ForumOldtimer
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Oldtimer
  5. Was tun, wenn die Restauration meines MB W111 scheitert?

Was tun, wenn die Restauration meines MB W111 scheitert?

Mercedes W111
Themenstarteram 23. November 2011 um 21:35

Liebe Oldtimer-Freunde,

zwei Restauratoren aus Düsseldorf (Dellmann + Speed & Spirit Meilenwerk) haben es in zwei Jahren nicht geschäft, meine beiden MB 280 SE 3,5 Coupe zu restaurieren. Die Fahrzeuge sind komplett zerlegt, die Karosserien nichtmals fertig geschweißt, der Lack ist noch nicht komplett entfernt und jetzt habe ich die Reißleine gezogen und die beiden gerüpften Hühner zu mir nach Hause an den Niederrhein geholt. Ich hoffe sehr, dass alle Einzelteile irgendwann bei mir ankommen. Die Teile sind nicht gesäubert, nicht beschriftet, ein Albtraum. Ich wohne auf einem alten Bauernhof und ich habe eine sehr große Garange von ca 100 qm. Ich möchte die Fahrzeuge nicht mehr weggeben und zu Hause mit externer Hilfe die Sache selbst in die Hand nehmen, denn die Profis haben ausser Vorschüsse einfordern nichts gebracht. Die Karossen stehen immerhin auf Achsen und Rädern und sind rollbar. Ich würde zunächst erstmal gerne ein Fahrzeug mit und mit fertig stellen.

Wie geht man so ein Thema an? Sollte ich erstmal alle Teile sortieren an Hand Teilekatalog oder nach einem Karosserieschlosser suchen? Oder mir die Kugel geben, also nicht die von Ferrero!!

LG

OM

 

Beste Antwort im Thema

Auch für solche Sachlagen sind die MB-IGen, & -Vereine mit Erfahrungen bestens vorgebildet.  So auch Dein Lebensmittelpunkt im Großraum D'dorf liegt, finden sich sicher MitgliederInnen der Gruppierungen innerhalb desselben, welche wünschenswert standortnah und baumusterkundig die Rettung des Wagens mit vorantreiben können ...,

 

... mit Grüßen, FrankWo

20 weitere Antworten
Ähnliche Themen
20 Antworten

Das heißt die Fahrzeuge wurden von ihm doch noch fertig gestellt?

Beide wieder auf der Straße? Würde mich interessieren, was daraus

geworden ist und wie das Szenario ablief und was dabei raus kam.

Themenstarteram 4. April 2017 um 8:33

Leider nein. Damals habe ich einen Generalauftrag für alle "Gewerke" erteilt und das war der Fehler. Jetzt führe ich Regie und erteile Einzelaufträge. Ich habe die Karosse zum Entlacker gebracht, Dellmann hat Schweißarbeiten gemacht, dann habe ich die Karosse zum KTL Beschichter und zum Lackierer gebracht. Dellmann hat den Motor bekommen und er ist jetzt vor der Fertigstellung. Achsen habe ich in Eigenregie gepulvert zu Hause, Schrauben verzinken lassen etc. Weil das ganze gigantisches Geld kostet (alleine die Lackierung hat mich EUR 12.000 gekostet, Motor bei EUR 3.000), da mir ja viele Teile fehlen, lege ich Pausen ein und überbrücke die Pausen mit einem "preiswerten" W109 und bringe mir selbst Punktschweißen etc bei, denn die Erfahrung zeigt, dass die Abhängigkeit von "Fachleuten" schnell nach hinten losgehen kann. der W 108 bzw. W 109 ist blechmäßig ein sehr gutes Übungsobjekt, bevor es an die wertigen Fahrzeuge geht.

Zitat:

Jetzt führe ich Regie und erteile Einzelaufträge.

Das wird von vielen "Kunden" oder "Auftraggebern" oder wie man immer die nennen will, so gemacht.

Oft führt dass aber zu einem am Ende sehr unbefriedigendem Ergebniss.

Damit man selbst die Regie führen kann, muss man sich in allen Gewerken auskennen und in der Lage sein, die einzelnen Fremdleistungen nicht nur richtig zu beauftragen, sondern auch richtig ab zu nehmen.

Grade im Bereich Karosseriebau - Lackierung - Zusammenbau ist da so der schöne Knackpunkt, wo jemand dass Projekt leiten muss, der den Karosseriebau abnehmen kann, die Lackierung abnehmen kann und hinterher sicher stellt, dass im Zusammenbau alles richtig läuft, damit man nicht eine krumm und schiefe Bruchbude produziert hat, bei welcher derjenige der die Endmontage ausführt, die Schuld auf den Lackierer schiebt, der sie auf den Karosseriebauer schiebt, der sie wieder nach vorne schiebt.

Das ist nicht ganz einfach und erfordert eigentlich, dass man sich sowohl fahrzeugspezifisch, als auch mit allen Teilbereichen richtig auskennt, und einiges an Erfahrung...

Lackierkosten von 12.000€ für ne Rohrkarosserie mit Anbauteilen in KTL Beschichtet sind doch ok...

Themenstarteram 4. April 2017 um 15:42

Zwecks Abnahme kann man sich ja eines Sachverständigen bedienen. Aber wenn man selbst Fachfirmen aus dem Düsseldorfer Meilenwerk (bzw. Remise) nicht vertrauen kann, dann doch besser sich selbst und der eigenen harten Arbeit, sich kundig zu machen. Und der Ehrgeiz in eigenen Dingen ist bekanntlich immer größer als der von Dritten. Das Lackierergebnis war perfekt und ich sage ja auch nicht, dass TEUR 12 zu viel sind. Ich sage nur, dass Otto-Normalverbraucher bei solchen Summen eine Pause braucht, bis das nächste Gewerk ansteht und bezahlt werden kann. Aus diesem Grund habe ich mir einen W 109 zum Überbrücken besorgt.

Ja, also 12 Mille für ne komplette gute Lackierung einer Rohkarosserie ist im Rahmen. Das man das finanzieren muss und mal ne Pause einlegt, auch völlig normal...

Das Sachverständigenthema ist eigentlich egal, was soll der Herr Sach und Verständig da schon groß zu sagen...

Das Problem ist, dass derjenige der die Karosseriearbeiten macht, hinterher abgenommen werden muss. Also jemand sich die Karosserie anschauen muss, mit Hauben, Türen, Kofferdeckel, Scharnieren und Schlössern sowie ggfls. Schiebedachdeckel und Tankklappe drinnen. Dann beurteilen muss, wie sich das Karosserieergebnis, z.B. im Bezug auf Keder, Spaltmaße, etc. und in zusammen gebautem Zustand verhält. Wenn ein Karosseriebauer ein Adenauer Cabrio zusammen schraubt, muss man bedenken dass hinterher noch Keder dazwischen kommen... Eine Pagode biegt sich durch, da müssen die Türen im Rohbau 3-5mm an der A-Säule über stehen, etc.

Wenn das Ding durchs KTL gegangen ist, muss man es wieder zusammen setzen, denn die Anbauteile gehen einzeln durch und sind danach nicht immer mehr ganz grade...

Wenn das Auto zum Lackierer geht, bekommt er von mir eine Karosserie in zusammengebaut.

Wenn er fertig gespachtelt hat, mache ich die Zwischenabnahme, und baue im Notfall mit ihm die Karosserie wieder zusammen.

Wenn er im Füller steht, dann schaue ich mir das Auto nochmal zusammengebaut an, sag ihm wo nachgearbeitet werden muss, nehme die Nacharbeiten ab, etc.

Anschließend nehm ich ihm das Auto weg und stelle dass erst einmal 2 Monate weg, damit alles durchtrocknen kann.

Danach kann er den Endschliff machen und das Auto lackieren. Dann nehm ich dem Lackierer das Auto wieder weg...

Nach 2 Monaten bringe ich das wieder hin, für das Finish. Lacknasen, Staubkörner, etc.

Teilweise bekommen die Lackierer von mir für Anpassarbeiten statt Kedern Kunststoffstreifen, teilweise muss man lange mit ihnen arbeiten um etwas "schief" zu bekommen, was -wie Türen an ner Pagode- dann in zusammen gebautem Zustand grade ist, usw. usf.

Das sind Dinge, die Jahrelange Erfahrung erfordern...

Ich habe z.B. ein 170S Cabrio B bis zur Vollendung 35 Mal zerlegt und zusammen gebaut, also rein die Blechteile... Da kannst du natürlich in fertigem Zustand mit ner Spaltmaßlehre druhmherum gehen und jedes Maß passt 100%ig.

Das sind alles Dinge, die jemand machen muss. Etwas nur zum Karosseriebauer, danach ins KTL und danach zum Lackierer zu schleppen wird kein grades Auto...

Zitat:

dann doch besser sich selbst und der eigenen harten Arbeit, sich kundig zu machen. Und der Ehrgeiz in eigenen Dingen ist bekanntlich immer größer als der von Dritten.

Jaaa,...

... aber bei der ersten Restauration in deinem Leben musst du bedenken, dass man aus Fehlern lernt.

So wie mit Türmaßen bei ner Pagode, mit Lackierungen von Einzelteilen die man ab nimmt, aber hinterher nicht mehr passen, usw. usf.

Mein Vorteil ist, dass ich auf Opel gelernt habe, da sind die Ansprüche nicht so hoch gewesen ...

Ich wollte dir auch nicht ans Bein pinkeln, sondern sagen, dass du aufpassen musst, dass das was für den Laien schön aussieht, hinterher auch wirklich zusammen passt !

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Oldtimer
  5. Was tun, wenn die Restauration meines MB W111 scheitert?