine Feinkontrolle mehr hat. Daher lieber etwas langsamer rein, so dass man sich immer sicher fühlt, dann gas aufmachen und in Schräglage und wenn man möglich gezielt üben wie man im Verlauf einer längeren Kurve die Schräglage nochmal leciht weiter steigert (und bei ggf. konstantem Kurvenverlauf im Gegenzug das Gas weiter öffnet damit man nicht plötzlich zu weit nach innen kommt).

Über dieses langsame rein und schnelle raus, gewinnt man auf Dauer sehr viel Selbstvertrauen und v.a. ist man immer in Kontrolle und kann sich schrittweise hochtasten an höhere Schräglagen. Dadurch kommt mit der Zeit "automatisch" auch das schnellere reinfahren in der Kurve (zusammen mit der Erfahrung beim lesen des Kurvenverlaufs). Es ist auch deutlich weniger riskant bzw. man ist seltener in der Lage sich zu überfordern bzw. in Sekundenbruchteilen auf zu viele Dinge auf einmal zu achten. Später fällt das leichter, weil viele Dinge zum automatismus werden und keine bzw. kaum Aufmerksamkeit aufbrauchen. Als Anfänger aber erfordern viele Dinge einen bewussten Umgang / Aufmerksamkeit und daher kann man einfach nicht immer soviele Dinge in so kurzer Abfolge richtig machen wie ein erfahrener Fahrer.

158 weitere Antworten
158 Antworten

Das ist doch Calle. Der fährt eh mit...

der hat auch gelacht hinter ner überladenen k....
tja!
breiter lenker Heck höher und etwas verrückt...
aber wem sag ich das du kennst mich und meinen Fahrstil
oder Lew?

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 31. Juli 2015 um 12:23:34 Uhr:


Um noch mal ein paar Zahlen einzuwerfen: Der Anfänger/Schräglagenphobiker stoppt bei etwa 20 Grad Schräglage. Da beginnt die mentale Blockade.

Ein normales Tourenmopped erlaubt 40-45 Grad, Sportler bis über 50 Grad und mehr.

Da ist also noch Luft...

Die unterschiedliche Schräglage hängt natürlich auch mit der Breite des Hinterreifens zusammen. Eine SSP mit 190er hinterreifen braucht (!) mehr Schräglage um genauso schnell um die Kurve zu gehen wie ein Tourenmöppi mit einem 160er hinterreifen. Ist einfache Geometrie. Daher kommt auch ein Rennrad-Fahrer mit recht wenig schräglage aus.

Bevor jetzt diskutieren los geht, bitte erst lesen:
http://www.motorradonline.de/.../41382

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 31. Juli 2015 um 16:21:09 Uhr:


Das ist doch Calle. Der fährt eh mit...

Jetzt, wo Du es sagst ...

Ähnliche Themen

Jetzt such in der gerade in der umfangreichen BMW-Aufpreisliste den Winkelmesser, damit ich die Schräglage auch immer und rechtzeitig messen kann. Mist, gibt es nicht. Marktlücke???

Meine Erfahrung bzgl. Schräglage: Üben, üben, üben und langsam an den Grenzbereich heran tasten.

Da gibt's ne App für. 😁

Beim I-phone: Kurvenkönig.

Hat doch schon fast jedes Motorrad als Umfallsensor. Man muss die Daten, die das Teil generiert bloß optisch darstellen.

Zitat:

@Ruebe-ruebe schrieb am 31. Juli 2015 um 16:10:08 Uhr:



Zitat:

@.Krempel schrieb am 31. Juli 2015 um 13:20:23 Uhr:


Ich will auch mit! 😁

Hi Krempel
wo wohnt Dein Möpie

"weil:"
ne kleine "VerrücktenTour" fahre ich morgen,
Popotraining😁

grüßchen aus München Frank

Hi Frank,

hört sich nett an! Bin dieses Wochenende leider schon mit der Familie verplant... Ich / es / wir wohnen zwischen stuttgart und Göppingen

Fährst du die Route evtl nochmal bzw. eine ähnliche?
Dann wäre ich mit größerer Wahrscheinlichkeit dabei.

@alex warum ist eine ADAC Mitgliedschaft von noten Nöten?

Gruß
.Krempel

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 31. Juli 2015 um 18:59:52 Uhr:


Hat doch schon fast jedes Motorrad als Umfallsensor. Man muss die Daten, die das Teil generiert bloß optisch darstellen.

Mal eine Frage vom Smartphone-Laien: Klingelt das Smartphone dann, wenn die Schräglage anfängt, gefährlich zu werden?

Nein. Die App zählt die Kurven und misst die erreichte Schräglage. Angeblich. Ich habs drauf, bin aber noch keine Tour gefahren, die es wert gewesen wäre, die App zu starten. Ende nächster Woche...

Die Apps nutzen die GPS daten um die Geschwindigkeit und Kurvenradius zu bestimmen. Daraus wird die theoretische Schräglage des Gesamtsystems aus Fahrer und Fahrzeug ermittelt. D.h. bei gegebenem Kurvenradius und Tempo kommt immer die gleiche Schräglage raus - egal ob breiter Hinterreifen oder schmaler, egal ob Hanging-Off oder Drücken. Und das ganze ist natürlich nur so genau wie die GPS-Daten. Wer sich mal bspw. für Harry's Laptimer die Genauigkeit von internen-GPS Sensoren und externen angeschaut hat (und wie das auf die Daten wie Position und Geschwindigkeit ausschlägt) wird erkennen dass es ein nettes Gimmick ist mit den internen GPS-Sensoren, mehr aber auch nicht.

Zitat:

@.Krempel schrieb am 31. Juli 2015 um 19:27:33 Uhr:



Hi Frank,
hört sich nett an!
Fährst du die Route evtl nochmal bzw. eine ähnliche?
Dann wäre ich mit größerer Wahrscheinlichkeit dabei.

@alex warum ist eine ADAC Mitgliedschaft von noten Nöten?

Gruß .Krempel

Hi Krempel

So eine große Tagestour mit Glück 3-5x pro Jahr, meist hab ich etwas weniger Kurven 😁 weils nur zur Jaufen - Timmelsjochrunde reicht, oder an den Flüßen entlang richtung Niederbayern.

grüßchen Frank

Anders ausgedrückt, die App ist für den Ar....., und wenn der richtig funktioniert beim Motorradfahren, braucht man die App nicht.

Und...immer schön die Reifen warm fahren vor dem Blümchenpflücken

Deine Antwort
Ähnliche Themen