Wertverlust

Mercedes E-Klasse W212

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern , da kostete ein gebrauchter Jahreswagen mehr als ein Neuwagen bei Mercedes -
Grund : Ein Mercedes war heiß begehrt und die Lieferzeiten waren lang - das El Dorado für Werksangehörige , die praktisch umsonst fahren konnten .
Heute ist es nicht ungewöhnlich , dass der Wertverlust eines Jahreswagens schon bei 50% liegt . Da kommt manch traditioneller Neuwagenkäufer schon in's Grübeln...

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von gamby


ja und?
freu dich doch, als käufer eines jahreswagens geht es dir besser als vor 20 jahren....

und schau mal in die statistik: sowohl bei mb, also auch audi, bmw ist der hauptanteil firmenkunden. dazu zählen auch die eigenen zugelassenen fahrzeuge (tageszulassung, werkswagen etc.)

der privatkaufanteil eines neuwagens schmilzt von jahr zu jahr.

Das gilt für Deutschland, den relativ kleinen und weiter schrumpfenden Markt, den Daimler scheinbar bereits aufgegeben hat (so scheint es mir jedenfalls beim Anblick der neueren Modellpalette...). Oder glaubst Du, dass der Privatkundenanteil in Russland, UAE, China, USA... ebenfalls sinkt?

Davon abgesehen: Der hohe Wertverlust, vor allem im Vergleich zu den 80er und frühen 90ern, hat eine Reihe von Ursachen. Davon seien hier einmal zwei erwähnt:
1.) Ganz allgemein hat sich das Bottleneck verschoben, nämlich von der Produktion auf den Endkundenmarkt. Dass Daimler seine Produktion zum Laufen bekommen hat und die Durchlaufzeit verkürzt hat, ist an sich etwas Gutes.
2.) Gibt es Alternativen zu Daimler, die es damals nicht gab, als da wären Audi, BMW, VW, Porsche, bessere Japaner ("Golfplatzcheck": Wieviele E-Klassen sah man vor 15 Jahren auf einem typischen Golfplatz-Parkplatz, wie viele sieht man heute noch und wie viele Cayennes stehen da stattdessen herum?. In meiner Nachbarschaft stehen mehr Cayennes als Golfs oder Polos, aber keine neuere E-Klasse. Ich bin sicher, das war mal anders...). Aus dem Überangebot folgt eine Reduzierung der Preise. Allgemein gibt es inzwischen viele Autos, in denen man schmerzfrei und sogar angenehm reisen kann, während das vor 20 Jahren keineswegs der Normallfall war. (Hat man bei Daimler aber irgendwie verpennt, diese Entwicklung, glaub ich.. Sonst hätte man nicht 1 Mrd. in ein Redesign der 212er-Scheinwerfer gesteckt, sondern damit etwas Sinnvolles angestellt, was einen von Skoda wieder abhebt).

Und dann kommen eben noch viele weitere Dinge hinzu wie ramponiertes Image ("Qualität"😉, veränderte Markt-Vorlieben und Proletarisierung des Marktes (dick auftragen ist angesagt), Bipolarisierung des Marktes (grob gesagt: Dacia Duster vs. S-Klasse, und alles dazwischen leidet)... Man könnte eine umfangreiche wissenschaftliche Arbeit nur zu dem Thema "Wertverlust damals und heute" verfassen! Und das wäre äußerst interessant und aufschlussreich. (Ich bin sicher, bei Daimler kommt niemand auf die Idee, genügend Taschengeld für ein, zwei gute Diplomanden locker zu machen, die sich daran austoben könnten).

Zu Punkt 1), den ich genannt habe, könnte man lange diskutieren, ob es nicht ganz clever ist, wenn man das Bottleneck im Hause behält und die Kapazitäten geringer hält. Wie hotw schon angedeutet hat. Das würde aber das Denken um zwei Ecken erfordern -- diese Fähigkeit wurde bewiesenermaßen wegrationalisiert, da es die Aktionäre leider nicht buchstabieren können. Oder so. Und was den Aktionär nicht glücklich macht, das braucht man bekanntlich nicht. Schließlich ist ein guter Aktienkurs (den man nicht mal hat) ein Garant für eine erfolgreiche Zukunft. Denn Aktionäre, zumal arabische und chinesische, denen deutsches Kulturgut, wie die Marke DB, am Herzen liegt, denken ja vielschichtig und langfristig.

Alles in allem sehr interessant und vielschichtig! 😉

Viele Grüße
ES

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Mein Auto ist ein S 210 300 TD , den ich im November 1997 neu in Sindelfingen abgeholt hatte und der aktuell 356 000 km
gelaufen hat . Der Wagen ist technisch in sehr gutem Zustand , das Alter und die Laufleistung haben jedoch auch eine gewisse "Patina" zur Folge - das stört mich aber nicht . Der Wagen ist ein Ausbund an Zuverlässigkeit , nachlesbar in zahlreichen meiner Beiträge . Beispielsweise musste ich in diesem Jahr noch keinen einzigen Cent für Reparaturen aufwenden - jetzt aber sind mir an einem Vorderkotfügel kleine Rostbläschen aufgefallen , die fachgerecht beseitigt werden .
Hätte ich mir alle 5 Jahre einen entsprechenden Neuwagen gekauft , wäre ich heute pi x Daumen weit > 100 000 € ärmer...

Und mit der Presse habe ich's nicht so eilig - der Dicke soll noch ein H - Kennzeichen bekommen...

Hallo

Wertverlust ist doch für Firmenfahrzeuge sehr gut, Abscheibung und dann geringerer Restwert.

Hatte meinen 210er bis vor 8 Wochen gefahren 400tkm

Als Firmenwagen war das absoluter Blödsinn

Konnte mich halt nicht davon trennen, bis mir der Steuerberater gedroht hat.

Den jetztigen S212 habe ich als 6 Monatigen Jungen Stern gekauft, aber Privat.

Die 0,9 Promile vom Listenpreis pro Monat nervt nur

Gruß Wolfgang

Na dann geb ich zu dem Thema auch mal meinen Senf dazu. 😉 Ich gehöre auch zu den blöden Neuwagenkäufern und dieser enorme Wertverlust nervt mich schon und entbehrt für mich auch jeder Grundlage - da ein Auto nach ein, zwei oder drei Jahren nicht um 50-60% schlechter fährt - ganz im Gegenteil. Ich habe leider - auch mit dem jetzigen Auto die Erfahrung gemacht, dass Du erst mal 1-2 Jahre brauchst, damit die Händler, die Dinge nachbessern, die aufgrund immer schlampiger werdender Qualitätskontrollen aus dem Werk durchrutschen. Die 3-8 jährigen Autos sind dann meist gut zu fahren, die anfänglichen Mängel sind weg und grosse Reparaturen stehen in der Regel auch noch nicht an, wenn man nicht gerade 30 tkm im Jahr abspult.

Wenn man mal von den Dienstwagenfahrern absieht, denke ich zwar auch manchmal über Privatleasing nach, aber letztlich hast du nichts in der Hand nach den 3 Jahren und Du zahlst hauptsächlich Zinsen und deswegen hab ich immer noch eine Abneigung dagegen. Warum soll ich einer Bank Zinsen für etwas zahlen, was ich mir auch kaufen kann.

Warum ich mir überhaupt dann lieber einen Neuwagen kaufe? - Nun weil ich mir den eben ohne Kompromisse so zusammenstelle, wie ich ihn will. Ich denke mir zwar dann auch kauf Dir doch einen JW - aber dann fehlt dies oder das oder irgendwie gefällt mir was nicht und dafür finde ich dann auch noch 50k€ zuviel - wenn ich diese Kompromisse eingehen muss. Schliesslich ist es ja kein Gebrauchsgegenstand um von A nach B zu kommen, weil das geht immer günstiger. Man will Luxus, Chic einen tollen Motor usw.

Und deshalb sollte man den Wagen eben solange fahren - dass sich der Wertverlust irgendwann niviliert und das denke ich ist so bei ca. 10k€ pro Jahr, wenn der Neupreis über 70k€ liegt, denn ob ich dann 800€ monatlich Leasing zahle und dann nichts in der Hand habe und die Banken an Zinsen verdienen ist mir dann nicht mehr egal.
Klar je früher man verkauft oder je mehr man fährt - dann mag die Rechnung anders aussehen - aber grundsätzlich ist nicht jeder Neuwagenkäufer blöd. Es liegt halt noch im Einkauf und gerade bei dem Wertverlust, muss sich vielleicht auch die Marke Mercedes mal überlegen, wie weit sie das mit dem LP noch ausreizen kann oder auch die Händler, wenn sie mit den Prozenten geizen. Wenn mir ein Händler mit 5% kommt und ich im Netz fast 10% bekomme und ich quasi mit meiner Unterschrift am nächsten Tag mit 10k€ Wertverlust zu kämpfen habe - dann habe ich für den Geiz bei manchen Verhandlungen auch kein Verständnis mehr.

Gruss Mic 🙂

Heute wird (gewerblich) geleast, es gibt Mitarbeiterautos und Mietwagenrückläufer. Im Altersbereich zwischen 1-3 Jahren ist der Gebrauchtwagenmarkt überschwemmt von diesen Autos. Klar, dass die Preise dann nachgeben.
Habe es bei VW selbst schon erlebt, da wurden mir ganze junge Autos, mit gut 1000 Km, mit einem riesigen Preisnachlass angeboten. Warum sollte ich dann soviel mehr für einen "Neuwagen" ausgeben, wenn solche Autos quasi neu sind.
Was bleibt? Als reiner Privatkäufer ist es Luxus, ein ganz neues Auto zu kaufen. Man muss halt wissen, dass der Verlust in den ersten Jahren hoch ist. Dafür ist man Erstbesitzer und niemand hat den Wagen vorher nachlässig behandelt, ganz nach dem Motto: "Ist ja nicht meiner, geht ja sowieso in kurzer wieder zurück".
Das mit dem Wertverlust ist kein explizites Problem von MB, sondern betrifft fast alle Marken bzw. Autos.

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Einer der Hauptgründe für überproportionalen Wertverlust ist natürlich die Eitelkeit.
Wenn man immer das Gefühl hat, man muss das neueste Modell unterm Carport stehen haben, dann muss man dafür halt bluten. Es haben ja sogar Millionäre schon geschafft, sich mit permanenten Autokäufen zu ruinieren.
Wenn ein Auto gut ist, für den Alltag gut geeignet und keine Zicken macht, dann soll man es doch fahren. Wir verkaufen Autos dann, wenn sie anfangen uns zu nerven und zu viel Kosten oder Zeit verschlingen, weil sie permanent in die Werkstatt müssen. Das war zuletzt z.B. bei unserem A6 der Fall.

Moin,

das sollte man gelassen und marktwirtschaftlich sehen. Was Daimler beim (Neu-)Wagenverkauf verlangt, ist ein Preis in einem recht streng regulierten und nicht freien Markt.

Alles was danach kommt, bestimmt den Wert des Autos auf einem freien Markt. Wenn ein Auto nach einem viertel Jahr nur noch 60% seines Ausgangspreises wert ist, dann ist es halt auch nicht mehr wert, da sowohl physische als auch emotionale Abnutzung diese Spanne nicht rechtfertigen. Ergo muss man davon ausgehen, dass der "reguläre" Neuwagenkäufer halt schlichtweg mehr bezahlt als den Wert der Ware - aus welchem Grund auch immer. Solange es Leute gibt, die überhöhte Preise für eine Ware auf den Tisch legen, solange wird der Anbieter nicht gezwungen sein, seine Preispolitik zu korrigieren. Quasi eine win-win-Situation für den Anbieter und den "Gebraucht-"Wagenkäufer.

Nur einer verliert ...

LG, Thomas

Hallo keine--ahnung,

es ist vollkommen korrekt, dass die Listenpreise nicht den Marktwert des Wagens, insbesondere in der oberen Mittelklasse wiederspiegeln. Selbst mit 10% Rabatt kommt man nicht in die Regionen, die man dem Wertverlust nach kurzer Zeit entspricht. Interessanterweise spiegelt sich das auch im Flottenleasing. Die Preise für die Leasingberechnung liegen mit Flotten- und Sonderrabatten meiner Erfahrung nach 25% bis 30% unter dem Listenpreis, um damit eine vertretbate (Flotten-)Leasingrate zu generieren. Das sind wiederum die Preise, die im günstigsten Ausland aufgerufen werden. Ein Schuft, wer übles dabei denkt. Ich kann es mir nur damit erklären, dass sich in der oberen Mittelklasse (E Klasse, BMW 5er, A6,...) sich der Privatverkauf nicht lohnt.

Für den Neuwagenkauf als Privatmann in der Preisregion sprechen m.E. nach nur ganz wenige Gründe. Einer der hier nicht genannt wurde und der für mich aktuell ist, ist wie die Wagen eingefahren werden. Mercedes schreibt eine Einfahrzeit von 1.500 Km vor. Die Einfahrprogramme scheinen sich auch erst nach ca. 15.000 km abzuschalten, weil dann erst ordentliche Verbräuche möglich werden. Nur als Neuwagenkäufer kann ich darüber entscheiden, wie pfleglich mein neues Auto eingefahren wurde und wenn man den verschiedenen Threads hier folgt, hat das wohl einen erheblichen Einfluss auf die Langlebigkeit eines Autos.

Da ich zu den glücklichen Dienstwagenfahrern gehöre, für die nur die Höhe der Leasingrate relevant ist, kann ich mir den Luxus leisten, alle paar Jahre ein neues Auto zu fahren. Als Privatmann zeihe ich einen Neuwagenkauf nur für Kleinwagen (unser 2. ist ein kleiner Mitsubishi) in Betracht, wo sich eine Wertverlust auch in hohen Prozentzahlen nicht in so immensen absoluten Beträgen niederschlägt.

Gruß
ForgetPassat

Zitat:

Original geschrieben von wowie_a


Wertverlust ist doch für Firmenfahrzeuge sehr gut, Abscheibung und dann geringerer Restwert.

Je höher der Wertverlust, desto weniger Geld bleibt am Ende übrig. Egal, ob nun der Staat davon einen Teil trägt oder nicht.

Zitat:

Original geschrieben von chess77



Zitat:

Original geschrieben von wowie_a


Wertverlust ist doch für Firmenfahrzeuge sehr gut, Abscheibung und dann geringerer Restwert.
Je höher der Wertverlust, desto weniger Geld bleibt am Ende übrig. Egal, ob nun der Staat davon einen Teil trägt oder nicht.

Ach, und ich dachte, dass es einem Unternehmer egal wäre, wie hoch seine Kosten sind, weil er die Kosten schließlich von der Steuer absetzen kann.😉

Zitat:

Original geschrieben von chess77



Zitat:

Original geschrieben von wowie_a


Wertverlust ist doch für Firmenfahrzeuge sehr gut, Abscheibung und dann geringerer Restwert.
Je höher der Wertverlust, desto weniger Geld bleibt am Ende übrig. Egal, ob nun der Staat davon einen Teil trägt oder nicht.

sehe ich genauso, ist eine milchmädchenrechnung solange das produkt nicht produktiv ist (man mit dem wagen geld verdient wie zum beispiel als taxi etc.)

wenn wirklich sonst keine möglichkeit der abschreibung besteht und die firma soviel steuern zahlen muss, dann muss halt der steuerberater sowas sagen...um überhaupt etwas zu sagen...

Zitat:

Original geschrieben von Holgernilsson



Zitat:

Original geschrieben von chess77


Je höher der Wertverlust, desto weniger Geld bleibt am Ende übrig. Egal, ob nun der Staat davon einen Teil trägt oder nicht.

Ach, und ich dachte, dass es einem Unternehmer egal wäre, wie hoch seine Kosten sind, weil er die Kosten schließlich von der Steuer absetzen kann.😉

bist du der steuerberater der wowie_a den guten tipp gab? :-)

Zitat:

Original geschrieben von gamby



Zitat:

Original geschrieben von Holgernilsson


Ach, und ich dachte, dass es einem Unternehmer egal wäre, wie hoch seine Kosten sind, weil er die Kosten schließlich von der Steuer absetzen kann.😉

bist du der steuerberater der wowie_a den guten tipp gab? :-)

Genau. Ich gab ihm auch den Tipp, dass ich ihm eine Rechnung schreiben könnte. Wenn er mir diese dann bezahlt, spart er noch mehr Steuern. Das Problem ist nur, dass ich dann so viele Steuern bezahlen muss. Aber ich bin leidensfähig und hilfsbereit.

ForgetPassat : Das von dir angesprochene Problem des Einfahrens bzw . der Behandlung der Behandlung vom ersten Tage an , habe ich in meinem Beitrag durchaus thematisiert , ohne allerdings den Begriff expressiv verbis zu gebrauchen .

Zitat:

wenn wirklich sonst keine möglichkeit der abschreibung besteht und die firma soviel steuern zahlen muss

Nun ... hohe Preise resp. Leasingraten minimieren natürlich die Steuerlast. Allerdings auch den Betriebsgewinn😉

Mal ein Beispiel: Bist Du Einzelunternehmer kannst Du die Aufwendungen für den PKW u.U. komplett steuerlich geltend machen (mal jetzt von 1%-Regeln etc. abgesehen). Liegst Du jetzt im unteren Feld des Spitzensteuersatzes, "entlastet" das Deine Steuerschuld um knapp 40% des jährlichen Aufwandes für den Wagen. Die restlichen 60% stehen Dir dann als Einkommen nicht zur Verfügung, weil Du sie in Mercedesland versenkt hast ...

Heisst also, ein Kfz., dass ich auch als Unternehmer mit einem 40%-Rabatt kaufe und dann nicht steuerlich ansetze, würde mich in de Anschaffung exakt das selbe kosten.

Lustig ist allerdings, dass bei der 1%-Regelung der Bruttolistenneupreis angesetzt wird, da würde mir der Rabatt diesbezüglich nichts, aber auch gar nichts nutzen ...😛

Willkommen im Autobauerland ...

LG, Thomas

Wie jemand sich als Privatleasingnehmer einen Neuwagen zulegen kann , eine erhebliche Anzahlung leisten , hunderte von Euros an monatlichen Leasingraten plus sonstigen "Rundum sorglos" Versicherungs - und Wartungspaketen aufbringen kann , nur , um nach 4 Jahren und Zahlung verschiedener Schönheitsreparaturen nach Abnahme des Wagens durch die Leasingfirma zu einem sehr niedrigen Restwert dann mit nullkommagarnix da zu stehen , ist mir ein völliges Rätsel...

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