Wie lange halten moderne Autos noch ungefähr?

Hallo Leute.

Ich habe einen 3 Jahre alten Audi, der mittlerweile 50.000 Kilometer auf der Uhr hat. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, nachdem ich vor 2 Jahren meinen Führerschein gemacht habe und als "Anfängerauto" die Autos meiner Eltern benützt habe. Mein Bruder schraubt viel an Autos rum und meinte, dass die modernen Dank der ganzen Elektronik und Technik an Board und den billigeren Materialien nicht mehr so lange halten würden wie früher. Seine Freundin fährt einen Golf, der 20 Jahre alt ist und er hat gesagt, so alt würde mein Auto sicher nicht mehr werden. Das Blech der Karosserie soll auch nicht mehr gut sein. An Ausstattung habe ich auch einiges an Board (Tempomat, Bi-Xenon usw.)

Meine Frage: Wie lange halten dann moderne Autos ungefähr, also wie viele Jahre bei normaler Fahrleistung im Jahr? Wann werde ich mein Auto spätestens weggeben müssen?

Ich würde es nämlich noch gerne ca. 6 Jahre behalten, bis ich mir eine Wohnung kaufen kann und hoffe, dass es noch so lange halten wird.

Danke für die Antworten.

Beste Antwort im Thema

Das Problem ist, dass ein Auto, das auf dem aktuellen Technologiestand in der Qualität eines Mercedes W126 gebaut würde, heute für den Endkunden unbezahlbar wäre. Denn die ganzen Marketingfuzzis, Vertriebsstufen, die heillos überbezahlten Angestellten der Autofirmen, die Steuern und die Homologisierungsprozesse müssen ja ebenfalls noch bezahlt werden.

Wenn VW trotz Baukastenprinzip und niedrigst möglicher Fertigungstiefe eine Umsatzrendite im niedrigen einstelligen Bereich erwirtschaftet, kann das nicht nur am Management des Unternehmens liegen.
Auch Mercedes verdient an einer endverhandelten S-Klasse für 130.000 Eur heute keine 5.000 Eur mehr. Es verdienen einfach zu viele mit, die keine Wertschöpfung bringen. Das war in den 80ern noch anders, weshalb man damals bei Mercedes und auch bei VW gute Qualität zu einem hohen, aber einigermassen gerechtfertigten Preis kaufen konnte.
Da reichte es aus, am Münchner Flughafen ein großes blaues Plakat mit einem silbernen Mercedesstern und dem Text "Ihr guter Stern auf allen Straßen" aufzuhängen (und 2 Jahre hängen zu lassen!), um so viele Autos zu verkaufen, dass man den Kunden 2 Jahre Lieferzeit zumuten musste.

Heute will der Kunde eine strahlende Marke, an deren "Bildung" tausende stinkteure Marketingleute mitwirken, einen möglichst niedrigen Normverbrauch, viel Bling-Bling, Assistenzsysteme und aufwändigstes Multimedia schon in kleineren Autos, die keine 10.000 Km p.a. bewegt werden.

Das alles darf dann nichts kosten, weil die Aktionäre Rendite, die Händler ihre Margen und die Käufer einen wettbewerbsfähigen Endpreis sehen wollen.

Da plant man dann eben billige, hübsche Plastikblenden (eine Plastik-Stoßstange für ein modernes Auto fällt für 8 Eur aus der Spritzgussmaschine. Fragt Euch, weshalb das Teil dann später beim Dealer als Ersatzteil 450 Eur kostet!), aufs notwendige Minimum reduzierte Bremsen und Fahrwerke, x-Gang-Getriebe, die den Verbrauch noch um 3% senken, dabei aber keine 150.000 mehr halten, Elektrische Lenkungen, die nach 170.000 Km verschlissen sind, und zudem drückt man noch die Lieferanten auf ein Niveau, wo sie kaum noch Geld verdienen und ihrerseits an der Qualität weiter sparen müssen.
Das führt dann dazu, dass eine 120.000 Eur S-Klasse wegen eines gebrochenen Kunststoffteils, das bei den Herstellkosten um 0,5 Cent (von 2,2 auf 1,7 Cent) "optimiert" wurde, nachts um 3 auf der verschneiten Landstraße liegen bleibt.
So etwas hätte man sich bei MB in den 80ern niemals getraut. Die Entwickler, Verkäufer und Vorstände hätten sich in den Erdboden geschämt und der Kunde hätte als nächstens einen BMW 7er gekauft.

Und man darf davon ausgehen, dass es bei allen anderen Herstellern (ausser vielleicht bei Iveco mit dem Modell "Massif"😉 eher noch schlechter aussieht.

Der Kunde kann hier gar nichts mehr tun, denn er hat ja keine Wahl. Alle Hersteller verfahren so. Metall wird zu Plastik. Oberflächen werden für den kurzfristigen Gebrauch aufgehübscht (Softlack, PVD). Selbst bei BMW ersetzt billigster Abfall-Filz den Teppich im Kofferraum. Nach 3 Jahren ist das nicht nur hässlich, sondern schlicht verschlissen. Ebenso die Billigledersitze. Plastikgestank wie in einem Mazda 626 aus 1991, auch noch nach 2 Jahren, aber "Luxury" Ausstattungslinie. Hauptsache, das Armaturenbrett bekommt einen "genarbten Lederlook" ins Plastik gegossen.
Alles vordergründiger Bling-Bling, der die auf ein bestenfalls gerade eben noch akzeptables Niveau zusammengesparte Technik kaschiert.
Besagter 3er BMW wäre nach 1,5 Jahren schon nicht mehr durch den TÜV gekommen. Bremsen tot (50.000 Km, zügige, aber vernünftige Fahrweise), Xenonlichtverstellung defekt, Gegenverkehr wird massiv geblendet, Koppelstangen vorne beide ausgeschlagen. Kaufpreis Liste: 63.000 Eur.

Früher konnten Sie anstatt eines VW Passat für 28.000 D-Mark einen Mercedes W124 für 35.000 D-Mark kaufen und wussten, die 7.000 D-Mark Kaufpreisdifferenz sind bestens angelegt in eine höhere Wertigkeit, Laufleistung und Komfort.
Heute ist es völlig egal, ob Sie einen VW Passat oder einen Mercedes C kaufen. Die Preise sind ausstattungsbereinigt ähnlich, die Qualität auch, da alle bei denselben 4 Zulieferern einkaufen, die sie gemeinsam so gedrückt haben, dass Katastrophen wie die Takata-Airbags, die Valeo-Automatikgetriebekühler, das ZF-Getriebesterben oder das Bosch-Injektorensterben auftreten müssen und dann alle Hersteller reihum treffen. Über das GM-Zündschlossdebakel freut sich kein Wettbewerber. Sie wissen, sie haben selbst den gleichen Mist an die Kunden ausgeliefert.

Das Ausweichen auf einen alten W124 bringt allerdings auf lange Sicht auch nichts, denn die Kisten sind langsam alt und der Nachschub an unverbrauchten Rentnerautos mit 80.000 Km und ohne Wartungsstau versiegt. Ausserdem ist slch eine hässliche alte Karre eher etwas für Fans, als für das junge Mädchen nebenan.

Daher muss man eben heute mit höheren Folgekosten beim Autokauf rechnen und sich über niedrige Kaufpreise und gute Garantien absichern. Gggf. auch ein kleineres Modell kaufen. Eine Familie passte in den 80ern in einen Golf 1. Heute muss es schon ein Sharan sein. Kein Wunder, dass das Geld kostet.

Hersteller wie Kia oder Hyundai haben das kapiert. Die Autos sind zwar nicht unbedingt besser als ein VW, aber der Endkunde hat den Stress der hohen Folgekosten nach 3-5 Jahren nicht.
Wenn die Garantie eines Kia ceed für 17.000 Eur nach 7 Jahren abgelaufen ist, gibt man die Kiste eben für 3.000 Eur in Zahlung und kauft den nächsten Kia. Ggf. mit günstiger Pauschalversicherung. Das Auto wird so kalkulierbar.

Die meisten deutschen Autofahrer konsumieren ihre Fahrzeuge, als müssten sie nicht aufs Geld sehen. Das Auto ist heilig und wenn VW mal wieder 1.300 Eur für die große Inspektion beim Passat TDI aufruft, hat man dem Auto ja schliesslich "etwas Gutes" getan.
Dass man für 800 Eur im Jahr einen Mercedes E V6 fahren kann, sieht er offenbar gar nicht. Schließlich ist der Passat ja sooo sparsam.
Auch der Kia ist noch keine Option für die Masse, da die Nachbarn ja denken könnten, man hätte seinen Job verloren, wenn amn sich ein solches Auto auf den Hof stellt. Allerdings wird sich das mit zunehmender Umverteilung der Einkommen der paar verbliebenen Arbeitnehmer an Beamte, Pensionäre, Rentner u.s.w. wohl bald ändern. Nicht umsonst wachsen ja die Billigmarken in Europa stark.

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Am Ende ist die Frage, wie sieht die Quote aus?

Am Ende werden Civics und Corsas übrigens pro km oder auch Jahr klar besser bei den Kosten weg kommen.
Das ist keine Frage, aber nur deshalb, weil ich z.B. in einem Corsa keine 20.000km auf der AB im Jahr zurücklegen will.

Endlich mal jemand in diesem Forum, der Ironie versteht.

Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 18. Februar 2015 um 06:01:11 Uhr:


Die PD - Motoren gingen zu 40% hoch. Die Vorderradaufhängungen hielten nicht ein einziges Mal länger als 150.000 Km. Jeder 2. VW/Audi benötigte in den ersten 2 Jaren einen neuen Turbolader.

Soso...

Schwiegervaters Golf IV Variant 1.9 TDI (PD): aktuell 320.000 km mit dem ersten Turbo und auch sonst keine größeren Reparaturen. Schwagers Touran, gleicher Motor, aktuell 250.000 km ohne Reparaturen. Mein von meinem Vorgänger übernommener Audi A6 2.0 TDI (PD): Bei 180.000 km Totalschaden durch unverschuldeten Unfall, bis dahin keine gravierenden Motorprobleme (dafür mit dem DPF). Mein aktuelles Firmenfahrzeug Audi A4 2.0 TDI (CR): aktuell 200.000 km, kein Werkstattaufenthalt außerhalb der Inspektionsintervalle, fährt wie am ersten Tag.

Diese Erfahrungen sind übrigens auf den gesamten Firmenfuhrpark, der ausschließlich aus Audi und VW besteht, übertragbar. Die Autos werden generell bei Kilometerständen zwischen 250.000 und 350.000 km (natürlich alles Langstrecke) ersetzt, diese Kilometer erreichen sie aber in der Regel problemlos...

Moin!

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 18. Februar 2015 um 20:31:22 Uhr:


@ drivejanuts
Viel Substanzielles kann ich deinem Beitrag leider nicht entnehmen.

Zu den Mercedes S:
Da unterstellst du doch nur. Nur weil du die neueren Baureihen nicht mehr auf die Kilometer bringst, schaffen diese keine Laufleistungen mehr? Sorry, aber wenigstens sollte ein nicht repräsentatives Negativbeispiel vorhanden sein!

Die Negativbeispiele findest Du reihenweise im S-Klasseforum hier.

Ich persönlich hatte bislang nur ein einziges richtig mieses Auto. Ein S210, der neben den Rostproblemen alle möglichen Komfortextras nach 5 Jahren "abgeschüttelt" hatte und die üblichen Dieselprobleme als kleine Zugabe obenrauf legte.
Dies wurde jedoch vom Händler kulant behoben und ich gab die Kiste dann bei Volvo in Zahlung. Der XC 90 hat meiner Frau dann ohnehin besser gefallen.

Meine Autos sind ohnehin für den Vergleich nicht relevant, da stets tip-top gepflegt, regelmässig gewartet und kundig gefahren.
Nur sind solche Autos nach 10 Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt quasi nicht zu finden.
Bei einem W126 war das nicht so wild. Habe in den 90ern sicher 15 Stück davon gekauft und nach Arabien verschoben. Auch eine Schlurre aus 5. Hand mit 350.000 Km und Wartungsstau liess sich für 5.000 D-Mark in einen erstklassigen technischen Zustand versetzen und mti riesen Gewinn verkaufen.

Die W140 waren dann schon schwieriger.

Heute sind die S nach 5 Jahren nichts mehr wert, also investiert auch keiner mehr in ein älteres Modell.
Also kauft man so etwas nicht mehr, ausser man hat ausreichend Mittel auf der Seite, dass auch mal 7.000 Eur unter Freunde für eine Fahrwerkserneuerung drin sind.

Zitat:

Dazu kommt, hast du mal verglichen, was sich der W126 durchgezogen hat und was der W222 sich gönnt?
Ich würde wetten, das sind eindeutig mehr als 10l/100km mehr. Das ist ein echter Kostenfaktor! Auf 500.000km ist da bald eine S-Klasse zusätzlich heutzutage bezahlt.

Die Autos habe ich alle mit 11-14 L gefahren.

Am Spritverbrauch in der Praxis hat sich in bald 30 Jahren faktisch nichts verändert.

Das Gewicht der Fahrzeuge stieg, die Motoren wurden effizienter, der Verbrauch blieb weitgehend gleich.

Zitat:

Zu den Belegen:
Sorry, aber aus einem Fahrzeug mit spezieller Ausstattung zu schlussfolgern, dass alle modernen Auto nicht mehr halten, ist doch Unsinn. Vor allem wenn man direkt nachschiebt, dass das zweite Produkt es sehr gut machte.
Da habe ich einfach den Eindruck, dass jemand zweierlei Bashing betreiben will, einerseits gegen VW und andererseits gegen neue Fahrzeuge. Und am Ende widerspricht sich beides.

Ich verstehe Deinen Einwand.

Ich gehe zum Einen von persönlichen Erfahrungen aus meinem Umfeld aus und zum Anderen von einfachen technischen und physikalischen Gegebenheiten.

In meinem Umfeld gab es auch früher Ärger mit älteren Autos. Die waren meist schlecht gepflegt und/oder von Renault.
Ein Motor wurde so gut wie nie getauscht. Einen Getriebeschaden erlebte ich das erste Mal mit einem VW DSG. Zuvor kannte ich niemanden, der einen solchen erlitt.

Heute hat ein Benzinmotor der 100-120 PS Klasse 1,2 - 1,4 L Hubraum bei 4 Zylindern und einen Turbolader. Vor 15 Jahren war das ein 4-Zylinder Sauger mit 2 L Hubraum.
Der moderne Motor kann, bei gleicher Behandlung, nicht solange ohne Reparaturen halten.
Ganz einfach eigentlich.
Dass zudem heute noch knapper ausgelegt wird, verbessert dies nicht.

Zitat:

Dabei will ich übrigens keinesfalls gewisse VW DSG schön reden. Aber ich will sie nicht als repräsentativ für alle neuen Getriebe sehen.

Zu den Schrumpfmotoren:
Ja, wenn da was kaputt geht, dann wird es schnell teuer. Trotzdem gönnt sich ein vergleichbarer Passat einfach rund 2l weniger, als ein Sauger damals. Nach 100.000km ist damit der Turbo für 3.000€ bezahlt.

Dass dieses Gerücht längst widerlegt ist, sollte sich auch Leuten erschlossen haben, die nicht ständig bei motortalk herumhängen.

Die Autos verbrauchen heute in der Praxis nicht nennenswert weniger als vor 10 Jahren. Man muss allerdings direkt vergleichbare Modelle auswählen.

Zitat:

Aus meiner Sicht herrscht in diesem Land vor allem eine Reparaturphobie.
Da gibt man klaglos zehntausende von Euro für eine Fahrzeug aus, aber wenn mal eine Rechnung über Jahre von einer 2.000€ oder 3.000€ aufläuft, dann geht die Welt unter.

Das kann ich unterschreiben.

Ein Auto kostete früher Geld und tut dies heute.

Ich investiere in die älteren Mercedes auch mal 3.000 Eur für einen großen Service.
Das mag manchen übertrieben vorkommen, aber ich fahre gut damit und kaufe nur Autos, die ich mir locker leisten kann.

Gruß,
M. D.

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Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 09:15:37 Uhr:


Die Negativbeispiele findest Du reihenweise im S-Klasseforum hier.

Die finde ich auch beim W126.

In Foren gibt es praktisch zu jeder Baureihe zu jedem Bauteil ein Negativbeispiel.

Die Frage am Ende ist nur immer, ist das repräsentativ, sprich ist es ein Einzelfall oder nicht?

Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 09:15:37 Uhr:


Dass dieses Gerücht längst widerlegt ist, sollte sich auch Leuten erschlossen haben, die nicht ständig bei motortalk herumhängen.

Die Autos verbrauchen heute in der Praxis nicht nennenswert weniger als vor 10 Jahren. Man muss allerdings direkt vergleichbare Modelle auswählen.

Weil du es weiter vorne davon hattest:

http://www.spritmonitor.de/.../456-Passat.html?...http://www.spritmonitor.de/.../456-Passat.html?...

Die Verbräuche sind zwar nicht um den Betrag gesunken, die der Normverbrauch suggeriert, aber sie sind gesunken. Weniger Hubraum macht ein Fahrzeug sparsamer, auch wenn das viele tatsächlich nicht wahr haben wollen.

Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 09:15:37 Uhr:


Heute hat ein Benzinmotor der 100-120 PS Klasse 1,2 - 1,4 L Hubraum bei 4 Zylindern und einen Turbolader. Vor 15 Jahren war das ein 4-Zylinder Sauger mit 2 L Hubraum.

Der moderne Motor kann, bei gleicher Behandlung, nicht solange ohne Reparaturen halten.

Die entscheidende Frage am Ende ist eigentlich eher die, ob ein Motor ein Autoleben lang durchhält? Und das schafft die überwiegende Mehrheit dieser 1,2-1,4l Triebwerke aus meiner Sicht eben auch.

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 19. Februar 2015 um 13:13:19 Uhr:



Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 09:15:37 Uhr:


Heute hat ein Benzinmotor der 100-120 PS Klasse 1,2 - 1,4 L Hubraum bei 4 Zylindern und einen Turbolader. Vor 15 Jahren war das ein 4-Zylinder Sauger mit 2 L Hubraum.

Der moderne Motor kann, bei gleicher Behandlung, nicht solange ohne Reparaturen halten.

Die entscheidende Frage am Ende ist eigentlich eher die, ob ein Motor ein Autoleben lang durchhält? Und das schafft die überwiegende Mehrheit dieser 1,2-1,4l Triebwerke aus meiner Sicht eben auch.

es sind ja auch die Materialien, die Fertigungsmethoden und die Qualitätssicherungsverfahren besser geworden! Bis auf wenige Ausnahmen (Mercedes Wirbelkammerdiesel) dürfte sich die erwartbare Laufleistung nicht wirklich verringert haben.

Moin!

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 19. Februar 2015 um 13:13:19 Uhr:



Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 09:15:37 Uhr:


Die Negativbeispiele findest Du reihenweise im S-Klasseforum hier.
Die finde ich auch beim W126.
In Foren gibt es praktisch zu jeder Baureihe zu jedem Bauteil ein Negativbeispiel.
Die Frage am Ende ist nur immer, ist das repräsentativ, sprich ist es ein Einzelfall oder nicht?

Beim W126 war eben der Normalfall, dass man bei guter Pflege und Wartung nach Herstellervorgabe 350.000 Km oder mehr fahren konnte.

Ab und zu gab es mal eine Reparatur, insgesamt waren die Autos jedoch bis ins hohe Alter wirtschaftlich zu betreiben.

Dafür benötige ich auch kein Internetforum, sondern muss nur die Werkstattrechnungen vergleichen.
Einen W126 konnte ich mir als Student leisten. Wer heute studiert und dabei gut verdient, wie es bei mir der Fall war, kann niemals über mehr als 300.000 Km einen gebraucht gekauften W220 oder W221 halten.

Die Autos sind heute viel zu komplex geworden, ohne diese horrenden mehrkosten bei Anschaffung und Unterhalt in eine entsprechende Steigerung des Fahrkomforts oder von mir aus auch der Vmax umzusetzen.
Mit dem 560er konnte ich auch schon mit 240 durch die Gredinger Kurven fahren.

Auf Internetforen an sich muss ich dafür gar nicht zurückgreifen. Ich muss mir nur meine alten Rechnungen ansehen.

Der W140 war noch o.k. Allerdings war das ein frühes Modell mit der 400er Maschine und ohne fies teure Extras.

Der W220 wäre ohne Garantie ein katastrophales Geldgrab gewesen.

Der W221 mit Diesel war mal einen Versuch wert. Hat mir nicht gefallen. Dass diese Maschine keine 350.000 Km ohne größere Eingriffe schaffen wird, ist relativ klar. Zumindest Turbo und Injektoren werden kommen. 2 Injektoren wurden ja schon bei 80.000 Km getauscht.

Der W222 jetzt ist zwar der absolute Hammer für mich. So ein tolles Auto hatte ich noch nie. Hot-Stone-Massage, Panoramdach mit elektrischen Blenden, adaptives Fahrwerk, Allrad u.s.w. Wirklich klasse.
Aber ich möchte die Kiste nicht in 15 Jahren sehen. 3/4 der Gimmicks werden dann tot sein und irgendein polnischer Bastler wird sich die Zähne daran ausbeissen, nach dem Tausch von Turbos und Einspritzsystem das Mapping wieder aufzuspielen...

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 19. Februar 2015 um 13:13:19 Uhr:



Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 09:15:37 Uhr:


Dass dieses Gerücht längst widerlegt ist, sollte sich auch Leuten erschlossen haben, die nicht ständig bei motortalk herumhängen.

Die Autos verbrauchen heute in der Praxis nicht nennenswert weniger als vor 10 Jahren. Man muss allerdings direkt vergleichbare Modelle auswählen.

Weil du es weiter vorne davon hattest:
http://www.spritmonitor.de/.../456-Passat.html?...
http://www.spritmonitor.de/.../456-Passat.html?...

Die Verbräuche sind zwar nicht um den Betrag gesunken, die der Normverbrauch suggeriert, aber sie sind gesunken. Weniger Hubraum macht ein Fahrzeug sparsamer, auch wenn das viele tatsächlich nicht wahr haben wollen.

Wer trägt sich denn bei Spritmonitor ein???

Findest Du zwei vergleichbare Autos dort von demselben Fahrer?

Nehme doch einfach ein und denselben Fahrer mit gleichbleibendem Fahrprofil.
So einen wie mich.
Ich sage Dir, die Verbräuche haben sich bei den Mercedes V8 über die Jahre kaum verändert.
Mein aktueller S 500 verbraucht sogar wieder etwas mehr als z.B. der W220.
Dafür hat er zwar 149 PS mehr, die ich aber nicht fordern muss. Schon der M113 mit 306 PS reichte völlig aus und musste nicht getreten werden.

Wenn ich heute wie kürzlich geschehen einen VW Golf 7 mit ca. 120 PS Benzinmotor fahre, verbraucht er 6-8 L. Mein Golf 3 mit 90 PS verbrauchte bei ähnlichen Fahrleistungen 7-9 L. Damals allerdings noch mit schwerem Gasfuss.

Natürlich sind die alten Autos leichter und haben weniger Sicherheitskram, oft auch keine AC.
Ich möchte lediglich die Mär widerlegen, die neuen Automodelle wären trotz des steigenden Gewichtes sparsamer geworden.
Also bitte keine solche Diskussion, ich schätze Airbags und Klimaanlage auch. Diese waren aber eben auch schon in meinem W126 verbaut.

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 19. Februar 2015 um 13:13:19 Uhr:



Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 09:15:37 Uhr:


Heute hat ein Benzinmotor der 100-120 PS Klasse 1,2 - 1,4 L Hubraum bei 4 Zylindern und einen Turbolader. Vor 15 Jahren war das ein 4-Zylinder Sauger mit 2 L Hubraum.

Der moderne Motor kann, bei gleicher Behandlung, nicht solange ohne Reparaturen halten.

Die entscheidende Frage am Ende ist eigentlich eher die, ob ein Motor ein Autoleben lang durchhält? Und das schafft die überwiegende Mehrheit dieser 1,2-1,4l Triebwerke aus meiner Sicht eben auch.

Das werden wir in 10 Jahren wissen. Ein Negativbeispiel habe ich in der Familie. Golf Plus TSI. Das 3. DSG mit 50.000 Km. Das Auto verbraucht 1 L Öl auf 5.000 Km. Die Fahrerin ist sehr, sehr vorsichtig. Das Auto wird quasi getragen.

Der VW Mensch meinte jedes Mal nur, er kenne das. Ginge ja auf Garantie.

Wenn diese abgelaufen ist, geht die Kiste bei Ford in Zahlung. Gegen einen C-Max mit Handschaltung...

Beim Otto-Normalschleicher wird das Thema Spielzeugmotor keinen nennenswerten Unterschied machen. Da stimme ich sogar zu. Sein Auto geht ohnehin nach 10 Jahren mit 98.500 Km in Zahlung und dann irgendwann zu einem Bastler nach Polen.
Nur hat der Mann dann einen Haufen mehr Geld in Inspektionen investiert als früher.
Und eben keinen Sprit gespart. Das juckt ihn aber nicht, denn es stand ja ein schöner neuer Wagen vor der Tür und die Rechenschwäche der Deutschen kennt jeder Lehrer der letzten 40 Jahre...

Von mir aus können morgen alle einen VW Golf TSI fahren und damit happy werden. Ich bin ja nicht schadenfroh.
Aber diese neuen Spielzeugmotoren sind eben für mich persönlich ein No-Go. Ich konnte mich zwar generell mit dem Turbo in meinem neuen Auto anfreunden und muss wohl irgendwann auch mein privates Auto auf diese Technik umstellen.
Aber ich hätte eben gerne die Möglichkeit, einfach weiter Autos mit dem M113 Motor zu kaufen. Dass ich diese Möglichkeit nicht bekommen werde, ist ja rein mein Problem. Ebenso wie meine Rechenstärke....

Gruß,
M. D.

Zitat:

@Mr. Driveyanuts schrieb am 19. Februar 2015 um 14:13:28 Uhr:


Wer trägt sich denn bei Spritmonitor ein???

Findest Du zwei vergleichbare Autos dort von demselben Fahrer?
Nehme doch einfach ein und denselben Fahrer mit gleichbleibendem Fahrprofil.

So einen wie mich.

Ich sage Dir, die Verbräuche haben sich bei den Mercedes V8 über die Jahre kaum verändert.

Mein aktueller S 500 verbraucht sogar wieder etwas mehr als z.B. der W220.

Dafür hat er zwar 149 PS mehr, die ich aber nicht fordern muss. Schon der M113 mit 306 PS reichte völlig aus und musste nicht getreten werden.

 

Wenn ich heute wie kürzlich geschehen einen VW Golf 7 mit ca. 120 PS Benzinmotor fahre, verbraucht er 6-8 L. Mein Golf 3 mit 90 PS verbrauchte bei ähnlichen Fahrleistungen 7-9 L. Damals allerdings noch mit schwerem Gasfuss.

Wir können aber auch einen wie mich nehmen.

Meine Autos jedenfalls sind natürlich auch schwerer und deutlich stärker geworden, aber eben trotzdem sparsamer.

Spritmonitor ist am Ende des Tages nicht schlecht, zumindest wenn die Anzahl an Fahrzeugen hinreichend groß ist.
Nur wird man da kaum Nutzer finden, die immer nur vergleichbare Fahrzeuge gefahren sind und das auch schon vor 20 Jahren eingetragen haben.
Und beim Golf kann man die Übung auch durchführen. Bei jeweils hunderten von Fahrzeugen verschwindet auch die statistische Unsicherheit. Trotzdem ergibt auch da die Rechnung, dass es im Mittel fast 2l/100km weniger beim Golf VII sind, dabei müsste man größenmäßig den Golf III eigentlich eher mit einem Polo von heute vergleichen.

Und am Ende gab es vor 20 oder 30 Jahren genauso Fahrzeuge die grauenhafte Schwachstellen hatten, so wie die VW DSG´s sie heute haben. Aber aus einer solchen Schwachstelle bzw. aus den sicher guten W126 auf den Rest aller Fahrzeuge zu schließen, das passt aus meiner Sicht nicht.

Hier wird permanent (zwar nur von einigen wenigen aber dafür umso penetranter) gebetsmühlenartig wiederholt, dass neue Motoren im Vergleich zu älteren weniger lange halten würden und dass neue Motoren im vergleich zu älteren keine Verbrauchsvorteile hätten.

Die Argumentation ist immer die gleiche:
"Ich behaupte mal dass das so ist weil es einfach gar nicht anders sein kann, und wenn Du anderer Ansicht bist dann beweise mir doch das Gegenteil."

Findet ihr nicht, ihr macht es euch ein wenig zu einfach damit?

Dass moderne Autos signifikant weniger verbrauchen als ihre mit älterer Technik ausgestatteten Vorgänger lässt sich auf jedem Spritvergleichsportal inerhalb von 5 Min nachweisen (wenn man das denn überhaupt will).
Dass moderne Fahrzeuge durch Downsizing weniger lange halten als ihre großvolumigeren Ahnen konnte hier noch keiner in irgendeiner Weise belegen, behauptet wird es natürlich trotzdem.

Also her mit euren Beweisen oder zumindest Indizien, schliesslich wollt ihr doch wohl nicht als Dampfplauderer abgestempelt werden, oder?

Das einzige Indiz übrigens, das mir bekannt ist, ist das mittlere Alter der Fahrzeuge in diesem Land.
Und das geht kontinuierlich nach oben, sprich die Autos halten immer länger.

Und ein Golf 7 verbraucht auch *sehr* viel weniger als ein Golf 2, schon alleine deswegen, weil er 1 1/2 mal so schwer ist und mindestens die doppelte Leistung hat.
Die 8 Liter, die mein 55 PS Golf 2 genommen hat schafft heute einer mit 174 PS.

Zitat:

@Jupp78 schrieb am 19. Februar 2015 um 15:10:53 Uhr:


Das einzige Indiz übrigens, das mir bekannt ist, ist das mittlere Alter der Fahrzeuge in diesem Land.
Und das geht kontinuierlich nach oben, sprich die Autos halten immer länger.

Oder Neuwagen werden für immer mehr Durchschnittsbürger unerschwinglich, teils weil das Einkommensniveau sinkt, teils weil die Autos real teurer werden - weshalb die Autos inzwischen halt etwas später ins Ausland verkauft werden als früher.

Zwei Indizien hierfür: der Anteil der Firmenwagen am Neuwagengeschäft ist heutzutage deutlich höher als früher, und das Durschschnittsalter des Neuwagenkäufers ist ebenfalls merklich gestiegen.

Ich sehe zwischen den Neuwagenkäufern und dem Druck einen uralten Gebrauchten am Leben zu halten, aber keinen unmittelbaren Zusammenhang.

Was im Alter zwischen 0 und 5 Jahren passiert ist am Ende doch relativ unerheblich für die letzten Jahre eines Autolebens. Ich kann auch bei den Gründen für das Ende eines Autolebens von vor 30 Jahren und heute keinen wirklichen Unterschied erkennen. Die lauten damals wie heute eigentlich immer, entweder will das Auto nicht mehr fahren oder der TÜV will es nicht mehr fahren lassen. Aber ganz offensichtlich tritt dieser Zustand immer später ein.

Zitat:

@Captain_Hindsight schrieb am 19. Februar 2015 um 15:17:52 Uhr:


Die 8 Liter, die mein 55 PS Golf 2 genommen hat schafft heute einer mit 174 PS.

Ich erinnere mich da immer an den Golf 1 den ein guter Freund von mir Ende der 80er fuhr:

1,5l, 70PS, Automatik nicht unter 10l zu Fahren, egal was man auch anstellte.

Was wog sowas? 850kg geschätzt.

Die letzte Fahrt die ich in einem VW Automatik-Benziner absolviert habe war mit einem Skoda Rapid DSG vom Flughafen FFM und zurück (ob 1,2 oder 1,4 TSI weiß ich nicht).
Verbrauch waren 6,8l bei zügiger Autobahnfahrt (habe die Tankquittung noch).
Was wiegt so ein Ding, wie stark ist sowas? 1300kg und geschätzte 115 PS vielleicht?
Also ich würde mich nicht trauen zu behaupten, die Verbräuche hätten sich in den letzten Jahren nicht verändert.

Zitat:

@Matsches schrieb am 19. Februar 2015 um 15:02:12 Uhr:


Dass moderne Fahrzeuge durch Downsizing weniger lange halten als ihre großvolumigeren Ahnen konnte hier noch keiner in irgendeiner Weise belegen, behauptet wird es natürlich trotzdem.

Kann auch nicht belegt werden, da diese Fahrzeuge noch zu jung und zuwenig auf dem Markt sind um umfassende Aussagen zu treffen. In 7 - 10 Jahren wissen wir dann mehr darüber. Fakt ist aber, dass ein großvolumiger Motor weniger oft an der Leistunggrenze gefahren wird als die kleinen Motore, die zwar auch ein ähnliches Leistungsspektrum bieten wie die große Motore aber diese Leistungen durch hohe Drehzahlen erreichen. Dazu kommt noch, dass diese Motore wesentlich komplexer gebaut sind - und was nicht drin ist kann auch nicht kaputt werden.

Wenn ich jetzt mal ganz weit zurückblicke, so 50 Jahre, so waren damals die meisten Motore mit 150.000km am Ende. Wobei aber die Fertigungsmethoden, Materialien, Toleranzen und Schmiermittel nicht den Standard hatten wie es heute Stand der Technik ist.

LG robert

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