Wie schlimm ist es wirklich beim Diesel mit Kurzstrecken in Bezug auf Verstopfung Partikelfilter
Hallo Kollegen!
Ich fahre täglich 5 km zur Arbeit und wieder zurück. Benötige aber auch das Auto für Fahrten während der Dienstzeit die dann im 60 km Bereich sind! Sehr oft fahre ich aber nur zur Arbeit und wieder zurück! Wie ist das mit dem Verstopfen des Partikelfilters bzw. mit der Regenerationsphase! Der Dieselmotor wird ja kaum warm und die Regeneration kann nicht vernünftig von statten gehen! Genügt es wenn man einmal im Monat eine längere Strecke fährt um den Partikelfilter freizubrennen oder sollte man in dieser Situation die Hände weg lassen vom Dieselfahrzeug und zum Benziner greifen. Im SUV Bereich halt ein Exot und der Verbrauch geht natürlich in die Höhe. Hinsichtlich Wiederverkauf denke ich mal auch problematischer!
Danke für eure Rückmeldungen!
LG
Beste Antwort im Thema
Meine Frau und ich fahren schon Ewigkeiten Diesel, die letzten 5 Autos mit DPF. Tiguan 140PS, Q5 170PS, BMW 118d, 320d, 330d.
Da mich die Technik interessiert, fahre ich oft mit angesteckter Diagnose rum und schaue mir den Regenerationsprozess an. Überschlägig sind die Werte bei VW, Audi oder BMW gleich:
Die Diesel-Verbrennung erzeugt ca. 1 Gramm Ruß pro Liter Diesel, was bei mir dazu führt, dass alle 500km etwa 30-35g Ruß im Filter sind. Der Abgasgegendruck steigt und die Regeneration wird angefordert. Durch die Regeneration wird der Ruß verbrannt und es verbleiben ca. 5 Milligramm Asche pro Liter Diesel im Filter, die nicht abgebaut werden können und somit den Filter langsam zusetzen. Bei 50-60g Asche ist dann Schluss, was ca. 10-12 Tausend Liter Diesel entspricht. Das sind dann bei normalem Verbrauch meiner Autos ca. 200 Tkm bis der Filter getauscht werden muß.
Alles nur Pi mal Daumen.
Ich habe schon öfters die Regeneration mittendrin abgebrochen, da ich zu Hause angekommen war. Bei der nächsten Fahrt wurde sie wieder gestartet und fortgesetzt, wenn die Regenerationsbedingungen vorhanden waren. Ich hatte auch schon 40g drin, dann geht der Gegendruck immer höher. Allerdings habe ich gelesen, dass bei mehrfacher Unterbrechung irgendwann eine Regenerationssperre kommt, das ist dann ein Fall für die Werkstatt. Hatte ich aber noch nie.
Kritisch wird es, wenn die Regenerationsbedingungen nie erreicht werden. Am wichtigsten hierbei ist die Kühlmitteltemperatur, die muss nahe der Betriebstemperatur von 90 Grad sein. Wird die nie erreicht, findet auch keine Regeneration statt. Dumm bei BMW, da überhaupt keine Wassertemp-Anzeige mehr vorhanden ist und zusätzlich Probleme mit den Thermostaten existiert!! Kann er überhaupt nicht mehr regenerieren, führt das wegen dem hohen Gegendruck zwangsweise irgendwann zum Turbotod.
Nun meine Einschätzung zur Kurzstrecke: Es ist durchaus möglich nur 2 x 5km am Tag zu fahren. Das macht im Monat ca. 300km. Jetzt ist der Verbrauch höher bei Kurzstrecke, somit gibts mehr Ruß, aber trotzdem würde meiner Einschätzung eine Regeneration-Fahrt im Monat ausreichen. Also eins-/zweimal im Monat einen Ausflug am Sonntag machen und mal 50km flott fahren, das sollte reichen.
Die AGR-Problematik schätze ich schlimmer ein. Mit verrussten Ansaugbrücken und AGR-Ventilen hatte ich schon Ärger.
59 Antworten
Zitat:
@marc4177 schrieb am 8. August 2016 um 19:36:01 Uhr:
Sollte man nicht überbewerten, wenn man auch mal eine etwas längere Strecke fährt.
Dann auch mal ordentlich Dampf geben und gut.
In Österreich Dampf geben? Gibt es dort Autobahnen, wo man das Auto frei laufen lassen kann?
Zitat:
@hoewel schrieb am 8. August 2016 um 19:46:00 Uhr:
Zitat:
@marc4177 schrieb am 8. August 2016 um 19:36:01 Uhr:
Sollte man nicht überbewerten, wenn man auch mal eine etwas längere Strecke fährt.
Dann auch mal ordentlich Dampf geben und gut.In Österreich Dampf geben? Gibt es dort Autobahnen, wo man das Auto frei laufen lassen kann?
Sollte man sicherlich nicht in Österreich machen.
Andere kommen auch nach DE und geben hier gas.
Ab und zu Gas geben in Deutschland bringt nix, wenn der Motor sonst eher selten warm wird.
Die AGR ist der Dreh- und Angelpunkt... nicht der DPF.
Meine Frau und ich fahren schon Ewigkeiten Diesel, die letzten 5 Autos mit DPF. Tiguan 140PS, Q5 170PS, BMW 118d, 320d, 330d.
Da mich die Technik interessiert, fahre ich oft mit angesteckter Diagnose rum und schaue mir den Regenerationsprozess an. Überschlägig sind die Werte bei VW, Audi oder BMW gleich:
Die Diesel-Verbrennung erzeugt ca. 1 Gramm Ruß pro Liter Diesel, was bei mir dazu führt, dass alle 500km etwa 30-35g Ruß im Filter sind. Der Abgasgegendruck steigt und die Regeneration wird angefordert. Durch die Regeneration wird der Ruß verbrannt und es verbleiben ca. 5 Milligramm Asche pro Liter Diesel im Filter, die nicht abgebaut werden können und somit den Filter langsam zusetzen. Bei 50-60g Asche ist dann Schluss, was ca. 10-12 Tausend Liter Diesel entspricht. Das sind dann bei normalem Verbrauch meiner Autos ca. 200 Tkm bis der Filter getauscht werden muß.
Alles nur Pi mal Daumen.
Ich habe schon öfters die Regeneration mittendrin abgebrochen, da ich zu Hause angekommen war. Bei der nächsten Fahrt wurde sie wieder gestartet und fortgesetzt, wenn die Regenerationsbedingungen vorhanden waren. Ich hatte auch schon 40g drin, dann geht der Gegendruck immer höher. Allerdings habe ich gelesen, dass bei mehrfacher Unterbrechung irgendwann eine Regenerationssperre kommt, das ist dann ein Fall für die Werkstatt. Hatte ich aber noch nie.
Kritisch wird es, wenn die Regenerationsbedingungen nie erreicht werden. Am wichtigsten hierbei ist die Kühlmitteltemperatur, die muss nahe der Betriebstemperatur von 90 Grad sein. Wird die nie erreicht, findet auch keine Regeneration statt. Dumm bei BMW, da überhaupt keine Wassertemp-Anzeige mehr vorhanden ist und zusätzlich Probleme mit den Thermostaten existiert!! Kann er überhaupt nicht mehr regenerieren, führt das wegen dem hohen Gegendruck zwangsweise irgendwann zum Turbotod.
Nun meine Einschätzung zur Kurzstrecke: Es ist durchaus möglich nur 2 x 5km am Tag zu fahren. Das macht im Monat ca. 300km. Jetzt ist der Verbrauch höher bei Kurzstrecke, somit gibts mehr Ruß, aber trotzdem würde meiner Einschätzung eine Regeneration-Fahrt im Monat ausreichen. Also eins-/zweimal im Monat einen Ausflug am Sonntag machen und mal 50km flott fahren, das sollte reichen.
Die AGR-Problematik schätze ich schlimmer ein. Mit verrussten Ansaugbrücken und AGR-Ventilen hatte ich schon Ärger.
Ähnliche Themen
Sehr gut beschrieben! Danke !
Ich finde diese Temperaturanzeigenkastration auch blöd
Habe mir beim Q extra die Öltemperaturanzeige reincodieren lassen.
@Caiowa!
Herzlichen Dank für deine ausführlichen Einschätzungen. Das mit der Betriebstemperatur ist definitiv so, dass ich die 90°C in der kurzen Zeit nicht erreiche. Hinsichtlich der AGR- Problematik denke ich mal du meinst das verkleben des Ventils oder?
LG
Verkleben des Ventils bis zu komplett zugesetzter Drosselklappe und Ansaugbrücke. Das hat weniger mit der Regeneration zu tun, sondern kommt vom ständigen untertourigen Fahren, da das AGR-Ventil nur bis ca. 2250 U/min (beim BMW) Abgase einleitet. Oberhalb dieser Drehzahl ist die Abgasrückführung aus, da der Motor mehr Frischluft braucht.
@Caiowa!
Erstmals herzlichen Dank! Nun ich tendiere mittlerweile doch eher zu einen Benziner. Bei Audi wäre das dann leider für den neuen Q5 ein 4 Zylinder/Allrad/Benziner mit 252 PS und bei BMW X3 184 PS/Allrad/Benziner.
In Österreich ist halt 252 PS doch ziemlich teuer in der Erhaltung.
Denke mir aber mal grundsätzlich, dass bei Kurzstrecke beim Benziner weniger Probleme abfallen (PArtikelfilter/AGR Ventil)?
Ansonsten wäre da ja die Variante Hybrid, Benziner mit Akku und einer Teichweite im reinen Elektrobetrieb von leider derzeit max. 30 km.
Da wäre natürlich die Systemleistung über 200 PS.
Nach meiner Info sollte sowohl der neue X3 (G01) als auch der neue Q5 eine Hybridvariante beinhalten!
LG
Zitat:
@Hugo1974 schrieb am 9. August 2016 um 16:28:07 Uhr:
@Caiowa!
Erstmals herzlichen Dank! Nun ich tendiere mittlerweile doch eher zu einen Benziner. Bei Audi wäre das dann leider für den neuen Q5 ein 4 Zylinder/Allrad/Benziner mit 252 PS und bei BMW X3 184 PS/Allrad/Benziner.
In Österreich ist halt 252 PS doch ziemlich teuer in der Erhaltung.
Denke mir aber mal grundsätzlich, dass bei Kurzstrecke beim Benziner weniger Probleme abfallen (PArtikelfilter/AGR Ventil)?
Ansonsten wäre da ja die Variante Hybrid, Benziner mit Akku und einer Teichweite im reinen Elektrobetrieb von leider derzeit max. 30 km.
Da wäre natürlich die Systemleistung über 200 PS.
Nach meiner Info sollte sowohl der neue X3 (G01) als auch der neue Q5 eine Hybridvariante beinhalten!
LG
Es ist echt schwer, Dir das richtige zu empfehlen, aber als Österreicher werde ich auch für den neuen Q5 beim Diesel bleiben. Ich habe ein Auge auf den 163 PS quattro mit s-tronic geworfen, wenn es denn den auch im neuen geben wird. Zum Fahrstil für Kurzstrecken: die Drehzahl immer über 2000 U/min halten und bei der s-tronic immer in S-Stellung, dann sollte es eigentlich funktionieren
@Marini!
Sprichst du jetzt aus eigener Erfahrung bzgl. größer 2000 U/min. und die S-tronic in S- Stellung?
Du meinst auch im Falle von großteils Kurzstrecken kein Thema beim Diesel mit Bezug auf den Partikelfilter?
Was ist dein Fahrprofil?
LG
Zitat:
@Hugo1974 schrieb am 9. August 2016 um 19:19:18 Uhr:
@Marini!
Sprichst du jetzt aus eigener Erfahrung bzgl. größer 2000 U/min. und die S-tronic in S- Stellung?
Du meinst auch im Falle von großteils Kurzstrecken kein Thema beim Diesel mit Bezug auf den Partikelfilter?
Was ist dein Fahrprofil?
LG
Ich hab' teilweise sehr unterschiedliches Fahrprofil, aber wenn ein Problem auftaucht, dann nur im Winter und extremen Kurzstreckenbetrieb. Da bin ich früher mit meinem Schalter immer nach Gangempfehlung gefahren, also eher untertourig. Das hat dazu geführt, dass sich die DPF-Warnung gemeldet hat, mit der Empfehlung, solange über 2000 U/min zu fahren, bis die Meldung wieder erlischt.
Bei meiner neuen Kuh mit s-tronic hatte ich unter vergleichbaren Bedingungen eher das Problem des verklebten AGR-Ventils, bis sich der Motor nicht mehr starten ließ, aber kein DPF-Problem.
Daher in beiden Fällen Drehzahl möglichst über 2000 U/min halten und das geht bei der s-tronic eben nur in der S-Stellung.
Hallo zusammen,
Gerne möchte ich mal wieder diese ständige Thematik der Kurzstrecke, aber explizit auf den Audi SQ5 bezogen, aufgreifen.
Mein Weg zur Arbeit beträgt derzeit nur 3km (einfache Strecke Stadt) und natürlich redet mir mein Werkstattmeister grundsätzlich den Diesel schlecht für solche Strecken.
Zwischendurch sind Strecken zwischen 10 und 25 km dabei und min. 1x alle zwei Wochen auch mal 60 km ab Stück.
Würde das zum "Freiblasen" des DPF reichen?
Ich finde den SQ5 besonders als Competition oder Plus einfach sehr schön und bei den 354 PS Benzin Varianten wäre ich vorsichtig, da dies immer ReImporte sind.
Über den Verbrauch in der Stadt mache ich mir keine Gedanken, da ich derzeit einen 5 Liter V8 Benziner fahre, der aber bald auf Grund von Familienplanung weichen muss.
Ich freue mich auf hilfreiche Beiträge - Danke.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'SQ5 und Kurzstrecke' überführt.]
Kauf dir einen Roller und fahr damit zur Arbeit. 3km sind nichts, tut dem Auto garnicht gut, egal ob Benzin oder Diesel.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'SQ5 und Kurzstrecke' überführt.]
Roller ist im Schwarzwald nicht ganz so cool, aber ja im Sommer nehme ich ab und an auch das Fahrrad ;-)
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'SQ5 und Kurzstrecke' überführt.]
Der Vorredner hat schon recht, bei der kurzen Strecke wird weder der Diesel noch Benziner warm. Das Problem des Freibrennens des DPF ist nach meiner Erfahrung eher der Umstand, dass es nicht immer gleich zu Fahrtantritt einsetzt, sondern eher zum Ende einer Fahrt. Oder mittendrin und der Rest der Strecke nicht ausreicht, den Prozess zu beenden. Er arbeitet dann nach dem Abstellen zwar weiter, aber manchmal setzt die Regeneration bei der nächsten oder übernächsten Fahrt wieder ein. Ansonsten ist der Diesel natürlich eine Wucht. Der Benziner-da muss man Glück haben, dass alles passend umgestellt wurde.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'SQ5 und Kurzstrecke' überführt.]