Wie klappts eigentlich mit den Bremsassistenten ?

Hallo !
Eine Frage , die mich schon länger bewegt : Was macht ein Bremsassistent eigentlich in der Praxis ? Bremst er nach Vorschrift , wenn der halbe Tachoabstand erreicht ist ? Also bei uns im Ruhrgebiet sind die Straßen so voll , daß fast alle mit einem geschätzten Abstand von 10 bis 15 m bei ca.100 km/h fahren , ( bei entsprechender Unfallhäufigkeit ) sonst wäre der Verkehr auch garnicht zu bewältigen . Schaltet man dann den Bremsassistenten aus ?
Gruß : Rostklopfer

14 Antworten

lies dir doch das mal durch.
Onki Guugie weis auch einiges darüber.

Viktor

Ein Bremsassistent verstärkt im Falle einer Gefahrbremsung den Pedaldruck - mehr nicht.

Zitat:

Ein Bremsassistent (BAS) ist ein Bremskraftverstärker in einem Automobil, der dafür sorgt, dass der notwendige Pedaldruck, um eine Gefahrenbremsung auszulösen, bei einem offensichtlichen (Not-)Bremsmanöver bis auf den maximal möglichen Bremsdruck erhöht wird.  

Genau das, der Bremsassistent stellt fest, wie schnell das Pedal durchgedrückt wird. Ab einer bestimmten Drückgeschwindigkeit wird eine Schwelle überschritten, von der an die Anlage von einer Gefahrenbremsung ausgeht. Über die ABS-Pumpe wird dann voller Bremsdruck aufgebaut, um das Fahrzeug so schnell wie möglich zum Stehen zu bringen. Dabei ist es unerheblich, ob das Pedal mit maximaler Kraft durchgedrückt wird.
Gruß Tobias

Ich glaube, er meint den Abstandsregeltempomat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abstandsregeltempomat

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Ich glaube hier werden grade mehrere Systeme durcheinander geworfen.
Der Bremsassistent im klassischen Sinne verstärkt nur, wie schon geschrieben, eine bereits vom Fahrer eingeleitete Bremsung. Hier wird einfach der kürzestmögliche Bremsweg gewollt, indem der Bremsdruck (des zu schwach durchgetretenen Pedals) verstärkt wird und der Wagen in den ABS-Regelbereich gebracht.

Die genannten Abstandstempomaten funktionieren so, dass man eine gewünschte Reisegeschwindigkeit einstellt und, sofern der Vordermann unter dieser liegt, der Regeltempomat die Längsregelung des Fahrzeugs übernimmt und dem Vordermann in einem (einstellbaren) Zeitabstand folgt. Das geht soweit ich weiß auch bis unterhalb 1/2 Tacho.

Das dritte System wären dann noch Kollisionsschutzsysteme (englisch Collision Avoidance bzw. Collision Mitigation System). Das sind dann sowas wie die City-Safety-Funktionen (oder wie auch immer der Marketingname des Herstellers ist). Hier hat man bei der Auslegung ein gewisses Problem, dass das System nicht zu früh, aber auch nicht zu spät die Bremsung auslösen darf. Zu den Grundlagen: Bei jeder Geschwindigkeit gibt es (abhängig von Fahrbahnbeschaffenheit, Fahrzeug etc.) eine Distanz, bis zu welcher Bremsen noch möglich ist und eine Geschwindigkeit, bis zu welcher Ausweichen (im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten der Querdynamik) noch möglich ist. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist die Möglichkeit des Bremsens länger gegeben, als die des Ausweichens. Irgendwo, bei rund 50-60km/h gibt es dann einen Schnittpunkt, ab diesen Geschwindigkeiten ist ein Ausweichen noch möglich wenn die Möglichkeit des Bremsens nicht mehr gegeben ist. Das Kollisionsschutzsystem ist dann meist so ausgelegt, dass es bei niedrigen Geschwindigkeiten an der Schwelle "Bremsen noch möglich" bremst (vollständige Vermeidung des Crashs), bei höheren Geschwindigkeiten an der Schwelle "Ausweichen noch möglich" (bzw. eben grade nicht mehr, hier wird der Crash nicht verhindert, aber durch die niedrigere Geschwindigkeit die Folgen gemindert).
Beispiel aus der Praxis: Autobahn, Fahrzeug läuft mit 150 km/h auf Lkw auf, möchte vorm Überholen noch einen links fahrenden schnelleren Wagen vorbeilassen und dann rüberwechseln. Hier darf das System nicht zu früh auslösen, da Ausweichen (bzw. wie vom Fahrer beabsichtigt die Spur wechseln) länger möglich ist, als vor dem Hindernis zu bremsen. Eine zu frühe Auslösung der Bremsung würde dem Fahrerwillen widersprechen.

Also ich dachte haupsächlich an die Funktion , daß immer genügend Abstand zum Vordermann durch automatisches Bremsen hergestellt wird . Wie soll das funktionieren , wenn ständig von allen Beteiligten der theoretisch erforderliche Bremsabstand unterschritten wird . Das heißt für mich , wenn ich diese Funktion nicht abschalte , ich ständig überholt werde , und der Überholende vor mir, in die für Ihn großgenug erscheinende Lücke einschert , so daß mein Auto schon wieder bremst . Auf diese Art könnte ich zum Schluß zum Stehen kommen , und alle an mir vorbeifahren . Kann das so passieren ?
Gruß : Rostklopfer

Du kannst den Abstand ohne weiteres einstellen.
Wenn man diesen etwas reduziert, schiebt sich keiner rein. Im BMW habe ich 4 versch. Abstandsstufen zur Auswahl, von sehr viel ( bei Regen nehme ich die gerne) bis zu "ich schieb Dir den Kofferraum ins Handschuhfach". Ich nutze die Funktion sowohl auf der Autobahn, als auch im Standtverkehr. Deine Befürchtung ist unbegründet....

Zitat:

Original geschrieben von MUC6666


Deine Befürchtung ist unbegründet....

Sehe ich nach drei Jahren Ford S-Max mit ACC anders. Da kommt Rostklopfers Beschreibung der Realität schon recht nahe.

Zitat:

Sehe ich nach drei Jahren Ford S-Max mit ACC anders. Da kommt Rostklopfers Beschreibung der Realität schon recht nahe.

Nur das mit dem Stillstand scheint mir etwas übertrieben. Ich habe zwar kein ACC, aber eigentlich fahre ich so, dass ich den Sicherheitsabstand wiederherstelle, wenn jemand in die Lücke vor mir eingeschert ist. Langsamer werde ich dadurch kaum - wenn das 10x passiert, habe ich halt 10-20s Zeit verloren, mehr nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Rostklopfer


Also ich dachte haupsächlich an die Funktion , daß immer genügend Abstand zum Vordermann durch automatisches Bremsen hergestellt wird . Wie soll das funktionieren , wenn ständig von allen Beteiligten der theoretisch erforderliche Bremsabstand unterschritten wird .

Ganz so dämlich sind die Systeme heute nicht mehr. Es wird nicht nur der Abstand sondern auch die Relativgeschwindigkeit gemessen. Wenn Dich jemand überholt, kann der auch direkt vor Deiner Stoßstange einscheren - solange der Vordermann schneller ist, wird das System nicht bremsen.

Bei meinem Audi (Generation 2010) konnte ich sowohl den Abstand als auch die Ansprechverzögerung einstellen - damit war von gemütlichen Cruisen bis hin zu "Vollgas und Vollbremse immer an dicht der Heckklappe des Vordermanns" alles möglich. Das alte Audi-System hat allerdings auch gerne mal Fahrradfahrer "entdeckt" oder es hat in Kurven den Fokus verloren. Bei unseren Porsches (Generation 2014) sind diese Kinderkrankheiten alle beseitigt. Allerdings ist hier nur noch der Abstand programmierbar - und dies auch nur in vernünftigen Grenzen.

Ich fahre sehr viel mit ACC, wenn der Verkehr nicht allzu dicht ist. Bei zähem Fluß oder Stop&Go muss man das Ding allerdings nicht mehr anschalten - da ist dieses "Eigenleben des Autos" dann eher lästig.

mfg, Tom

Also es gibt Systeme , bei denen man den Abstand einstellen kann ,was wahrscheinlich besser ist , als den (gesetzlich ?) vorgeschriebenen Abstand vom halben Tachowert .
Danke für eure Antworten .
Gruß : Rostklopfer

Bremsassistent ist ein breiter Begriff....
An meinem Vectra C gab es auch einen Bremsassistenten...
Der bewirkte aber nur das voller Bremsdruck ab der ersten Sekunde da ist wenn er eine Notbremsung registriert und die Bremsleuchten heller werden und blinken das der rückwärtige Verkehr gewarnt wird.

Ach und das IDS+ Fahrwerk hat auch noch irgendwas beigesteuert....

Das Abstandsradar kann ich im Abstand einstellen. Das System ist jedoch immer etwas träge, so kann es passieren das man zu wenig Abstand hat und doch geblitzt wird, also wenn jemand vor mir einschert dauert es bis der Abstand wieder stimmt. Das ist aber mehr rein hypothetisch.

Der eingestellte Abstand ist immer viel mehr als man es manuell machen würde, also scheren andere Fahrzeuge gerne in diese große Lücke ein. Sprich, ich fahre selber meist zu dicht auf.

Je nach Entwicklungsstand bremsen diese Radardinger unterschiedlich. In meinem Fahrzeug (Bj 2005) recht wenig und nur bis 30kmh herunter (26kmh in der Praxis).
Fährt man also auf Fahrzeuge auf die deutlich langsamer sind, oder schert jemand kurz vorher ein und bremst, reicht das Abstandsradar/Bremsassistent nicht aus. Stillstehende Fahrzeuge werden von meinem Auto gar nicht erkannt.
Bei allen Systemen muß der Fahrer aktiv bleiben und kann nicht erwarten das das Auto alles von selber macht.

Die Systeme können auch nicht mehr bieten, auch wenn sie es könnten. Dazu fehlt die Ausbildung der Fahrer. In anderem Bereichen, zum Beispiel Luftfahrt ist das anders. Dort weiß der Pilot was die Technik kann. Es gibt Schulungen für jedes Stück Ausrüstung. Der Autofahrer ist Otto-Durchschnittsverbraucher der ungelernt ist und als König Kunde erwartet das alles von allein funktioniert, ohne technisch ausgebildet zu sein. Daher muß man die Systeme auch für diese Art der Nutzung auslegen.

Hi,
wie schon mehrfach geschrieben würde, kannst Du beim Abstandsradar den Abstand zum Vorderman in mehreren Stufen einstellen. Dazu gibt es das Pre-Crash Safety System, damit erkennt es auch stehende Hindernisse und bremst auch bis zum Stillstand. Zusätzlich gibt es Spurhalte Assistenten. Also Du musst schon wissen, worüber Du etwas erfahren willst, denn es gibt viele Möglichkeiten. Übrigens hat das Abstandsradar rein gar nicht mit dem Bremsassistenten zu tun, Sie arbeiten zusammen, falls erforderlich. Der Abstandsradar arbeite eben mit andere Systeme zusammen.
MfG
Super-TEC

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