Warum müssen E-Autos so viele PS haben?

Ich frage mich warum ein E-Fahrzeug wie der ID3, der sicher ein guter Kompaktwagen und für Ausflüge ins Umland geeignet ist, eine Leistung von 107KW hat. Bei einem Eigengewicht von knapp 1800kg sollten doch zB. 66KW ausreichend sein. Insbesondere deswegen, da ein Elektromotor ab der Drehzahl 1 das volle Drehmoment zur Verfügung hat und die Endgeschwindigkeit von 160 km/h damit erreicht werden kann. Aber auf Grund der geringeren Leistung würde sich bei gleichbleibender Batterie die Reichweite erhöhen. Kann mir bitte jemand erklären warum die E-Autos immer eine relativ hohe Leistung haben. Ich habe mir schon überlegt für die Stadt ein E-Mobil zu kaufen und für die Urlaubsreisen einen Mietwagen zu nehmen. Wegen der hohen Leistungen dieser Autos, die ich in der Stadt und Umgebung nicht brauche kann ich mich nicht dafür begeistern. Eine größere Reichweite wäre mir wichtiger als eine hohe Leistung

115 Antworten

Zitat:

@ballex schrieb am 5. Februar 2022 um 17:54:53 Uhr:


Ich möchte hier keine Diskussion über Preise, Rabatte oder die Förderprämie führen - das ist nicht das Thema. Mein Beitrag war eine Antwort auf deine "25k Frechheit" für einen Twingo Electric - die zahlt niemand, also sollte man sie auch nicht als Empör-Grundlage nehmen.
.....

ganz kommt man um den Zusammenhang mit den Preisen aber nicht herum:

die Prämien laufen irgendwann in nicht allzulanger Zeit aus, das Preisniveau in der Klasse des ID3 ist hoch und z.B. VW will das ganz sicher auch beibehalten;

ein Ausweg wäre dann, zum Zeitpunkt des Wegfalls der Prämien die hier geforderten schwächeren "Einstiegsversionen" mit günstigerem Grundpreis nachzuschieben, ohne das etablierte Preisgefüge zu zerstören;

die ohne Prämie dann viel zu teuren Kleinwagen wie Twingo Electric werden dann entweder durch neue Modelle ersetzt oder durch die Konkurrenz aus China verdrängt;

im übrigen ist der PS-Vergleich völlig witzlos - das war übrigens schon beim Verbrenner so, wenn man Benziner und Diesel oder Sauger vs. Aufladung verglichen hat;

entscheidend ist da bekanntlich das Drehmoment und der ID3 hat in der Version mit 204 PS ein Drehmoment von 310 NM , was in der Golfklasse mit den aufgeladenen 2l Motoren selber Leistung auch üblich ist, der Eletromotor hat halt den wesentlich besseren Drehmomentverlauf;

nebenbei bemerkt scheint das Beschleunigungsvermögen für VW doch auch herstellerseitig ein Marketingargument zu sein - s. Screenshot ID www.volkswagen.de:

"Die Batteriegröße Pro ist derzeit nur als Performancevariante für schnellere Beschleunigung erhältlich."

selbst beim Hersteller ist Beschleunigung = "Performance"

die Kunden warten derweil auf mehr Performance bei der Reichweite

Die Leistung wird weiter nach oben schießen. Bei den Supersportcars geht es in Richtung 1000 kW.

Was ich noch faszinierend finde ist die Beherrschbarkeit der Leistung im eAuto. Mein PS2 hat 300kW und ich kann mit dem machen was ich will, selbst bei Regen muß man sich mega anstrengen um das Auto in einen instabilen Zustand zu bekommen.

Ich führe das auf die exakte Regelmöglichkeit der eMotoren zurück. So schnell wie Leistung auf die Räder gegeben werden kann, so schnell kann sie auch wieder weggenommen werden. Beim flotten Anfahren, selbst bei Regen, gibt es nahezu keinen Schlupf und man merkt das auch am geringen Reifenverschleiß. Dann kommt noch der tiefe Schwerpunkt dazu. Trotz irre hohem Gewicht fährt sich das Auto wie ein Gokart. Irgendwie empfinde ich das Auto als Idiotensicher und fast ist es schon langweilig. Mit ein Grund warum ich überwiegend langsam, gemütlich unterwegs bin. Beim eAuto gibt es kein Gebrüll, keinen Thrill und sonstige Sachen die früher schnelle Autos ausgemacht haben.

Nur zum Vergleich, ich saß auch schon mal in einem Porsche GT3 RS mit "nur" 380PS. Bei Regen blieb der in der Garage und beim Beschleunigen war man gefordert ihn in Spur zu halten. Etwas Dreck auf der Straße war ausreichend und die Hinterachse hat zum überholen angesetzt.

Um mal den für dich scheinbar typischen E Bashingquark ein wenig zu relativieren

Zitat:

@Martyn136 schrieb am 6. Februar 2022 um 00:56:41 Uhr:



Bei Elektroautos ist die beworbene Leistung ein nur reines Marketing, die nur eine kurzzeitige Spitzenleistung darstellt.

Und sie ist nichtmal vergleichbar, weil manche Hersteller mit einer 5min Leistung, manche mit einer 3min Leistung und manche mit einer 30sec Leistung.

Und jetzt mal ein Schwenk in die Realität:

Diese Spitzenleistung liegt dann an, wenn du wirklich voll aufs rechte Pedal gehst. Ganz wie beim Verbrenner.
Und, wie lange kannst du das tun, also so im Verkehr?
Also Innerorts nur wenige Sekunden, dann bist du nämlich schon deutlich schneller als die erlaubten 50.
Also leistet auch dein heißgeliebter Verbrenner in der Stadt fast ausnahmslos weniger als die beworbene Höchstleistung. Schlicht: WEIL DU SIE NICHT BRAUCHEN KANNST.

Und außerorts (abseits der Autobahn)? Irgendwie das gleiche Bild: wenn du alm Ortsschild voll auf den Pinsel drückst, dann überschreitest du die zulässigen 100 in deutlich weniger als 10 Sekunden.
Auch hier: es ist vollkommen buggi, dass in der dreifachen zeit die Leistung heruntergeregelt werden würde, du kannst sie eh nicht dauerhaft abrufen. Aber gerade auf der Landstraße ist eine hohe, kurzfristige Leistung ein Segen, weil der Karren beim Überholen einfach deutlich elastischer ist, und somit Überholvorgänge deutlich verkürzt werden.

Und Autobahn?
Ja, selbst dann, wenn du aus dem Stand heraus beschleunigen müsstest, dann bist du in unter 8 Sekunden auf 100 und erreichst die Höchstgeschwindigkeit in deutlich weniger als 30 Sekunden. Und um die zu halten, braucht der Karren eben nur die ebenfalls angegebene Dauerleistung (eigentlich nicht einmal die).

Auf der anderen Seite: Ich möchte wirklich gern mal erleben, was mit einem Verbrenner geschehen würde, der für 30 Sekunden seine dreifache Nennleistung abgeben müsste ... den würde es schon in den ersten Sekunden zerreißen.
Und noch ein Gedanke: die höher motorisierten Verbrenner liefern auch niemals dauerhaft ihre Nennleistung, da diese zum Erreichen der Spitzengeschwindigkeit eh zu hoch wäre. Aber würde man eben jene Verbrenner wirklich mal elektronisch "frei" machen, sodass sie dauerhaft maximale Leistung bringen müssten, dann würden die das nur wenige 100 km mitmachen, bevor sie die Hufe gen Himmel reißen, auf jeden Fall würden sie gnadenlos überhitzen, denn 60% von über 250 kW kühlt kein PKW Kühler der Welt dauerhaft weg.

Also, was krähst du so rum?

Zitat:

Abgesehen davon sind 107KW/145PS auf 1825kg Leergewicht ... Ein so schwach motorisiertes Auto würden nichtmal Renter kaufen.

Solche Leistungen waren nur ganz früher bei Golf I & Co. üblich, aber die waren auch noch weitaus leichter, im Schnitt vielleicht so 880kg.

Sag mal ehrlich: Fährst du schon, oder spielst du noch Autoquartett?

Zitat:

Natürlich ist die Leistung nicht allein entscheidend, sondern auch das Drehmoment, und da sind Dieselmotoren und auch Elektromotoren gegenüber Ottomotoren schon im Vorteil, deshalb braucht es nicht ganz soviel Leistung.

Dass das unverdünnter Unsinn ist, das ist dir schon bewusst?

Leistung und Drehmoment stehen über die Drehzahl in Verbindung. Man muss halt einen Motor entsprechend artgerecht fahren. Wenn man natürlich erwartet, dass ein Ottomotor mit unter 2000 Touren "abgeht wie dein Düsentriebwerk", ist ebenso beschränkt wie der Held, der einen Diesel unbedingt "ausdrehen" will, und dabei erwartet, dass der dann "zieht wie dumm"

Leistung ist gleich Leistung. Und das egal, ob sie von einem Benziner, einem Diesel, einem Elektromotor, oder vom Menschen via Kurbel abgegeben wird. Sie ist immer das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl. Und da gibt es Schnellläufer, wie die Benziner, die ihre Leistung aus der Drehzahl schöpfen (aber bei niedrigen Drehzahlen "schwächeln"😉, Langsamläufer, wie die Diesel, die Drehzahl durch Drehmoment "untenrum" ersetzen (denen dafür aber "obenrum" dann die Luft, nein, das Drehmoment ausgeht), und es gibt die E Motore, die selbst bei sehr niedriger Drehzahl volle Leistung liefern können, das aber über ein sehr breites Drehzahlband hinweg, was keiner der Verbrenner kann (die sind immer nur in einem engen Drehzahlband "gut"😉

Zitat:

Aber wenn ich ein Elektroautos der Kompaktklasse / Unteren Mittelklasse designen müsste, dann würde ich wahrscheinlich bei ca. 2.100kg Leergewicht rauskommen, und da fände ich so 90KW/122PS Dauerleistung und 160KW/218PS Werbeleistung angemessen.

Komisch ... so ähnlich sind die Dinger doch alle designt also, was soll der Aufstand?

Eher haben sie noch höhere Spitzenleistungen ... beim Überholen geil ..., die aber keinen höheren (teureren) Aufwand erfordern.

Immer wieder amüsant was hier einige Verbrennerfans von sich geben.
Ich empfehle erstmal ein BEV zu fahren, bevor man aus Unwissenheit über die Leistung irgendwelchen Unsinn schreibt.

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