Warum haben größere Motoren bei gleicher Geschwindigkeit geringere Drehzahlen?

Mir ist immer wieder aufgefallen, dass größere Motoren bei gleicher Geschwindigkeit geringere Drehzahlen aufweisen, als kleinere Motoren. Und ja, wohl wissend, dass die Übersetzungen von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind, bezieht sich meine Feststellung auch auf die Motoren ein und derselben Baureihe ein und desselben Fahrzeugs.

Meine Feststellungen konnte ich besonders gut mit folgenden Vergleichsreihen machen:

E-Klasse W211 E200 Kompressor (1,8L), 5-Gang Wandlerautomatik
E-Klasse W211 E240 (2,6L), 5-Gang Wandlerautomatik
E-Klasse W211 E320 (3,2L), 5-Gang Wandlerautomatik

3er E46 316i (1,8L), 5-Gang Handschalter
3er E46 318i (1,9L), 5-Gang Handschalter
3er E46 320i (2,2L), 5-Gang Handschalter
3er E46 323i (2,5L), 5-Gang Handschalter

Was ich mir überlegt habe: Es kann doch nicht sein, dass die Hersteller für jede Motorisierung ein eigenes Getriebe mit jeweils anderen Übersetzungen haben.

Meine Schlussfolgerung: Die Kurbelwelle des Motors hat ja auch einen Ausgang. Das sich dort befindende (erste) Zahnrad ist der Punkt, der in der Größe variiert. Somit ist das Getriebe immer gleich und multipliziert immer um die selben Faktoren. Nur der jeweilige Motor liefert seinen eigenen "initialen" Wert.

Frage an euch: Ist meine Schlussfolgerung korrekt?

55 Antworten

Zitat:

@McMulesack91 schrieb am 26. Februar 2024 um 11:37:02 Uhr:



Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass BMW oder Mercedes für jeden Motor ein komplett eigenes Getriebe hat. Besonders, wenn sie von Dritten wie ZF beziehen. Die Getriebe sind ja meistens gleich.

Ja und- da müssen ja nur die Zahnradpaarungen drinnen anders sein (nicht das komplette Getriebe) - und das ist uU bei jedem Motor anders- wo ist das Problem? Es hat auch jedes Fz eine andere Farbe, Ausstattung, usw...
Nur wird die Anpassung meistens, wie erwähnt, über die Achsübersetzung erreicht -wobei auch da der Kunde wählen kann- sportlich kürzer übersetzt, oder eben länger, bei gleichem Motor.
Warum sollte das ein Problem sein- die Teile können fahrzeugspezifisch für jede Fahrgestellnummer die gebaut wird bestellt werden wie man sie möchte.
Schau dir mal beim BMW e39 die Hinterachsübersetzungen an- der 520 zum 540. 520 Schalter 3,46/Automat 3,64, 540 2,81 oder wahlweise 3,15 (meist Automat)
Einmal- wenn schon für jedes FZ eine andere Hinterachse möglich ist, warum sollte dann ein anderes Getriebe ein Problem sein? Und du siehst, das sich der V8 halt leichter tut und nicht so hoch drehen muss

Zitat:

@Schraube 64 schrieb am 29. Februar 2024 um 00:07:01 Uhr:


"Mein Lieblingsbeispiel: VW Polo..." Stimmt das so mit ersteres und zweiteres?
Warum soll das was für die gleiche Leistung 1200 U/Min weniger benötigt bei gleichem Tempo wesentlich höher drehen? Weil das Auto so viel grüßer und schwerer ist als der Vorgänger?
Hmm mir verdeutlicht Dein Lieblingsbeispiel irgendwie nichts.

Weil man, um das gleiche Raddrehmoment zu bekommen, die Getriebeübersetzung beim drehmomentschwächeren Motor zwangsläufig verkürzen muss. Nicht vergessen: In der gleichen Relation, in welcher das Drehmoment umgewandelt wird, wird auch die Drehzahl umgewandelt. Natürlich ist das nicht strikt so zu sehen, wie in meiner zu diesem Thema ersten Antwort (Fahrwiderstände und Auslegung) dargelegt. Aber die Tendenz stimmt auf alle Fälle, vor allem bei ähnlich schweren Fahrzeugen, welche einen ähnlichen Luftwiderstand und eine identische Marktpositionierung (=0815 - Alltagsfahrzeuge) aufweisen.

Zitat:

@abm_70 schrieb am 28. Feb. 2024 um 21:43:58 Uhr:


Ersteres Modell benötigt für die Leistung 6200, zweiteres hingegen nur 5000 U/min. Dementsprechend dreht zweiteres Modell bei gleicher Ganganzahl (5) auch deutlich höher bei gleicher Geschwindigkeit.

Ich glaube du hast Schraube nicht ganz verstanden. Der zweite Teilsatz passt nicht, umgekehrt müsste es stimmen. 😉

Oh ja, umgekehrt wäre korrekt. Das Richtige gemeint, aber das Falsche geschrieben 😁

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ihr seit in verschiedenen Richtungen gefahren?

Die Richtung war die gleiche. Nur der 180 mit viel rauch auf der rechten Spur und wir mit unseren Prinz links. Nur wer zu dieser Zeit länger durchgehalten hat, steht auf einen anderen Blatt. Aber es wird da nur über groß und klein, Umdrehungen und Überetzung gesprochen.

Der Prinz hatte erstens mit weniger Masse zu kämpfen und zweitens (je nach Modell, ich nehme mal an dass du den 4-zylindrigen meinst) dann wohl mindestens gleich hohe oder höhere Zugkraft an den Antriebsrädern. DAS ist es, was das Auto beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit erreichen lässt.

Zitat:

@agroge schrieb am 29. Februar 2024 um 14:21:58 Uhr:


vor 55 Jahren war mein kleinen Prinz NSU auf der Autobahn schneller als ein 180 er Mercedes Diesel.
An was war das wohl gelegen haben? Drehzahl oder Übersetzung?

W110? Der ist als 180 Diesel mit 110 km/h angegeben. Somit 5 km/h unterhalb des Werts, welchen ich für den NSU finden konnte.

Da brauche ich nicht erst nachzusehen, das war ein Feuerstuhl.

Zitat:

@McMulesack91 schrieb am 26. Februar 2024 um 11:25:23 Uhr:


Ich kann hinten im Hinterrad das Getriebe völlig unberührt lassen und stattdessen einfach vorne den Kranz bei den Pedalen austauschen. Je kleiner ich den dort ansetze desto "schwerer" werden alle folgenden Gänge, die das Getriebe hinten umsetzt. Aber dafür sind bei höheren Geschwindigkeiten niedrigere Drehzahlen möglich. Voraussetzung ist natürlich, dass die Beine des Fahrers (analog Motor) diese Kraft auch aufbringen kann.

Mir fehlt jetzt wirklich der technische Aufbau der KOMBINATION aus Motor und Getriebe aber so würde sich erklären, dass jeder Motor einfach mit seinem Ausgangs-Zahnrad daherkommt welches je nach Motor eben größer oder kleiner ausfällt. Das immer gleich bleibende Getriebe multipliziert das einfach jeweils.

Hallo,

nein, je kleiner beim Fahrrad das vordere Kettenblatt ist, desto leichter ist das Treten.

Welches Ausgangszahnrad am Motor meinst Du? Motoren sind direkt mit dem Getriebe verbunden. Die Drehzahl der Kurbelwelle ist immer gleich wie die Drehzahl der Getriebeeingangswelle.

Grüße,

diezge

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