Welche KFZ-Versicherung braucht man?
Werte Lesende,
im Finanzierungs-Forum kam gerade die Frage auf, ob man eine Verkehrsrechtschutzversicherung braucht und ich warf ein, nicht mal eine Teilkasko für mein Auto zu haben. Da das dort OT ist, frage ich euch, welche Versicherungen haltet ihr für nötig, auch in Abhängigkeit des Fahrzeugalters und der ggf. laufenden Finanzierung?
Ich fahre einen alten Wagen mit einem derzeitigen Wiederbeschaffungswert von etwa 7.500 € und habe nur eine Haftpflicht, allerdings mit erhöhter Deckungssumme (man denke an den Unfall mit dem Tanklaster, der von der Brücke fiel) und ansonsten keine Kasko, weil diese den gesamten Fahrzeugwert schnell übersteigen würde und auch keinen Verkehrsrechtschutz. In meinen fast 18 Jahren Führerschein- und Autobesitz hätte nur ein mal eine Vollkasko was gebracht und ca. 2.500 € ausgezahlt. Über die Jahre gerechnet also ein schlechter Deal.
Als ich mal einen geleasten Neuwagen hatte, schloss ich das recht günstige Vollkasko-Paket samt GAP ab, da dies zwingend notwendig, aber auch sinnvoll ist.
Insbesondere Verkehrsrechtschutz halte ich für ziemlich unnötig und selbst wenn mal ein Fall eintreten sollte, wo man ihn braucht, kann man dies auch aus eigener Tasche zahlen. Weder verklage ich gerne andere, noch werde ich verklagt. Ich war nur ein einziges mal Zeuge vor Gericht und da ging es um was Berufliches.
Also, wie haltet ihr das und bin ich nun naiv, wie mich einer hier im Forum bezeichnete?
BTW: Gegen hohe Abschleppkosten oder für die Pannenhilfe bin ich beim ADAC. Allein der Tankrabatt bei Shell und die günstigeren Verkehrstrainings holen den Jahresbeitrag wieder rein.
49 Antworten
Zitat:
@Goify schrieb am 13. Februar 2019 um 14:10:07 Uhr:
Da haben wir es wieder, die alten Opas rasen zu viel und dann ist es noch teuer, den alten Hobel zu reparieren. 😉
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Das alte Auto wird von Jahr zu Jahr weniger Wert und damit erschwinglicher für Autofahrer die statistisch mehr Unfälle bauen. Die meisten 18-25 Jährigen fahren halt dann doch nicht den neuen 911er (auch wenn man das bei manchen Beiträgen hier auf MT so denken könnte) sondern am liebsten einen alten Dreier oder Golf. Und dann steigt die Versicherungsprämie. So kann es dann gut sein, dass ein brandneuer 3er für 60.000 Euro in der Versicherung günstiger ist als ein 15 Jahre alter im Wert von 5.000 Euro. That’s life..
Für die Einstufung in der Haftpflichtversicherung ist der Wert des Autos ja theoretisch egal. Weiss der Geier, wieso mein oller Mercedes-Kombi deutlich teurer als ein mittlerweile 6 Jahre alter Kompaktwagen ist. An den jugendlichen Fahrern kann es wohl kaum liegen. Oder warum sind die Toyota-Hybride in der KH so teuer? Als ob damit mehr Unfälle geabut würden.
Toyota Hybride werden ja oft von Taxifahrern gefahren...
Ne, die Ersatzteile sind eben teurer als bei Europäischen Fahrzeugen.
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Das ist aber bei der Haftpflicht egal
Ein Hybride wird oft von Menschen gefahren die eine hohe Jahresfahrleistung haben. Mit den viel gefahrenen km steigt auch die Anzahl der Haftpflichtschäden.
Deswegen sind die Diesel auch oft höher eingestuft als die Benziner, mag sich ja jetzt mit der Verteufelung der Motoren ändern.
Die Antwort ist so einfach, wie genial und auf alle Lebensbereiche anzuwenden: Ich versichere das, was mich im Falle des Eintretens in den finanziellen Ruin treibt bzw. nahe dran.
Dann kann man noch überlegen, ob man Sachen versichert, die einem Wehtun, aber definitiv nicht umbringen. Ist dann eine Kosten-Nutzen-Risiko-Abwägung. Da muss und kann man nicht drüber diskutieren. Zumindest nicht hier.
Genau so halte ich es auch. Die KFZ-Haftpflicht kann mich in den Ruin treiben, wenn man sie nicht hat. Alles andere kostet vielleicht etwas mehr Geld, als man sich wünscht, aber es ruiniert mich nicht.
Ich habe auch keine Arbeitslosenversicherung, weil die erstens nicht sonderlich viel bringt und andererseits sehr teuer ist. Zudem habe ich "eine soziale Hängematte".
Zitat:
@Goify schrieb am 15. Februar 2019 um 15:04:18 Uhr:
Genau so halte ich es auch. Die KFZ-Haftpflicht kann mich in den Ruin treiben, wenn man sie nicht hat. Alles andere kostet vielleicht etwas mehr Geld, als man sich wünscht, aber es ruiniert mich nicht.
Ich habe auch keine Arbeitslosenversicherung, weil die erstens nicht sonderlich viel bringt und andererseits sehr teuer ist. Zudem habe ich "eine soziale Hängematte".
Ist ja ok. Derjenige, der überspitzt gesagt 2 Mio.auf der hohen Kante hat und bescheiden wie ein Maurer lebt, braucht natürlich auch keine AL-Versicherung.
Genauso wie hier im Thread irgendwo wieder studd verbreitet wurde "wer least (...) hat idR kein Geld den Wagen bar zu bezahlen"... Kenne genügend Leute, die Fahrzeuge der 75-100k€ Klasse (also z.B. 3er-5er) leasen, von denen ich ganz sicher weiß, dass sie ein Totalverlust auch ohne Kasko nicht umbringen, ja teils nichtmal spüren würde. Wobei wir da wieder beim Wehtun sind. Allesamt müssen ihr Geld selbst erarbeiten, wissen es also zu schätzen. Entsprechend würde es dann doch schmerzen und die vergleichbar läppischen 200-500€ VK p.a. werden bezahlt. Eine Diskussuion ist müßig.
Zitat:
@guruhu schrieb am 15. Februar 2019 um 15:17:52 Uhr:
Ist ja ok. Derjenige, der überspitzt gesagt 2 Mio.auf der hohen Kante hat und bescheiden wie ein Maurer lebt, braucht natürlich auch keine AL-Versicherung.
Ich behaupte mal, dass 90 % aller Selbständigen/Freiberufler keine Arbeitslosenversicherung haben. Viele zahlen auch nicht in die Rente ein und nicht soo wenige sind nicht krankenversichert. Letzteres kann jedoch fatal enden. Bei der Rente kann man es so oder so sehen. Ich bin in einem Versorgungswerk, wo auch am Ende was raus kommt, zahle da aber auch nur den Pflichtteil ein, denn keiner weiß, was man für 1.000 € in 30 Jahren noch bekommt. Vielleicht nicht mal die Lebensmittel für einen Monat. Dann hätte man sich die Rente komplett sparen können.
Wobei es bei der KFZ HP keine Frage ist, ob man sie will oder nicht, das ist eine Pflichtversicherung.
Zitat:
@Goify schrieb am 15. Februar 2019 um 15:25:09 Uhr:
Zitat:
@guruhu schrieb am 15. Februar 2019 um 15:17:52 Uhr:
Ist ja ok. Derjenige, der überspitzt gesagt 2 Mio.auf der hohen Kante hat und bescheiden wie ein Maurer lebt, braucht natürlich auch keine AL-Versicherung.
Ich behaupte mal, dass 90 % aller Selbständigen/Freiberufler keine Arbeitslosenversicherung haben. Viele zahlen auch nicht in die Rente ein und nicht soo wenige sind nicht krankenversichert. Letzteres kann jedoch fatal enden. Bei der Rente kann man es so oder so sehen. Ich bin in einem Versorgungswerk, wo auch am Ende was raus kommt, zahle da aber auch nur den Pflichtteil ein, denn keiner weiß, was man für 1.000 € in 30 Jahren noch bekommt. Vielleicht nicht mal die Lebensmittel für einen Monat. Dann hätte man sich die Rente komplett sparen können.
Ich will deine Zahlen nicht bestätigen oder ihnen widersprechen. Keine Ahnung in welchen Dimensionen sich das abspielt.
Deine Sichtweise verstehe ich jedoch nicht. Wenn du dir die Lebensmittel mit 1000€ nicht leisten kannst, wirst du sie dir ohne die 1000€ erst recht nicht leisten können.
Zitat:
@guruhu schrieb am 15. Februar 2019 um 15:37:46 Uhr:
Deine Sichtweise verstehe ich jedoch nicht. Wenn du dir die Lebensmittel mit 1000€ nicht leisten kannst, wirst du sie dir ohne die 1000€ erst recht nicht leisten können.
Ich meine das eher so, dass ich nicht unnötig viel Geld in Rentenversicherungen stecke, sondern sie in Werte anlege, die dauerhafter als Geld sind. Allein bei 3 % Inflation sind heutige eingezahlte 1.000 € in 30 Jahren keine 500 € mehr, wenn man die Kaufkraft berücksichtigt. Das ist dann eine ziemlich dumme Geldanlage.
Zitat:
@Goify schrieb am 15. Februar 2019 um 15:25:09 Uhr:
Zitat:
@guruhu schrieb am 15. Februar 2019 um 15:17:52 Uhr:
Ist ja ok. Derjenige, der überspitzt gesagt 2 Mio.auf der hohen Kante hat und bescheiden wie ein Maurer lebt, braucht natürlich auch keine AL-Versicherung.
Ich behaupte mal, dass 90 % aller Selbständigen/Freiberufler keine Arbeitslosenversicherung haben. Viele zahlen auch nicht in die Rente ein und nicht soo wenige sind nicht krankenversichert. Letzteres kann jedoch fatal enden. Bei der Rente kann man es so oder so sehen. Ich bin in einem Versorgungswerk, wo auch am Ende was raus kommt, zahle da aber auch nur den Pflichtteil ein, denn keiner weiß, was man für 1.000 € in 30 Jahren noch bekommt. Vielleicht nicht mal die Lebensmittel für einen Monat. Dann hätte man sich die Rente komplett sparen können.
solange man weiss und einem bewusst ist, dass das Versorgungswerk eine Buttoangabe ist. Ich habe auch das Versorgungswerk und zusätzlich verschiedene andere Leistungen um mein Risiko möglichst groß zu streuen.
Was alles richtig ist erfährt man oft erst bei Schaden oder wie in dem Beispiel bei Rentenbeginn.
Zitat:
@Goify schrieb am 15. Februar 2019 um 15:40:22 Uhr:
Zitat:
@guruhu schrieb am 15. Februar 2019 um 15:37:46 Uhr:
Deine Sichtweise verstehe ich jedoch nicht. Wenn du dir die Lebensmittel mit 1000€ nicht leisten kannst, wirst du sie dir ohne die 1000€ erst recht nicht leisten können.
Ich meine das eher so, dass ich nicht unnötig viel Geld in Rentenversicherungen stecke, sondern sie in Werte anlege, die dauerhafter als Geld sind. Allein bei 3 % Inflation sind heutige eingezahlte 1.000 € in 30 Jahren keine 500 € mehr, wenn man die Kaufkraft berücksichtigt. Das ist dann eine ziemlich dumme Geldanlage.
dumme Anlage ist aus meiner Sicht eher die Anlage die nicht gemacht wird.
Auch Renten haben Ihre Vorteile, in verschiedener Weise.