Wie kann sowas passieren ?
Hallo Liebe Polo-Gemeinde !
Der Bruder eines Kumpels von mir fährt bzw fuhr einen Polo 9N3, diesen 3 Zylinder Turbo Diesel. Naja jedenfalls hat es nun den Motor zerlegt, aber buchstäblich. Der Werkstattmeister wusste auch nicht so wirklich wie das passieren kann, jedenfalls der 3. Zylinder hat nen Kolbenfresser abgekommen, okay so weit so gut, aber das die Pleul des 2. und 1. Zylinder zu beiden Seiten rausfliegen habe ich auch noch nicht gesehen...
Der Motor hat wohl grade mal 58.000 km runter und ist etwas über 3 Jahre alt.
Naja guckt euch die Fotos an, nähere Infos habe ich jetzt leider nicht, müsste ich den mal nachfragen, falls von Euch fragen kommen !
MfG
Beste Antwort im Thema
Ich würde sagen; Falscher Gang beim Runterschalten.
Bei uns in der LKW Werkstatt hatten wir auch mal einen LKW Motor (MAN F2000) da sind auch die Pleuel durch den Motorblock geschossen.... Auch wegen Runterschalten in den falschen Gang.
mfg Daniel
18 Antworten
Bei dem Motor hier war ja nicht das Schalten das Problem sondern er hat Hochgedreht und kein Gas mehr angenommen bzw. weggenommen.
Und überdurchschnittlich hohe Drehzahlen hält auch der Modernste Motor nicht aus. Die Physik ist schuld....
Immerhin muss der Kolben im Zylinder von der Pleuelstange immer Abgebremmst und wieder Beschleinigt werden. Irgendwann hält die Pleuelstange eben dieser Kraft nicht mehr stand und bricht. Da dje Kurbelwelle ja noch dreht schlägt das gebrochene Pleuel dann eben durch den Motorblock.
Hier kann mann einem Motor beim Sterben zusehen.... nicht schön.
http://www.youtube.com/watch?v=aUkXriHjQeI
mfg Daniel
Zitat:
Original geschrieben von Warhound
kurze Zeit später ein Hochdrehen des Motors wobei das Gaspedal keine Funktion mehr hatte. Also die Gasannahme war nicht mehr gegeben, er hat dann ausgekuppelt ...
.. und dann ist der Motor wohl in überirdische Drehzahlen geschossen, weil der Turbo
Öl durchgedrückt hat und der Motor das verbrannt hat. Gang drinlassen und zum
Stehen bringen ist da wohl die einzige Methode, um Totalschaden
vielleichtnoch zu verhindern.
Grüße Klaus
Zitat:
Original geschrieben von TheDuke83
Ich möchte mein Senf mal dazu geben ;-)Ich bin zwar ein leihe was das angeht aber sollte ein Moderner Motor so ein Fehler nicht aushalten????
Ich meine So was kann doch mal passieren das man sich verschaltet auch bei mir iss das schon vorgekommen das ich bei ca. 100 den falschen Gang genommen habe.??????
Danke
Wenn man bei Autobahngeschwindigkeit (100-120 km/h) wie gemutmaßt die falsche Gasse erwischt und statt in den vierten Gang zu schalten den Zweiten erwischt, dann hat der Motor bei Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe eine Drehzahl von 7000-8000 U/min.
Normale Dieselmotoren sind in der Regel bei 4500-5000 U/min abgeregelt; d.h. die Kraftstoffzufuhr wird beim Beschleunigen bei dieser Drehzahl gestoppt, sodass ein weiteres Beschleunigen nur durch externe Kräfte (Hangabtriebskraft) möglich ist. Durch das Einlegen eines kleineren Ganges zwingt man den Motor, die Drehzahl zu erhöhen. Dadurch kommt es zu unvorstellbaren Kräften in Motor und Antriebsstrang.
Dieselmotoren sind ja im Prinzip gewöhnliche Viertaktmotoren. Beim Ansaugtakt (1. Takt) bewegt sich der Kolben bei geöffnetem Einlassventil nach unten. Die vom Turbolader vorverdichtete Luft wird "eingesaugt". Beim Wechsel vom 4. Takt (Ausstoß der Abgase = Aufwärtsbewegung des Kolbens) zum beschriebenen 1. Takt kommt es im Pleul zu extremen Zugbelastungen. Der Kolben wird quasi nach unten gerissen. Die Zugkraft berechnet sich mit F=m*a. "m" entspricht dabei vereinfacht betrachtet der Masse des Kolbens. Die Beschleunigung errechnet sich aus Betrag von a= erste Ableitung der Geschwindigkeit = Weg/(Zeit) Quadrat = Weg * (Frequenz) Quadrat. Das ergibt für eine Maximaldrehzahl von 4600 U/min eine Beschleunigung von 6000m/Quadratsekunde und für die Drehzahl 8000 U/min eine Beschleunigung von 17700 m/Quadratsekunde. Nimmt man ein Kolbengewischt von 270g an, so ergibt sich für die Maximaldrehzahl eine Kraft von 160kg und für 8000 U/min eine Kraft von 480kg (3-fache Kraft). Diese Kraft zieht also an den Pleulstangen, die dann einfach reißen.
Dem Kolben mit "Fresser" wurde wahrscheinlich entweder die erhöhte Frequenz beim 2.Takt (Verdichten) - immerhin 19,5 fach - zum Verhängnis und er verkantete etwas, oder die plötzliche Bremskraft beim Durchstoßen des Kurbelgehäuses oder die Kurbelwelle hatte durch die extremen Kräfte auch einen Schlag bekommen, oder, oder, oder ...
Man kann sich nun unschwer vorstellen, dass ein Motor gar nicht alles aushalten kann, was man ihn durch Fehlbedienung zumutet. Ob das allerdings die Ursache für den beschriebenen Schaden war, kann man hier nicht abschließend klären.
MfG
T.
OK, danke Master ;.)