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wenn leitplanken versagen

ich habe gerade von nem krankenwagen gelesen, der eine leitplanke durchbrochen hat und in einem bach gelandet ist. sicher wiegt der mehr als ein gewøhnlicher pkw, nur frage ich mich, ob eine leitplanke ausser leiten und aufprall dæmpfen nicht auch noch verhindern sollte, dass ein fahrzeug durchbricht? und wie verhælt es sich rechtlich, kann ein pkw-fahrer im falle eines durchbruches aufgrund mangelhafter instandhaltung o.æ. ein strassenverkehrsamt haftbar machen!? wenn hinter der leitplanke ein abgrund lauert (sowas), dann sind die møglichen folgen ja noch bedeutender als ein paar beulen und schrammen am kørper...

der krankenwagen aus drei perspektiven: 1, 2, 3.

lieb gruss

oli

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14 Antworten
am 6. November 2007 um 4:34

hallo oli.

wenn du mal genau hin schaust siehst du das die leitplanke mit holz verankert ist. ist ihr keine seltenheit.ich denke mal das er ohne die leitplanke noch heftige in den bach eingeschlagen hætte. dazu kommt noch das ein so hohes auto wie in dem fall eh ueber die planke kippt, was beim pkw nicht der fall ist. der winkel vom aufprall spielt auch noch ne grosse rolle. mit dem haftbar machen ist so ne sache. klagen kannst grundsætzlich gegen alles! aber ob du recht bekommst? das ist fraglich.

 

gruss matze

 

 

 

 

Dem Durchbrechen der Leitplanke geht ja bestimmte Aktion voraus, bei dem dann sicherlich dem Fahrer oder auch einem Unfallgegner ein Fehlverhalten im öffentlichen Straßenverkehr vorgeworfen werden kann (überhöhte Geschwindigkeit etc.). Man fährt ja nicht zum Spaß durch eine Leitplanke. Darauf wird es in einer Verhandlung sicherlich hinauslaufen. Evtl. hat man mit einem Gutachten, mit dem bewiesen wird, dass die Leitplanke nicht mehr den erforderlichen und vorgeschrieben Prüfwerten entspricht, noch eine Chace.

Anders sieht es aus, wenn die Leitplanke absichtlich beschädigt wurde. Wie schon aus einigen Fällen bekannt, wo für Radarfallen extra Ausschnitte in Leitplanken geflext wurden.

Gruß

V2

Zitat:

Original geschrieben von oli

... wenn hinter der leitplanke ein abgrund lauert (sowas), ...

 

 *autsch*...da drehts einem ja den magen um...der feiert sicherlich nun ab sofort 2x im Jahr geburtstag!

 

Zum Thema Leitplanke:

Die sind schon so gebaut, dass sie theoretisch nicht von autos durchbrochen werden können, sondern sich eher "in die länge ziehen", sieht man auch immer sehr gut, wenn ein PKW sie mitgenommen hat.

Wenn jedoch ein LKW ankommt, der um gute 80% über so eine leitplanke nach oben hinausragt und dazu noch ein eigengewicht von bis zu 40t hat (welches sich durch seine geschwindigkeit noch nach oben erhöht!), dann ist es verständlich, dass so ein kleines blech nicht halten kann.

das sind aber keine deutschen leitplanken gewesen die man auf den bildern sieht. ich glaube mal einen bericht gesehen zu haben wo man den bau einer leitplanke beobachten konnte. die stelzen, an der die leitplanke befestigt wird, sind mehrere meter lang (7 wenn ich mich recht erinnere) und werden in die erde gestampft. deshalb dürfte sowas bei deutschen leitplanken nicht passieren.

ok, 7 meter ist ein wenig übertrieben

es lebe deutschland und deren richtlinien

zitat wiki

In Deutschland wird der Einsatz und die Art der Schutzplanke durch die RPS, die Richtlinie für passive Schutzeinrichtungen bzw. durch die RAL-RG 620 (Fahrzeugrückhaltesysteme an Straßen) geregelt. In der TL-SP (Technische Lieferbedingung für Stahlschutzplanken) und RAL-RG 620 (Güte und Prüfbestimmungen für Fahrzeugrückhaltesysteme an Straßen aus Stahl - Stahlschutzplankensysteme) enthalten die Anforderungen an die Konstruktionsteile. Vor der Zulassung eines Systems hat dieses die Prüfungen nach EN 1317-1 bis 1317-4 zu durchlaufen und zu bestehen. Entsprechend den bestandenen Versuchanordnungen und Prüfungen erfolgt eine Einstufung in Aufhalteklassen. Die drei wichtigsten Kriterien:

* Aufhaltestufe

* Wirkungsbereich und

* Anprallheftigkeit.

Die Aufhaltestufen gehen von leichten, transportablen Systemen, die im Baustellenbereich als trenn-, oder Schutzsystem eingesetzt werden, bis zu Aufhalteklassen, die selbst einen 38 Tonner Zug aufhalten müssen. Die Anprallheftigkeitsstufe dient in erster Linie als Vergleichswert für kleinere Fahrzeuge, die in 90 % aller Fälle in Unfälle verwickelt sind. Hierbei kommt es darauf an, durch den Wert der Anprallheftigkeit zu erkennen, inwiefern Insassen von kleinen Pkws oder Pkws allgemein durch einen Anprall an eine passive Schutzeinrichtung gefährdet sind. Gute Werte der Anprallheftigkeit können (müssen aber nicht unbedingt) einer hohen Aufhaltestufe entgegen stehen.

Mit einem LKW kann so etwas sehr wohl auch in D passieren laut dem Bericht (Quelle des Zitat) von Strassen NRW.

Zitat:

Stichwort Absturzsicherung

Eine häufig gestellte Frage ist die nach den Rückhaltesystemen auf Brücken und Straßen. "Ist überhaupt zu verhindern, dass Fahrzeuge Brückengeländer durchbrechen?"

Grundsätzlich ist dies nicht zu verhindern. Die vorhandenen und zugelassenen Rückhaltesysteme sind darauf ausgelegt, im Regelfall ein Durchbrechen zu verhindern. Die dabei aufzunehmende Bewegungsenergie ist abhängig von der Masse, der Geschwindigkeit und dem Aufprallwinkel. Bei einem 40 Tonnen schweren LKW, der mit Tempo 80 in einem relativ stumpfen Winkel auf eine Schutzplanke oder eine Stahl- oder Betonschutzwand auffährt, entstehen so große Kräfte, dass ein Durchbrechen nicht verhindert werden kann. Auch die in den Brückengeländern befindlichen Stahlseile vermögen hier nicht immer einen Absturz aufzuhalten.

Bild der Unfallstelle

Wobei man an dieser Stelle mal festhalten muss, dass ein LKW nicht im 90°-Winkel auf eine Leitplanke prallen werden. Ich hab schon Videos gesehen, da haben die Leitplanken einen 40-Tonner aufgehalten. Dieser ist in einer Kurve an die Leitplanke herangeschert (also quasi wie ein Spurwechsel) und wurde durch die Leitplanke (die z. T. aus dem Boden brach, aber die Leitplanke selbst untereinander hielt) durch die Kurve geführt. Sowas halte ich für wahrscheinlicher als Szenario.

Interessant wäre aber, was die Leitplanken auf den damaligen NLPs ausgehalten haben, da diese steckbar und auf schnellen Abbau ausgelegt waren...

Meiner bescheidenen Kenntnis nach sind Leitplanken so gebaut, dass sie ein Fahrzeug nicht komplett aufhalten sollen, sondern nur soviel Energie abbauen, dass danach kaum mehr was passiert. Mal Laienhaft ausgedrückt. Es ist also Absicht, dass sie unter Umständen eben auch reißen. An Bergabhängen ist das sicherlich nicht der gewünschte Effekt. Aber da sollte man auch nicht so schnell fahren, dass sie beim Aufprall gleich reißen.

Für die Prüfung von Leitplanken haben wir hier in Deutschland z.B. die DIN EN 1317; die bestimmte Anprallwinkel, Anprallgeschwindigkeiten, Fahrzeugmassen und Anprallheftigkeitsstufen festlegt. Das ganze ergibt dann mit dem Aufhaltevermögen die Aufhaltestufe.

In der Vorschrift gibt's maximal ein 38t Fahrzeug, dass mit 65km/h und 20Grad Anprallwinkel auf die Leitplanke trifft (TB 81). Am anderen Ende liegt eine Leitplanke die nur ein 1,3t Fahrzeug bei 80km/h und 8Grad Anprallwinkel aufhält (TB 21).

danke fuer eure vielen interessanten antworten! :) das mit den lkw ist natuerlich klar, ich denke, dass ein 40-50 tonnen schweres fahrzeug sich eh kaum bewegen muss, um irgendwas zu durchbrechen... klasse beitrag von eminem!

lieb gruss

oli

Bin letztens zu einem Unfall gefahren, bei dem ich mich auch gefragt habe, ob unsere Leitplanken, vor allem auf den Autobahnen nicht ein wenig zu schwach sind.

Da hat nämlich ein kleiner LKW (ein typischer 10-Tonner) es geschafft, die Mittel-Leitplanke (!!) zu durchbrechen. Ich hab's erst auch nicht geglaubt, bis ich es dann selbst gesehen habe. Die Leitplanke war absolut platt. Habe leider keine Bilder davon, weil ich andere Sachen zu tuen hatte...

Gab bei dem Unfall zum Glück "nur" 2 Schwerverletzte, das war bei dem Unfall wirklich sehr glimpflich (wen's genauer interessiert, hier)

am 7. November 2007 um 18:28

Die normalen Leitplanken an deutschen Autobahnen werden im Normalfall von einem 40tonner einfach überrollt. Die Planke sieht aus wie Alufolie, der Tank vom Lkw ist aufgerissen.

Das ist das Übliche hier bei uns, wenn ein Sattelzug mal ins Grüne gerät.

Zitat:

Original geschrieben von dsrihk

Bin letztens zu einem Unfall gefahren, bei dem ich mich auch gefragt habe, ob unsere Leitplanken, vor allem auf den Autobahnen nicht ein wenig zu schwach sind.

Da hat nämlich ein kleiner LKW (ein typischer 10-Tonner) es geschafft, die Mittel-Leitplanke (!!) zu durchbrechen. Ich hab's erst auch nicht geglaubt, bis ich es dann selbst gesehen habe. Die Leitplanke war absolut platt. Habe leider keine Bilder davon, weil ich andere Sachen zu tuen hatte...

Gab bei dem Unfall zum Glück "nur" 2 Schwerverletzte, das war bei dem Unfall wirklich sehr glimpflich (wen's genauer interessiert, hier)

Naja ein 10-Tonner der mit 100 gegen so ein bisschen Blech knallt darf sowas schon mal durchbrechen in meiner Welt. Da kann man das noch so toll konstruieren. Irgendwie unter irgendwelchen Umständen wird man das auch mit kleineren Fahrzeugen schaffen.

Zitat:

Original geschrieben von Ping pong paul

Naja ein 10-Tonner der mit 100 gegen so ein bisschen Blech knallt darf sowas schon mal durchbrechen in meiner Welt. Da kann man das noch so toll konstruieren. Irgendwie unter irgendwelchen Umständen wird man das auch mit kleineren Fahrzeugen schaffen.

Mit mehr als 60km/h dürfte wohl kaum ein LKW die Leitplanke erreichen (von 80 auf 60 sind es gerade mal 12 Meter Bremsweg bei einer Vollbremsung).

Bei 60 km/h und einem Winkel von 30° sollte die Leitplanke da schon standhalten, vor allem eine (doppelte) Mittelleitplanke.

Aber eine Verstärkung der Leitplanken im Interesse der Verkehrssicherheit ist wohl zu teuer. Unser armes Land hat dafür kein Geld...naja, lässt sich nicht ändern.

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