Wegen Rost beim W210
Hallo
Wie alle wissen hat der w210 ein Problem mit Rost , was mich aber viel mehr Interessiert was macht ihr da gegen?
Ich habe ich Netz sehr viel Beiträge gelesen und jeder verwendet andere Produkte.
Also zur Frage:
Wo Rostet eure und was habt ihr dafür benutzt ?
Ich bin gerade dabei mein Kofferraum zu behandelt, Ich habe die Dichtung abgezogen und habe leichte Rost ansetzt festgestellt was ich jetzt mit Fertan vor behandelt habe und jetzt werde ich mit Fluid Film Liquid A und dann mit Fluid Film Gel benutzten was ca 30 Jahre halten soll !?
Ich würde gerne eure Erfahrung und eure benutzt Produkte erfahren
Mfg
PS : Bilder wehren nicht schlecht ?! ;-)
Beste Antwort im Thema
Wirtschaftlich gesehen rechtfertigt der Restwert der allermeisten 210er eigentlich keinen Lackierer mehr ("Sammlerstücke" mal ausgenommen). Wenn man allen Rost, der auftritt, "professionell" behandeln lässt ist man schnell mehr Geld los als die Wagen noch wert sind. Besonders, weil die "professionelle" Lackierung leider meist nur bedeutet dass schnell und optisch schön gearbeitet wird - nach zwei. maximal drei Jahren kommt alles wieder durch (hatte ich schon zweimal bei meinem) und man fängt wieder an.
Daher mache ich nur "Zeitwertrenovierung", sprich der Wagen wird am weiterrosten gehindert um ohne Rostlöcher und optische Beleidigung der Mitmenschen die restlichen KM aus Motor und Getriebe auswerten zu können, es wird aber keine optische Perfektion mehr verfolgt. (Macht Euch da keine Illusionen, als Statussymbol taugt der 210er 2 Generationen später ohnehin nur noch sehr bedingt.)
Ich habe meinen 210er trotz Rostbefall aufgrund des geringen Restwerts als Zweitwagen behalten, und habe nun - nachdem ich mich, mittels einiger Blicke in die Hohlräume per Endoskop, davon überzeugt habe dass das noch Sinn macht (!) - erst mal allen Rost den ich so finden konnte entfernt. Dann habe ich am Unterboden alles in Fluid-Film A getränkt und nach einigen Tagen mit Perma-Film überarbeitet. In die erreichbaren Hohlräume hab ich zunächst das FluidFilm AR eingesprüht.
Die nicht sichtbaren weiteren Roststellen (hinter den Stossstangen, Innenbereiche der Kotflügel, Schweller innen, Motorraum, Kofferraum, Türen unten, -innen und hinter den Dichtungen etc. etc.) hab ich entrostet und ohne Überlackierung mittlerweile nun dick mit Mike Sanders eingefettet. Dies erscheint mir langfristig noch haltbarer als das FluidFilm und es kann nicht unter irgendeiner Lackschicht wieder heimlich anfangen zu gammeln. (Wenn Du Zeit hast, bau alles was geht ab, am W210 findet sich eigentlich überall Rost. Und wenn Du auf lose Dichtmasse triffst, reiss sie runter, da drunter gammelts auch böse...)
In sichtbaren Bereichen hab ich ebenfalls zunächst allen Rost ausgeschliffen. (Am schnellsten und genauesten geht das mit einer Elektrofeile, bei großen Flächen mit einer kleinen Flex mit Fächerscheibe. Stahlbürsten etc. kann man vergessen, da bleibt viel zuviel Rost im Blech). Dann hab ich ebenfalls mit Fertan den Restrost umgewandelt, das ist allerdings Zeitintensiv. An Stellen an denen es schneller gehen musste hab ich den BOB Rostumwandler verwendet.
Darüber kamen dann verschiedene Grundierungen, an größeren Stellen MIPA 2K, an anderen auch die BOB-Grundierung oder Zinkspray wenn es schnell gehen musste. (Ich sehe das ganze auch als Test für die verschiedenen Mittelchen). Dann mit Feinspachtel ausgeglichen und bei den größeren Flächen mit professionell gemischter Farbe selbst lackiert und leicht in angrenzende Bereiche ausgenebelt (engräumiges Abkleben führt zu Kanten die mehr auffallen als der feine Nebel und die nicht auspolierbar sind). Wenn man sich die Farbe passend mischen läßt (z.B. bei Prosol) sieht das schon mal um Längen besser aus als die Rostbeulen. Bei Lack aus normalen Dosen stimmt der Farbton fast nie genau, auch wenn die Anbieter das behaupten. Wenn man noch alte Dosen mit ähnlichem Farbton hat, kann man die aber gut verwenden um nach der Grundierung zunächst ein paar zusätzliche Lackschichten etwas weniger flächig aufzubringen, bevor man schliesslich mit dem exakten Farbton die letzten paar Schichten auf größere Fläche macht. (Eine einfach nur "deckende" Schicht ist m.E. nach zu dünn.)
Kleine Punkte (z.B. auswuchernde Steinschläge auf der Motorhaube) werden nach der genannten Vorbehandung einfach mit Lackstift überdeckt und ggf. mal mit 2000er Papier oder Schleifklotz feingeschliffen.
Wenn ich jemals dazu komme wird das ganze dann auch noch mal sauber auspoliert (dazu muss die Farbe eh auf jeden Fall erst mal ein paar Wochen aushärten), dann ist auch die optische Qualität wieder halbwegs gegeben. Aber wie gesagt, überlegt Euch gut wieviel es Euch wert ist. Auch die eigene Arbeitszeit kann man in Geldwerte umrechnen, wenn man keinen Spass dran oder besseres zu tun hat sollte man sich evtl. lieber einen anderen Wagen zulegen.
19 Antworten
Das Fahrzeug muß zum Glück keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Hab schon überlegt ihn komplett zu grundieren und dann einfach nur noch Klarlack drüber. Es muß nur seine Arbeit als sicheres Transportmittel erfüllen und das macht er besser als jedes andere Fahrzeug das in meiner Familie unterwegs ist. TÜV hat er mit einem geringen Mangel geschafft. Eine Standlichtbirne hat sich beim TÜV-Termin verabschiedet. Die hat dann der Prüfer natürlich sofort in seinem Bericht mit aufgenommen. Ansonsten war er sehr zufrieden mit dem Fahrzeug.
Also ich habe das in Mochów, Polen 48-250 Mochów bei Pawliczek machen lassen vor 4 Jahren , Motorhaube und Kotflügel und rostet nicht mehr .... super Arbeit und habe Pro Teil ca 300 Zloty bezahlt ( 410 Zloty müssten jetzt ca 100 Euro glaube ich !!
Zitat:
Original geschrieben von joshsteppen
Im Anhang ist ein kleiner Überblick, was alles der Oxidation zum Opfer fallen kann. Doch wenn das Ganze noch 5 Jahre hält, dann hat das Fahrzeug sein Soll erfüllt.
wenn so weit wäre dann würd ich lieber laufen :P
Zitat:
Original geschrieben von eklasse320
wenn so weit wäre dann würd ich lieber laufen :PZitat:
Original geschrieben von joshsteppen
Im Anhang ist ein kleiner Überblick, was alles der Oxidation zum Opfer fallen kann. Doch wenn das Ganze noch 5 Jahre hält, dann hat das Fahrzeug sein Soll erfüllt.
Da hab ich schon schlimmere Fahrzeug gefahren. Da bist mitgelaufen während Du gefahren bist... 😁 Sieht schlimmer aus als es ist. Unterboden ist in Ordnung. Stehbleche hatten vorne links und rechts kleine Löcher. Wurden ausgeschnitten und geschweißt. Wenn ich mir ein "neues" Auto kaufen würde, dann weiß ich auch nicht was alles wieder kommt. Bei diesem hier weiß ich was alles gemacht wurde und solange er TÜV bekommt wird er gefahren. Alles andere ist mir völlig egal.
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Zitat:
Original geschrieben von joshsteppen
Da hab ich schon schlimmere Fahrzeug gefahren. Da bist mitgelaufen während Du gefahren bist... 😁 Sieht schlimmer aus als es ist. Unterboden ist in Ordnung. Stehbleche hatten vorne links und rechts kleine Löcher. Wurden ausgeschnitten und geschweißt. Wenn ich mir ein "neues" Auto kaufen würde, dann weiß ich auch nicht was alles wieder kommt. Bei diesem hier weiß ich was alles gemacht wurde und solange er TÜV bekommt wird er gefahren. Alles andere ist mir völlig egal.Zitat:
Original geschrieben von eklasse320
wenn so weit wäre dann würd ich lieber laufen :P
Ansichtssache.
Mit soviel Rost hatte ich noch nicht zu tun.
Mein erster war nen Opel Astra F, Opel Vectra B, Ford Mondeo, dann nen 01er W210 Kombi und nun nen w211 Kombi.