Wie kommt es zum "Wasserschlag"?

VW T3 Kastenwagen (251)

Hallo,

ich habe mal eine allgemeine Frage zum berühmten Wasserschlag (den ich jetzt so langsam befürchte). Der soll ja durch das nicht komprimierbare Wasser, das in den Verbrennungsraum gezogen wird, entstehen. Wenn der Kolben nun aber durch die schadhafte Stelle in der ZK-Dichtung das Wasser einsaugen kann, müsste er es doch auch durch genau dieselbe Stelle wieder rausdrücken können, wenn ihm das Komprimieren zu schwer wird. Denkfehler? Laientheorie?
Vielleicht kann mir ja jemand auf die Sprünge helfen und zu erwartende Schäden vor Augen führen.

Vielen Dank, Florian

Beste Antwort im Thema

Einen wasserschlag kann man auf 2 Arten bekommen:

1. Flüssigkeit befindet sich beim Anlassen im zylinder, ist also durch die längere standzeit udn ungünstige umgebungsverhältnisse im Stand eingedrungen.
Dies kann entweder Kühlwasser durch die Zylinderkopfdichtung, Benzin aus einer defekten Einspritzdüse oder Regenwasser aus dem Ansaugtrakt sein welches es bis zum zylinder geschafft hat (dann ist aber filter und ansaugtrakt schon lange voll.

Wenn man nun versucht anzulassen können 2 Dinge passieren, abhängig von der im zylinder enthaltetnen menge: 1. es ist so viel drin, das der anlasser es nicht schaft fen motor über den oberen totpunkt zu hiefen: Der Anlasser zerstört sich dabei selbst, der Motor nimmt in den meisten Fällen keinen Schaden.
2. es ist eine ausreichend geringe menge im Zylinder, das der Anlasser es schafft den motor anzuwerfen, meistens macht sich das mit shclechtem anspringen bemerkbar. Hierbei wird, wenn man glück hat kein schaden verursacht, wenn man pech hat werden die lagerschalen am betrofenen Kurbeltrieb beschädigt, da sie zum einen noch kein öl bekommen haben, zum anderen durch die extreme Kompression weit über ihre spezifikation betrieben werden.

2. Flüssigkeit wird bei laufenden Motor angesagt: Verusacht durch Regenwasser im Ansaugtrakt oder Luftfilterkasten bei Motorumbauten. Oder beim durchfahren von tiefem Wasser mit ungeeigneten Fahrzeugen.
Wenn das Wasser schwallartig in den Zylinder eingesaugt und komprimiert wird, ist der Schaden immens... der Motor, der bei einer Drehzahl von mehreren Tausend Touren dreht wird mitsammt seiner Schwungscheibe und den angebauten Aggregaten innerhalb einer halben umdrehung auf 0 gebremst... die gesammte Kinetische Energie die in der Bewegung der Bauteile gespeichert ist entläd sich in den Kurbeltrieb und den Brennraum des betroffenen Zylinders.
Einen Motor der so etwas miterlebt hat kann man meistens vollständig weg werfen, weil einfach Alles dabei zerstört wird.

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Kolben sitzt unten, über Nacht läuft der Zylinder langsam voll mit Wasser,mmorgens startest du,Wasser kann nicht schnell genug entweichen.

Passiert also nicht beim Fahren durch die Ansaugtakte, sondern beim Starten?
Würde ein Loch in der Dichtung, das auf 100 km ca. 100 ml in die Brennkammer lässt, ausreichen, um den Zylinder bei Standzeiten so weit zu füllen, dass ich mir da den Motor ruinieren kann?

Zitat:

Original geschrieben von Florian 1175


Passiert also nicht beim Fahren durch die Ansaugtakte, sondern beim Starten?
Würde ein Loch in der Dichtung, das auf 100 km ca. 100 ml in die Brennkammer lässt, ausreichen, um den Zylinder bei Standzeiten so weit zu füllen, dass ich mir da den Motor ruinieren kann?

Moin,

Versuch macht kluch....

Nein, ich denke mal, so wie Du da gedanklich rangehst, läßt Du außer Acht, daß sich dieser"minimale" Schaden bei jedem Ausritt erheblich verschlimmern kann, ohne daß Dir irgendwas auffällt...

100ml auf 100km klingt erstmal nicht soooo viel, eventuell Schläuche, Rohre, Wärmetauscher als Fehlerquelle in Betracht ziehen?

Ich würde es jedenfalls nicht übertreiben, wäre schade um das Triebwerk...

Gruß
Omni

hui ich wär da auch vorsichtig. Mir hat ma ne werkstatt erzählt das da ma einer nen U in der kurbelwelle hatte dank so nem wasserschlag. Da kannste dir einiges mit zwerwürgen.

Einen wasserschlag kann man auf 2 Arten bekommen:

1. Flüssigkeit befindet sich beim Anlassen im zylinder, ist also durch die längere standzeit udn ungünstige umgebungsverhältnisse im Stand eingedrungen.
Dies kann entweder Kühlwasser durch die Zylinderkopfdichtung, Benzin aus einer defekten Einspritzdüse oder Regenwasser aus dem Ansaugtrakt sein welches es bis zum zylinder geschafft hat (dann ist aber filter und ansaugtrakt schon lange voll.

Wenn man nun versucht anzulassen können 2 Dinge passieren, abhängig von der im zylinder enthaltetnen menge: 1. es ist so viel drin, das der anlasser es nicht schaft fen motor über den oberen totpunkt zu hiefen: Der Anlasser zerstört sich dabei selbst, der Motor nimmt in den meisten Fällen keinen Schaden.
2. es ist eine ausreichend geringe menge im Zylinder, das der Anlasser es schafft den motor anzuwerfen, meistens macht sich das mit shclechtem anspringen bemerkbar. Hierbei wird, wenn man glück hat kein schaden verursacht, wenn man pech hat werden die lagerschalen am betrofenen Kurbeltrieb beschädigt, da sie zum einen noch kein öl bekommen haben, zum anderen durch die extreme Kompression weit über ihre spezifikation betrieben werden.

2. Flüssigkeit wird bei laufenden Motor angesagt: Verusacht durch Regenwasser im Ansaugtrakt oder Luftfilterkasten bei Motorumbauten. Oder beim durchfahren von tiefem Wasser mit ungeeigneten Fahrzeugen.
Wenn das Wasser schwallartig in den Zylinder eingesaugt und komprimiert wird, ist der Schaden immens... der Motor, der bei einer Drehzahl von mehreren Tausend Touren dreht wird mitsammt seiner Schwungscheibe und den angebauten Aggregaten innerhalb einer halben umdrehung auf 0 gebremst... die gesammte Kinetische Energie die in der Bewegung der Bauteile gespeichert ist entläd sich in den Kurbeltrieb und den Brennraum des betroffenen Zylinders.
Einen Motor der so etwas miterlebt hat kann man meistens vollständig weg werfen, weil einfach Alles dabei zerstört wird.

Schöne und richtige Beschreibung, Thibaut! 😉

Erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten!

Also ich will mir den Motor (wie den gesamten Bus) wirklich möglichst lang erhalten, aber bei so einer Sache wie der Kopfdichtung zögert man halt etwas wegen des Aufwands.

Habe neulich schon bei betriebswarmem Motor eine halbe Stunde unterm Bus gelegen, zwischendurch mal auch längere Zeit hochgedreht und kein Leck unten oder im Motorraum gefunden. Auch vorne das Ventil beim Wärmetauscher oberhalb des Ersatzrads, was ja öfters die Ursache für Wasserverlust zu sein scheint, ist dicht. Dies spricht ja eigentlich für Wasserverbrauch und keinen Verlust.

Andererseits fehlt es aber auch an jeglichen Begletsymptomem, die ja immer so genannt werden, wie Blubbern im Ausgleichsbehälter, weißer Dampf aus dem Auspuff, Wasser im Öl oder andersrum, Leistungsverlust, oder überlaufender Nachfüllbehälter.

Starten ist in letzter Zeit unterschiedlich, aber nie großes Geleiere. Dachte, wenn es mal etwas länger dauert, liegt es wohl an der Kälte.

Motor ist übrigens ein KY, also Saugdiesel, hat jetzt auch schon 270 000 drauf. Ich weiss, ist ne Menge. Habe ihn aber mit 180 000 gekauft und seitdem immer absolut zahm und v.a. Langstrecke gefahren.

Teste mal dein Kühlwasser auf Abgasrückstände, wenn negativ biste auf der sicheren Seite🙂

Wie erkenne ich Abgasrückstände im Kühlwasser? Färbung oder Film auf Oberfläche?

Habe übrigens noch was entdeckt hier beim Stöbern: Auch bei mir drückt Öl durch das Röhrchen, wo der Ölpeilstab sitzt. Das haben in anderen threads einige auch als Zeichen einer kaputten ZKD gedeutet, da Abgase in Ölkreislauf drücken und Überdruck produzieren.

hab mal motoren gehabt die über nacht wasser zogen ,die hatten nen unglaublichen anlasser verschleiss
so ca 3-5 in drei monaten !??!!?
haste schon mal das schild vom anlasser zerbrochen ?
der andere sprang schlecht an nach dem die zkd repariert war und es stellte sich heraus ,das zwei pleuel verbogen waren

Ich habe schon 2 Anlasserglocken geschrottet.
Einmal Benzin
Einmal Tauwasser von der Schneeschmelze...

Kühlwasser kannst du mit so kleinen Teststreifen auf Abgase testen.

Und das Kurbelgehäuse steht unter Druck, weil die Kolbenringe nie ganz dicht sind, mit der Kopfdichtung hat das rein garnix zu tun.
Wenn öl aus dem peilstab gedrückt wird solltest dud eine kurbelgehäuseentlüftung überprüfen, die ist vieleicht zu gesifft.
Was auch sein kann, das die kolbenringe nicht mehr richtig abdichten.
Dies kannst du mit einer Kompressionsmessung überprüfen.

Zitat:

Original geschrieben von Vinreeb


Kühlwasser kannst du mit so kleinen Teststreifen auf Abgase testen.

Wo gibt es die denn?

Ich denke es wäre sicher sinnvoll, das einmal jährlich zu testen und die zusätzlich für einen Verdachtsfall greifbar zu haben.

Grüße, Ulfert

mussu suchen min Jung 🙂
Ich hatte mal irgendwo welche angeboten gesehen, finds aber auf die Schnelle nimmer...

Hi,

wir wollen doch nicht konsequent um das Thema außen herumreden?

Wenn du Wasserverlust hast, und aus verständlichen Gründen deinen Motor in Ordnung bringen willst, mußt du feststellen wo das Wasser verloren geht. Erste Maßnahme wäre Abdrücken mit dem Druck der am Ausgleichsbehälterdeckel steht. Das sollten 1,2 bar sein. Wenn das Kühlsystem ein paaar Minuten unter Druck steht, siehst du schon wo Wasser verloren geht. Du siehst auch ob der Druck abfällt....

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