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Wie lange noch werden neue Modelle immer zwangsläufig größer, stärker, schwerer?

Themenstarteram 13. Juni 2006 um 20:35

Betrachtet man die Entwicklung jeder beliebigen Modellreihe, so zeigt sich ein uns allen bekannter Trend:

Ein Auto wird von Modellgeneration zu Modellgeneration:

 

-- größer, weil es angeblich die Nachfrage dafür gibt:

Ein neuer VW Polo hat heute die Dimension eines VW Golf II erreicht (oder schon überschritten?), etwa alle 8-12 Jahre steigt ein Auto um eine "Größen-Klasse" auf, "unten" wird nur sehr zurückhaltend nachgereicht (Fox, 107 = hauptsache billige Autos anbieten können).

Kleinwagen, die man wirklich noch so nennen kann, werden immer seltener - obwohl die Verkehrs- und Parkraumdichte immer weiter zunimmt.

 

-- stärker, weil größer und schwerer, aber vorallem weil nur die Technik, nicht die Vernunft begrenzend wirkt:

Bestes Beispiel für mich: Mercedes... Bis auf A- und B-Klasse kann man jedes Modell mit einem 55/63/65 AMG Motor ordern. Leistungsdimensionen eines Sportwagens also - nur, dass diese Autos meist nie so gefahren werden. Cruisen mit 7-Gang-Automatik und 500 PS, nur damit man theoretisch Gas geben kann?

Wo sind die Grenzen?

Meine ehemalige Fahrschule lehrt schon heute auf 140 PS Golfs, eine Vorbereitung darauf, dass bald jeder 18-jährige mit Vatis 300 PS A4 konfrontiert wird?

 

-- schwerer, weil mehr Technik und mehr Sicherheit:

Unwirtschaftlich, unsportlich und asozial. Wieso? Unwirtschaftlich, weil der Benzinverbrauch mit dem Gewicht ohne Ende steigt.

Unsportlich, weil ein 2t SL 65 AMG einfach kein Sportwagen sein kann, egal wieviel PS er hat. Zitat des Entwicklungschefs bei Maybach zu einem Sport-Modell "Hohe Querbeschleunigungen sind nicht Aufgabe dieses Autos". Geradeaus können sie alle, viel mehr ist mit einer 500PS-Limousine meist auch nicht drin.

Asozial? Ja, die Sicherheit für die Insassen steigt mit zunehmendem Gewicht, die des Unfallgegners sinkt dramatisch. Einfachste Physik.

 

Das sind nur einige Beispiele, würde mich über eine rege Diskussion zu diesem Thema freuen. Natürlich weiß niemand, was die Zukunft bringt, aber es würde mich trotzdem interessieren:

Wie seht ihr das, welche Entwicklungen sind zu begrüßen, welche einfach nur katastrophale Beispiele des ewigen Wachstumsgedankens?

P.S. Wann wird die 250 km/h Selbstbegrenzung eigentlich abgeschafft? ;)

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27 Antworten
am 15. Juni 2006 um 9:59

In meiner alten Fahrschule gibts:

nen A4 2.0 Turbo Quattro mit 200PS

nen A6 Avant 2,5 TDI mit 170PS

und nen Golf V TDI mit irgendwas um 140PS

Ich finds auch eher traurig. Eine andere Fahrschule hier am Ort hat sogar einen Hummer H3 und einen Jaguar (fragt mich nicht was für einen).

Ich selbst hab auf nem 105PS Skoda Oktavia II gelernt. Is zwar net so der Bums dahinter, aber dafür dass ich jetzt nen 115PS Kombi fahr (der alles andere als sportlich is) passt das voll und ganz :-D

Meine Mutter hatte in der Fahrschule nen BMW 316 ....

Wenn man ehrlich ist: Alles über ~ 100 PS ist nicht wirklich nötig. 95% des Alltags besteht aus Stadtverkehr (50-60 km/h) und Landstraße (80 - 110 km/h). Diese Geschwindigkeiten lassen sich auch von einem 1,3t-Wagen mit 80 PS problemlos erreichen.

Im Sinne des Umweltschutzes (Ja, wir alle tragen eine Teilschuld für die ganzen Umweltkatastrophen) und des Geldbeutels wünsche ich mir von den (zukünftigen) Autokäufern ein Umdenken bei der Wahl des neuen Gefährts. Ist auch viel gesünder für das Nervensystem, wenn man sich nicht über die Spritpreise um Zusammenhang mit einem Verbrauch von jenseits der 9 Liter ärgern muss. ;) Wenn die Autobauer merken, dass die Kunden ihre Wagen ökonomischer auswählen, werden sie umdenken müssen.

ps.

Ich bewege meinen Astra (knapp über 100 PS) mit 6,8 Litern auf 100 km. Und denke, dass da noch ein halber Liter rauszuquetschen wäre. :D

Es wird gebaut was gekauft wird.

Es wird gekauft, was man sich leisten kann.

Wenn die Autos also immer großer und schwerer und stärker und schneller werden, dann liegt es schlicht daran, dass die Zahlende Kundschaft bereit ist sich einen solchen Klotz zu kaufen.

Ich war bereit dazu, ich habe über 100 PS, mein Auto ist fast viereinhalb Meter lang, ich habe es neu gekauft und habe fast 13.000 € dafür hingelegt.

Warum? Ich wollte Platz, Komfort und (endlich) die Möglichkeit auch mal auf der Landstraße überholen zu können.

Teilweise werden Interessenten auch dadurch vom Kauf kleiner und leichter Wagen abgeschreckt, weil diese mitunter um etliche Euros teurer sind als größere und schwerere Fahrzeuge.

Eine kleine Auswahl hochpreisiger kleiner Fahrzeuge:

Audi A2

Smart Roadster

Opel Speedster

Lotus Elise

.

.

usw.

Themenstarteram 19. Juni 2006 um 18:43

Oder viel schlechter in der Verarbeitung. Solange die Klassen nur durch die Größe definiert sind, wird man keinen wirklich hochwertigen Kleinwagen bekommen.

Beim Fahrverhalten ist es noch schlimmer. Zwar ist wegen des kurzen Radstandes ein etwas geringerer Komfort zwangsläufig, aber wirklich Mühe scheint man sich auch nicht zu geben.

P.S. Für den Preis unseres etwas besser ausgestatteten Lupos (Sitzheizung, Climatronic, CD-Player, Seitenairbags) hätte man schon fast einen Basis-Golf bekommen - soviel zu den Relationen

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Opel Speedster

Lotus Elise

Also bitte... das sind ja mal die schlechtesten Beispiele überhaupt.

Die Dinger kosten so viel Geld, weil's reine Fahrmaschinen, also Spaßmobile sind. Den Smart Roadster würde ich irgendwie auch noch da reinzählen.

Der A2 ist ein verdammt teurer Kleinwagen, das stimmt.

 

Zitat:

Original geschrieben von dc-viper

95% des Alltags besteht aus Stadtverkehr (50-60 km/h) und Landstraße (80 - 110 km/h).

WAS?! 95% deines Alltages vielleicht. Bitte bedenke, dass das für etliche Leute anders aussieht.

Gruß

Ralle

Zitat:

Original geschrieben von rallediebuerste

Die Dinger kosten so viel Geld, weil's reine Fahrmaschinen, also Spaßmobile sind.

Diese These wird zwar immer gerne aufgestellt, es stellt sich aber die Frage, ob dies wirklich so sein MUSS. Solche Fahrzeuge ließen sich IMHO auch anders kalkulieren.

am 22. Juni 2006 um 18:35

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Solche Fahrzeuge ließen sich IMHO auch anders kalkulieren.

Bei Exoten wie dem Elise oder dem Speedster (gleiche Basis) verhindert aber die geringe Stückzahl eine entsprechende Kalkulation. ;)

Man kann es natürlich auch andersherum sehen:

 

Eine Hochpreis-Kalkulation verhindert entsprechend hohe Stückzahlen, weil der Kreis der Interessenten klein gehalten wird.

 

Da ein Hersteller solche Überlegungen VOR der Markteinführung anstellt, sagt der Preis natürlich immer etwas über die Entscheidung des Herstellers hinsichtlich der angestrebten Käuferschicht aus.

Es ist also nicht unbedingt so, daß der Preis grundsätzlich aus der produzierten Stückzahl heraus resultiert.

am 22. Juni 2006 um 19:57

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Eine Hochpreis-Kalkulation verhindert entsprechend hohe Stückzahlen, weil der Kreis der Interessenten klein gehalten wird.

hm, ist es nicht eigentlich so, dass zunächst die voraussichtliche Absatzmenge bestimmt wird? (mittels langfristiger Absatzplanung). Daraus ergibt sich nach dem Top-Down-Ansatz in der Deckungsbeitragsrechnung der Mindestverkaufspreis eines Autos, der bei einer gesetzten Absatzmenge einen angestrebten Stückpreis ergibt um die gewünschte Rendite zu erzielen. Das ist natürlich nur EINE Rechnung. Ich schätze mal, dass zu endgültigen Preisfindung gleich mehrere Rechenmodelle herangezogen werden.

So, Spiel geht weiter :D

Zitat:

Original geschrieben von Kurve2

hm, ist es nicht eigentlich so, dass zunächst die voraussichtliche Absatzmenge bestimmt wird? (mittels langfristiger Absatzplanung).

Natürlich. Aber bereits an diesem Punkt muß der Hersteller eine Vorstellung darüber haben, ob er das Fahrzeug als Volumenmodell oder als Nischenprodukt im Markt positionieren will.

 

Wenn er das Modell als Nischenprodukt etablieren will, wird er mit geringen Stückzahlen kalkulieren, wodurch die Kosten der Produktionsanlagen auf weniger Fahrzeuge verteilt werden, was zwangsläufig den Preis in die Höhe treibt.

Bestes Beispiel für diese Sichtweise ist der New Beetle. Da wurde quasi ein Volumenmodell (der Käfer) neu aufgelegt, aber als Nischenprodukt im Markt etabliert mit der Folge, daß der Preis jedem eingefleischten Käfer-Fan das Wasser in die Augen treibt.

am 22. Juni 2006 um 20:57

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Wenn er das Modell als Nischenprodukt etablieren will, wird er mit geringen Stückzahlen kalkulieren, wodurch die Kosten der Produktionsanlagen auf weniger Fahrzeuge verteilt werden, was zwangsläufig den Preis in die Höhe treibt.

Sag ich doch. ;)

Da gehen wir ja in unseren Ansichten doch konform...;)

Ich wollte mit meinem Statement auch eigentlich nur ausdrücken, daß die Preispolitik im Grunde genommen die Einschätzungen des Herstellers widerspiegelt und nicht nur auf irgendwelchen finanzpolitischen "Naturgesetzen" aufbaut.

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