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Welches Kurventraining ?

Hi.
Ich tue mich noch etwas Schwer mit Thema Kurven. Mir fehlt noch das Gefühl wie schnell ich durch ne Kurve fahren kann und gehe darum oft Früh vom Gas. Deswegen bin am Überlegen da ein Sicherheitstraining zu machen, damit das Flüssiger wird.
Jetzt gibt es diese Schräglagentrainigs, mit diesen Teilen an den Motorräder, damit man nicht Umkippt.
Und ich hab Anbieter gesehen, die Kurventraining auf der Straße, mit eigenen Motorrad Anbieten.
Hat doch bestimmt schon mal jemand hier gemacht.
Mit was würdet ihr da Anfangen ?

Beste Antwort im Thema

Moin!
Erstmal vorneweg: Die eigenen Schwächen beim Fahren zu erkennen und aktiv daran zu arbeiten ist das Beste was du machen kannst! Insofern bist du schon mal auf dem richtigen Weg. Jetzt ein wenig vor die Klammer gezogenes und dann zu den Trainings.
Ein spezifisches Training hilft nur, wenn es nur um die spezifischen Schwächen geht
Ich habe es häufiger von Leuten gehört, dass sie ja "nur ein Problem mit XY" haben. Schaut man sich dann aber mal zehn Minuten an, wie sie fahren, ist das was sie für sich als Problem entdeckt haben, nur die Spitze des Eisbergs. Man darf nicht vergessen, dass Motorradfahren ein Zusammenspiel von vielen Faktoren ist, die auch gegenseitig untereinander wirken. Es ist also mitnichten so, dass es reicht, nur an einem Stellrad zu drehen.
Daher gibt es erst mal die folgenden Tipps:
a) Du verbesserst dich nur durchs (reflektierte, aktive) Fahren. Wenn du nur 300km im Jahr fährst, brauchst du dir keine Gedanken über ein Training zu machen. Also erstmal: Du musst viel fahren!
b) Arbeite in die Grundlagen ein. Es gibt gute Bücher und auch Videos zum Thema Fahrtechnik, -physik etc. pp. Es ist immer wieder erschreckend, wie viele Leute nicht mal wirklich wissen, wie sie aktiv ein Motorrad überhaupt lenken. Kennt man die Grundlagen nicht, kann man auch nicht an diesen arbeiten.
Damit übrigens auch noch mal der Bogen zum Eingangs erwähnten Punkt, dass das nur die Spitze des Eisbergs sei: Da haben Leute Angst vor der Kurve und denken, dass sei das Problem. Das ist aber nur das erste Problem, wenn ich nicht weiß, inwieweit ich überhaupt durch Countersteering und Gewichtsverlagerung Einfluss auf die gefahrene Kurvenlinie nehmen kann.
c) Unabhängig von Kursen kannst und solltest du zum einen regelmäßig bestimmte, z.B. kurvenreiche, Abschnitte wiederholt fahren. Das hat den Vorteil, dass du diese immer besser kennen lernst und dadurch auch eine Entwicklung selbst besser im Auge behalten kannst. Und du kannst dich nach und nach steigern. Du merkst, dass du die Kurve jetzt locker mit 80km/h schaffst - dann das nächste mal mit 85km/h etc.
d) Ebenfalls unabhängig von Kursen: Kaufe dir bei Amazon oder sonstwo einen Haufen Übungspylonen und fahr regelmäßig Abends oder am Wochenende auf einen passend asphaltierten Platz und mach Grundübungen. Wie kürzlich schon in einem anderen Thread erwähnt: Es gibt viele Leute, die der Meinung sind, gut fahren zu können, weil sie auf der Geraden den Hahn aufreißen können - das schafft aber auch ein Kleinkind. Einen guten Fahrer erkennst du regelmäßig eher daran, wie gut er langsam fährt. Notbremsübungen, Slalom, Kreisfahrten, ... Die Grundfahrübungen sind bekannt. Dazu finden sich haufenweise weiterer Übungen, die man fahren kann. Ein klassisches Beispiel, dass auch ich immer wieder gerne nenne: Wenden mit vollem Lenkeinschlag und gedrückter Maschine - zeigt, dass du die Maschine recht gut handeln kannst. Und gibt dir letztlich wieder Gefühl, dass du auch bei höheren Geschwindigkeiten brauchst.
Den Kram vor die Klammer gezogen, jetzt mal zu den Trainings. Hierzu der Hinweis: Ein Training zu besuchen ist so wie einmal zum Karatetraining zu gehen. Du gehst da nicht mit dem schwarzen Gurt raus. Jedes Training soll bei dir nur Grundlagen legen, dir Hinweise zur Verbesserung geben etc. Es liegt danach an dir, das durch regelmäßiges(!) Fahren auch ins motorische Gedächtnis zu bringen.
Zudem macht es Sinn, solche Trainings regelmäßig zu besuchen. Bei mir ist es z.B. so, dass ich jedes Jahr i.d.R. mind. eine Hand voll Trainings mache, obwohl ich ganzjährig fahre. Über den Winter ist es im Zweifel aber doch ein bisschen weniger und da schadet es nicht, das ein oder andere Training einfach auch immer wieder zum Warm-Up zu machen. Ich mische da dann immer ein wenig durch. Rennstreckenfahrten kommen dann meist erst irgendwann ab Mai/Juni des Jahres dran - vorher bekomme ich die zeitlich auch nicht unter.
So, nun aber tatsächlich zu den Trainings:
Traingsübersicht
Das klassische Ganztagstraining
So wie es z.B. vom ADAC angeboten wird. Preis meistens irgendwas um die 200 Euro bzw. knapp drunter. Hier sind es Gruppen von i.d.R. 8-12 Leuten und jeder fährt mit seiner Maschine (es gibt auch Trainingscenter, wo man sich Maschinen ausleihen kann).
Das ganze ist ein Flug durch die verschiedensten Fahrsituationen und -manöver. Slalom, Notwbremsung, Bremsung auf nasser Fahrbahn, Bremsung in Schräglage, Überfahren von Hindernissen in der Kurve, Wegziehen des Hinterrades, Ausweichmanöver, Kurvenlinie, Blicktechnik, ... hier ist vieles dabei.
So ein Training geht von morgens bis zum späten Nachmittag und man ist schon den ganzen Tag beschäftigt. Ist meiner Meinung nach insbesondere gut, wenn man sich ein neues Motorrad gekauft hat, die ersten paar hundert Kilometer gefahren ist und jetzt noch mal ein bisschen "intensiver" üben will, im kontrollierten Umfeld. Oder wenn man eine Zeit lang gar nicht gefahren ist. Oder einfach mal alle 2-4 Jahre einfach als Auffrischung.
Für den routinierten Fahrer ist da regelmäßig nichts Neues dabei, aber wie gesagt: Übung mach den Meister, nicht das Ausschließen von Übungen, weil man das ja vermeintlich alles kann.
Hier der Hinweis, wenn du zum ADAC gehen solltest: Wenn du mehrere Center in deiner Region hast, schau dir die Plätze vorher (online) an - es könnte evtl. sinnvoll sein, lieber 20 km mehr zu fahren, um da aber ein Center zu haben, dass auch Nassstrecken oder die "Wegzieh-Platten" hat.
Kurventrainings
Dauern meistens 2-4 Stunden und werden von diversen Anbietern. Kosten meist irgendwas um die 100 Euro. Werden auch i.d.R. mit eigenem Motorrad gefahren. Gruppen sind hier - aufgrund des geringen Zeitumfang - meist kleiner und eigentlich immer nur so um die sechs Leute stark.
Ablauf: Am Anfang ein paar Einfahrrunden, danach ein paar Runden, wo der Trainer zuschaut. Danach wird in der Gruppe besprochen, wie eigentlichen die Physik beim Kurvenfahren funktioniert, wie man eigentlich aktiv lenkt, Körperhaltung, verschiedene Kurvenstile etc. pp.
Danach geht es meist auf einen festgelgten Parcour, den man immer wieder abfährt. Hier wird entweder immer wieder mal die gesamte Gruppe und/oder einzelne Fahrer rausgerufen und ihnen direkt Feedback gegeben, worauf sie stärker achten müssen.
Ich habe sowas mal einem Kumpel nach einem Kurvenunfall geschenkt. Der fand es recht gut. Nicht, weil er wirklich was neues gehört hat, sondern weil man halt einfach die paar Stunden im geschützten Umfeld in Ruhe seine Runden drehen und direkt Feedback bekommt. Zudem hilft dieses direkt Ansprechen auf bestimmte Aspekte des Fahrens doch noch mal stärker diese Punkte zu verankern, als wenn man dazu am Vorabend noch was in einem Buch gelesen hat.
Ist bei mir fast jedes Jahr eines der Warmup-Trainings.
Wingbike-Trainings
Aufgrund der notwendigen Technik an der Maschine wird hier mit gestellten Bikes gefahren. Dauer: Meist den ganzen Tag. Der Spass kostet meist irgendwas um die 200 Euro. Bei den Kursen die ich kenne, war es üblicherweise so, dass man immer im Wechsel der sechs Fahrer pro Motorrad gefahren ist: Also du fährst als erster, rund 10 Minuten, dann wird fliegend geweschselt und du wartest, bis die anderen Fahrer durch sind. Dadurch hast du jeweils knapp 45-55 Minuten Pause. Das klingt erst mal viel, aber dadurch, dass da doch recht viel "neue Dynamik" beim Fahren für viele dabei ist, ist man - gerade wenn es etwas wärmer ist - nicht undankbar für die Pausen. Außerdem hilft es auch, den anderen dabei zuzuschauen (der Mensch lernt ja auch durch zuschauen).
In der Corona-Zeit habe ich das auch mitgemacht, da war es so, dass man zwei oder drei Stunden, mit kürzeren Unterbrechungen für Instruktionen/Feedback, gefahren ist. Hat auch Vorteile - ist aber bei wärmeren Wetter echt... anstrengend.
Ansonsten ist es hier so, dass am Anfang die "Wings" meist erst mal nur auf 20/25° gestellt werden. Dann dreht man seine Runden und - ähnlich wie oben - gibt es erst mal für alle Hinweise zum Thema Blickführung, Gewichtsverlagerung, Geschwindigkeit, ...
Runden drehen heißt hier regelmäßig: Es werden "Achten" gefahren. Es sind also zwei Kreise aufgebaut und letztlich fährt man den ganzen Tag um diese 8. Das könnte man natürlich auch mit dem eigenen Motorrad auf dem Platz machen - der Kopf wird aber spürbar freier, wenn man nicht die Angst im Kopf hat, seine eigene Maschine zu legen.
Nach den Runden aller Fahrer in der Gruppe wird dann der Wing weiter eingeklappt, also i.d.R. um 5° mehr Schräglage dazu gewonnen. Und so wiederholt sich das Spiel immer wieder.
Das ist ebenfalls ein Training, das ich jedes Jahr mache. Es ist meiner Meinung nach vor allem hilfreich, um am Anfang seiner "Karriere" mal den Kopf frei zu bekommen - den man sieht plötzlich, was so ein Standard-Tourenreifen eigentlich auch bei kühleren Temperaturen an Schräglage abkann. Noch interessanter ist es, wenn es bei so einem Training noch leicht regnet!
// EDIT
Noch ein Vorteil hier ist, dass du recht gut an der "20°-Blockade" arbeiten kannst, die dem Menschen innewohnt. Der Hinweis, dass man sich ja auch so "einfach an die Grenze herantasten soll" hilft vielen Leuten ja nicht, da sie an dieser Grenze einfach scheitern, weil der Kopf dicht macht.
Schräglagen-Training beim ADAC
Manche Center vom ADAC bieten noch reine Schräglagentrainings an. Dauer und Kosten meist wie das o.g. Kurventraining. Hier geht es allerdings NUR in die Kreisbahn. Ich persönlich fand diese Trainings immer irgendwie "doof". Dann lieber noch ein paar Euro mehr in die Hand und zum Wingbike-Training oder eben zum Kurventraining.
Pitbike-Trainings
In Ergänzung können sich auch Pitbike-Trainings auf Kartbahnen anbieten. Hier gehen Kosten und Zeit "von bis", also i.d.R. von 100 - 300 Euro. Die kleinen Dinger können einem helfen, bestimmte Dinge einfach mal mal auszuprobieren und reagieren sehr schnell auf kleinste Veränderungen, z.B. in der Körperhaltung. Vor allem aber auch sehr, sehr spassig - und nicht wenig anstrengend!
Hilft einem eher in der Fahrtechnik, nicht aber ganz konkret auf z.B. Kurvenlinie auf der Landstraße o.ä.
Rennstreckentrainings
Hier geht die Preisspanne ebensfalls von wenigen hundert Euro bis mehrere tausend Euro. Ist halt die Frage, ob man wirklich ein "Rennwochenende" mit allen Kram machen will oder ob es eine angemietete Strecke für Fahrtechnikübungen ist.
Letzteres bietet z.B. der ADAC zusammen mit Continental auf dem Contidrom an. Andere Anbieter haben das z.B. auch mal auf dem Harzring angeboten. Hier gehen die Preise, Trainingsinhalte und Abläufe aber seeeeeehr stark auseinander - da hilft nur die entsprechenden Homepages mal durchzuschauen, was angeboten wird und ob das zu einem passt. Aber auch hier nicht vergessen: Auch bei den allgemeinen Trainings auf einer Rennstrecke: Auch hier stehen, im Gegensatz zur Realität, keine Bäume oder so rum - es lässt sich also vieles Erfahren und Erleben an so einem Tag / Wochenende, aber auch hier nicht 1:1 auf die Landstraße adaptieren.
All diese Trainings vermitteln aber "nur" Grundlagen zur Technik bzw. erweitern diese. Sie geben dir aber noch keine Hilfestellung dafür, ob du die nächste Kurve im Harz nun mit 60, 80 oder 100 km/h nehmen kannst. Hier spielt natürlich auch Streckenkenntnis, Erfahrung und natürlich Technik eine Rolle.
Noch als Ergänzung: Ich habe es eigentlich bei allen Kursen so erlebt, dass es eingangs eine Vorbesprechung gab, hinsichtlich der individuellen Ziele und Wünsche/Vorstellungen an das Training. Abschließend gibt es i.d.R. noch mal Reflektion und Feedback. Wenn ich also oben was von "am Anfang" oder so schreibe, meine ich damit das Training selbst, nach diesem Vorgeplänkel. ;)
Abschließend noch ein Hinweis zu den Kosten. Du solltest mal, wenn du Arbeitnehmer bist, bei der für dich zuständigen Berufsgenossenschaft nachfragen, ob über diese Trainings angeboten oder bezuschusst werden. Die eigenen Trainings bei denen sind meiner Erfahrung nach meistens nicht soooo der Burner, aber es schadet auch nicht, bei denen mitzumachen (und kostet in dem Fall i.d.R. auch nichts). Bei mir war es zuletzt immer so, dass es alle drei Jahre einen Zuschuss von knapp 100 Euro für "allgemeine Fahrsicherheitstrainings" gab. D.h. man konnte damit kein Wingbike-Training fahren, aber z.B. das ADAC-Ganztagstraining schon mal von den Kosten her halbieren.
Und zu guter letzt: Schau, ob du jemanden findest, der gut(!) fahren kann. Und gut bedeutet jetzt nicht unbedingt schnell o.ä., sondern erst mal technisch gut. Und dann schau, ob du regelmäßig mit dem fahren kannst. Idealerweise kannst du mal vor, mal hinter ihm fahren und bekommst Feedback von ihm.
So, das war jetzt ein bisschen mehr Text, aber ich wollte es gleich so schreiben, dass man später noch mal für andere Interessierte drauf verlinken kann. Und wenn du noch Fragen hast: Immer raus damit.

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Je nachdem, wie autodidaktisch du veranlagt bist, kannst du dir mal diese Videos ansehen:
Allgemeine Infos zum Motorradfahren, Ansichten von verschiedenen Personen:
https://www.youtube.com/playlist?...
Online-Fahrsicherheitstraining:
https://www.youtube.com/channel/UCEtfvnZS13AGFVB_RLB9sVA/videos

Den Ersten Link hab ich schon Gesehen. War Interessant.

Bin aktuell "Wenigfahrer", das aber auf Rennstrecken, insofern immer im "Übungsmodus". Will damit sagen, dass technisch gutes und sicheres Fahren nicht von der Kilometerleistung abhängt, zumal man sich auch schlechtes Fahren antrainieren kann, das man später vielleicht nur noch schwer wieder los wird. Daher ist Fahren unter professioneller Anleitung durchaus sinnvoll.
Die Voraussutzungen und Aspekte für gutes Fahren sind vielfältig:
- mentale Einstellung,
- Körperliche Fitness (Ausdauer, Kraftausdauer, Reaktionsfähigkeit, ...),
- Fahrzeugbeherrschung,
- Fahrtechnik
Mein Vorbehalt gg. Fahrsicherheitstrainings (wobei die schon Sinn manchen): viele Themen werden nur angerissen, nicht wirklich trainiert (nur mal als Beipiel: ein Tennisspieler übt 1000x den Aufschlag, bevor der halbwegs rüberkommt). Die Trainings sind halt eher geeignet, eigene Schwächen aufzudecken und Trainingsziele zu definieren.
Meine erste Empfehlung für Straßenfahrer ist ein kleines Taschenbuch für laue 15 €: Bernt Spiegel, "Motorradtraining alle Tage". Da wird Punkt für Punkt immer ein Thema dargelegt und trainiert und Lernhilfen (z. B. Lernerfolgskarten etc.) sind auch dabei. Die große Theorie dazu (Winterlektüre) wäre die "Obere Hälfte des Motorrads" vom gleichen Autor.
Wenn Du das erste Büchlein wenigstens mal gelesen hast, weißt Du vermutlich, worauf es ankommt und kannst schon mal halbwegs einschätzen, wo bei Dir die großen Baustellen sind.
Z. B. Kurve: da wird man meist schon dann sicherer, wenn die Blickführung und die Kurvensitzhaltung sich verbessert hat. Das sollten Dir die 15 Euro eigentlich wert sein.
Für ein Fahrtraining bei einem Anbieter kannst Du nach Lektüre und Üben vermutlich besser einschätzen, was Du üben möchtest und wo Du den prüfenden Blick eines Profis brauchst und kannst ggf. die Inhalte bei den verschiedenen Anbietern gezielt nachfragen.

Wenn jemand 1000km im Jahr fährt, dann sollte man eher an Gas, Kupplung und Bremse üben. Kurven sind da schon ein Level drüber.

Ich hab den Bernt Spiegel auch immer gerne empfohlen. Aber man darf inzwischen nicht vernachlässigen, dass das Buch aus den 90 ern des vergangenen Jahrhunderts ist. Klar, Fahrphysik verändert sich nicht, aber insbesondere die Reifen haben in den letzten zwanzig Jahren einen erheblichen Sprung gemacht.
Andererseits kann man auch Ernst Leverkus "Das Lied vom Ring" aus den 60ern empfehlen. Da kommen einem vor Ergriffenheit wenigstens die Tränen.
Aber grundsätzlich bezweifle ich, dass man sich weiterentwickeln kann, ohne zu fahren. Dazu zählen 1000 km im Jahr.

Moin!

Zitat:

@merolu schrieb am 31. Juli 2020 um 16:44:35 Uhr:


Mein Vorbehalt gg. Fahrsicherheitstrainings (wobei die schon Sinn manchen): viele Themen werden nur angerissen, nicht wirklich trainiert (nur mal als Beipiel: ein Tennisspieler übt 1000x den Aufschlag, bevor der halbwegs rüberkommt). Die Trainings sind halt eher geeignet, eigene Schwächen aufzudecken und Trainingsziele zu definieren.

Ich sehe das aus einem (ein wenig) Grund anders: Dem Tennisspieler ist regelmäßig bewusst, das bzw. was er trainieren muss. Vielen Motorradfahrern hingegen ist häufig nicht mal bewusst, was bzw. das sie etwas nicht korrekt machen, geschweige denn, dass es etwas zu verbessern gäbe. Meist fehlt es halt schon am Basiswissen, woraus die eigenen Schwächen überhaupt resultieren.

Und da macht eben ein Fahrtraining durchaus Sinn: Es zeigt einem erst mal auf, das da "etwas ist". Und häufig ja auch verbunden mit dem Hinweis, dass man das nur aufzeigen kann, aber das es an jedem selbst liegt, dass durch ständiges wiederholen zu trainieren/verbessern/abzugewöhnen/... .

Zumindest habe ich es bisher bei jedem "Standard-Ganztagestraining" so erlebt, dass das sogar explizit so hervorgehoben wurde. Für viele Teilnehmer war das regelmäßig ein ziemlicher "Aha-Erlebnis"-Tag.

Insofern bin ich im Ergebnis wieder bei dir: Schwächen aufdecken und Trainingsziele definieren.

Moin!

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 31. Juli 2020 um 18:36:19 Uhr:


Ich hab den Bernt Spiegel auch immer gerne empfohlen. Aber man darf inzwischen nicht vernachlässigen, dass das Buch aus den 90 ern des vergangenen Jahrhunderts ist.

Jupp. Und ich finde, so "unangenehm" liest er sich auch stellenweise. Zumal ich schon diese gefühlt 50 Seiten mit menschlicher Evolution für "etwas" überzogen halte. Das könnte man deeeeutlich straffer auch auf fünf Seiten darstellen, um die Herkunft der Probleme zu verdeutlichen.

Zitat:

@SoulBS schrieb am 31. Juli 2020 um 19:28:23 Uhr:


Moin!

Zitat:

@SoulBS schrieb am 31. Juli 2020 um 19:28:23 Uhr:



Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 31. Juli 2020 um 18:36:19 Uhr:


Ich hab den Bernt Spiegel auch immer gerne empfohlen. Aber man darf inzwischen nicht vernachlässigen, dass das Buch aus den 90 ern des vergangenen Jahrhunderts ist.

Jupp. Und ich finde, so "unangenehm" liest er sich auch stellenweise. Zumal ich schon diese gefühlt 50 Seiten mit menschlicher Evolution für "etwas" überzogen halte. Das könnte man deeeeutlich straffer auch auf fünf Seiten darstellen, um die Herkunft der Probleme zu verdeutlichen.

Das sagt der Richtige ...

:):):)

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 31. Juli 2020 um 19:34:54 Uhr:


Das sagt der Richtige ... :) :) :)

BITTE?! Meine Beiträge sind regelmäßig nur auf das NOTWENDIGSTE zusammengekürzt! :D

Ich habe von meinen Kindern einen ADAC Gutschein für ein Sicherheitstraining bekommen.
Nächsten Samstag sind in Recklinghausen noch Plätze für ein Intensivtraining frei. Da sollen es aber auch 34 Grad werden und das Training geht von 8-16 Uhr. Würdet ihr das machen? Ich zweifle „etwas“.

Ich habe gesehen, das man entweder mit seinem eigenen Motorrad fahren kann oder für 49€ extra ein Leihmotorrad für das Training nutzen kann. Macht es überhaupt Sinn so ein Training nicht mit seinem eigenen Motorrad zu fahren?

Gruß Christian

Zitat:

@Christian74 schrieb am 31. Juli 2020 um 22:48:32 Uhr:


Ich habe von meinen Kindern einen ADAC Gutschein für ein Sicherheitstraining bekommen.
Nächsten Samstag sind in Recklinghausen noch Plätze für ein Intensivtraining frei. Da sollen es aber auch 34 Grad werden und das Training geht von 8-16 Uhr. Würdet ihr das machen? Ich zweifle „etwas“.
Ich habe gesehen, das man entweder mit seinem eigenen Motorrad fahren kann oder für 49€ extra ein Leihmotorrad für das Training nutzen kann. Macht es überhaupt Sinn so ein Training nicht mit seinem eigenen Motorrad zu fahren?
Gruß Christian

Also ich hatte meins vor zwei Wochen bei 28 Grad und es war körperlich kein Spaß. Man durfte leider dank Corona keine Innenräume betreten, daher fand das komplette Training inklusive Theorie auf dem brennenden Asphalt statt. Musst dich selbst und deine Klamotten kennen. Ich denke die Instruktoren wollen ja auch nicht dass da jemand kollabiert.

Leihmotorrad macht nicht wirklich Sinn. Klar lernt man Sachen wie Blicktechnik und andere kniffe die sich Universal anwenden lassen, aber es kommt so viel "neue" hinzu worauf man Acht geben muss, da macht eine "fremde" Maschine das Training nicht unbedingt einfacher.

Zitat:

@Christian74 schrieb am 31. Juli 2020 um 22:48:32 Uhr:


Ich habe von meinen Kindern einen ADAC Gutschein für ein Sicherheitstraining bekommen.
Nächsten Samstag sind in Recklinghausen noch Plätze für ein Intensivtraining frei. Da sollen es aber auch 34 Grad werden und das Training geht von 8-16 Uhr. Würdet ihr das machen? Ich zweifle „etwas“.
Ich habe gesehen, das man entweder mit seinem eigenen Motorrad fahren kann oder für 49€ extra ein Leihmotorrad für das Training nutzen kann. Macht es überhaupt Sinn so ein Training nicht mit seinem eigenen Motorrad zu fahren?
Gruß Christian

Nein.

Moin!

Zitat:

@Christian74 schrieb am 31. Juli 2020 um 22:48:32 Uhr:


Ich habe von meinen Kindern einen ADAC Gutschein für ein Sicherheitstraining bekommen.
Nächsten Samstag sind in Recklinghausen noch Plätze für ein Intensivtraining frei. Da sollen es aber auch 34 Grad werden und das Training geht von 8-16 Uhr. Würdet ihr das machen? Ich zweifle „etwas“.
Ich habe gesehen, das man entweder mit seinem eigenen Motorrad fahren kann oder für 49€ extra ein Leihmotorrad für das Training nutzen kann. Macht es überhaupt Sinn so ein Training nicht mit seinem eigenen Motorrad zu fahren?
Gruß Christian

Leihmotorrad macht keinen Sinn. Du kannst dir aber überlegen, eventuell einzelne Trainings dann nicht zu fahren, so kenne ich das von den Sommertrainings beim ADAC. Dann pausierst du z.B. beim Bremstest, wenn du da eh keine Probleme mit hast. Und ansonsten auf möglichst passende Klamotte und viel Trinken achten.

Also ich habe ein Kurventraining beim ADAC gemacht und es hat definitiv geholfen. Das Fahren mit diesen "Stützrädern" macht man nur ganz kurz. Jeder von uns musste damit in beiden Richtungen im Kreis fahren und das Rad eben auf den Boden bringen und anschließend noch ein paar Male eine Acht fahren. Der Rest geschah mit eigenem Motorrad. Man wird sicher kein Profi durch so ein Training aber es ist ein spürbarer Schritt nach vorne. Anschließend muss man das gelernte eben viel üben.

Zitat:

@Christian74 schrieb am 31. Juli 2020 um 22:48:32 Uhr:


Ich habe von meinen Kindern einen ADAC Gutschein für ein Sicherheitstraining bekommen.
Nächsten Samstag sind in Recklinghausen noch Plätze für ein Intensivtraining frei. Da sollen es aber auch 34 Grad werden und das Training geht von 8-16 Uhr. Würdet ihr das machen? Ich zweifle „etwas“.
Ich habe gesehen, das man entweder mit seinem eigenen Motorrad fahren kann oder für 49€ extra ein Leihmotorrad für das Training nutzen kann. Macht es überhaupt Sinn so ein Training nicht mit seinem eigenen Motorrad zu fahren?
Gruß Christian

Bei meinem Sicherheitstraining waren auch über 30 Grad. Auf dem Platz gab es aber ein großes Dach und genug Schatten. Es ging eigentlich. Aber auf jedenfall genug Trinken, darauf haben aber auch der Trainer geachtet. Wenn er das Gefühl hatte, das es einem zuviel war, hat er ihn in den Schatten Geschickt. Da lies es sich Aushalten. Mach es, ich fand es war es Wert.

Und noch was zum Thema Sicherheitstraining. Ist halt auch gut wenn mal ein anderer auf meinen Fahrstil schaut und sagt was da Falsch läuft. Mir hat es damls einiges Gebracht. OK, seit der Fahrschule sind es fast 30 Jahre.

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