WAS TANKT OPEL GT 1900er
Mahlzeit zusammen,
und zwar fahre ich im Moment zur Überbrückung einen alten Opel GT 1900. Dieser ist Bj.´73 und somit nicht mehr der jüngste. Meine Frage ist jetzt, was tankt man bei diesem Oldie am Besten??
Der Vorbesitzer schwörte auf Super Plus. Nun gut. Hat glaub ich immerhin 97 Oktan oder so um den dreh.
Aber ist es nicht besser, wenn man mit Normalbenzin und dann mit Bleizusatz fährt?? Denn früher haben die doch auch verbleibt bekommen! Kann mir da jemand nen Tipp geben, was für die Maschine am Besten ist, bzw. was überhaupt möglich ist?!?!
Vielen Dank im Voraus
22 Antworten
Moin,
Kat ... aber ISOOKTAN ist keine definierte Substanz.
Es gibt mehrere Isooktane 😉 Und die verhalten sich auch unterschiedlich. Diese Substanz wurde mal irgendwann im Rahmen der EU Vereinheitlichung Europaweit gleich gemacht.
Ich hoffe Ich vertausch es jetzt nicht, aber in Europa wird z.B. 2,2,4-Dimethylpentan genutzt und zu 100 Oktan gesetzt, früher wurde 2-Methylheptan verwendet. (kann auch umgekehrt sein ...) Und es kommen halt unterschiedliche Oktanzahlen dabei raus. Aus dem gleichen Grund hat Super Plus in Japan 100 Oktan, und hier nur 98, obwohl es exakt das gleiche ist.
MFG Kester
Es mag schon sein, daß es verschiedene Isooktans gibt.
Die OZ-Bestimmung wird aber seit Jahrzehnten mit dem CFR-Motor nach ASTM-D 2699 (MOZ) und ASTM-D 2700 (ROZ) durchgeführt. Auch die in den DIN-Normen (für Super verbleit) bzw. jetzt DIN EN 228 angegebenen DIN-/ISO-Normen für die Klopfmessung verweisen auf die o.g. ASTM-Normen. Lediglich war früher auch noch der BASF (bzw. IG Farben)-Testmotor zugelassen, der aber die gleichen Ergebnisse lieferte.
In der OZ-Skale hat es keine Änderungen gegeben, die damaligen OZ sind mit den heutigen vergleichbar.
Nach der mir vorliegenden Ausgabe der D2700 von 1995 ist das Isooktan als 2,2,4-trimethylpentane definiert. Das wurde übrigens auch schon vor dem Krieg als Bezugskraftstoff verwendet, nachzulesen im Buch "Treibstoffe für Verbrennungsmotoren" von Spausta (1939), S. 181. Wer hat Dir das mit den geänderten Bezugskraftstoffen erzählt?
Als Heptan wird n-heptane vorgeschrieben.
Gruß
Stefan
Moin,
Über den Motor und die Testweise sind wir uns einig. Da hab Ich gar kein Problem mit, wird ja auch gar nicht angezweifelt.
Ein Buch von 1939 würde ich nicht gerade als Normierung bezeichnen. Die Info habe Ich einem Physikalisch/chemischen Lehrbuch entnommen. Ist schon länger her, ich weiß nicht mehr welches das war. Dort wurde die Oktanzahlbestimmung als Beispiel einer RELATIVMESSUNG genannt.
Ausserdem fällt auf, das unveränderte Motoren Anfang der 80er und Ende der 80er einmal mit 97 und dann mit 95 Oktan angegeben sind/waren 😉
Und im Grunde ist es auch egal. Denn 97 Oktanmotoren laufen meiner Erfahrung nach problemlos mit 95 Oktan Super. Ich kenne da im Grunde keine Ausnahme. Ich denke auch da gehen wir konform. Also lassen wir die Geschichte geschichte sein, das ist eh eine Info die die wenigsten interessieren wird. Ich glaube kaum, das Ich mir die Mühe machen werde, irgendwo alte Normierungen rauszusuchen. Deshalb lasse Ich die Frage auch gerne offen.
MFG Kester
Ich würde einer ASTM-Norm und den allgemein anerkannten Kraftstoff-Fachbüchern (Spausta, Jantsch, Zerbe) aber mehr trauen als irgendeinem Chemiebuch (dessen Autor vielleicht irgendwo was durcheinandergebracht hat).
Tatsache ist, daß es seit über 5 Jahrzehnten einen einheitlichen, normierten Referenzkraftstoff gibt, der sich nicht geändert hat. Lediglich in der Zeit vor 1932 wurde mit verschiedenen Referenzkraftstoffen gearbeitet, was aber heute irrelevant ist, da der OZ-Bedarf dieser alten Motoren schon mit Normalbenzin mehr als gedeckt wird.
Die unterschiedlichen Angaben für den OZ-Bedarf bestimmter Motoren aus den 70er Jahren werden vielleicht mit dem Export zusammenhängen und damit, daß es vorher keinen Kraftstoff mit ROZ 95 gab (erst beim unverbleiten Super).
Die ARAL-Kraftstoff-Fibel von ca. 1980, die übrigens ebenfalls 2,2,4-Trimethylpentan als Isooktan für die Klopfmessung angibt, führt verbleite Super-Sorten in verschiedenen Ländern auf, die nur 97 ROZ haben (in F, GB, NL, S etc.).
Gruß
Stefan
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Mahlzeit,
also Besten Dank ersteinmal für die ganzen Infos. Aber entschuldigt mich, wenn ich euch nicht wirklich folgen kann. Aber ich glaube, dass das auch nicht wirklich wild ist.
Ich hab aus diesem ganzen Beiträgen rauslesen können, das ich auf meinen GT Super Benzin tanke und ihm Bleiadditive zugebe.
Soweit habe ich das bis jetzt zumindest verstanden. und wenn ich damit gegen irgendeine Norm verstoßen sollte, dann SCHREIT mich bitte an!! 😁
Vielen Dank nochmals
Hi
hat von euch einer den Wechsel von Super (98 Oktan verbleit) auf Super bleifrei in den 80ern als Autofahrer mitgemacht? Wenn ja, werdet ihr euch bestimmt noch erinnern können, dass Super bleifrei (95 Oktan) den Spitznahmen "Klingelwasser" hatte. Zum dem Zeitpunkt hatten wir einen 83er Ascona C 1.6S mit 90 PS und einen Kadett 1.3 S mit 75 PS, beide Motoren also schon deutlich Moderner als der 1.9 S im GT. Blei brauchten sie nicht mehr, aber mit Super bleifrei haben sie zum klingeln geneigt, selten zwar aber gerade von unten raus beschleunigen mochten sie beide nicht. Da half nur die Zündung eine Spur zu verstellen, dann gings gut. Später hab ich dann in dem Kadett noch Super bleifrei mit 98 Oktan probiert, damit ging es auch mit korrekter Zündungseinstellung. Unser Nachbar mit seinem älteren Porsche 911 mußte Super bleifrei 98 fahren, die Zündung wollte er wohl nicht verstellen.
@thomas-astraV6
höre deinem 1.9S zu, wenn er anfängt zu rasseln beim beschleunigen von wenig Drehzahl mit viel Gas tank lieber Super plus (98 Oktan)
Gruß
Steve
@ vectra steve65
Wie alt war der Porsche 911 vom Nachbarn? Weil in USA und D die Bleigehalt-Absenkerei mit Qualitätseinbuße losging, stellte Porsche die 911er ab Bj. 72 auf Normalbenzin (ROZ 91) um, der 911 T hatte zB eine Verdichtung von nur 1:7,5 , Leistung blieb gleich, da gleichzeitig der Hubraum von 2,2 auf 2,4 ltr. erhöht wurde
@Prussiacus
oh Sorry, das Baujahr des Porsches weiß ich leider nicht, er war aus den 70igern.
Es war ein Sauger, wenn ich mich nicht täusche hatte er 3,2 l Hubraum und 230 PS.