Wie kommt es zum "Wasserschlag"?
Hallo,
ich habe mal eine allgemeine Frage zum berühmten Wasserschlag (den ich jetzt so langsam befürchte). Der soll ja durch das nicht komprimierbare Wasser, das in den Verbrennungsraum gezogen wird, entstehen. Wenn der Kolben nun aber durch die schadhafte Stelle in der ZK-Dichtung das Wasser einsaugen kann, müsste er es doch auch durch genau dieselbe Stelle wieder rausdrücken können, wenn ihm das Komprimieren zu schwer wird. Denkfehler? Laientheorie?
Vielleicht kann mir ja jemand auf die Sprünge helfen und zu erwartende Schäden vor Augen führen.
Vielen Dank, Florian
Beste Antwort im Thema
Einen wasserschlag kann man auf 2 Arten bekommen:
1. Flüssigkeit befindet sich beim Anlassen im zylinder, ist also durch die längere standzeit udn ungünstige umgebungsverhältnisse im Stand eingedrungen.
Dies kann entweder Kühlwasser durch die Zylinderkopfdichtung, Benzin aus einer defekten Einspritzdüse oder Regenwasser aus dem Ansaugtrakt sein welches es bis zum zylinder geschafft hat (dann ist aber filter und ansaugtrakt schon lange voll.
Wenn man nun versucht anzulassen können 2 Dinge passieren, abhängig von der im zylinder enthaltetnen menge: 1. es ist so viel drin, das der anlasser es nicht schaft fen motor über den oberen totpunkt zu hiefen: Der Anlasser zerstört sich dabei selbst, der Motor nimmt in den meisten Fällen keinen Schaden.
2. es ist eine ausreichend geringe menge im Zylinder, das der Anlasser es schafft den motor anzuwerfen, meistens macht sich das mit shclechtem anspringen bemerkbar. Hierbei wird, wenn man glück hat kein schaden verursacht, wenn man pech hat werden die lagerschalen am betrofenen Kurbeltrieb beschädigt, da sie zum einen noch kein öl bekommen haben, zum anderen durch die extreme Kompression weit über ihre spezifikation betrieben werden.
2. Flüssigkeit wird bei laufenden Motor angesagt: Verusacht durch Regenwasser im Ansaugtrakt oder Luftfilterkasten bei Motorumbauten. Oder beim durchfahren von tiefem Wasser mit ungeeigneten Fahrzeugen.
Wenn das Wasser schwallartig in den Zylinder eingesaugt und komprimiert wird, ist der Schaden immens... der Motor, der bei einer Drehzahl von mehreren Tausend Touren dreht wird mitsammt seiner Schwungscheibe und den angebauten Aggregaten innerhalb einer halben umdrehung auf 0 gebremst... die gesammte Kinetische Energie die in der Bewegung der Bauteile gespeichert ist entläd sich in den Kurbeltrieb und den Brennraum des betroffenen Zylinders.
Einen Motor der so etwas miterlebt hat kann man meistens vollständig weg werfen, weil einfach Alles dabei zerstört wird.
23 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Vinreeb
mussu suchen min Jung 🙂
Also Google bietet mir Teststreifen für Folgendes an (cast in order of appearence):
Urin
Fruchtwasser
Wasserhärte
Blutzucker
Preisgruppe B
Blut im Urin
ph-Wert
Aquarium
Als alter Luftboxer-Fahrer würde ich sagen, Aquarium passt am besten 😁
*Rotfl*
Bei solchen Problemen sehen die Lufti-Fahrer immer ihren Stern aufgehen... 😁
Solche Teststreifen kenne ich nicht, aber Fachwerkstätten haben dafür ein anderes Verfahren. In einen Behälter kommt eine Indikatorflüssigkeit, und dann wird mit Hilfe einer Unterdruckpumpe die Luft oberhalb des Kühlmittels im Ausgleichbehälter durch diese Flüssigkeit gesogen. Bei Abgas im Kühlmittel verfärbt sich die Flüssigkeit.
Das Problem ist nur die Beurteilung. Bei geringen Abgasmengen ist auch die Verfärbung gering, es läßt sich oft schwer sagen, ob das überhaupt ne Verfärbung ist, und man ist so schlau wie zuvor.
Der nächstliegende Weg ist auf jeden Fall Aufpumpen des Systems und gucken, was passiert. Ist einfach, geht schnell und ist aussagekräftig.
Grüße
gerold
Danke für die Tipps.
Der Drucktest hört sich eigentlich ganz gut an.
Aber falls ich eine durchlässige Stelle in der ZK-Dichtung habe, presse ich mir dann nicht erst recht den Zylinder voll mit Kühlwasser, wenn ich das System unter Druck setze?
Es gibt immer ein Wenn und aber.
Wenn der Druck stark abfällt und außen nichs raustropft ging es eben irgendwo nach innen. Wenn das nirgends zu finden ist nehme ich Werkzeug und reiße den Kopf runter....
Hast recht, werde mich jetzt mal dranmachen. Dann sehe ich entweder ne Pfütze unterm Bus, oder dann eben -ist ja schließlich auch mal interessant- meinen Motor von innen.
Vor Ende nächster Woche wird das aber nichts. Gebe danach Bescheid wie es gelaufen ist.
Nochmals Danke für Eure Antworten und bis dann.
Florian
Beim dDiesel kann es leicht passieren daß der Kopf gerissen ist. Habe ich auch erst hinter mir. Das hat dann um die 1.000€ gekostet, und zwar nur die Teile...
Zitat:
Original geschrieben von FranzR
Beim dDiesel kann es leicht passieren daß der Kopf gerissen ist. Habe ich auch erst hinter mir. Das hat dann um die 1.000€ gekostet, und zwar nur die Teile...
1000€ für die teile? wo kaufst du denn ein?
nen komplett neuer kopf kostet ca 500€ incl ventile... wenn du dir bissgen mühe gibst und suchst 400€
der blanke kopf mit wirbelkammern schlägt mit 239€ zu buche... der rest ist normalerweise i.o. und man könnte ihn umbauen...
für den kleinkram nochmal 100€ und man ist mit durch...
und unter kleinkram läuft: dichtsatz, ZR satz, und 4 flammscheiben... 😉
so einen gerissenen kopf habe ich hier nähmlich gerade liegen und bin dabei den zu zerlegen und einen neuen aufzubauen....
sieht schon lustig aus, wenn der ausgleichbehälter raucht 😁
es war noch die Wasserpumpe dabei, Auspuffkrümmer.
Ich wollte halt nur erwähnen was es dann doch kosten kann, ohne jetzt detailliert zu schildern wofür genau....