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Warum müssen E-Autos so viele PS haben?

Themenstarteram 4. Februar 2022 um 21:24

Ich frage mich warum ein E-Fahrzeug wie der ID3, der sicher ein guter Kompaktwagen und für Ausflüge ins Umland geeignet ist, eine Leistung von 107KW hat. Bei einem Eigengewicht von knapp 1800kg sollten doch zB. 66KW ausreichend sein. Insbesondere deswegen, da ein Elektromotor ab der Drehzahl 1 das volle Drehmoment zur Verfügung hat und die Endgeschwindigkeit von 160 km/h damit erreicht werden kann. Aber auf Grund der geringeren Leistung würde sich bei gleichbleibender Batterie die Reichweite erhöhen. Kann mir bitte jemand erklären warum die E-Autos immer eine relativ hohe Leistung haben. Ich habe mir schon überlegt für die Stadt ein E-Mobil zu kaufen und für die Urlaubsreisen einen Mietwagen zu nehmen. Wegen der hohen Leistungen dieser Autos, die ich in der Stadt und Umgebung nicht brauche kann ich mich nicht dafür begeistern. Eine größere Reichweite wäre mir wichtiger als eine hohe Leistung

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115 Antworten
am 15. Februar 2022 um 13:39

Zitat:

@Martyn136 schrieb am 15. Februar 2022 um 14:38:17 Uhr:

Da kommen wir jetzt an dem Punkt wo ich finde das Elektroautos die überwiegend Überland und auf der Autobahn gefahren werden schon ein 3-Gang DSG gebrauchen könnten, damit bei hohen Geschwindigkeiten nicht so hohe Drehzahlen anliegen müssen.

Yup. Weil du's nicht verstehst.

Erklär mir bitte, was an hoher Drehzahl für einen entsprechend ausgelegten E-Motor schlecht ist? Da fliegen keine Kolben hin und her.

Die Performance-Teslas fahren 250km/h und haben dann 18.000U/min am Motor anliegen. Wo genau siehst du das Problem?

Oder bei meinem Prius+, da liegen bei 135km/h rund 10.000U/min am großen E-Motor an. So what? Das einzige was ich höre, ist das Gebrumme vom Verbrenner. Von den E-Maschinen hört man genau nix, egal welche Drehzahl.

Grüße,

Zeph

Danke für @Zephyroth .

 

Die paar tausend Umdrehungen machen nichts.

 

Andere Elektroantriebe (Elektro-Turbolader, Staubsauger) drehen viel viel schneller (70.000 1/min bis über 100.000 1/min).

am 15. Februar 2022 um 15:39

Ist nicht weiter erstaunlich. Die Turbine in Dyson-Handstaubsaugern dreht bis zu 90.000U/min, die im Dyson Haarfön um die 110.000U/min. Beide Dinger hält man in der Hand. Beim Haarfön umso erstaunlicher, denn die laufende Turbine umfasst man mit der Hand, da sie im Griff untergebracht ist. Den Fön benutzt man wie jeden anderen auch. Weder vibriert er, noch ist er lauter (Fakt, er ist sogar leister als viele niedertourige Kollegen).

Also, was sollen da 10.000U/min für einen größeren E-Motor schon sein?

Grüße,

Zeph

Du sagst es: die Größe, sprich Umfang des Rotors ;-) Denn die Fliehkraft steigt mit dem Durchmesser an, irgendwann kommt man an Festigkeitsgrenzen

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 15. Februar 2022 um 16:39:10 Uhr:

Ist nicht weiter erstaunlich. Die Turbine in Dyson-Handstaubsaugern dreht bis zu 90.000U/min, die im Dyson Haarfön um die 110.000U/min. Beide Dinger hält man in der Hand. Beim Haarfön umso erstaunlicher, denn die laufende Turbine umfasst man mit der Hand, da sie im Griff untergebracht ist. Den Fön benutzt man wie jeden anderen auch. Weder vibriert er, noch ist er lauter (Fakt, er ist sogar leister als viele niedertourige Kollegen).

Also, was sollen da 10.000U/min für einen größeren E-Motor schon sein?

Grüße,

Zeph

Mal zwischendurch:

Vielen Dank für Deine fachlich fundierten Erklärungen, die auch für Laien gut verständlich sind! Davon profitiert ein Forum, klasse! Gerne weiter so! DANKE!

am 15. Februar 2022 um 18:01

Zitat:

@Anon888 schrieb am 15. Februar 2022 um 17:17:46 Uhr:

Du sagst es: die Größe, sprich Umfang des Rotors ;-) Denn die Fliehkraft steigt mit dem Durchmesser an, irgendwann kommt man an Festigkeitsgrenzen

Absolut korrekt, die Kräfte sind gewaltig. Mit der richtigen Bauform und Materialien aber gut in den Griff zu bekommen. Wichtig ist zu begreifen, dass diese Kräfte statisch sind und nicht nach außen (anders als die Kolbenkraft, die sich auf den Lagern abstützt) dringen.

Grüße,

Zeph

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 15. Februar 2022 um 19:01:45 Uhr:

Zitat:

@Anon888 schrieb am 15. Februar 2022 um 17:17:46 Uhr:

Du sagst es: die Größe, sprich Umfang des Rotors ;-) Denn die Fliehkraft steigt mit dem Durchmesser an, irgendwann kommt man an Festigkeitsgrenzen

Absolut korrekt, die Kräfte sind gewaltig. Mit der richtigen Bauform und Materialien aber gut in den Griff zu bekommen. Wichtig ist zu begreifen, dass diese Kräfte statisch sind und nicht nach außen (anders als die Kolbenkraft, die sich auf den Lagern abstützt) dringen.

statisch sind die Kräfte auch nur bei konstanter Drehzahl; bei Beschleunigung kommen auch Tangentialkräfte dazu, die am Rotor zerren.

Heute überwiegen zwei Tendenzen bei der Bauweise um eine gewünschte Antriebs-Leistung zu erreichen: vergleichsweise langsamer drehender mit vergleichsweise größerem aber kürzerem Rotor oder vergleichsweise höher drehender mit vergleichsweise kleinen aber langem Rotor.

Beide Bauformen verändern aber an der geringeren Lagerbelastung und dem ruhigeren Motorlauf im Vergleich zum Verbrenner nichts!

Ist der Antrieb bei einem E-Auto im Prinzip einfacher als beim Verbrenner? Ist der E-Motor wartungs und servicefreundlicher als ein Verbrenner? Muss man beim E-Motor auch vorsorglich Teile austauschen um einen grossen Folgeschaden zu vermeiden wie z.B. Zahnriemen bei Verbrenner?

Zitat:

@kamuta schrieb am 15. Februar 2023 um 08:16:52 Uhr:

Ist der Antrieb bei einem E-Auto im Prinzip einfacher als beim Verbrenner? Ist der E-Motor wartungs und servicefreundlicher als ein Verbrenner?

Ja.

Zitat:

Muss man beim E-Motor auch vorsorglich Teile austauschen um einen grossen Folgeschaden zu vermeiden wie z.B. Zahnriemen bei Verbrenner?

Nein (nicht, dass ich wüsste).

j.

PS bei EMotoren

Sie müssen zum fahren/beschleunigen nicht soviel PS haben. Die Generatorenleistung wird eher beim Rekuperieren wichtig. je mehr Leistung der Generator (Motor) hat desto mehr Strom in kürzerer Zeit kann gewonnen werden. Ergo grössere Reichweite.

Ein beim Verbrenner unbekanntes Thema. Dort wird Bremsenergie/Rollwiderstand unwiederbringlich in Wärme verwandelt und ist verloren.

Ich kann mich erinnern mein Vater hat gelegentlich seine drehstrom Emotoren neu wickeln lassen. Kann man bei einem E-Antrieb auch den Motor neu wickeln lassen bzw. macht das einen wirtschaftlichen Sinn?Oder ist wenn die Wicklung durchgebrannt,verschlissen ist auch der Motor hin?

Zitat:

@kamuta schrieb am 18. Februar 2023 um 21:45:38 Uhr:

Ich kann mich erinnern mein Vater hat gelegentlich seine drehstrom Emotoren neu wickeln lassen. Kann man bei einem E-Antrieb auch den Motor neu wickeln lassen bzw. macht das einen wirtschaftlichen Sinn?Oder ist wenn die Wicklung durchgebrannt,verschlissen ist auch der Motor hin?

Ich meine der Motor unterliegt i.d.R. der selben Garantie wie der Akku. Und ich denke, wenn's kein Konstruktionsfehler ist, kriegt man locker 200Mm hin.

notting

"Ich meine der Motor unterliegt i.d.R. der selben Garantie wie der Akku. Und ich denke, wenn's kein Konstruktionsfehler ist, kriegt man locker 200Mm hin." Und wie siehts nach 200k km aus?

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 5. Februar 2022 um 09:49:42 Uhr:

Zitat:

@geger1 schrieb am 4. Februar 2022 um 22:24:50 Uhr:

... Eine größere Reichweite wäre mir wichtiger als eine hohe Leistung

Da ist erstmal kein kausaler Zusammenhang, bzw. es ist das Strompedal und das kannst du selbst bestimmen.

Ein Elektroauto mit 200kW Maximalleistung verbraucht 20kW, wenn du 20kW abrufst.

Ein Elektroauto mit 150kW Maximalleistung verbraucht 20kW, wenn du 20kW abrufst.

Ein Elektroauto mit 100kW Maximalleistung verbraucht 20kW, wenn du 20kW abrufst.

Etc.

Das ist wie bei den alten Glühbirnen. Wenn du eine 60W Glühbirne auf 40W dimmst, verbraucht sie 40W, also genau soviel wie eine 40W Glühbirne.

Darf ich das mal qualitativ richtig stellen?

Ein Elektroauto mit 200kW Maximalleistung verbraucht 30kW, wenn du 20kW abrufst.

Ein Elektroauto mit 150kW Maximalleistung verbraucht 27kW, wenn du 20kW abrufst.

Ein Elektroauto mit 100kW Maximalleistung verbraucht 24kW, wenn du 20kW abrufst.

Etc.

Der Hochstromkabel, Konverter, Motor, Getriebe, Antriebswellen und Fahrwerk eines 200kW Elektoautos wiegen auch knapp das doppelte.

Das ist wie bei den alten Glühbirnen. Wenn du eine 60W Glühbirne auf 40W dimmst, verbraucht sie 40W, also genau soviel wie eine 40W Glühbirne. ...Leuchtet aber nur halb so hell.

Wie immer im Leben: Überdimensionieren macht ineffizient.

Im Bild eine 20kW Linie, extra für Dich :-)

 

Https://elektroauto-forum.de/beitrag/dre

Das lässt sich wohl nicht so einfach sagen. Manchmal ist auch die Hardware die gleiche. Beim EQS hat ein 450 4Matic (360 PS) 688 km Reichweite, ein 500er (449 PS) ebenfalls und ein 580er (523 PS) 684 km, also alle praktisch gleich.

2 Motoren sind aber allermeist weniger effizient als 1 Motor. Ansonsten müsste ein großer Motor mit dicken Wicklungen doch eher weniger Verbrauch haben als ein kleiner Motor mit dünneren Wicklungen, also mehr Widerstand, oder nicht?

j.

Eqs
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