Wieso ist ein 5.0 Liter eigentlich so schlapp?
Hallo Leute
War für vier Tage im Tessin mit meinem Chevy Caprice. Abgesehen davon, dass das Ding für die schmalen Gassen um Ascona und Locarno viel zu gross ist, musste ich einmal mehr feststellen, dass der Wagen viel zu wenig Power hat: Die Gotthardrampe schaffte er grade noch so knapp: Da sind mir die Golf TDI nur so um die Ohren gerauscht.
Mir ist klar, dass es kein Rennbock ist. Nur: Wieso hat ein 5.0 Liter Motor nur wo wenig Power?
Andy
42 Antworten
Ich sag ja.
Das liegt nicht wenig an der Übersetzung, dem Gewicht, der Automatik, den ungünstigen CW Werten, etc....
Was mich aber interessieren würde ist, wie Buicklover seine Frage meinte.
@ Buicklover: Meintest du, das die allgemein recht schwach auf der Brust sind gegenüber europäischen Autos? (Antwort sie oben)
Oder lief der Wagen schon mal besser und ist jetzt schwach auf der Brust?
Ich persöhnlich habe die Frage so gedeutet, das du fragst warum GENERELL die Wagen so schwach rüber kommen.
Swinger
5,0 schlapp ?!
eine ami limo muß doch nicht schlapp sein! unser caddi sts hat 4,5 liter und 300ps,der fährt 240 und beschleunigt nicht schlechter als jeder vergleichbare db oder bmw und einen diesel bemerke ich höchstens im vorbeifahren.die alte motorengeneration ist bauart bedingt etwas schlapp auf der brust,untenliegende nockenwelle,fette schwere gußmotoren,niedrige verdichtung,schlechte vergaser .da kommt ne menge zusammen was leistung kostet,nicht zuletzt die getriebe,aber es gibt doch teile ohne ende um abhilfe zu schaffen,das beweisen doch corvetten,camaros,trans am usw..auf dieversen beschleunigungsrennen.gruß
Mein 92er Ford Crown Victoria hat einen 4,6l V8, obenliegende Nockenwelle und 195 PS.
Die Leistung ist nicht extrem aber es reicht um mit anderen staerkeren Autos mitzuhalten.
http://www.supermotors.org/registry/vehicles/detail.php?id=5348&s=18745#content
"Schlapp" ist relativ.....
Du darfst nicht vergessen, daß es heute nichts mehr zu sagen hat, wenn man von ´nem Diesel verblasen wird.
Ein von einer Autozeitung für den Langstreckentest
"under Cover" gekaufter VW Passat Tdi der ersten Generation mit 90 PS Werksangabe, stemmte locker 112 PS in den Leistungsprüfstand.
Drehfreude, Drehmoment bis zum Horizont und Leichtbau beim Fahrzeug machen die Tdi heute zum Sparrenner, der sich vor keinem Benziner zu verstecken braucht........ und 90 PS war einmal.
Abgesehen davon, sind 90 Benziner-PS kaum mit 90 Tdi-Diesel-PS zu vergleichen...... der Tdi macht das Rennen.
Das der V8 nicht so "die Rakete" ist, hängt von mehreren Faktoren ab.
1. die Motore haben eine recht geringe Verdichtungsrate (und sind deshalb mit Normal-Benzin zu betreiben)
2. die Gemisch-Aufbereitung (Vergaser/Einspritzung) ist oft nicht optimal
3. das Abgassystem ist nur selten Leistungsfördernd
4. Kurbelwelle/Kolben (die bewegten Massen) im Motor sind verhältnissmässig schwer.
Es erfordert also einen höheren Energieaufwand, den Motor an sich auf Drehzahl zu bringen.
Die schwere Karosse / lange Übersetzung macht das alles nicht leichter.
Die Büchsen sind gebaut um bis zu 6 Passagieren
ein möglichst bequemes Reisen bei Tempo 90 über lange Distanzen zu ermöglichen.........
Wenn dein Auto hinter dem Ami-Durchschitt herhinken sollte, such dir einen guten V8-Schrauber und lass den Brocken mal checken.
Eine vom Fachmann durchgeführte Grund- und Feineinstellung holen unter umständen eine ganze Menge Pferde aus dem Winterschlaf.......
Erste und einfachst Probe:
Lass jemanden bei abgestelltem Motor das Gaspedal bist zum Bodenblech durchtreten und so halten.
Du kontrollierst dann mal, ob die Drosselklappenbetätigung am Vergaser/Einspritzung
auch am Vollast-Anschlag liegt.
Möglicherweise bekommt dein Motor garnicht Vollgas.
Neumann
Ähnliche Themen
Re: "Schlapp" ist relativ.....
Zitat:
Original geschrieben von Neumann
Ein von einer Autozeitung für den Langstreckentest
"under Cover" gekaufter VW Passat Tdi der ersten Generation mit 90 PS Werksangabe, stemmte locker 112 PS in den Leistungsprüfstand.
wobei TDI der ersten stunde überhaupt eine extreme serienstreuung, auch nach unten, aufgewiesen haben. ich denke da an unseren damaligen fuhrparkleiter, der glaubt seinen augen nicht, wenn er wieder mal neue Gölfe oder Passats abgeholt hat.
wenn es noch ein Vergasermotor ist würden die Köpfe vom 350-Motor draufpassen wegen der
größeren Ventile hätte er dann mehr Dampf.
Bei nem Einspritzer hab ich keine Ahnung ob das geht.
Danke Leute!
@Swinger: Mich interessiert grundsätzlich, weshalb die (alten) Serien-amis so schwach sind.
Neumann hat eine mir eine logische Antwort gegeben; die Summe vieler Details machts aus...
Wir reden hier immer von V8-Power etc.; was wir einsehen müssen ist: Wenns um Leistung geht, dann können wir hier gegenüber den Europäer nicht mithalten... Logo - wenn wir tief in die Tuningkiste greifen, laufen die Motoren sicher sehr gut, aber zu was für einem (Benzin-) Preis? (STS Northstar 48V & Co. ausgenommen)
Ich glaub, ich leb einfach mit der zur Verfügung stehenden Leistung und nimms halt weiterhin gemütlich (wobei mich der TDI von der Gotthardrampe immer noch etwas wurmt 😉 )
Thanks: Andy
schlapp
Vieeleicht liegt es auch an der Höhe der Luftdruck läßt nach Sauerstoffgehalt nimmt ab, ein Turbomotor ist durch die Aufladung nicht so anfällig.
Als bei den Amis die Abgasregulierungen eintraten wurden die Motoren halt schwach auf der Brust.
Gruß Christof
Moin,
Alte US-Motoren sind sicherlich nicht schlechter als europäische Motoren.
Wenn man bedenkt, wie stark, die eigentlich primitiv gestrickten US-V8 Motoren, Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre waren, kann es nicht daran liegen, das die US-Firmen keine Motoren bauen könnten.
Auch Fahrzeuge wie die Corvette oder die Viper beweisen ja das Gegenteil.
Was aber Fakt ist, das die USA Mitte der 70er Jahre sehr rigide Abgasgesetze erließen. Diese wurde seitens der Hersteller gekontert indem die Motoren extrem niedrig verdichtet wurden, sehr zahme Nockenwellen verbaut wurden und das Drehzahlniveau extrem abgesenkt (bzw. nicht wie in Europa ständig gesteigert wurde).
Folge dieser Maßnahmen war es, das die Motoren einen relativ schlechten Füllungsgrad hatten, und somit die Motoren verhältnismäßig wenig Leistung hatten.
Als weiteren Faktor muss man sehen, das die US-Fahrzeuge allesamt darauf optimiert sind, bei 55 mph betrieben zu werden. Demfolgend sind die Übersetzungen der Fahrzeuge gewählt, das bei 55 mph ein möglichst niedriges Drehzahlniveau anliegt, also der letzte Gang meist sehr lang übersetzt ist.
Und aufgrund der recht geringen Geschwindigkeit mußte auch kein großer Wert auf die Aerodynamik gelegt werden. In Kombination mit der "typischen" US-Ausstattung (Die kostet ja auch Leistung!).
In Summe ... bleiben dann 170 PS bei 5 Litern Hubraum übrig. Da die 170 PS aber mit einem vergleichsweise hohen Drehmoment verknüpft sind (im Vergleich zu einem europäischen 170 PS Fahrzeug) reicht es zum normalen Autofahren allerdings locker aus.
Also ... genieß das Auto so wie es ist. Ist halt ein Charakterfahrzeug. Allerdings ist es dann auch verhältnismäßig leicht diese Motoren zu tunen, wie die Szene ja oft und mächtig zeigt.
Und als letzten Faktor muss man noch die Infrastruktur in den USA sehen. Während man in Deutschland fast in jeder Ecke irgendwo ein kleineres Autohaus findet, müssen in den USA zu einer Fachwerkstatt oftmals 50-100 Meilen zurückgelegt werden. Also muss die Wartung eines Autos vor Ort an einer Tankstelle oder von einem Schmied oder ähnlichen Personen durchgeführt werden. Deshalb ist es auch wichtig, das diese Autos nicht ALLZU MODERNE Motoren haben, denn das Personal muss mit den Motoren ja auch noch zurecht kommen.
MFG Kester
na weil er dann länger hält
... das geht zugunsten der Lebensdauer...
Zitat:
Original geschrieben von buicklover
Beinahe bewundernswert wie die Amis aus soviel Hubraum sowenig PS rausholen 😉
...dafür war der Verbauch auf der Autobahn echt gut: 10Lt./100km 🙂
Moin,
Das mit niedriger Spezifischer Leistung und Großer Lebensdauer ist Schmarn. Das liegt alles nicht daran, das der Motor viel oder wenig Leistung hat, sondern wie durchdacht die Konstruktion ist.
Ein gut gewarteter Hochleistungsmotor, der keine eingebaute Fehlkonstruktion hat, rennt ebenso lang wie ein Motor mit geringer spezifischer Leistung, sofern alle Bauteile darauf ausgelegt sind.
Denn der Logik zufolge hätte Ich mit einem 185 PS 2.8 Liter Motor ja kaum 580.000 km weit kommen können, gelle ?!
Oder die Unmengen an älteren 911ern die bei deutlich über 200.000 km noch gut dastehen dürfte es demzufolge ja auch nicht geben.
MFG Kester
Re: Wieso ist ein 5.0 Liter eigentlich so schlapp?
Zitat:
Original geschrieben von buicklover
Hallo Leute
War für vier Tage im Tessin mit meinem Chevy Caprice. Abgesehen davon, dass das Ding für die schmalen Gassen um Ascona und Locarno viel zu gross ist, musste ich einmal mehr feststellen, dass der Wagen viel zu wenig Power hat: Die Gotthardrampe schaffte er grade noch so knapp: Da sind mir die Golf TDI nur so um die Ohren gerauscht.
Mir ist klar, dass es kein Rennbock ist. Nur: Wieso hat ein 5.0 Liter Motor nur wo wenig Power?Andy
Hallo !
Bau Dir die Köpfe von einem 5 Litr. Bootsmotor (je nach Block/GM/Ford) rauf dazu eine vernünftige Brücke und
Vergaser dann sind schon 215 PS drin !
MfG Michael
Also Leutz nochmal, die ursprüngliche Frage war nicht wie mache ich einen V8 stärker oder warum verliert mein V8 an Leistung.
Die Frage war, warum ist der Wirkungsgrad so "schlecht"?
Wenn nachträglich ein Motor getunt werden muss, ist der Aufwand dementsprechend. Wäre es für die GM Leute nicht ein leichtes gewesen, mit geringem Aufwand etwas mehr rauszuholen, oder wär das viel teurer geworden? Ich werd einfach den Verdacht nicht los, dass da auch bei der Montage nicht immer sauber gearbeitet wird, oder ist der "Mangel" doch einfach konstruktionsbedingt? Die Verarbeitungsqualität ist kaum auf "Germany Standart"...
Andy
@ buicklover: Ich denke das ist so: Kein Problem keine Änderung.
Ich will damit sagen, dass irgendjemand nen Amimotor gebaut hat, selbigen in den Wagen verbaut und befunden hat das er den Anforderungen genügt.
Da derjenige befand das der Motor gut genug für die amerikanische Fahrweise ist (gemütliches anfahren und dahin cruisen), änderte er auch nichts an seinem Motor oder an dessen Wirkungsgrad.
Kein Problem keine Lösung.
Die Motoren sind ganz einfach für eine andere Fahrweise und anderen Anforderungen ausgelegt.
Ich denke das ist alleine der Grund warum der Wirkungsgrad so ist wie er ist.
Swinger
P.S. Die Verarbeitung ist wirklich nicht die beste. Der Tolleranzbereich von amerikanischen Motorenkomponenten ist weit schlechter als z.b. bei deutschen.
Aber auch hier gilt: Wenn es der Anforderung genügt, warum was ändern.
Der Amerikaner ansich kauf sich ein Auto, fährt es ein paar Jahre und "wirft" es dann weg.
Gebrauchtwagen wie bei uns gibt es da nicht.
Die einzigen die sich dort nen gebrauchtwagen kaufen sind die die ohnehin kaum Geld haben.
An und führ sich wird aber eher, insofern möglich, ein Neuwagen gekauft welcher ja meist auch längst nicht so teuer ist wie bei uns.
Bei den Amis gild: Zeig mir was du hast und ich sage dir wer du bist.
Wozu also Autos bauen die ewig leben? Sie werden ja doch ziemlich schnell ersetzt (Warum die ewig leben ist ne andere Geschichte), was sich leider in der verarbeitungsqualität wiederspiegelt.