Wieviel "made in Germany" steckt im 124er
Hallo zusammen,
gestern wurde in "stern-TV" ein interessanter Beitrag zum Thema "made in germany" gesendet. Die aktuelle E-Klasse gehört mit 65% "Deutschlandanteil" zu den führenden in und aus Deutschland stammenden Fahrzeugen. Ein Rückblick des Beitrages in die 50er Jahre zeigte die VW - Käfer - Produktion. Sie fand damals zu 100% in Deutschland statt und selbstredend waren auch alle Teile aus deutscher Produktion. Nun meine Frage: Besteht ein w 124 noch zu über 90% aus "made in Germany" ? Meiner Meinung nach ist es der größte Fluch der Globalisierung, dass alles, speziell die verschiedenen Automarken, "verwässert" werden und die Kunden sich zunehmend mit dem Etikettenschwindel abfinden müssen.
Grüße
reiner9-3
Beste Antwort im Thema
Moin,
Siehst Du ... eines der großen Probleme, wenn es um Fahrzeugqualität geht. Das Erleben von Qualität in der Retrospektive stimmt NICHT immer mit der Realität überein.
So gab es z.B. 1985 und 1986 MASSEN-Demos wegen der mieserablen Qualität der 124er in Stuttgart durch Taxifahrer. Die Qualitätsmängel reichten von Motorschäden bei den 4-Zylindern durch gerissene Steuerketten, von rapide einlaufenden Nockenwellen bei den 6-Zylindern bis rapide verschleißende Motorlager bei den Diesel, unterdimensionierten Motoraufhängungen, abfallenden Zierleisten und und und.
Einige Baustellen der Baureihe wie die häufig verreckenden Relais, Motorkabelbäume oder das ausleiernde Lenkgetriebe ... wurden z.B. nie revidiert und verbessert.
Auch in Punkte Pannenstatistik sah es nicht so prickelnd aus, wenn wir mal HEUTIGE Zahlen als Masstab nehmen. Zwar war der W124 einer der Spitzenreiter, also eines der besten Autos in dieser Wertung ... doch nach heutigen Masstäben ... bewegte sich der W124 gerade mal eben so auf dem Niveau, welches heute Fahrzeuge wie der Alfa Romeo 156 oder ein Renault Clio aufweisen. Der W124 wäre mit seiner damaligen Pannenquote heute lediglich im Mittelfeld zu finden.
Die Wahrnehmung z.B. meines Onkels, welcher ab den späten 70ern bei Mercedes als Meister arbeitete ... ist auch ein gänzlich anderes. Seiner Meinung nach ist der W124 eines der schlimmsten Modelle die Mercedes jemals gebaut hat.
Wir nehmen den 124er heute anders wahr ... denn die Mängel die in den 80ern und frühen 90ern zu einer "schlechten" Einstufung führten sind für uns heute nicht mehr wesentlich. Hinzu kommt, das wir in der gleichen Zeit mit vielerlei Qualitätssprüngen vorallem bei der Konkurenz konfrontiert wurden und das das Preisniveau sowohl für Fahrzeuge, wie auch Werkstattleistungen massiv gestiegen ist. Der W124 war über die MASSE an Fahrzeugen weder häufiger noch weniger oft "defekt" ... seine Defekte waren nur in der Regel "einfacher" und "billiger". Grund dafür : Nahezu alles bestand aus Einzellösungen und die größte Angst der Kundschaft ... der Rost ist zumindest nicht gut sichtbar beim W124. Wenn der 124er keinen Sprit bekommt ... dann ist es in den meisten Fällen das DME Relais ... ist das beim W211 der Fall ... brauchts ein neues Steuergerät ... Kostenunterschied : ganz schnell 1000-1500 Euro. Das ist der "Tribut" an den Fortschritt. Die Fahrzeuge KÖNNEN immer mehr ... daher immer höhere Kosten ... und bei gleichbleibender Systemsicherheit ... steigt dadurch auch die Einzelfallserlebenswahrscheinlichkeit.
Und ... sind wir ehrlich ... eine Reparatur von 1200 Euro (z.B. CDI-Injektoren) merkt man sich JAHRELANG ... eine Reparatur von 200 Euro bei einem alten Vorkammerdiesel ... die ist nach 1-2 Jahren vergessen.
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von quali
Wenn man sich bei Mercedesspezialisten informiert, erfährt man, daß die Baureihe W 124 die beste bzw. Zuverlässigste ist oder war.Zitat:
Original geschrieben von reiner9-3
Hallo zusammen,gestern wurde in "stern-TV" ein interessanter Beitrag zum Thema "made in germany" gesendet. Die aktuelle E-Klasse gehört mit 65% "Deutschlandanteil" zu den führenden in und aus Deutschland stammenden Fahrzeugen. Ein Rückblick des Beitrages in die 50er Jahre zeigte die VW - Käfer - Produktion. Sie fand damals zu 100% in Deutschland statt und selbstredend waren auch alle Teile aus deutscher Produktion. Nun meine Frage: Besteht ein w 124 noch zu über 90% aus "made in Germany" ? Meiner Meinung nach ist es der größte Fluch der Globalisierung, dass alles, speziell die verschiedenen Automarken, "verwässert" werden und die Kunden sich zunehmend mit dem Etikettenschwindel abfinden müssen.
Grüße
reiner9-3
Der Leser mag sich seine Gedanken machen warum. Bei den neueren Baureihen werden aus Kostengründen mehr Zulieferteile aus aller Welt eingekauft.
Das Qualitätsmerkmal " Made in Germany" wird vermutlich irgendwann - zur Abschottung von fernöstlichen Plagiaten - in " Made in Europe" umgeändert werden.
Die Qualität fängt bei jedem einzelnen Mitarbeiter in der Firma an.Übrigens ist hierzu ein Link interessant:
17 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von benzcruiser
Ich hatte vor meinem W124 den ich von meinem Dad übernommen habe einen Peugeot 206 Baujahr 2000, und schon bei 50 000km hat die elektrik und der Motor ständig faxen gemacht, total nervig und schlecht verarbeitet.
Wow, da hast Du Dir aber ein tolles Vergleichsfahrzeug ausgesucht, einen Peugeot 206.
Ja ich hatte davor halt nen Peugeot, ist peinlich genug :-) Wollte damit nur sagen das du auch z.B mit der neuen
E-Klasse nur Probleme hast. Mein dad hatte jetzt schon zwei... die erste nach einer Woche komplette Elektrik versagt bei der zweiten gammelt schon alles und das nach einem halben jahr (trotz garage)
Die neuen Autos sind Qualitativ einfach nur noch schlecht. Mercedes leitspruch war früher "Wir bauen Autos für die Ewigkeit" , wovon man heute nicht mehr arg viel merkt...
Zitat:
Original geschrieben von benzcruiser
Ja ich hatte davor halt nen Peugeot, ist peinlich genug :-) Wollte damit nur sagen das du auch z.B mit der neuen
E-Klasse nur Probleme hast. Mein dad hatte jetzt schon zwei... die erste nach einer Woche komplette Elektrik versagt bei der zweiten gammelt schon alles und das nach einem halben jahr (trotz garage)Die neuen Autos sind Qualitativ einfach nur noch schlecht. Mercedes leitspruch war früher "Wir bauen Autos für die Ewigkeit" , wovon man heute nicht mehr arg viel merkt...
Ähm ja...
Der eine Benz von meinem Vater musste bei km-Stand 1000 das erste mal in die Werkstatt- das war ein Turboschaden. War glaub ein 200 CDI von 2002.
Die jetztige C-Klasse von meinem Vater ist ca. 4 Jahre alt und hatte bei nicht mal 80.000 km ihren ersten Stehenbleiber.
Ich kapier nur nicht warum LEXUS diese Probleme nicht hat, obwohl die noch mehr Elektronik in ihren Fahrzeugen haben.
Und was Honda angeht: Wer mal bei Ebay reinschaut, der findet da alte Kisten mit 280.000 km und mehr drauf, ich hab sogar mal einen mit 440.000 km gesehen. Und ich glaube nicht, dass ein Hondafahrer so viel Geld in seinen Wagen steckt wie ein Mercedesfahrer! Höchstens für Spoiler und Tönungsfolie 🙂
Ich habe jedenfalls schon beide Marken gefahren und habe halt die Erfahrung gemacht, dass Honda sehr viel problemloser ist als Benz.
Das sollte aber eigentlich nicht so sein, denn normalerweise sollte BENZ das Maß aller Dinge sein!