Was spricht trotz hoher Besteuerung und hoher Treibstoffkosten noch für den Diesel?

Guten Tag,
früher war ein Diesel aufgrund der geringen Treibstoffkosten, des hohen Drehmoments im unteren Drehzahlbereich und der Langlebigkeit der Motoren eine sinnvolle Anschaffung. Welche Argumente sprechen heute noch dafür, sich ein Dieselfahrzeug anzuschaffen?

55 Antworten

Ich bin in den vergangenen 45 Jahren rund 3,2 Millionen Kilometer mit unterschiedlichsten Fahrzeugen unterwegs gewesen, das meiste davon Langstrecke. Auch als (Un)Ruheständler bin ich noch viel unterwegs und fahre u. a. in der Regel vier mal jährlich vom Taunus ans Schwarze Meer. Im November geht es wieder los, jetzt schon zum 96. Mal. Deshalb bilde ich mir ein, ein wenig Erfahrung zu haben.

Werte wie o. a., besonders Durchschnittsgeschwindigkeiten, habe ich dabei noch nie erreichen können, obwohl ich häufig nachts und recht zügig fahre. Das klappt auf kurzen Distanzen mal, auf Langstrecken keinesfalls.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Ja, ich gönne mir immer noch den Luxus, für lange Strecken einen Diesel zu fahren- trotz höherer Steuern und teurem Sprit. Das Drehzahlniveau ist auch bei höheren Geschwindigkeiten noch akzeptabel und der Verbrauch bleibt niedriger als bei meinem Benziner. Obwohl das Cabrio die höhere Motorleistung hat, klingt es beim Beschleunigen immer etwas angestrengt, was dem Diesel allerdings völlig abgeht. Der wieselt beim Gasgeben schon von unten raus richtig los und erscheint mir jederzeit irgendwie souverän. Unser Vierzylinder Hybrid (GLA) scheidet für längere Strecken ohnehin aus, weil er einen zu kleinen Tank hat und sich das Motörchen scheinbar echt quält, die anderen Fahrzeuge eignen sich aus diversen Gründen ohnehin nicht.

Ich möchte deshalb meinen einzig verbleibenden Diesel nicht missen und werde ihn sicherlich noch sehr lange fahren.

Zitat:

@lore8 schrieb am 6. Oktober 2022 um 18:54:08 Uhr:


Genau! Nirgendwo wird mehr gelogen als beim Verbrauch, Gehalt und Durchschnittsgeschwindigkeit

.... es wurde bei der Aufzählung "Krieg", "Angeln" und "Jagd" vergessen 😉.

Aber mal im Ernst. Ich glaube nicht einmal, dass da bezogen auf das Auto bewusst gelogen wird. Vielmehr fehlt oft die eigene Sachkenntnis und Erfahrung und es werden Äpfel mit Birnen verglichen. So ist z.B. was Verbrauch und Schnellfahrmöglichkeiten auf deutschen Schnellstraßen angeht, eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten. In den letzten 15 Jahren sind die Benziner- und Diesel-PKW im allgemeinen innerhalb ihrer jeweiligen Fahrzeugklasse immer sparsamer geworden und man kann heute einen 3 l Diesel oder Benziner als Limousine oder Coupé durchaus mit unter 7 l/100 km fahren, wenn man das Gaspedal stets nur streichelt und sich mit höchstens 140 km/h auf freien Abschnitten begnügt. Hingegen sind die Möglichkeiten für high speed Fahrten auf deutschen Autobahnen in den letzten Jahren deutlich gesunken. Für letzteres sorgt bereits die deutlich gestiegene Verkehrsdichte, insbesondere durch den gewerblichen Transportverkehr.

Hinzu kommt, dass während der/die eine Fahrer/in Tempo > 150 km/h auch auf (weitgehend) freien Autobahnabschnitten als "Raserei "ansieht", andere Fahrer/innen hingegen dabei fast die Krise vor Langeweile bekommen. So ein/e 120-140 km/h Fahrer/in wird sich kaum vorstellen können, dass man nach vielen Jahren mit 40-60tkm p.a. Autobahn auf dem Buckel, sich auch noch bei Tempo 220-250 auf freien BAB-Abschnitten in einem neue(re)n Fahrzeug oberhalb der Kleinwagenklasse längere Zeit sicher fühlen kann und dass, ohne größeres Stressempfinden.

Wenn ich natürlich meine Fahrzeuge vor > 15 Jahren zum Maßstab nehmen würde, wo man sich mit 5 Gängen statt heute 7-10 in modernen Automatikschaltungen, ohne Eco-Modus und ohne Segelfunktion fortbewegte, ja dann komme ich natürlich bei Schnellfahrten auf Verbrauchswerte von 13-15 l/100 km Superbenzin meines früheren Volvo T5 (EZ 10/2004) oder auf 10-11 l/100 km beim BMW 530d (EZ 2008). Dabei liefen diese Fahrzeuge auch alle abgeregelte 250 km/h und schafften 450 km Fahrtstrecke non-stop in 3 Stunden, wobei dann bei dem Volvo T5 der 70 l Tank auf Reserve fuhr.

Generell kann man sagen, das durch das Downsizing der Benzinmotoren mit Direkteinspritzung und verbesserte Turboaufladungen der rein in Litern gemessene Verbrauchsabstand zu vergleichbaren Benziner-Modellen sich zugunsten der Benziner verringert hat. In der Regel verbraucht das vergleichbare Benzinermodell im allgemeinen Fahrbetrieb (mit <30% Stadt- und > 50% BAB-Anteil) nur noch ca. 15-20% mehr als der Diesel-Bruder.

Aktuell lohnt sich bei den deutschen Kraftstoffpreisen m.E. ein Dieselmotor noch für

- Langstreckenvielfahrer/innen auf Autobahnen ab Mittelklasse-PKW

- Fahrer/innen, die häufiger im Jahr mit Wohnwagen unterwegs sind und es dabei z.B. in D bei Tacho 110-120 km/h und in F mit Tacho 130-140 km/h rollen lassen wollen

- SUV ab der gehobenen/oberen Mittelklasse, wenn häufiger im Tempobereich 140-180 km/h gefahren werden soll.

Ansonsten kann ein vergleichbares Benziner-Modell verbrauchskostenmäßig eher die günstigere Wahl sein, wenn es um neue(re) PKW geht.

Zitat:

@Harig58 schrieb am 6. Oktober 2022 um 19:50:42 Uhr:


Ich bin in den vergangenen 45 Jahren rund 3,2 Millionen Kilometer mit unterschiedlichsten Fahrzeugen unterwegs gewesen, das meiste davon Langstrecke. Auch als (Un)Ruheständler bin ich noch viel unterwegs und fahre u. a. in der Regel vier mal jährlich vom Taunus ans Schwarze Meer. Im November geht es wieder los, jetzt schon zum 96. Mal. Deshalb bilde ich mir ein, ein wenig Erfahrung zu haben.

Werte wie o. a., besonders Durchschnittsgeschwindigkeiten, habe ich dabei noch nie erreichen können, obwohl ich häufig nachts und recht zügig fahre. Das klappt auf kurzen Distanzen mal, auf Langstrecken keinesfalls.

Nun, dann kann dein Erfahrung nicht weit hin sein, da von Nachtfahrten und auch nicht von Langstrecke gesprochen wurde.

Oder erstmal genau lesen.

Ich habe doch geschrieben, dass ich oft nachts fahre. Insofern ist Dein Einwand mit dem genau Lesen wohl nicht so ganz gerechtfertigt- und wenn überhaupt eher Dir zuzuschreiben, oder?

Zudem schrieb ich auch von der Möglichkeit höherer Durchschnittsgeschwindigkeiten auf kurzen Distanzen. Auch das scheint Dir beim Lesen entgangen zu sein.

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Lügen beim verbrauch!
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Rechnet es euch zusammen, Bild ist von eben gerade und noch im Kaltlauf. Die Restreichweite steigt noch um die 70 bis 80 km.
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Sind doch hier nich im Kindergarten mit wer hat den größten, längsten....

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Zitat:

Ich habe doch geschrieben, dass ich oft nachts fahre. Insofern ist Dein Einwand mit dem genau Lesen wohl nicht so ganz gerechtfertigt- und wenn überhaupt eher Dir zuzuschreiben, oder?

Zudem schrieb ich auch von der Möglichkeit höherer Durchschnittsgeschwindigkeiten auf kurzen Distanzen. Auch das scheint Dir beim Lesen entgangen zu sein.

Wahrscheinlich reden wir aneinander vorbei, und leider führt die Diskussion in eine unbeabsichtigte Richtung. Ist schon interessant, ob sich ein Diesel noch lohnt bzw. zukünftig Einsatzwecke hat. Dennoch:

Du hast nachts auf einer Autobahn noch nie einen Schnitt von 160 erreicht? Das war der - inzwischen korrigierte Ausgangsbeitrag - auf den die Gemeinde mit "völlig unmöglich" reagierte. Und das ist halt nicht unmöglich, warum denn bitte schön?

Zum Thema selbst.

Ich bin sehr überrascht, wieviel Fortschritt die E-Antriebe machen. Hätte ich nie gedacht. Könnte mir also vorstellen, dass diese sogar die typischen Diesel-Einsatzzwecke ersetzen können, also Transport, Zugkraft, Langstrecke.

Aber das gilt dann für alle Verbrenner. Vermissen werde ich nicht, habe ihn nie gemocht, auch wenn ich einen fahre.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 6. Oktober 2022 um 16:48:42 Uhr:



Und der Honda Hybrid liegt bei 41% Wirkungsgrad, der Toyota Hybrid bei 40-41%.

ich weiß. Habe einen Toyota Hybrid. Es ging mir nur mal darum, für gewöhnliche Autos eine Verbrauchstendenz aufzuzeigen. Durchschnitt 160 bei 5 Litern Verbrauch geht eben nicht, auch wenn manche sich das schön rechnen.

Zitat:

Durchschnitt 160 bei 5 Litern Verbrauch geht eben nicht, auch wenn manche sich das schön rechnen.

Wer hat denn sowas in diesem Strang behauptet?

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 6. Oktober 2022 um 15:07:18 Uhr:


Nein, mit 250 km/h bin ich 2019 von Rade bis Bramsche durch, nur in Bremen ist halt das Tempolimit. Nachts ist die Bahn auf der linken Spur frei. Kennt ihr überhaupt die Gegebenheiten?

Herzlichen Glückwunsch bei einem Wildwechsel.

Wie Irre kann man eigentlich sein?

Ich mache mal zu hier, normale Diskussionen sind ja anscheinend nicht möglich.

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