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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

@B207L schrieb am 27. Mai 2024 um 01:02:23 Uhr:

 

Es geht um Betriebsstunden, die mit höchstens 250h anzusetzten sind. Das entspricht im Schnitt und je Fahrprofil zw. 13 tkm -19 tkm im Normfall.

Wenn ich mal überschlage: 20 Arbeitstage im Monat zur Arbeit pendeln, im Großstadtverkehr mit einer Streckenfahrzeit von ca. 60 min für 18 km (ist leider gar nicht so abwegig).

Das wären dann 40 Betriebsstunden pro Monat. Alleine nach so einem Profil hätte das Öl nach einem halben Jahr dann 240 Stunden geschafft. Von der Strecke her allerdings nur 4320 km.

Das ist jetzt ein krasses Beispiel, aber man könnte die Beispielwerte noch etwas abschwächen, also statt 60 min nur 45 min für eine Fahrstrecke ansetzen. Dann wären nach 8 Monaten diese 240 Stunden zusammen gekommen. 5760 km wäre dann das Öl alt.

Also 240 bzw. 250 Stunden können auch nach relativ kurzen Gesamtstrecken zusammenkommen, bei denen man nie erwarten würde, bereits dann den Ölwechsel schon durchführen zu müssen.

am 27. Mai 2024 um 8:11

Nach 4.000 - 5.000 km das Öl zu wechseln, finde ich schon kurz. Ein VW 507 00 Motoröl mit offizieller Freigabe wird auf 650 Betriebsstunden getestet und für gut befunden.

Nein, ich fahre die 650 Betriebsstunden auch nicht, aber ich denke bei Halbierung der Betriebsstunden, wird man noch auf der sicheren Seite sein. Das wären dann so um die 300-325 Std. Es kommt natürlich auch immer auf die Nutzung des Fahrzeuges an bzw. auf das Fahrzeug selbst an. Bei bekannten Problemen mit defekten Steuerketten z.B. ist das Intervall lieber zu verkürzen. Es gibt da draußen aber auch genügend solide Motoren, die auch bei langen Intervallen Dauerläufer sind. Macht euch nicht verrückt.

Zitat:

@PacificCoastHighway schrieb am 27. Mai 2024 um 10:11:53 Uhr:

Nach 4.000 - 5.000 km das Öl zu wechseln, finde ich schon kurz. Ein VW 507 00 Motoröl mit offizieller Freigabe wird auf 650 Betriebsstunden getestet und für gut befunden.

Betriebsstunden sind Betriebsstunden. ;)

 

Ich fand die Zusammenfassung von @B207L sehr gut, sie hilft "unbedarften" deutlich weiter.

 

Ich halte mich auch nicht an die 250h, aber das Herstellerwechselintervall von "2 Jahre oder 30.000km" wären bei uns dann mindestens 600h und das gibt einem schon zu denken. Mit 15-18tkm wechsel ich jährlich und liege dann mit 300-360h sicher nicht im Bereich des "zu früh". (aktuell 6,5 Jahre/110 tkm => "Halbzeit")

Betriebsstunden sind nicht Betriebsstunden!

 

Demnächst gibt es für meinen Volvo V40 wieder 12h und 1.200 km, davon 1.000 km Autobahn, 150 km Landstraße und 50 km Stadt. Das ganze bei zwei Kaltstarts.

 

Auto und ich möchten diese Strecke nicht an 25 Arbeitstagen mit 50 Kaltstarts zu verbummeln. Der Motor und das Öl würden durch diese „Ausgestaltung“ der identisch vielen Betriebsstunden erheblich mehr gestresst. Da verschleiße ich lieber meine Jeans auf dem Fahrrad für.

 

Zum Dank lasse ich einmal im Jahr goldbraunes statt schwarzes Altöl ab.

Zitat:

@PacificCoastHighway schrieb am 27. Mai 2024 um 10:11:53 Uhr:

Nach 4.000 - 5.000 km das Öl zu wechseln, finde ich schon kurz. Ein VW 507 00 Motoröl mit offizieller Freigabe wird auf 650 Betriebsstunden getestet und für gut befunden.

VW 507, mittlerweile 511 ist eine LL Norm… wer genau befindet das für gut? Und wie haben die das getestet, am Motorprüfstand bei welchen Bedingungen? Oder hat vielleicht doch der Controller des Konzerns ein bisschen wünsch dir was spielen dürfen? … wissen wir nicht,oder?

… Betriebsstunden sind die Referenz, da sie das Fahrprofil abbilden…

In meinem Fall liegt ein optimales Fahrprofil vor:

Durchnittsgeschwindigkeit liegt bei etwa 70km/h, heißt ich komme mit 250 Betriebsstunden auf 17500km. Für mich bedeutet das aber 3 Ölwechsel im Jahr, da ich nicht immer die 250h ausnutze, z.B. wenn ich billigeres HC drin habe.

Soweit, sogut. Nun kann ich tiefer in die Tribologie eintauchen, und schauen welches Grundöl meinem Fahrprofil entgegenkommt. Fahre viel draußen, eher weniger Stadt, komme aber des öfteren bei den Stadteinfahrten in den üblichen Stau. Soll bedeuten, ich komm mit relativ hohen Motortemperaturen zum Stillstand und zuckel dann im Stau dahin… also sollte es für mich etwas temperaturstabiles sein, das auch mal Dieseleintrag kompensieren kann.

Temperaturstabile Grundöle: GTL,XTL, SHT (GruppeIII+), PAO (GruppeIV), Ester (GruppeV) als Bestandteil der Mischung

Viskosität: Freigegeben ist 0W30 High Saps trotz DPF, ich bevorzuge aber 0/5W40 ACEA C3

Warum?… Wie uns die Zahl nach dem W bekannt gibt, ist das Öl für Temperaturen um die 30 Grad Aussentemperatur geeignet. In Schweden mag das funktionieren, hier nicht, da haben wir im Mai schon knappe 30 Grad draussen. Mein Auto hat einen Motor der seit 2000 in der Form gebaut wird mit Turbo, zwar mit kleinen Upgrades, aber kein Temperaturmanagement, das mir so eine Herstellerfreigabe plausibel erscheinen lässt, eher alles Standard… es is ein Diesel 5 Ender, den es seit 2000 in der Form gibt auch wenn mein Auto erst 2012 gebaut wurde – mit DPF (Euro 5), dem ich die Norm C3, also ein ascheärmeres Additivpaket, spendiere. Die höhere Viskosität, als es die Herstellerfreigabe verlangen würde, ergibt sich einfach aus den Anforderungen meines Fahrprofils (viel Autobahn, Landstraße und damit höhere Motortemperaturen), dass es bei uns mittlerweile im Sommer auch mal 40 Grad haben kann und der Besonderheit des Staumanagements (Dieseleintrag, hohe Temperatur des Motors ohne geeigneter Luftzufuhr und damit mangelhafter Kühlung). Ich brauche also Reserven.

Da ich auch Full Saps fahren könnte kann ich dem Öl, wenn mir danach ist, ein Öladditiv (erc nano z.B) zusetzen, um den Verschleiß zu senken, tue ich aber selten. Alternativ ginge auch ein Mid Saps nach Pumpe-Düse Norm von VW (505.1 ff), das ich gerne auch den Herstellerfreigaben folgend im Winter verwende, müsste man aber nicht, mach ich nur, da ich auch mal etwas höher unterwegs bin und es da schon auch mal sehr kalt werden kann in der Nacht.

… man sieht also, dass man schon, einer gewissen Logik folgend, sein optimales Motoröl gezielt aussuchen kann, und dann auch schnell einmal von den Herstellervorgaben, die meist einen Minimumanspruch bei Idealbedingungen widerspiegeln, abweichen kann. Krieg ich nicht das Optimum, oder was ich gerne hätte und muss aus verschiedenen Gründen ein nicht so hochwertiges Motoröl nehmen, regle ich das mit Verkürzung der Wechselintervall, den durchschnittliches HC ist nun mal was anderes als PAO & Co.

Und deswegen stehen km Angaben auf den Öl Gebinden , da der Wechsel am besten nach Betriebsstunden statt finden soll ;)

Man kann sich da auch mächtig unnötig reinsteigern .

Zitat:

Und deswegen stehen km Angaben auf den Öl Gebinden , da der Wechsel am besten nach Betriebsstunden statt finden soll ;)

Du weist aber auch, dass in den Fahrzeugen für die breite Masse ausschließlich KM- statt Betriebsstundenzähler drin sind?

Die Währung Kilometer ist den Verbrauchern halbwegs bekannt. Betriebsstundenzähler wie bei Baumaschinen wären bei Pkw durchaus hilfreich. Da sie aber unüblich sind, fehlt logischerweise der Bezug darauf beim Motoröl.

 

Aber wir wissen ja sicher alle, was man in einer Betriebsstunde oder auf einem Kilometer alles Gutes und Schlechtes mit seinem Motor anstellen kann. Die Faustformel, dass ein Kilometer Nürburgring dem Faktor zehn im normalen Verkehr entspricht (nicht nur fürs Öl), kommt nicht von ungefähr. Man kann sich also beliebig die einzelnen Stressfaktoren Zeit, Strecke, Kaltstarts, Öltemperatur usw. kombinieren, um ein Gefühl für die Haltbarkeit seines ganz persönlichen Motoröls zu bekommen. Das muss ja keine exakte Rechnung sein, sondern nur das Ergebnis liefern, wie oft man im Jahr das Öl wechselt oder wie oft sich im Öl das Jahr wechselt.

 

Dennoch bleibt das alles Theorie. Eine durch Überhitzung zerstörte Hochtemperatur-Viskosität oder verbrauchte Additive sieht man dem Öl nicht an. Doch für den eingetragenen Ruß-, Kraftstoff- und Wasseranteil gibt es unkomplizierte Indikator-Papiere mit Farblegende. Das zeigt in der Praxis die Reserven der aktuellen Ölfüllung auf.

Zitat:

@Motorkult schrieb am 28. Mai 2024 um 10:16:35 Uhr:

Die Währung Kilometer ist den Verbrauchern halbwegs bekannt. Betriebsstundenzähler wie bei Baumaschinen wären bei Pkw durchaus hilfreich. Da sie aber unüblich sind, fehlt logischerweise der Bezug darauf beim Motoröl.

Immer häufiger wird aber die "Durchschnittsgeschwindigkeit" angezeigt, bis zu den Betriebsstunden ist es dann nicht mehr weit.. ;)

Das stimmt, und ich nulle die Durchschnittsgeschwindigkeit immer beim Service. Ergibt bei mir bei rund 8.000 km und 80 km/h etwa 100 Betriebsstunden pro Jahr und einen Durchschnittsverbrauch sogar knapp unterhalb der Werksangabe. Das Öl sollte sich wohlfühlen, ich darf mir nur nicht den „Betriebsstundensatz“ aller Fahrzeugkosten ausrechnen ;-)

Die Anzahl der Betriebsstunden ist für einen PKW im Alltagseinsatz m.M.n. überhaupt nicht aussagekräftig.

Dazu sind die Einsatzbedingungen einfach zu variabel.

Bei Baumaschinen und Rennfahrzeugen macht es dagegen sehr viel Sinn, denn dort sind die Einsatzbedingungen relativ konstant.

Und ich kann also meinen Lambo bedenkenlos 250h mit 300 über die AB jagen, bevor ich das Öl wechseln sollte?

Der LKW, der nur 80 auf der AB fährt muß aber schon nach 20Tkm wechseln. Die Spedition möchte ich sehen ...

Ich finde die Kilometerangabe sinnlos - Betriebsstunden hingegen kommen gut hin. Ob ein Motor 3tkm nur Kurzstrecke sieht oder 3tkm Vollgas Autobahn ist den Additiven eher wurscht als 300h statt 100h. Scherung, Oxidation und Alter sind beim Öl entscheidender als mal Vollgas vs Kurzstrecke . Ja Kraftstoffeintrag muss geprüft werden und klar die ordnungsgemäße Verbrennung zumindest beim Benziner

Bei Diesel bin ich raus

 

Das Grundöl dahinter macht extrem viel aus und da ist Last nicht das Thema, mehr die Zeit die es in Betrieb ist

Mit Durchschnittsgeschwindigkeit gerechnet, kommt man näher dran finde ich

VW Castrol und BMW weiß ich legen Öle auf Betriebsstunden aus, 250h runtime, Last ist da nebensächlich, Betrieb ist entscheidend. Ich kann 250h stehen und keinen Kilometer fahren, das Öl und die additive sind durch

Fahre ich 50tkm im Jahr ist das Öl aber schon lange fertig, weil die 250h ja lang überschritten waren. Ölkohle und lackung ist die Folge

- aber das ist nur mein Verständnis aus Recherche, eigene Erfahrung was Ölwechsel und Farbe angeht, meiste aus oil Club tatsächlich

Natürlich macht Kurzstrecke zur Vollgasfahrt viel aus..

Bzw ob man 20km am Stück oder mit vielen Pausen z.B Hausbesuchen macht wo der Motor wieder ordentlich abkühlt.

beim Diesel haste da ordentlich Dieseleintrag ins Öl was nicht verdampfen kann, da das Öl nicht warm wird.

Betriebsstunden sind auch nicht besser als Kilometerangaben .. 1x im Jahr ist da dann sogar die bessere Angabe als nach 15tkm für ein Kurzstreckenfahrzeug..

Vor ca. 20 Jahren bin ich Fahrzeuge von MB gefahren. E-Klasse w211 und CLK.

Diese Bordcomputer damals schon, haben alles wichtige zur Ermittlung des richtigen Zeitpunktes für den Ölwechsel berechnet.

Tante Guckel wirft folgendes aus:

"Das aktive Service-System kurz ASSYST überprüft die tatsächliche Motorbelastung anhand mehrerer Daten und zeigt dem Fahrer das individuelle Wartungsintervall an. Hierfür ermittelt ein Computer über verschiedene Sensordaten, wie Ölstand, Öltemperatur, Kühlmitteltemperatur, Drehzahl, Geschwindigkeit und Fahrdauer, die Motorölbelastung und errechnet den nächsten Wartungstermin. Der Fahrer kann also zum Beispiel durch eine schonende Fahrweise das Wartungsintervall bis zum nächsten Service beeinflussen und dadurch Kosten sparen."

Das hat auch in der Praxis sehrt gut funktioniert. Wenn man 1 Liter Motoröl nachgefüllt hat bekam man eine Gutschrift von 1.000 km. Wenn man gemütlich gefahren ist gab es Gutschriften und wenn man es hat krachen lassen wurde etwas von den Restkilometern abgezogen.

Keine Ahnung warum MB irgend wann davon wieder abgekommen ist. Beim Audi A6 und A7 (7C) hatte ich ähnliches beobachtet. Bei gemütlicher Fahrweise waren 30.000 km möglich bei viel Vollgas nur 15.000 km pro Ölwechsel.

Ölwechsel steht an. Ich wollte einmal fragen ob das Mobil 1 mit 0W40 wie in den ersten Beiträgen immer noch die beste Wahl ist? Inzwischen ist ja doch einiges an Zeit vergangen.

Und kleine Zusatzfrage, ist das Mobil 1 - 0W40 für den VW 1,9 TDI PD von 2008 mit 105 Gurken auch so gut geeignet oder spricht da etwas dagegen?

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