Wer hat eigene Erfahrungen mit einem Telematik-Tarif?

Meine Tochter, Fahranfängerin, 22 Jahre alt hat seit einer Woche einen Telematik-Tarif bei der Württembergischen durch den sie nur etwa 60% vom Normaltarif bezahlt; also etwa 62 Euro pro Monat für einen Golf IV mit 75 PS. Die Telematik Daten werden mit Hilfe einer Handy-App gesammelt. In Kooperation mit Vodafone wird der Fahr-Score an die Württembergische übermittelt.

Wer hat Erfahrungen mit diesem oder ähnlichen Telematik-Tarifen? Welchen Fahr-Score muss man erreichen um in dem günstigen Tarif zu bleiben? Wird der Fahr-Score als fair empfunden?

Laut Württembergische und Vodafone "registriert die App die Handy-Nutzung während der Fahrt und lässt dies ebenfalls in die Bewertung einfließen." Hier frage ich mich ob man TomTom oder andere Navi Apps ohne Punkteabzug verwenden kann. Was gilt als "Handy-Nutzung während der Fahrt"?

(Bitte antwortet nur wenn Ihr eigene Erfahrungen mit einem Telematik-Tarif gemacht habt. Ich möchte hier nicht das für und wieder von Telematik und Überwachung im Allgemeinen diskutieren. Ich sehe das durchaus kritisch, aber solche Erörterungen finden sich zur Genüge. Was schwieriger zu finden ist, sind Erfahrungen von Nutzern der Telematik mit ihren Versicherungen.)

Beste Antwort im Thema

Das würde erklären, warum man neuerdings immer mehr fahrende Hindernisse auf der Straße hat. Auf meiner tägliche Arbeitsstrecke habe ich regelmässig immer Leute vor mir die nur noch mit maximal 45 Km/h durch die Gegend gondeln.

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Ich möchte die Telematik vor allem für Versicherungsanfänger auch befürworten. Würde in VK ca. 1000€ zahlen und kann nächstes Jahr so ca. 150-200€ einsparen.

Zitat:

@Wadrian schrieb am 7. August 2023 um 11:56:29 Uhr:


Ich möchte die Telematik vor allem für Versicherungsanfänger auch befürworten.

Das sehe ich etwas anders. Ein Fahranfänger muss nach der Fahrschule noch viel lernen und dazu gehört das Fahrzeug kennenzulernen. Zum Fahrzeugkennenlernen gehört auch, wie man beschleunigt und wie man das in der Situation mit dem Schalten sauber hinbekommt. Ebenso gehört zum Ausprobieren das dosierte Bremsen dazu. Klar kann man dann das Handy zuhause lassen. So etwas probiert man aber auch mal zwischendurch aus, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Jedes Mal wird der Fahranfänger dann aber abgestraft.

Was ein Fahranfänger auch lernen und beherrschen muss, dass genau dosierte Beschleunigen beim Auffahren auf die Autobahn oder wenn der er ein langsames Fahrzeug auf der Landstraße überholen muss.

Ein erfahrener Telematikfahrer nimmt den eventuellen Punktabzug dann in Kauf. Ein Fahranfänger lässt sich durch die Telematik eher dazu verleiten, eben nicht zügig zu beschleunigen, wenn es erforderlich ist. So züchtet man sich gleich von Anfang an einen gefährlichen Schleicher-Zombie heran, wie es mein ehemaliger Bekannter ist.

Daher, für den Fahranfänger zuerst (für ca. ein Jahr) kein Telematiktarif oder ein Telematiktarif aber mit der Maßgabe nicht auf die Punktzahl zu achten.

Gruß

Uwe

Beginnende Streiterei habe ich mal entfernt

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 7. August 2023 um 12:54:53 Uhr:



Zitat:

@Wadrian schrieb am 7. August 2023 um 11:56:29 Uhr:


Ich möchte die Telematik vor allem für Versicherungsanfänger auch befürworten.

Das sehe ich etwas anders. Ein Fahranfänger muss nach der Fahrschule noch viel lernen und dazu gehört das Fahrzeug kennenzulernen. Zum Fahrzeugkennenlernen gehört auch, wie man beschleunigt und wie man das in der Situation mit dem Schalten sauber hinbekommt. Ebenso gehört zum Ausprobieren das dosierte Bremsen dazu. Klar kann man dann das Handy zuhause lassen. So etwas probiert man aber auch mal zwischendurch aus, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Jedes Mal wird der Fahranfänger dann aber abgestraft.

Was ein Fahranfänger auch lernen und beherrschen muss, dass genau dosierte Beschleunigen beim Auffahren auf die Autobahn oder wenn der er ein langsames Fahrzeug auf der Landstraße überholen muss.

Ein erfahrener Telematikfahrer nimmt den eventuellen Punktabzug dann in Kauf. Ein Fahranfänger lässt sich durch die Telematik eher dazu verleiten, eben nicht zügig zu beschleunigen, wenn es erforderlich ist. So züchtet man sich gleich von Anfang an einen gefährlichen Schleicher-Zombie heran, wie es mein ehemaliger Bekannter ist.

Daher, für den Fahranfänger zuerst (für ca. ein Jahr) kein Telematiktarif oder ein Telematiktarif aber mit der Maßgabe nicht auf die Punktzahl zu achten.

Gruß

Uwe

Ich habe speziell für Versicherungsanfänger geschrieben, nicht Fahranfänger. Ich habe seit über 10 Jahren den Führerschein und bin auch regelmäßig mit Autos gefahren, jedoch war nie ein Auto auf mich zugelassen. Habe also schon Erfahrung sammeln können und freue mich über die verringerte Versicherungssumme, die ich zahlen darf.
Aber ansonsten stimme ich dir zu.

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Zitat:

@Wadrian schrieb am 7. August 2023 um 20:32:40 Uhr:


Ich habe speziell für Versicherungsanfänger geschrieben, nicht Fahranfänger. Ich habe seit über 10 Jahren den Führerschein und bin auch regelmäßig mit Autos gefahren, jedoch war nie ein Auto auf mich zugelassen. Habe also schon Erfahrung sammeln können und freue mich über die verringerte Versicherungssumme, die ich zahlen darf.
Aber ansonsten stimme ich dir zu.

Wenn man belegen kann die ganze Zeit ein Auto gefahren zu sein, dann bekommt man auch einen günstigeren Tarif, ist also auch kein Versicherungsanfänger mehr.

@Uwe Mettmann

Also diese Aussage von wegen "schleicher Zombis" ist mal sowas von lächerlich.. mag ja sein das du einen kennst der ein solches für dich scheinbar inakzeptables oder gefährliches Verhalten an den Tag legt, aber die Regel sind solche Fahrer nicht. Es kommt schon sehr auf die eigene Einstellung zum Autofahren an und ob man sich sicher fühlt oder nicht.

In einer "vernünftigen" Fahrschule UND durch "Soziale Kontakte" bei denen die Anfänger (mit-)gefahren sind haben die allermeisten schon ein sehr gutes Gefühl und etwas Training im Umgang mit Gas und Bremse. Du stellst hier ALLE Fahranfänger hin wie die allerletzten Menschen im Straßenverkehr... das mag auf den/die einen oder adere schon zutreffen, aber die Regel ist das eher nicht. Was sicher noch fehlt ist Situationen sehr schnell abschätzen zu können und möglichst optimal zu reagieren.. das nennt sich Erfahrung.

Aber manche "Erfahrene" Fahrer neigen auch dazu ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen massiv zu überschätzen, gleiches gilt dann auch für alle Fahrsituationen in denen sie sich befinden. Man denke einfach nur mal an die meist "Herren" die bei Tempo 160 nur 1-2 Wagenlängen Abstand auf der Autobahn zb. halten.

Natürlich hat die Telematik nicht auf jeden Fahranfänger diese Wirkung, war von mir auch nicht so gemeint und das hätte ich klarer ausdrücken können. Dennoch ist es so, dass die Telematik das macht, was sie soll, auf die Fahrweise einwirken. Das macht sie aber nicht immer im positiven Sinne, denn es gibt Situationen, in denen man die Bewertung der Telematik ignorieren muss. Ein Beispiel ist das Auffahren auf die Autobahn, hier ist oft starkes Beschleunigen angesagt. Die Telematik wird dies aber als negatives Ereignis anzeigen.

Ein erfahrender Autofahrer nimmt das einfach hin. Ein Fahranfänger, der sich noch nicht mit der Problematik der Telematik beschäftigt hat, lässt sich von Telematik eventuell in eine falsche Richtung erziehen.

Hinzu kommt noch ein weiterer Punkt. Es ist zwar richtig, dass man in der Fahrschule den Umgang mit dem Auto lernt. Das sind und können aber nur die Basics sein und basierend drauf, muss der Fahranfänger durch Übung dafür sorgen, dass diese Basics, die am Anfang noch bewusst und konzentriert ausgeführt werden, automatisch und unbewusst erfolgen. Das ist wichtig, so dass er sich später z.B. beim Beschleunigen auf der Beschleunigungsspur nicht mehr an das Kuppeln und Schalten bei hohen Drehzahlen beschäftigen muss, sondern, dass der Kopf frei ist, für die Sicherstellung, dass ein Auffahren auf die Autobahn möglich ist, sprich, Lücke auf der rechten Spur suchen, Geschwindigkeit so wählen, dass man diese Lücke nutzen kann, Schulterblick und dann noch auf den Vordermann achten, dass der nicht plötzlich bremst. Schlecht, wenn dann der Fahranfänger sich zusätzlich noch damit beschäftigt, wie er richtig schaltet und maximal beschleunigt.

Es kommt noch ein weiteres Problem hinzu. In der Fahrschule werden oft Dieselfahrzeuge verwendet, die dazu auch nicht schlecht motorisiert sind. Anfahren kann z.B. ohne Gas erfolgen und stark beschleunigen kann man auch ohne, dass der Motor in einen hohen Drehzahlbereich gezogen werden muss. Anfahren ist somit recht leicht und das Beschleunigen auf der Beschleunigungsspur ist auch wenig problematisch. Auch sind inzwischen nur wenige Fahrstunden mit einem Schaltwagen Pflicht.

Nun ist die Fahrschule beendet, juhu, der Führerschein ist in der Tasche und es wird der erste Kleinwagen gekauft, Benziner, kleiner Hubraum und mit wenig Motorleistung. Der lässt sich aber nicht ohne Gas anfahren, starkes Beschleunigen ist nur mit hohen Drehzahlen möglich und dann, während des Beschleunigen hochzuschalten, ist eben nicht mehr recht problemlos sondern eher eine Fertigkeit, die selbst viele erfahrene Autofahrer nicht beherrschen. Dies muss nun der Fahranfänger lernen und dazu ist es eben nicht gerade förderlich, wenn er dafür von der Telematik auch noch abgestraft wird.

Hinzu kommt noch, dass manche Fahranfänger unsichere Fahrer sind und manchmal leider auch bleiben werden. Für solche Fahranfänger ist sehr schwierig, zügiges Beschleunigen zu lernen und diese Fahranfänger lassen sich eher durch die Telematik beeinflussen.

Noch ein Wort zu dem schleichenden Zombi. Das bezog sich auf meinen ehemaligen Bekannten. Hierzu gab es einen Beitrag, der im Rahmen einer ganzen Diskussion, die inzwischen gelöscht wurde, auch gelöscht. Dieser Bekannte sagte immer, er sei ein guter Autofahrer, was auch seine tollten Telematik-Ergebnisse bestätigt wird. Mit diesem Bekannten bin ich dann mal mitgefahren und die Krönung war eben das Auffahren auf die Autobahn, indem er nicht in die Puschen kam und einen LKW auf der rechten Spur ausgebremst hat, für mich ein halt ein Schleicher-Zombi.

Eben aus den oben genannten Gründen halte ich es für sinnvoll, wenn der Fahranfänger in der Anfangszeit keinen Telematik-Versicherungstarif hat, oder wenn doch, die Bewertung der Telematik bewusst ignoriert, weil er weiß, dass in der Anfangszeit mit der Bewertung nix anzufangen ist.

Gruß

Uwe

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 8. August 2023 um 09:38:46 Uhr:


Natürlich hat die Telematik nicht auf jeden Fahranfänger diese Wirkung, ....

Gruß

Uwe

Ich kann Dich und deine Meinung nun besser nachvollziehen, jedoch denke ich es etwas anders.

Fahranfänger sollten grundsätzlich einen solchen Telematiktarif haben.. ABER in den Fahrschulen besser geschult werden. OK die Fahrschulen sind eh schon recht teuer, im Vergleich zu "früher" aber einigen fehlen wirklich etliche Basics, da gebe ich dir durchaus recht.
Ich zb. habe auf einem Benziner Handschalter gelernt, mein Fahrlehrer hatte ausschließlich Benziner HS und hat sich strickt geweigert Diesel zu nutzen. Auch hatte ich (1997 ) dort schon 2 Stunden fahren und rangieren mit Anhänger was wirklich "besonders" war, weil mein Lehrer noch ein "Alter Haudegen" war der Wert darauf legte das seine Fahrschüler wirklich fahren können.

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