Wer hat Schuld --> Tödlicher Motorradunfall

Guten Morgen,

in der letzten Woche gab es im entfernten Familienkreis einen tödlichen Unfall. Der Motorradfahrer und der Fahrer des Pkw sind beide verstorben. Der Unfall ereignete sich abends in der Dämmerung.

Fakt ist, dass der Motorradfahrer mit ca. 120 km/h auf einer Landstraße, wo 70 erlaubt ist, gefahren ist. Der Pkw-Fahrer ist aus einer Seitenstraße links abgebogen und hat somit die Vorfahrt genommen.

Jetzt prallen hier natürlich Anschuldigungen aufeinander. Wie seht ihr die Schuldfrage?

Ich bin der Ansicht, dass der Motorradfahrer einen größeren Anteil an dem Unfall hat, da er, höchstwahrscheinlich bewusst, das Tempolimit weit überschritten hat. Der Autofahrer hat zwar die Vorfahrt genommen, dies aber sicherlich nicht bewusst, sondern in der Unterschätzung der Geschwindigkeit des Motorrades.

Falls eine solche Frage hier nicht hingehört, bitte löschen!

Viele Grüße,

Fachwirt10

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Bleikugel schrieb am 22. August 2017 um 08:01:59 Uhr:


Jetzt hat es eben auch den Verursacher erlegt und kann kein weiteres Leid verursachen.

Nett.

Ohne weitere Details kommt hier wohl nix vernünftiges heraus. Sicher ist nur, daß beide eine Teilschuld haben (Vorfahrtsverletzungen mit stark überhöhter Geschwindigkeit des Vorfahrtberechtigten gibt's schon einige Urteile).
Mehr als die Todesstrafe wäre wohl für keinen der Beiden raus gekommen, also laßt es einfach gut sein.

Gruß Metalhead

329 weitere Antworten
329 Antworten

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 31. August 2017 um 22:07:35 Uhr:



Zitat:

@Robby (Munich) schrieb am 31. August 2017 um 07:23:03 Uhr:


Man stelle sich noch die beiden folgenden Situationen vor:

Was wenn der Motorradfahrer am Kofferraum zerschellt wäre, alle Autoinsassen nur leicht verletzt?

Oder andersrum, der Motorradfahrer über das Auto geschleudert, mit ein paar Prellungen aufgestanden, dafür der Autofahrer tot?

Ich würde im ersten Fall von "selbst Schuld" sprechen und im zweiten Fall von "rasender Motorradfahrer hat Autofahrer auf dem Gewissen". Aber a) fahre ich nicht Motorrad und b)

An Deiner obigen aussage, merkt man deutlich, das Du KEIN Motorrad fährst!
Etlich Autofahrer, riskieren es einfach zufahren, obwohl Sie dem Motorradfahrer die Vorfahrt gewähren müssten, der wird schon BREMSEN (warum dürfte klar sein) = KEINE Gefahr fürs Heilige Blechle des eigenen PKW ..!
Zum Thema Vorfahrt nehmen oder besser Vorfahrt ERZWINGEN, könnte ich nette Geschichten erzählen aber lassen wir das!
Das ab u. an ein PKW Fahrer im Auto dabei sein Leben verliert, ist Schiksal, im Regelfall trifft es den Motorradfahrer, sollte aber eine Warnung an alle diejenigen PKW Fahrer/innen sein, die meinen Sie wären in einem PKW unverletzlich u. sich entsprechend (rücksichtlos) verhalten

MfG Günter

Zitat:

@twindance schrieb am 31. August 2017 um 16:18:16 Uhr:


Vom map-Bild her kommt der Motorradfahrer aus einem Streckenabschnitt mit reichlich Baumbewuchs aus Richtung Westen. In der Dämmerung sieht man das Krad ohne Licht unter diesen Umstäänden seeeehr schlecht. Dann das überhöhte Tempo - ich bin der Letzte, der Motorradfahrern krampfhaft einen reindrücken möchte - aber in meinen Augen hat der PKW da schlechte Karten gehabt, den Unfall zu vermeiden. Dunkles schmales Fahrzeug vor dunkler Wand mit Licht im Rücken und dann zu zügig unterwegs - echt schwer zu sehen!

Der Pkw-Fahrer wird hier sicherlich gutgläubig davon ausgegangen sein, evtl. auch im Bewußtsein der Lichtpflicht für Motorräder, daß da kein anderes Fahrzeug angefahren kommt.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 3. September 2017 um 00:24:51 Uhr:



Der Pkw-Fahrer wird hier sicherlich gutgläubig davon ausgegangen sein, evtl. auch im Bewußtsein der Lichtpflicht für Motorräder, daß da kein anderes Fahrzeug angefahren kommt.

Wenn alle VT gutgläubig davon ausgehen würden, das sich die anderen VT immer an die Regeln halten, dann gäbe es Unfälle ohne Ende!
Die sogenannte Verkehrsmoral ist fast vollständig am A....h!
Auffälig ist für viele nur das Thema Raserei, was ja auch nur immer die ANDEREN machen, gerne einmal bezogen auf Gruppen z.B. Motorradfahrer!
Mein Nachbar u. Arbeitskollege ist auch so einer, immer über die Rasenden Motorradfahrer hetzen aber seine "Wohlfühlgeschwindigkeit INNERORTS" liegt bei knapp über 70km/h, gerne auch fast 80km/h ....!!
Viel größer, ist aber die Gruppe der Egoterroristen, die weniger durch Geschwindigkeitsübertretungen auffallen, sondern durch mehr oder minder konsquentes Ignorieren/ Ausdehnen von Verkehrsregeln z.B.: Parken entgegengesetzt der Fahrtrichtung, Parken wo Mann/ Frau will, Kreisverkehre ohne überbaute mitte (z.B. rote markierte Kreisfläche in der Mitte mit einer "Fahrspur" drumherum) werden nach belieben kreuz u. quer überfahren, Vorfahrtsregeln/ "Stoppschilder" gelten nur für ANDERE u. auf dem Beschleunigungsstreifen einer AB wird NICHT oder nur kaum BESCHLEUNIGT, um dann ohne auf den Verkehr zuachten auf die Fahrspur zu wechseln, manche sogar fast rechtwinkelig vom Beschleunigungsstreifen auf die mittlere, linke Fahrspur! Äh, fast vergessen: Kurvenschneiden, nicht weil Tempo bedingt, sondern weil Mann/ Frau das immer macht (mein Arbeitskollege AUCH) u. wenn dann plötzlich Gegenverkehr auftaucht, passiert ausser vor Schreck GEWEITETER Augen NICHTS ..!
Schuld ist an der Situation, natürlich NUR der RASENDE Gegenverkehr!

MfG Günter

Zum Aufregerthread geht es hier entlang. 🙂

Ähnliche Themen

Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 3. September 2017 um 13:13:53 Uhr:


Wenn alle VT gutgläubig davon ausgehen würden, das sich die anderen VT immer an die Regeln halten, dann gäbe es Unfälle ohne Ende!

Sorry, es bleibt trotzdem dabei; der, der Vorfahrt zu gewähren hat, muß auch die realistische Möglichkeit haben, diese gewähren zu können.

Warum, bitte, glaubst, ist die (Tages)Lichtpflicht für Motorräder eingeführt worden? Doch nicht grundlos?

Was übrigens nicht funktionierende Beleuchtung anbelangt, sind es allerdings neben Radfahrern nahezu nur Pkw.- und Lieferwagenfahrer, die sich auch dann offenbar unbekümmert mit ihrem Fahrzeug in Bewegung versetzen. Meinte schon manches Mal aus der Ferne, mir käme ein Motorrad entgegen, und dann war's doch ein Pkw., bspw.

Passend zum Thema und hochaktuell:

Motorradfahrer stirbt bei Crash mit Auto
http://www.maz-online.de/.../Motorradfahrer-stirbt-bei-Crash-mit-Auto

Auch hier wurde der Motorradfahrer übersehen, lt. Schilderung, bitte selber lesen. Man sieht auf dem Bild übrigens nicht, daß beim Motorrad Licht an wäre. Aber, ok, daß könnte von den Rettungskräften bereits ausgeschaltet worden sein, oder sich selbst ausgeschaltet haben.

Wie willst du aus diesem Winkel und dieser Bildgröße sehen ob das Licht an oder aus ist? Davon mal abgesehen das der Scheinwerfer wohl zerstört wurde.
In den letzten Tagen mal verstärkt auf das Licht bei Motorrädern geachtet, dürften an die 200 gewesen sei, eher mehr. Aber nicht Einer war ohne Licht unterwegs, die einzigen motorisierten Zweiräder ohne Licht waren Mopeds aus den 60ern/frühen 70ern.

Egal ob Licht oder nicht, wenn gerade ein wichtige Wattskack -Nachricht kommt übersieht man halt auch einen 40 Tonner, wobei ich hier nichts unterstellen möchte, aber man macht ja so seine Beobachtungen.

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 3. September 2017 um 20:04:04 Uhr:


Davon mal abgesehen das der Scheinwerfer wohl zerstört wurde.

Dann wäre evtl. noch das Rücklicht an?

Zitat:

In den letzten Tagen mal verstärkt auf das Licht bei Motorrädern geachtet, dürften an die 200 gewesen sei, eher mehr. Aber nicht Einer war ohne Licht unterwegs, die einzigen motorisierten Zweiräder ohne Licht waren Mopeds aus den 60ern/frühen 70ern.

Es hat hier schon auch noch Motorradfahrer auf Motorrädern, die ohne Licht unterwegs sind; ganz neue Maschinen scheinen das allerdings auch nicht zu sein, aber keinesfalls nur Mopeds.

@R 129 Fan
Wenn man sich darüber aufregen möchte? Hier hat es nicht nur Hundeausführende, die während des Laufens auf so ein Teil starren, (1 Hand am Kinderwagen mit Hund am Kinderwagen, in der anderen Hand so'n Teil, und freilich wird auf das Teil gestarrt), sondern auch Reiter, die sich voll auf ihr Pferd verlassen, weil alles andere wichtiger ist; -> gehört hier aber alles nicht thematisiert.

Nur 'ne Info, keine Wertung.

Und der nächste Unfall betreffs Pkw gegen Motorrad

http://www.maz-online.de/Home/Polizei/B1-Schwerer-Unfall-in-Baustelle

Zitat:

Im Unfallbereich galten 50 Stundenkilometer und Überholverbot.

Lt. Artikel wollte der Motorradfahrer überholen.

Einfach selber lesen; diesen Abschnitt der B1 haben sich Verkehrsteilnehmer zudem selbst freigegeben; lt. Artikel war der noch gesperrt.

Da es aber mit der Ausgangslage des TE nichts zu tun hat, braucht das nicht diskutiert zu werden.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 3. September 2017 um 14:52:55 Uhr:



Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 3. September 2017 um 13:13:53 Uhr:


Wenn alle VT gutgläubig davon ausgehen würden, das sich die anderen VT immer an die Regeln halten, dann gäbe es Unfälle ohne Ende!
Sorry, es bleibt trotzdem dabei; der, der Vorfahrt zu gewähren hat, muß auch die realistische Möglichkeit haben, diese gewähren zu können.

Warum, bitte, glaubst, ist die (Tages)Lichtpflicht für Motorräder eingeführt worden? Doch nicht grundlos?

Ich glaube, du hast mich nicht richtig verstanden! Wenn der Motorradfahrer ohne Licht gefahren ist, dann ist das schon ein entscheidender Faktor und er hat die Situation durch sein fahren ohne Licht nicht entschärft!

Übrigens, Sonntag am späten Nachmittag/ frühen Abend, die Sonne stand schon relativ tief, die Schatten lang .., musste ich feststellen das selbst die Fahrer dunkeler Autos praktisch ALLE OHNE Licht fuhren! So ein Auto ist im Wald oder aus einer "dunkelen Ecke" kommend fast unsichtbar!
Würdest du diesen Autofahren/innen auch grundsätzlich den überwiegenden Teil der Schuld zusprechen, wenn Sie jemand "übersieht" u. Ihnen in das Auto fährt?

MfG Günter

Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 5. September 2017 um 19:51:36 Uhr:



Zitat:

@Wauhoo schrieb am 3. September 2017 um 14:52:55 Uhr:


Sorry, es bleibt trotzdem dabei; der, der Vorfahrt zu gewähren hat, muß auch die realistische Möglichkeit haben, diese gewähren zu können.

Warum, bitte, glaubst, ist die (Tages)Lichtpflicht für Motorräder eingeführt worden? Doch nicht grundlos?

Ich glaube, du hast mich nicht richtig verstanden! Wenn der Motorradfahrer ohne Licht gefahren ist, dann ist das schon ein entscheidender Faktor und er hat die Situation durch sein fahren ohne Licht nicht entschärft!

Übrigens, Sonntag am späten Nachmittag/ frühen Abend, die Sonne stand schon relativ tief, die Schatten lang .., musste ich feststellen das selbst die Fahrer dunkeler Autos praktisch ALLE OHNE Licht fuhren! So ein Auto ist im Wald oder aus einer "dunkelen Ecke" kommend fast unsichtbar!
Würdest du diesen Autofahren/innen auch grundsätzlich den überwiegenden Teil der Schuld zusprechen, wenn Sie jemand "übersieht" u. Ihnen in das Auto fährt?

MfG Günter

Ich als überzeugter Immermitlichtfahrer sage, die Schuld kann man ihnen nicht zusprechen da es keine Vorschrift ist.

Das Leben ist zu komplex für seine Geschwindigkeit !

Doch - man muss den Sichtverhältnissen entsprechend mit Licht fahren. Es ist nicht allein auf Dunkelheit beschränkt. Je länger Dein Schatten vor Dir ist, desto schlechter wirst Du gesehen.

Im speziellen Fall sehe ich persönlich den ganz überwiegenden Schuldanteil beim Motorradfahrer. Zu schnell und ohne Licht bei Dämmerung.

Wobei für Motorradfahrer doch ohnehin die Lichtpflicht gilt, unabhängig von den Sichtverhältnissen.

Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 5. September 2017 um 19:51:36 Uhr:


Würdest du diesen Autofahren/innen auch grundsätzlich den überwiegenden Teil der Schuld zusprechen, wenn Sie jemand "übersieht" u. Ihnen in das Auto fährt?

Ja; weil es auf die verwendeten Kraftfahrzeuge letztlich nicht ankommt. Die Lichtpflicht für Motorräder ist ja primäre Folge des "Gerneübersehenwerdens" ob ihrer schmalen Silouette.

Deine Antwort
Ähnliche Themen