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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Zitat:

@kev300 schrieb am 26. Mai 2018 um 18:46:24 Uhr:

Zitat:

@Slash_182 schrieb am 25. Mai 2018 um 20:46:22 Uhr:

"Superleichtlauföle" - also mit dem Index: W30 oder W20 (bald kommt der W15-Standard), verflüchtigen sich hier aus kritischen Bereichen schneller als Wasser.

Totaler Quatsch. Wie soll sich Öl jemals schneller verflüchtigen als Wasser? Physikalisch unmöglich.

Das war "bildlich" gesprochen.

Zitat:

@kev300 schrieb am 26. Mai 2018 um 18:46:24 Uhr:

Zitat:

@Slash_182 schrieb am 25. Mai 2018 um 20:55:13 Uhr:

Einschub:

Nur um das am praktischen Beispiel zu erleutern:

Bei xW20 Öl beträgt die kinematische Viskosität (mm^2/s) bei 100°C: 8

Ein xW50 hat hier: +22

Das ist beinahe das 3-fache Abflussverhalten.

Unter "Extrembedingungen" hat ein Öl locker mal +120°C, was die Spreizung weiter enorm erhöht...

Daher würde ich mir schon überlegen, ob ich die "Pauschalangabe" nicht meinem Fahrverhalten anpasse?

Du sagst es selber. Abflussverhalten. In wie fern ist es an den Lagerstellen relevant, wenn genügend Öldruck vorhanden ist? Wenn der Motor für 0w-20 konstruiert ist, geht das in Ordnung.

Die Temperaturtabellen sind echt veraltet. Entscheident ist die Kühlung und Konstruktion des Motors. Wenn das Öl nicht irgendwo viel zu heiß werden kann, dann kann man ein dünnes Öl verwenden. Die Hersteller wissen das natürlich besser als wir, wie kritisch die Temperaturen in einem bestimmten Motor werden können.

Selbst der TypeR mir 320PS aus 2L Hubraum ist für 0w-20 in Deutschland freigegeben und hat keine Geschwindigkeitsbegrenzung (schafft 272km/h).

Die Temperaturtabellen waren eher dafür gedacht, dass man kein zu dickes Öl in kalten Regionen verwendet. Gleichzeitig konnte man nicht garantieren, dass dünnes Öl bei hoher Last doch etwas zu dünn wird. ;)

Kann zum zweiten Teil zustimmen, aber 0w20 ist eher eine Sache für den "US-Markt".

Hier werden ausschließlich "Ulta-Leichtlauföle" frei gegeben.

am 28. Mai 2018 um 10:03

"Hier werden ausschließlich "Ulta-Leichtlauföle" frei gegeben."

Was meinst du damit? 0w-20 ist doch "Ulta-Leichtlauf" und somit auch hier freigegeben. :confused:

Zitat:

@AudiQ2-berlin schrieb am 23. Mai 2018 um 11:11:38 Uhr:

So Männer. Was ist denn jetzt eindeutig Vollsynthetisches 5w-40 Öl ??? Jeder schreibt hier was anderes. Schreibt doch bitte keine Romane über HC oder PAO. Nennt mir doch einfach mal drei 5w-40 bzw 0w-40 Öle die bewiesen Vollsynthetisch sind.

Chemisch ist jedes SHC Öl zwingend vollsynthetisch. Sogar vollsynthetischer als PAO Öle, bei denen immerhin die Hälfte aller Bindungen noch aus dem Rohöl stammt. Hilft dir das? Nein? Was willst du verdammt noch mal für ein Öl haben, welche Eigenschaften erwartest du von "vollsynthetisch"? Sowohl PAO wie SHC gehen über bestens gereinigte Vorstufen (einmal Synthesegas/Wasserstoff, einmal Ethylen) und haben beide somit weder Schwefel noch sonstige Heteroatome (vor allem metalle) im Produkt. Vor 40 Jahren war das im Vergleich zu "Raffinaten" (Vulgo: Extrakt aus Schwerfraktionen) ein riesiger technischer Vorteil bei der Oxidationsbeständigkeit sowie Verlackung/Verklumpung, der heute mit Aufkommen der hochreinen SHC Öle keiner mehr ist.

am 28. Mai 2018 um 17:47

Vielleicht sollten wir hier mal die negativen Eigenschaften von vollsynthetischen Ölen nennen, wie z.B die „Dichtungsunverträglichkeit“ ( was das bedeutet weiß ich nicht) und die geringere Lösungsfähigkeit von Additiven ( darunter kann ich mir was vorstellen) . Dann erscheinen womöglich die HC-Öle wieder in einem anderen Licht.

Ich bin kein dogmatischer Anhänger der PAOs, und verschließe mich nicht überzeugender Argummente pro HC.

Zitat:

@Ole-Boy schrieb am 28. Mai 2018 um 19:47:43 Uhr:

Vielleicht sollten wir hier mal die negativen Eigenschaften von vollsynthetischen Ölen nennen, wie z.B die „Dichtungsunverträglichkeit“ ( was das bedeutet weiß ich nicht) und die geringere Lösungsfähigkeit von Additiven ( darunter kann ich mir was vorstellen) . Dann erscheinen womöglich die HC-Öle wieder in einem anderen Licht.

Ich bin kein dogmatischer Anhänger der PAOs, und verschließe mich nicht überzeugender Argummente pro HC.

.

Das würde aber zu keiner Klärung führen, höchstens zu einer weiteren Konversation, der schon bestehenden 93.136sten. :eek:

hier mal was vom LM Support

"heutige, leistungsstarke Öle und deren Additivpakete werdenn mit HC-Ölen formuliert.

Leider lassen sich nicht alle, für eine Freigabe nötigen Additivkombinationen mit vollsynthetischem Öl kombinieren."

am 29. Mai 2018 um 7:17

Zitat:

@Ole-Boy schrieb am 28. Mai 2018 um 19:47:43 Uhr:

Vielleicht sollten wir hier mal die negativen Eigenschaften von vollsynthetischen Ölen nennen,

wie z.B die „Dichtungsunverträglichkeit“ ( was das bedeutet weiß ich nicht)

Ich bin kein dogmatischer Anhänger der PAOs, verschließe mich nicht überzeugender Argummente pro HC.

.

 

Suchwort Weichmacher unter google

Vereinfacht gesagt, PAO lösen die Weichmacher aus Gummidichtungen ohne Kompensation verhärten, verspröden die Gummidichtungen. Zur Dichtungspflege werden den PAO-Motorölen, wirksame Ester zugesetzt.

Zitat:

@Ole-Boy schrieb am 28. Mai 2018 um 19:47:43 Uhr:

Vielleicht sollten wir hier mal die negativen Eigenschaften von vollsynthetischen Ölen nennen, wie z.B die „Dichtungsunverträglichkeit“ ( was das bedeutet weiß ich nicht) und die geringere Lösungsfähigkeit von Additiven ( darunter kann ich mir was vorstellen) . Dann erscheinen womöglich die HC-Öle wieder in einem anderen Licht.

Ich bin kein dogmatischer Anhänger der PAOs, und verschließe mich nicht überzeugender Argummente pro HC.

"Dichtungsunverträglichkeit" wird meistens in Bezug auf Verwendung in alten Motoren angegeben.

Es gibt Menschen, die hochmoderne, vollsynthetische Öle in 20Jahre alte Fahrzeuge schütten und dann "Probleme" bekommen.

HC-Synthese Öle habe als "Grundöl" meistens eines mit mineralischer Basis (nicht synthetisch), was sich für ältere Motoren deutlich besser eignet, da diese ältere Dichtungen "geschmeidig" erhalten.

Mineralöle (mineralische Basis) haben in der Regel weniger Schwefelanteil..

Des Weiteren sind sie nicht so hydrophob (weniger Neigung zur Aufnahme von Wasser), was etwas mehr Schutz vor Korrosion und spröden Dichtungen bietet.

Daher sollte man bei älteren Fahrzeugen oder Fahrzeugen mit hohen Kilometern eher Öle mit Mineralölbasis & synthetischen Anteilen verwenden.

Der Motor und dessen Dichtungen werden es einem durch längere Lebensdauer danken.

Der Ruf von Mineralbasisölen ist bei weitem "schlechter", als sie sind- da sich "Vollsynthese" eher nach "High Tech" anhört (was es aber nur bis zu einem gewissen Bereich ist).

Ähnlich wie alles im Karosseriebau in Verbindung dem Wort "Karbon" "High Tech" ist - dabei eignet sich Karbon auch nur für gewisse und "nicht tragende" Teile oder Teile die keinen "Schwelllasten" ausgesetzt sind.

HC-Öl weisen aber trotzdem ähnlich bis zu genauso gute Schmiereigenschaften auf, wie Vollsynthese-Öle.

Viele haben mit "Mineralöl" noch die Einbereichsöle von vor 40Jahren im Kopf - das ist aber auf keinem Fall zu vergleichen und auch auf keinem Fall für HC-Öle gerecht.

Zitat:

@Slash_182 schrieb am 29. Mai 2018 um 11:05:31 Uhr:

 

.... noch die Einbereichsöle von vor 40Jahren im Kopf - das ist aber auf keinem Fall zu vergleichen und auch auf keinem Fall für HC-Öle gerecht.

Es ist wenig verkehrt an einem SAE30. Stabil bis 0Grad Celsius und im Warmbereich equivalent flüssig wie das 0W30 welches bei meinem Diesel genommen werden soll. Verkehrt kanns sein...

a) Dieselreinigungsadditive fehlen, ob die so gut sind lassen wir mal außen vor. Was löst ist aggressiv.

b) Notlaufeigenschaften reduziert durch mangelnde Additive bei Spritverdünnung.

c) Läuft langsamer durch die Landschaft in warmen Zustand. Das ist halt hoch individuell. Geizt der Motor mit Pumpleistung und Menge am Öl... wer weiss. Dann kommt nicht genug Öl an die Problemstellen zur Kühlung, Schmierung, Reinigung usw. Eigentlich wäre Öl welches länger an seinem Platz bleibt ja von Vorteil.

Kipp ich es in den 3er oder 5er? Nö. Wieso auch.

am 29. Mai 2018 um 12:26

ich habe jetzt in den 16 Jahre alten Pumpe-Düse-Polo N9 1,9 TDI meiner Frau nach Angabe der Firma, ein vollsynthetisches Motul Specific 505 01 5W-40 reingekippt. War das verkehrt ? Wie bekommt das den Dichtungen ?

Als der Wagen neu war hatte er auch schon vollsynthetisches Castrol 0W-30 nach 506 01 bekommen . Davon ist man dann Mitte der 2000-Nuller Jahre von abgekommen und hat dann 505 01 favourisiert.

Motul und vollsynt die alte Geschichte. Ich zweifle das stark an .

am 29. Mai 2018 um 13:22

Zitat:

@Hunter123 schrieb am 29. Mai 2018 um 14:43:26 Uhr:

Motul und vollsynt die alte Geschichte. Ich zweifle das stark an .

deswegen schrieb ich auch „nach Agaben des Herstellers“. Ich wollte damit aber keine erneute Diskussion darüber entfachen.

Zitat:

@Ole-Boy schrieb am 28. Mai 2018 um 19:47:43 Uhr:

Vielleicht sollten wir hier mal die negativen Eigenschaften von vollsynthetischen Ölen nennen, wie z.B die „Dichtungsunverträglichkeit“ ( was das bedeutet weiß ich nicht) und die geringere Lösungsfähigkeit von Additiven ( darunter kann ich mir was vorstellen) . Dann erscheinen womöglich die HC-Öle wieder in einem anderen Licht.

Ich bin kein dogmatischer Anhänger der PAOs, und verschließe mich nicht überzeugender Argummente pro HC.

Weil HC und SHC zwei Baustellen sind. Beide gemeinsam haben die Eigenschaft, dass eine Fraktion über einen Hydrocracker gefahren werden.

Bei Rohölextrakten (die alten HC Öle) sind im Feed IMMER Metalle und Heteroatome wie Schwefel / Stickstoff sowie ungesättigte Kohlenwasserstoffe (vor allem Aromate) vertreten. Man muss also in diesem Fall scharf rangehen und wird trotzdem niemals alles an Verunreinigungen rausbekommen.

Bei synthetischen nutzt du als Ausgangsstoff entweder entschwefeltes Erdgas, was zu Synthesegas und dieses nachfolgend zu synthetischen Wachsen (gesättigt) verarbeitet wird oder Ethylen als Destillat, was man dann "polymerisiert". Beide Fraktionen sind faktisch frei von Stickstoff/Schwefel und Metallen aller Art. Diese Art der Verunreinigung muss man also nicht rausholen. Bei SHC Ölen macht der Hydrocracker "nur" noch aus wachsartigen langkettigen (geraden) Wachsen deren verzweigte Isomere und eben in "gecracked" etwas kürzer. Also statistisch stark verzweigte, aber eben nach wie vor gesättigte Kohlenwasserstoffe. Die Hydrierung muss nur noch beim Spalten entstehende ungesättigte Endgruppen hydrieren und allgemein einer Verkokung des Kats vorbeugen. Das sind relativ milde Bedingungen. Echte "alte" vollsynthetische werden bei der Synthese bereits verzeigt, daher brauchen diese keine Hydrocrack-Funktion. Bei SHC geht man bewusst bei der Synthese erst den Weg "zu lang, zu gerade" um das in einem nachfolgenden Schritt passend zu korrigieren.

Zum Beispiel hat Hexadecan (C16H34) als linearer Kohlenwasserstoff einen Schmelzpunkt von 18°C, das Isomer 2,4-Dimethyltetradecan mit der gleichen Summenformel hat einen Schmelzpunkt von -37 Grad. Was sich "geringfügig" positiv auf den "Pour Point" auswirkt. Deswegen die isomerisierenden Hydrocracker.

Ich persönlich halte genau gar nichts vom Hype um "echt vollsynthetisch" oder "SHC". IMHO sind bei vergleichbarem Pour Point, SAE Klasse und VI bereits Additivpakete weit wichtiger als die Synthesemethode. Und deswegen versuch ich mich hier aus Glaubenskriegen rauszuhalten. Weil hier eine Menge Leute eine einiges an irrelevantem Blödsinn schreiben. Wer PAOs haben will und bereit ist einen Aufpreis zu zahlen - möge er. Aber er möge bitte nicht versuchen zu missionieren.

am 30. Mai 2018 um 18:51

Seit 28 Stunden keinen Beitrag mehr ? Ist bei Euch noch alles in Ordnung, Jungs?

Zitat:

@Ole-Boy schrieb am 30. Mai 2018 um 20:51:24 Uhr:

Seit 28 Stunden keinen Beitrag mehr ? Ist bei Euch noch alles in Ordnung, Jungs?

Heiz die Stimmung nur an :D. Die PAO, SHC und HC Fans haben sicher hitzefrei.

Ich habe in den Roller der Tochter 10W40 gekippt heute. Asche auf mein Haupt, es war obendrein vom Norma.

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