Wie viel Provision erhält ein DB-Verkäufer?
Was mich schon länger interessiert: wie viel Provision erhält eigentlich ein DB-Verkäufer? Ist diese je Modell/Ausstattung unterschiedlich? Habe in der Suche nichts dazu gefunden.
Vielen Dank für Eure Hinweise!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Jongert
Zitat:
Original geschrieben von lulesi
3. Ungeachtet der systematischen Unterschiede muss man aber einfach festhalten, dass ein Ziel von 25% Eigenkapitalrendite auch unter anderen Bänkern schon fast als unserös und anstössig empfunden wird.
Es ist nicht unanständig Gewinne zu machen. Unanständig ist nur, wenn die Folgen der Raffgier vom Steuerzahler getragen werden müssen und nicht von denen, die zu hohe Risiken eingegangen sind.
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37 Antworten
Vorsicht Jahreswagen ist wieder ein anderes Geschäft, dass an dem das Autohaus anders kalkuliert und welches anders provisioniert wird.
Beim Neuwagen ist der Listenpreis und der Einkaufspreis vom Werk vorgegeben. Je mehr Rabatt der Händler gibt, desto weniger bleibt dem Händler als Deckungsbeitrag. Bei den inzwischen üblichen Rabattsätzen ist das häufig ein problematisches Geschäft
Jahreswagen werden von den Händlern selbst kalkuliert, der Einkaufspreis steht fest und was der Händler als Verkaufspreis aufruft kann er selber kalkulieren. Bei Jahreswagen bekommt der Verkäufer auch keine gesonderte Provision für Extras sondern wird im Regelfall prozentual am Deckungsbeitrag beteiligt.
Also um mal eine Zahl zu nennen:
Ein Verkäufer einer MB-Niederlassung hat mir mal erzählt, dass er neben dem Grundgehalt 0,5 % Provision erhält (gemessen am Fahrzeugwert). Ob das stimmt, weiß ich nicht. Es hörte sich aber glaubhaft an!
Ergo: Wenn er monatlich 10 Neuwagen für durchschnittlich 50.000 Euro verkauft, sind das 2.500 Euro Provision.
...ich habe häufiger (allerdings bei kleineren Herstellern) auch erfahren, dass der variable Anteil nicht sehr hoch war. Da war ich überrascht.
insgesamt hat die Branche wohl keine tolle Rendite, ich lese öfter was um die 2% Rendite für Autohäuser. Da sind andere Geschäfte viel lohnender für die Unternehmer. Man denke mal an die Ansagen von Ackermann bzgl. geforderter Rendite der Deutschen Bank...
Soweit ich weiss, verdienen z.B. die Verkäufer bei Finanzdienstleistungen erheblich mehr, als im Automobilbereich. Dass ein Autoverkäufer reich geworden ist, hab ich noch nie gehört.
Wenn er aber hart arbeitet, dann ist es wie überall, dann hat er sich seinen Wohlstand auch verdient...
Das schlechte Image der Autoverkäufer ist heute nicht mehr ganz angebracht. Die Branche hat mit dem "geprüften Automobilverkäufer" eine Ausbildung auf die Beine gestellt, mit Prüfung. Ich habe viele Nachwuchs- und auch Seniorverkäufer bei Markenautohäusern kennen gelernt, und die verdienen alle ihr Geld nur mit anstrengender Arbeit.
bei vielen Importeursmarken (bei dt. kann ich es nicht sagen) können die Verkäufer von einem 5stelligen Brutto-Monatseinkommen nur träumen, soweit ich weiss...
Gute Verkäufer können unabhängig davon eigentlich immer ein vernünftiges Einkommen erreichen.
Denn davon gibts ja nicht so viele, aber Vertriebler benötigt jedes Unternehmen.
die von Christian80 oben genannte Summe ist auch in etwa das, was ich häufiger gehört habe. Reich wird man von der Provision nicht...
viele Grüße
Oliver
PS: Unabhängig davon ist es natürlich interessant, sich mal per Google einige Gehaltsspiegel für verschiedene Berufe anzuschauen. Die werden ja regelmäßig veröffentlicht. Da gibts auch immer große Unterschied Konzern/Mittelstand, Branche etc...
meine frage dazu: mir hat ein händler mal erzählt das er irgendwie im leasing mit drin hängt bzw. es sich negativ auf die provision auswirkt. irgendwas wegen sicherheiten oder so. habe es aber nicht so wirklich verstanden...
keine ahnung ob das noch stimmt aber habe vor jahren mal gelesen das die provision auch von der anzahl der verkauften autos abhängt. damals (so gute 5 jahre her) wurde in einer autozeitung geschrieben das wenn ein händler 299 autos im jahr verkauft er das 300`te auto 'fast' verschenken könnte da der bonus für 300 verkaufte autos höher wäre als der eigentliche wert bzw. wesentlich höher als die einzelne provison. da der händler dieses nicht darf (einfach so unter wert verkaufen) gibt es dann zum jahresende viele autos mit tageszulassung im verkauf.
denke das auch die einzelnen verkäufer entsprechende staffelungen haben.
Das mit den niedrigen Umsatzrenditen stimmt schon (ca. 2%), das liegt aber an dem geringen Eigenanteil des AHs am Umsatz. Denn der Umsatz eines AHs ist natürlich sehr hoch, sind ja teure Produkte (bei 500 MB + nochmal soviele GW reden wir ja schon von gut und gerne 35 Mio (+2-3 Mio After Sales), wenn davon 700t€ als Rendite übrig bleiben, ist das ja nicht schlecht!)
Im Schnitt werden im NW-Geschäft Bruttoerträge von 7-10% vom VK-Preis erzielt (das ist ja dann der eigentliche Umsatz vom Autohaus).
Bei MB haben die VKs in der Regel sehr, sehr hohe variable Anteile (lediglich 500-1000€ Fix), dafür verdient sich ein guter MB-Verkäufer dumm und dämlich (muss aber wirklich gut sein!).
Die beschriebenen "Zusatzprovisionen" bzw. Abzüge bei Leasing, Zielerreichung etc. betreffen in erster Linie das AH, weniger den Verkäufer
Beispiel:
600 Fix
120 Autos zu 40.000€ Nettoverkaufspreis und 8% BE
14% Provision
=120*3200*0,14+12*600 = ca. 61000€ (variabler Anteil > 88%)
das geschäft des autohauses ist eher das werkstatt- und teilegeschäft. das ist wichtiger geworden. das ist wie bei tankstellen. ein autohaus lebt nicht vom autoverkauf, eine tankstelle nicht vom tanken.
interessanter sind die um die 30% vertriebskosten, die wohl jeder hersteller in deutschland hat. da frag ich mich, ob man davon nicht dringend herunter kommen muss. antwort: ja.
da wird sich also noch viel ändern, zumal die struktur ungerecht ist. zb ein autohaus salzufer in berlin ist kostenloser schauplatz und damit prospektlieferant, quatschbude und grabbel-kita für jeden mercedes-neuwagenkäufer im umkreis von 100km. denn es ist ein palast und sie haben da alles im präsenzbestand. jede farbe jeden modells und selbst exotische sonderausstattungen.
vermutlich wird also in zukunft der händler vor ort nur noch werkstatt und online-agentur sein, während es in der republik verteilt 10-12 große referenzzentren mit eventcharakter zum gucken und probefahren gibt.
M. E. nach ist es bei deutschen Herstellern überall ähnlich ... man quetscht bei der Neubestellung einen ziemlich einheitlichen Prozentsatz heraus, nimmt man eine Tageszulassung, nochmal unwesentlich mehr ... etwas lohnender sind Aktionswagen, die als Neuwagen mit vorher festgelegter Ausstattung vom Werk vorproduziert wurden und im Rahmen einer "Aktion" günstiger in den Markt gedrückt werden - solche Autos werden dann meistens online angeboten und per Telefon verkauft ... dem Händler bleibt dann nicht mehr viel. Merzehdes hat Recht, die Händler erhoffen sich ihre Marge vom Werkstatt- und Zubehörgeschäft ... wenn unsere Felgen- und Auspuffstrategen hier also mal richtig zuschlagen ... dann ist Weihnachten beim Händler ...
Gruß
T.O.
Zitat:
Original geschrieben von neu2003
insgesamt hat die Branche wohl keine tolle Rendite, ich lese öfter was um die 2% Rendite für Autohäuser. Da sind andere Geschäfte viel lohnender für die Unternehmer. Man denke mal an die Ansagen von Ackermann bzgl. geforderter Rendite der Deutschen Bank...
Vorsicht, Ackermann hat niemals eine Rendite von 10% sondern lediglich eine Eigenkapitalrendite von 10% gefordert. Das ist etwas vollkommen anderes und es hat mich damals mit Wut erfüllt dass ihm Fernsehen damals in jeder Talkshow Experten, Gewerkschaftler, Politiker u.ä. auftraten und darüber diskutierten. Aber keiner hatte soviele Grundkenntnisse dass ihm der Unterschied aufgefallen wäre.
Zitat:
Original geschrieben von lulesi
Zitat:
Vorsicht, Ackermann hat niemals eine Rendite von 10% sondern lediglich eine Eigenkapitalrendite von 10% gefordert. Das ist etwas vollkommen anderes und es hat mich damals mit Wut erfüllt dass ihm Fernsehen damals in jeder Talkshow Experten, Gewerkschaftler, Politiker u.ä. auftraten und darüber diskutierten. Aber keiner hatte soviele Grundkenntnisse dass ihm der Unterschied aufgefallen wäre.
Naja, den Unterschied hast Du schon richtig dargestellt, aber:
1. strebt Ackermann eine Eigenkapitalrendite von 25% vor Steuern an (10% haben die fast sogar in 2010 gehabt, in 2009 waren es fast 16%); im ersten Quartal 2011 haben die übrigens 24% erreicht
2. Die Rentabilität einer Bank bemisst man eben an der Eigenkapitalrendite, nicht an einer Umsatzrendite, da eine Bank eigentlich keinen Umsatz macht (sehr grob ausgedrückt), sondern eine Bilanzsumme hat.
3. Ungeachtet der systematischen Unterschiede muss man aber einfach festhalten, dass ein Ziel von 25% Eigenkapitalrendite auch unter anderen Bänkern schon fast als unserös und anstössig empfunden wird. Andere Großbanken, gerade auch die, die deutlich größer sind als die DB, haben deutlich niedrigere Eigenkapitalrenditen, was für die Bürger der Staaten, in den diese Banken sitzen, sehr positiv ist, denn...
4. wie schaffe ich eine Erhöhung der Eigenkapitalrendite?(das ist hier nun sehr verkürzt dargestellt!!) Ich kann höhere Renditen über höhere Einnahmen generieren, indem ich mein Produkt teurer mache oder günstiger einkaufe - beides ist bei Banken fast unmöglich, wenn ich das auf den "gleichen" Kunden beziehe, da die Refinanzierung des Kredits für den gleichen Kunden (soll heissen gleiches Risiko) für die Banken ungefähr gleich teuer ist. Dem gleichwertigen Kunden aber den Kredit teuerer zu verkaufen, geht eben auch nicht, weil der dann zum Mitbewerber geht. Höhere Kreditzinsen bekomme ich von dem, der auch ein höheres Risiko darstellt - und da fängt es eben -genau aus den Erfahrungen der letzten 3 Jahre- an, dass man sich als Experte, Gewerkschafter, Politiker und normaler Bürger aufregen darf und muss. Das Stichwort heisst "too big to fall" - ist eine Bank erst mal systemrelevant aufgrund Ihrer Größe (auch wenn Sie diese Größe durch waghalsige Geschäfte erreicht hat), kann es sich keine Volkswirtschaft erlauben, diese fallen zu lassen - den Fehler zu begehen, den die Amis bei Lehmann gemacht haben...und da fängt eben die unseriöse Zockerei von Herrn Ackermann an, wenn ich die Eigenkapitalrendite - also den Ertrag, den möglichen ausschüttbaren Gewinn für Aktionäre und Topgehälter maximiere, wenn es in die Hose geht, dann aber den Staat dafür aufkommen lasse!
Sorry...ist nun viel zu lang geworden, man könnte noch vieles mehr dazu schreiben...aber darum gehts hier nicht, dennoch kann man den Satz von lulesi so nicht im Raum stehen lassen, weil er hier das Ganze ähnlich relativiert stehen lässt, wie das momentan auch die DB versucht: die Industrie hat höhere Eigenkapitalrenditen (was stimmt, aber keinen Sinn im Vergleich Banken-Industrieunternehmen/Handel macht) - und ehe ein AUfschrei kommt: ich bin selbst Unternehmer + Mitte/Rechts!
Muss doch noch was zur Verdeutlichung ergänzen:
Geht mal in eine DB Filiale und sagt dem Sachbearbeiter: ich hab da € 10.000,-, die will ich hier absolut sicher anlegen, erwarte aber 25% Rendite - der zeigt Euch einen Vogel...aber genau das ist das Ziel von Herrn Ackermann!
Zitat:
Original geschrieben von Jongert
Zitat:
Original geschrieben von lulesi
3. Ungeachtet der systematischen Unterschiede muss man aber einfach festhalten, dass ein Ziel von 25% Eigenkapitalrendite auch unter anderen Bänkern schon fast als unserös und anstössig empfunden wird.
Es ist nicht unanständig Gewinne zu machen. Unanständig ist nur, wenn die Folgen der Raffgier vom Steuerzahler getragen werden müssen und nicht von denen, die zu hohe Risiken eingegangen sind.
Zitat:
Original geschrieben von regloh999
Zitat:
Es ist nicht unanständig Gewinne zu machen. Unanständig ist nur, wenn die Folgen der Raffgier vom Steuerzahler getragen werden müssen und nicht von denen, die zu hohe Risiken eingegangen sind.
Grundsätzlich richtig - aber es gibt eben auch "unmoralische" Gewinne, daher kennen wir das Rechtsgut des Wuchers, also eine überhöhte Gegenleistung im Verhältnis zur erbrachten Lesitung unter Ausnutzung einer Schwächesituation! Und da Banken systemisch sind, kommt keiner in einer Volkswirtschaft mehr an Banken vorbei.
Zitat:
Original geschrieben von Jongert
Zitat:
Original geschrieben von regloh999
Grundsätzlich richtig - aber es gibt eben auch "unmoralische" Gewinne, daher kennen wir das Rechtsgut des Wuchers, also eine überhöhte Gegenleistung im Verhältnis zur erbrachten Lesitung unter Ausnutzung einer Schwächesituation! Und da Banken systemisch sind, kommt keiner in einer Volkswirtschaft mehr an Banken vorbei.
Wucher ist sittenwidrig und bei Anfechtung sind die Rechtsgeschäfte nichtig, z. B. bei überhöhten Zinsen. Eine Marktwirtschaft funktioniert nur, wenn jeder für die Folgen seines Handelns einstehen muss. Dann überlegt sich der Einzelne zweimal, welche Risiken er bereit ist einzugehen. Deshalb darf es auch keine "systemischen" (für mich das Unwort des Jahres geben) Unternehmen geben. Unsere Schlaumeier in Berlin müssen gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen in denen auch Banken oder andere Großunternehmen abgewickelt werden können sonst zahlen wir weiter und weiter....
bevor ihr das wirtschaftsystem der welt komplett geändert habt, darf ich vielleicht noch sagen, daß zwischen einer eigenkapitalrendite von 25% und wucher noch sehr viel fleisch ist. siehe private equity.
Zitat:
Original geschrieben von mehrzehdes
bevor ihr das wirtschaftsystem der welt komplett geändert habt, darf ich vielleicht noch sagen, daß zwischen einer eigenkapitalrendite von 25% und wucher noch sehr viel fleisch ist. siehe private equity.
Du hast natürlich recht und mein Coupe macht auch mehr Freude als die Gedanken darüber, was noch so alles auf uns zukommt. Die Partyknüller "griechischer Wein" von Udo Jürgens und "Carbonara" von Spliff machen derzeit nicht wirklich Laune.
@mehrzehdes: hast Recht, wir schweifen hier ab...aber das Wirtschaftssystem will ich auch garnicht ändern...auch Unternehmer sollten aber nicht mehr jeden Mist kritiklos hinnehmen, den gerade die Banken in dieses Wirtschaftssystem eingeführt haben...und Rating Agenturen gehören abgeschafft