Warum Unterschiedliche Motoren Porsche Cayenne - Panamera 3.6 220 KW ??
Hallo,
ich bin schon lange Fan von den Fahrzeugen aus Zuffenhausen und vergleiche hin und wieder auch
zu privaten Zwecken, Antriebsstränge und Vergleiche diese.
Nun ist mir aufgefallen das im Porsche Cayenne und Panamera jeweils ein 3.6 V6 mit 220 KW verbaut sind.
In den Motordaten ist der gravierenste Unterschied das der Zylinderwinkel im Panamera 90° und beim Cayenne 15° beträgt.
Das Verdichtungsverhältnis unterscheidet sich ebenfalls, jedoch das Drehmoment ist identisch.
Warum verbaut Porsche 2 verschieden Aggregate obwohl diese von der Leistung identisch sind?!
Kann es sein das der V6 des Panamera in den Cayenne nicht passt wegen des breiten V beim Zylinderwinkel?
Der V6 des Cayenne ist der gleiche des VW Passat / CC wenn ich das mit den Daten vergleiche.
Wäre nett wenn mir jemand meine Fragen beantworten könnte.
Grüsse
Christian
Beste Antwort im Thema
Hallo
nun ja der VR6 Motor wurde mal für den Quermotoreinbau in Kleinwagen entwickelt und dort schlägt der Motor sich ganz ordentlich nachdem VW fast 10 Jahre brauchte die Möhre standfest zu bekommen und auch noch Leistung wie in der Ober-Klasse gefordert rauszuquetschen. Bitte nicht vergessen der Konkurenzmotor von Opel war eine noch grössere Möhre und wurde schon längst von Opel begraben (und dafür eine andere Möhre ersetzt)
Nachdem der Motor auch in Tuareq/Cayenne und Pheaton verbaut werden sollte hat man denn nochmal komplett durchgearbeitet und dabei die Drehmomentoptimierung vor der Endleistung bevorzugt. Denoch sind die Motore nicht unbedingt die Standfestesten in der Leistungsklasse (Einfach die Audi A3 und Golf R32 Foren abklappern).
Was der VR6 nicht abkann sind hohe Drehzahlen weil er hat jeweils 6 extreeeeeem lange Einlassventile und 6 ebensolange Auslassventile die wegen der Masse bei hoher Drehzahl ins flattern kommen. VW hat als Trick möglichst kleine (leichte) Ventile verwendet und dafür vom kleinen Ansaug-Querschnitt einen klassischen Drosselmotor gebaut.
Drosselmotore haben bärige Drehmomente aber sind nicht besonders Drehzahlgierig und verbrauchen im oberen Drehzahlbereich mehr als ein Hochdrehzahlmotor. Nicht gut für einen Sportwagen aber gut für einen Geländewagen oder eine Limousine.
Ob damit ein Magermixschichtlader Direkteinspritzer machbar ist weiss ich nicht ist aber sicher eine technische Herausforderung und wird denn Kostenvorteil des VR6 wegschmelzen.
Der Porsche V6 ist ein um ein Zylinderpaar gekürzter V8 und hat wegen dem Gabelwinkel Vor- und Nachteile gegenüber dem VR6.
Der Vorteil ist er wird bei Porsche im Haus gemacht und man muss nicht VW mit durchschleppen wenn man etwas am Block geändert haben will.
Weiterhin sind die Porsche V Motore schon DI Schichtlader und haben damit einen Verbrauchsvorteil gegenüber den VR6.
Und der V6 hat keine Restriktionen im Kopf und kann auch als Hochdrehzahlmotor ausgelegt werden.
Der 90° V6 hat ein paar andere Probleme zu deren Lösung man entweder eine Laistungsunfreudige Kurbelwellenkröpfung mit versetzten Zündwinkeln anwendet oder man verbaut eine Hochleistungswelle mit gerder Zündfolge braucht dann aber Ausgleichswellen die wiederrum Leistung wegschlucken.
Da ist die Frage wieviel Restvibration in welchem Drehzahlbereich will Porsche akzeptieren und wieviel davon lässt sich per Motorlagerung rausfiltern. Wenn man gegen Daimler antretten will kann man etwas Restvibration drin lassen bei BMW hat der Reihenmotor mehr Laufruhe aber der V6 hat mehr Drehmoment als der Reihen 6er und die kürzere Kurbelwelle.
Da Audi eigentlich schon einen der besten V6 in der unteren Hubraumklasse hat wird Porsche sich das Gegenteil des Audi Motors ausdenken.
Der Audi V6 ist wegen der Einbauposition nämlich ultrakurz und relativ aufwendig will sagen technisch Komplex und Audi hat wegen der Kopflastigkeit der Autos die Motore mit diversen Kompromissen belastet.
Porsche kann den V6 Straigt Forward bauen vermutlich billiger als die Audi Motore und der Motor hat mehr Fleisch für Hubraumzuwachs oder Turboaufladung.
Der VR6 ist als Sauger eigentlich am Ende jetzt geht es nur noch über Aufladung weiter wie auch bei den Audi Blöcken.
Wenn ich die aktuellen Trends extrapoliere wird VW downsizen. Der VR6 bleibt auch weil man weiterhin den W12 für Bentley braucht. Audi scheint sich auf den bisherigen Haubräumen zu konsoldieren und behält weiterhin V8, V10 und V12.
Porsche hätte dann die Möglichkeit die Big Blocks mit fetten Hubraum zu bauen (5,4l GTS 😉 in der Luxusklasse wo sich Porsche befindet ist das Thema Spritverbrauch nicht so wichtig.
Für Porsche ist da nur die US Schere mit dem dort wohl kommenden Zwang zum Downsizing aber die Frage ist werden die Porsche Käufer in den USA nicht lieber 10000$ Strafsteuer zahlen und einen echten Porsche fahren als einen kastrierten Porsche der dann günstiger ist ?
Vor allem wenn Porsche neben Aston, Bentley, Rolls, Daimler/AMG, Ferrari am US Markt der einzigste Grosskolbenmotoranbieter ist und damit der Einstieg der Supereichen. Da VW nun Porsche vom Zwang zur Kleinwagenmasse und Stückzahl abschirmt könnte Porsche einfach mit weniger Stückzahl ähnliche Renditen einfahren. Das Problem hatte man ja schon mal beim 928 und Porsche hat das Auto in den USA einfach schweinisch teuer gemacht und fast zum Preis vom Ferrari 4XX verkauft.
(Dennoch musste der 9X4 die Kohlen verdienen)
Wenn man den VW Gerüchten glauben will wird aber porsche eine Kleinwagenoffensive starten vermutlich wied man auf den Audi Platformen auch einen Porsche bauen beginnend beim A1 der als 356 vermarktet wird (Oder kommt doch ein VW UP! mit Heckmotor ?)
Kann auch eine Pressefinte sein.
Grüsse
15 Antworten
Hallo Zusammen,
der Grund, warum Porsche den VR6 VW Motor nicht im Panamera verwendet ist ganz simpel. Er passt von der Bauhöhe einfach nicht in den Motorraum. Bzw. ist es die Vorderachse, die es nicht möglich macht den VR6 zu verwenden.
Gruß
944tokra