Wie man sich wegen 37 Cent den Tag versauen kann

VW Vento 1H

Dies ist für alle, die an der Pflege ihres Fahrzeuges sparen

Letzte Woche wollte ich früh um 5 Uhr auf Arbeit fahren. Da es geschneit hatte, war ich ein paar Minuten eher auf der Straße, um den Wagen abzufegen. Der Besen dafür liegt im Auto. Also voller Elan den Schlüssel ins Fahrerschloss und -- nix. Er ging nur bis zur Hälfte rein. Das Beifahrerschloss wurde vor ein paar Jahren wegoperiert und die FFB ist leider nicht vorhanden. Also kein Reinkommen. Ein kurzer Blick in den Kofferaum versicherte mir, das die Rückbank ordentlich verrastet ist (Es ist ein Vento). Und nun? Kurzes Überlegen und ich machte mich an die Demontage der linken Kofferraumverkleidung. Irgendwo dahinter muss die ZV-Pumpe liegen. Die Verkleidungen des Face-lift Modelles sind allerdings sehr sperrig und mit abgefrorenen Fingern macht das richtig Laune. Nach ein paar Minuten hatte ich dann die ZV-Einheit gefunden und ihrer Styropor-Umhüllung entledigt. Mein Plan war, die Pumpe kurzzuschließen, so dass sie entriegelt. Nur wo bekommt man 5.15 Uhr einen Draht her? Also musste der Schlüsselbund einen Schlüsselring für den guten Zweck opfern. Aus dem Ring wurde dann eine Kurzschlieshilfe gebogen. Mit klammen, kalten Fingern ist schon das Heraussdrehen des Schlüsselringes schmerzhaft, vom Biegen des Ringes zum "Werkzeug" mal ganz abgesehen. Aber es hat sich gelohnt: Nach zwei Versuchen, den richtigen Pin an der Pumpe zu finden, machte es dann HNNNNNNG und ich konnte endlich ins Auto. Damit war das erste Prob gelöst. Nach Feierabend habe ich mir dann das Türschloss mal genauer angesehen. Normalerweise lässt es sich einfach ausbauen, aber wenn kein Schlüssel rein geht, ist es ein ganz schönes Gefummel. Im warmen Wohnzimmer konnte ich dann sehen an was es gelegen hatte: Der Dichtring des Schließzylinders hatte einen Riss bekommen und durch diesen ist dann das Wasser eingedrungen. Mit meinem Heißluftföhn wurde der Schließzylinder dann aufgetaut. Die Pistole macht 300 Grad und die ballerten dann auch auf das Schloss. Nach ca. 1 Minute hörte das Zischen auf und ich bin mir sicher, das alles Wasser nun raus ist. Also Zylinder zerlegen, die Blättchen und Federn reinigen, ordentlich WD40 drauf und wieder zusammenbauen. Dann zu VW gefahren und mir einen neuen Dichtring geholt - 37 Cent bezahlt. Ein "teurer" Spaß.

Und die Moral von der Geschicht: Spare an der Pflege nicht (sonst kann es dich mal kalt erwischen 🙂 )

Beste Antwort im Thema

Andere Leute würden sagen wie kann man nur so blöd sein das Beifahrerschloß zu entfernen, wozu ist sowas gut.🙂

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Was wirklich hilft:

Schloss oder Zylinder ausbauen, je nach dem an was es liegt.
Reinigen mit WD40...man wundert sich wieviel Schmodder da drin ist und wie fest so manche Verkrustung sitzt...
Mit geeignetem Schmiermittel behandeln (Schmierung und gleichzeitige Konservierung). Bitte kein Schmierfett, welches verharzt oder bei tiefen Temperaturen fest wird...
Wieder einbauen.
Fertig...

warum die zv kurzschliessen? ein abziehen des schlauches und schon is das ding offen 😉

hab heute meinen türschlossenteiser wiedergefunden und ihn gleichmal an unserer Haustür ausprobiert. Mals chauen ob die heute nacht wieder zufriert - das Zeug soll es ja angeblich verhindern.

Ich kann eure Probleme zum Glück nicht teilen, meine FFB tut das
was sie soll - problemlos funktionieren.
Und ein Schloss ist mir in knapp 30 Jahren in denen ich Auto
fahre, noch nie eingefroren.
Aber schon einige male eine Türdichtung (Stichwort Auto waschen) und
ein mal war mein Auto komplett mit einer 4mm Eisschicht überzogen.
Ich habe damals ca. 30min. gebraucht um die Tür rundum mit dem
Zündschlüssel frei zu "pickern".
Danach ließ sich die Tür problemlos öffnen.

Damals hat man tatsächlich jeden Winter ein mal (!) Ballistol
ins Schloss gesprüht und hatte den ganzen Winter Ruhe.
Aber wie gesagt, heute gibt es zum Glück FFB.

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