WAs genau bedeutet"Carrera"?
Hallo!
Was unterscheidet einen Carrera von einen 911er?
Sind Carrera 2 und 4 nur unterschiedliche Baureihen oder steckt da noch mehr dahinter?
23 Antworten
Carrera ist ein (früher berühmtes) Rennen in Mexiko gewesen, das Porsche wohl ein paar mal gewonnen hat. Ursprünglich hießen dann die etwas stärkeren 911er so. Heute heißen alle 911er "Carrera".
Carrera 2 steht für den Hecktriebler, Carrera 4 für die Allradvariante. Dies ist seit der internen Baureihenbezeichnung 964 so.
Moin,
Jo ... genau so isses ...
Das Rennen heißt übrigens Carrera Panamericana und ging nicht nur durch Mexico.
Gruß Kester
auch die top-sportwagen der 356er baureihe bekamen diesen namen.dato mit königswellenmotor.
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Zitat:
Original geschrieben von para_n
auch die top-sportwagen der 356er baureihe bekamen diesen namen.dato mit königswellenmotor.
Was ist das für ein Motor? Kann mir nichts darunter vorstellen
Moin,
Kleiner Zugriff auf Motortechnik ...
Die im Motorblock rotierende Kurbelwelle gibt die Kraft des Motors ans Getriebe weiter. Die Ventile im Zylinderkopf werden von der Nockenwelle gesteuert. Damit die Ventile passend zur Bewegung der Kolben geöffnet bzw. geschlossen werden, müssen sie mit der Bewegung der Kolben und damit der Kurbelwelle synchronisiert werden.
Diese Aufgabe (Also die "Steuerzeiten" von der Kurbelwelle zur Nockenwelle zu übertragen) übernehmen in der Hauptsache vier Systeme.
Das derzeit am häufigsten Verwendete System ist der Steuerriemen. Ein "einfaches" Gummi/Textilband, das entsprechend übersetzt, die Rotation der Kurbelwelle auf die Nockenwelle überträgt. (Vorteil : Billig, garantiert das der Wagen regelmäßig in die Werkstatt kommt, leiser Ventiltrieb, leider reißen die Dinger auch Regelmäßig)
Das zweithäufigste System stellt die Steuerkette dar. Üblich ist Simplex (1 Kette) oder Duplex (2 Ketten). Die Kette überträgt hier, analog zum Riemen, die Rotation von Kurbelwelle zur Nockenwelle. (Vorteil : Nahezu Wartungsfrei, wenn ausreichend Öl im Motor ist, aber teurer in der Herstellung, etwas lauterer Ventiltrieb, Ketten reißen relativ selten)
Das dritte System, heute eher ungebräuchlich, aber lange Jahre von Ford propagiert, ist das Stirnzahnrad. Hier übertragen 3 oder mehr (je nach Aufwand) Zahnräder die Rotation der Kurbelwelle auf die Nockenwelle. (Relativ laut, wenn die Zahnräder hart sind, oder recht verschleißfreudig wenn die Zahnräder weich sind)
Das vierte System, und noch ungebräuchlicher und meistens bei Rennmotoren verwendet ist die sogenannte Königswelle. Die Königswelle kann man sich stark vereinfacht (!!!) als einen Stab vorstellen, der Oben und Unten mit einem Zahnradkopf versehen ist. Die Kurbelwelle überträgt Ihre Rotation auf die Königswelle, diese dreht sich entsprechend, und überträgt die Rotation Ihrerseits auf die Nockenwelle.
Der Grund für die Königswelle war, das Rennmotoren deutlich höhere Drehzahlen erreichen mußten, als übliche Motoren, und nur bei der Königswelle viele Jahre lang, eine entsprechende Haltbarkeit gewährleistet werden konnte, weil in vielen Fällen Ketten rissen.
Der Porsche 356 mit Königswellenmotor (auch Fuhrmannmotor) hatte 1.5 oder 1.6 Liter Hubraum (4-Zyl. Boxer). Sein Kurbelgehäuse, die Zylinder sowie Zylinderköpfe bestehen aus Leichtmetall (Anmerkung 1955!!!), die Laufflächen sind Hartverchromt und Kurbelwelle und Pleuel rollengelagert. Die Ventile sind V-Förmig angeordnet (heute üblich, damals revolutionär!), Der Motor ist ein reinrassiger DOHC-MOTOR (2-Nockenwellen je Zylinderbank, beim Boxer also 4 Stück!) Dazu gibt es eine Trockensumpfschmierung (Garantiert auch bei hohen Kurvengeschwindigkeiten die Ölversorgung und einen besonders tiefen Motoreinbau). In der Serie hatte der 1.5 Liter Motor 100 PS (bei 6200/min.), und die 1.6 Liter-Version 115 PS. Der Motor dreht übrigens kurzfristig bis 8000 /min. (Wir befinden uns immer noch im Jahr 1955!) hoch, ohne direkt den Geist aufzugeben. Mir sind getunte Motoren mit bis zu standfesten 170 PS bekannt.
Ich hoffe Ich habe nichts durcheinandergebracht oder durcheinandergeworfen.
Gruß Kester
@rotherbach
geniale beschreibung, respekt!!!
endlich mal jemand, der sich auskennt und hier keinen mist erzählt.
sehr erfrischend.
ich danke dir dafür.
Zitat:
Original geschrieben von braunan
(...)Carrera 2 steht für den Hecktriebler, Carrera 4 für die Allradvariante. Dies ist seit der internen Baureihenbezeichnung 964 so.
Genau.
Das erste Mal tauchte die Bezeichnung "Carrera" als zusätzliche Modellbezeichnung beim 911er im August 1972 auf: Das war beim Porsche 911 Carrera RS 2.7 ..
Gruß
a3kornblume
Frage: Gab es nicht auch andere Rennen als das o.g., die "Carrera irgendwas" hiessen? Mein Spanisch ist leider etwas rostig...
Gruss,
Philip
*hahaha*
Ich finde es gut ...
Selbst Moderatoren lesen nicht alle Beiträge.
Steht doch oben das mit dem Rennen *grinsel*
Viel Vergnüngen beim Lesen
MFG Kester
@Rotherbach: Da hast Du meine Frage falsch verstanden: Ich wollte darauf hinaus, dass es meiner Ansicht nach mehr als nur ein Rennen (Carrera Panamericana) gibt, dass mit "Carrera" anfängt. Weiss denn niemand, was das Wort "Carrera" wirklich bedeutet? Vielleicht heisst es ja "Rennen"?
Gruss,
Philip
P.S. Ich hab doch extra "andere Rennen als das o(benen) (g)ennante" geschrieben ?!?
Hallo Phlip
Hier die ganz genaue Übersetzung:
carrera [] f Lauf m; Wettlauf m; Rennen n; (trayecto) Weg(strecke f) m; (estudios) Laufbahn f, Karriere f; (en la media) Laufmasche f; carrera de armamentos Wettrüsten n; carrera de fondo Lang(strecken)lauf m; tomar carrera Anlauf nehmen
... na das ist doch endlich mal eine vernünftige Antwort! Herzlichen Dank!
Gruss,
Philip