Wartung selbst gemacht!
Hi Leute,
sind Sachmängelhaftung und Garantie vorbei, will man das Auto ewig fahren, sodass der Wiederverkauf in den Hintergrund tritt, hat man Spaß am Schrauben und keine Angst sich die Finger schmutzig zu machen - was spricht dann dagegen, die Wartung am Auto selbst durchzuführen?
Auf mich trifft das alles zu (auf die Durchrostungsgarantie von 12 Jahren verzichte ich), deswegen sieht mein Baby nur dann eine Werkstatt von innen, wenn es auffällige Geräusche macht oder nicht mehr fährt. Oder nicht mehr fahren darf, weil Rennleitung oder TÜV die rote Karte zeigen...
Zu den Wartungsarbeiten selbst:
NACHFÜLLEN
Es gibt 5 Flüssigkeiten, die sich nicht zu weit unter Min. befinden sollten:
-Motoröl
-Hydrauliköl
-Bremsflüssigkeit
-Kühlflüssigkeit
-Wischwasser
Die Deckel sind im Motorraum farblich gekennzeichnet und für jeden Laien gut zu finden. Bei allen 5 Flüssigkeiten gibt es eine deutliche Min/Max-Markierung (Min-Markierung entfällt beim Wischwasser, außer man hat FIS ab Werk oder vollständig nachgerüstet).
Bei mir musste nach 60 tkm seit der letzten Inspektion alles nachgefüllt werden, gekauft hab ich mir:
-Motoröl Mobil 0W-40
-Hydrauliköl vom 🙂 im 0,5 Liter Gebinde afaik
-Bremsflüssigkeit von ATU, DOT 5 afaik
-Kühlflüssigkeit vom 🙂, im 1,5 Liter Gebinde afaik
-Wischwasser mit Frostschutzwirkung (falls Winter) aus dem Baumarkt
Von Zusatzmitteln für Motoröl und Kraftstoff halte ich nichts, weil diese doch erheblich Geld kosten und afaik keine signifikante bzw. nachgewiesene Wirkung haben.
SCHMIEREN
Das Wichtigste überhaupt in der Mechanik 😉 Alle Scharniere müssen geschmiert werden. Ich benutze einen Mix aus Schmierfett aus dem Baumarkt für die exponierten Stellen und dünnem 0W-Motoröl, das ich in einen Pflanzensprüher fülle (nur das Öl, nicht das Fett 😉). Damit erreicht man auch versteckte Stellen und es verteilt sich sehr gut. Und mein Credo, was das Schmieren angeht: Doppelt hält besser! 😉
KONTROLLIEREN
Allem voran die Beleuchtung, besonders wichtig wenn man keine Lampenkontrolle im FIS hat. Dann noch Scheibenwisch/-waschanlage und Luftdruck.
Fehlerspeicher auslesen mit VCDS, DIADIG, oder ähnlicher Software (hab ich noch nicht, deshalb kann ich das erst später machen).
ERSETZEN
Was wann ersetzt werden SOLL, steht im Serviceheft. Ich ersetze die Zahnriemen und deren Peripherie nie. Ich gehe das Risiko ein, dass ein Zahnriemen vor Lebensende des Fahrzeugs reißen kann, weil ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Luft- und Innenraumfilter ersetze ich etwa alle 100 tkm, wobei ich mich ohne weiteres trauen würde, das Intervall auf 200 tkm zu verlängern, nur um die geringe Wichtigkeit zu verdeutlichen. Motoröl und Ölfilter wechsle ich alle 60-90 tkm, ab einer Laufleistung von ca. 250-300 tkm wechsle ich Motoröl und Ölfilter bis zum Lebensende gar nicht mehr.
Das Öl der Multitronic wurde bei 60 tkm aufgrund von Reibwertsproblemen gewechselt. Ich denke, ich werde es nicht mehr wechseln, außer es treten die gleichen Probleme erneut auf.
Der Rest ist überwacht:
Siedepunkt der Bremsflüssigkeit, Bremsbeläge sowie Lenk- und Achsgeometrie werden beim TÜV penibel kontrolliert - und zwar so streng, dass einem sein Baby richtig leid tut, wenn es sowohl vertikal als auch horizontal(!) dermaßen stark verschränkt wird, dass (und genau das ist der Sinn) Schwachstellen einfach brechen würden, bevor sie es bei normaler Belastung im Straßenverkehr tun.
Mehr ist nicht dran an guter Wartung 🙂 - und man hat zusätzlich das erhebende Gefühl, etwas vollbracht und dabei Geld gespart zu haben 😎
Allen, denen Garantie, Kulanz und Wiederverkauf wichtig sind oder die Vorschriften einhalten müssen (Leasing, Dienstwagen) oder die zwei linke Hände haben, empfehle ich ihr Fahrzeug in Fachwerkstätten warten zu lassen.
Über eure Erfahrungen mit Do-it-yourself-Wartung würde ich mich sehr freuen! 🙂
Joki
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von 252003
Jetzt aber mal im Ernst, zum Nachdenken:Das war bei 86 tkm, also vor sage und schreibe 36(!) tkm - ich habe das Intervall also um mehr als das Doppelte überzogen!
Schäden? Keine.
wenn du auch nur minimalen technischen sachverstand besitzen wuerdest, der ueber das abschrauben von deckeln fuer irgendwelche betriebsfluessiglkeiten hinaus ginge, sollte dir eigentlich klar sein, dass sich schaeden durch verbrauchtes oel nicht dadurch aeussern werden, dass dein motor in einem feuerball verglueht den du in ruhe durch die frontscheibe beobachten kannst 🙄
ich gehe davon aus, dass du in deinem bisherigen leben weder jemals einen motor zerlegt hast, geschweige denn dank mangelschmierung eingelaufene kurbel- oder nockenwellen nebst lagerschalen in der hand hattest. genau aus diesem grund solltest du dich tunlichst damit zurueckhalten irgendwelche schwachsinnigen pseudo-expertisen in sachen oelwechsel hier abzuliefern.
es ist ja schoen fuer dich wenn dein motor (bisher noch) mit teerschlamm laeuft, ich kann nur hoffen dass diesen kruden mist niemand nachahmt weil er meint damit 5o euro sparen zu koennen.
gruesse vom doc
426 Antworten
Hi,
ich denke nicht, dass ein Zahnriemen ewig hält. Dafür sind schon zu viele gerissen. Sicher halten sie etwas mehr als die vorgesehenen Intervalle aus, denn etwas Toleranz muss ja sein.
Aber mich interessieren die rechnerischen und rein theoretischen 5 Milliarden Umsatz mich persönlich überhaupt nicht, denn die tun mir nicht weh. Weh tun würde mich, wenn ich, um 1.000 € alle 120.000 km zu sparen, plötzlich nach 150.000 km mehrere t€ für einen neuen Motor ausgeben müsste. Wo, am Rande bemerkt, Audi auch kräftig dran mitverdient, zumindest kräftig Umsatz dran macht.
Die Intervalle für Inspektionen welcher Art auch immer sind sicherlich negativ berechnet und bergen ein sehr großes Sicherheitspolster. Aber Audi gibt auch eine Mobilitätsgarantie für Reperaturen. Und ich möchte mal das Geschrei hören, wenn 10.000 km nach einer Inspektion ein Zahnriemen reißt. Dann heißt es hier im Forum: " Vor 10.000 km Inspektion und jetzt Zahnriemen gerissen!!! DAS hätten die doch sehen müssen!"
Gruß
Rainer
BTW: hat mein 3,0 TDI 233 PS eigentlich Zahnriemen oder Steuerkette? Hab's grade nicht im Kopf.
War vor kurzem beim TÜV und habe den Prüfingenieur auch mal zum Thema Zahnriemen befragt, er sagte dazu:
Es ist überhaupt keine Frage OB der Zahnriemen reisst, sondern nur WANN er reisst.
Ich persönlich habe ihn bei 112.000 km nach 5 Jahren wechseln lassen (Intervall 120.000) und bin somit auf der sicheren Seite. Und beim nächsten Wechselintervall habe ich das Auto sowieso nicht mehr.
Gruss,
Klaus
Zitat:
Original geschrieben von Rowdy_ffm
hat mein 3,0 TDI 233 PS eigentlich Zahnriemen oder Steuerkette?
Hi Rainer, Kette. Hörst du das nicht? 😁
Spaß beiseite, der 3.0 (2.7 auch) ist ein Diesel, der RICHTIG gut klingt. Natürlich auch von der Fahrleistung her überzeugt - hast dich schon richtig entschieden 😉
Übrigens heute wieder NORMRUNDE gefahren - NEUER REKORD: 4,7 l im Schnitt, und das sogar bei 1 kmh im Mittel mehr als letztes Mal (63 kmh).
Den Luftvorfilter reinige ich übrigens alle 2-3 Wochen, von dem bin ich auch begeistert!
Joki
Zitat:
Original geschrieben von Rowdy_ffm
BTW: hat mein 3,0 TDI 233 PS eigentlich Zahnriemen oder Steuerkette? Hab's grade nicht im Kopf.
Beides 😉
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Zitat:
Original geschrieben von moon123
Beides 😉Zitat:
Original geschrieben von Rowdy_ffm
BTW: hat mein 3,0 TDI 233 PS eigentlich Zahnriemen oder Steuerkette? Hab's grade nicht im Kopf.
Hey Moon,
wieso beides? Meinst Du den Zahnrippenriemen? Ich rede nur vom Primärtrieb der Nockenwellen.
Will das nur klarstellen, nicht dass hier noch schlaue Fragen oder Missverständnisse wegen einem Scherz auftreten.
Gruß
Rainer
Aha, dann wohl: Nockenwellen per Kette, Einspritzpumpe über Zahnriemen.
Wärst du damit zufrieden, Rainer? 😁
Joki
Zitat:
Original geschrieben von 252003
Aha, dann wohl: Nockenwellen per Kette, Einspritzpumpe über Zahnriemen.
Wärst du damit zufrieden, Rainer? 😁
Joki
Hi Joki,
das hat mit Zufriedenheit wenig zu tun. Ich würde es schlicht und ergreifend nur gerne wissen, wie bei mir alles gedreht wird.
Nockenwellen = Steuerkette
LiMa, WaPu und sonstige Hilfsagregate = Zahnrippenriemen
war meine Vermutung. Muss mich mal schlau machen.
Gruß
Rainer
Auch, wenn es jetzt ein wenig OT wird......
Ich wusste gar nicht, was ich für einen modernen und durchdachten, ja Meilenstein setzenden Motor mit mir rum fahren. Sicher, das er gut ist, wusste ich bereits und habe auch lange den Wunsch nach diesem Motor im A4 gehabt. Jetzt also zurück zu dem Thema Kette, Zahnriemen, Rippenriemen usw:
Mein Dicker hat also auf der Rückseite des Motors beim Schwungrad einen wartungsfreien Vierfach-Kettentrieb. Dieser ist in zwei Ebenen ineinander geschachtelt was es ermöglicht innerhalb von nur zwei Simplex-Kettenspuren den Steuertrieb von zwei Zylinderbänken und gleichzeitig den Antrieb der Ölpumpe sowie der im Innen-V angeordneten Ausgleichswelle zu realisieren. Der Grundtrieb treibt über zwei Zwischenräder die Kopftriebe für die beiden Zylinderköpfe an. Zwischenräder treiben die Einlass-Nockenwellen und Stirnräder treiben die Auslaß-Nockenwellen an.
Ein weiterer Kettentrieb treibt die Ölpumpe und die Ausgleichswelle. Die Common-Rail-Pumpe wird von der Einlassnockenwelle der linken Zylinderbank über einen Zahnriemen angetrieben.
Die Wasserpumpe wird auf der Stirnseite des Motors durch einen Poly-V-Riemen angetrieben, ebenso Servopumpe, LiMa und andere Nebenaggregate.
Wer den ganzen, sehr interessanten Bericht lesen möchte, der findet ihn hier.
Gruß
Rainer
Zitat:
Original geschrieben von 252003
"Die" haben nicht festgestellt, sondern Audi weiß von Anfang an ganz genau, dass der Riemen ewig hält...Verstehst du jetzt, warum viele so allergisch reagieren, wenn ich sage, dass ein ZR-Wechsel überflüssig ist?
Ich habe dir ja schon in nem anderen Thread angekündigt, ein Bild von meinem alten Zahnriemen einzustellen, der vor knapp 6.000 km, also bei 124.000 km getauscht wurde. Das Thermostat hat im Übrigen kurz vorher die Grätsche gemacht. Der ZR hätte also spätestens vorm Winter sowieso raus müssen, um dieses wechseln zu können.
Im Endeffekt muss jeder selber wissen, was er tut. Aber deine penetrante Art, den Zahnriemenwechsel als überflüssig hinzustellen, finde ich mehr als bedenklich. Klar verdient sich der VW-Konzern mit dieser "After Sales Strategie" ein goldenes Näschen. Wenn das aber deren primäres Ziel wäre, würden sie nicht nach und nach auf Steuerkette umstellen.
Mir wäre sehr unwohl, damit noch mal 50 oder gar 100.000 km zu fahren...
Zitat:
Original geschrieben von Guhl76
Mir wäre sehr unwohl, damit noch mal 50 oder gar 100.000 km zu fahren...
Da habe ich aber schon schlimmere gesehen, wie zum Beispiel der, bei dem die Zugdrähte an einer Seite schon rausguckten. Aber fahren wollte ich mit deinem auch nicht mehr, Guhl76-
Zitat:
Original geschrieben von schmonses
Da habe ich aber schon schlimmere gesehen, wie zum Beispiel der, bei dem die Zugdrähte an einer Seite schon rausguckten. Aber fahren wollte ich mit deinem auch nicht mehr, Guhl76-Zitat:
Original geschrieben von Guhl76
Mir wäre sehr unwohl, damit noch mal 50 oder gar 100.000 km zu fahren...
Würde wohl keiner gerne. Außer vielleicht Joker. Warum verkaufst Du Deinen ZR eigentlich nicht an ihn. Dann könnte er seine Nichtwartung noch ein paar Hunderttausend Kilometer ausdehnen.
******* Ironiemodus aus *******
Gruß
Rainer
Zitat:
Original geschrieben von Rowdy_ffm
Auch, wenn es jetzt ein wenig OT wird......
Ich wusste gar nicht, was ich für einen modernen und durchdachten, ja Meilenstein setzenden Motor mit mir rum fahren. Sicher, das er gut ist, wusste ich bereits und habe auch lange den Wunsch nach diesem Motor im A4 gehabt. Jetzt also zurück zu dem Thema Kette, Zahnriemen, Rippenriemen usw:
Mein Dicker hat also auf der Rückseite des Motors beim Schwungrad einen wartungsfreien Vierfach-Kettentrieb. Dieser ist in zwei Ebenen ineinander geschachtelt was es ermöglicht innerhalb von nur zwei Simplex-Kettenspuren den Steuertrieb von zwei Zylinderbänken und gleichzeitig den Antrieb der Ölpumpe sowie der im Innen-V angeordneten Ausgleichswelle zu realisieren. Der Grundtrieb treibt über zwei Zwischenräder die Kopftriebe für die beiden Zylinderköpfe an. Zwischenräder treiben die Einlass-Nockenwellen und Stirnräder treiben die Auslaß-Nockenwellen an.
Ein weiterer Kettentrieb treibt die Ölpumpe und die Ausgleichswelle. Die Common-Rail-Pumpe wird von der Einlassnockenwelle der linken Zylinderbank über einen Zahnriemen angetrieben.
Die Wasserpumpe wird auf der Stirnseite des Motors durch einen Poly-V-Riemen angetrieben, ebenso Servopumpe, LiMa und andere Nebenaggregate.Gruß
Rainer
Klingt toll. Wir werden sehen.
Eine Frage: Was sind "UV-Photonenbelichtete Zylinderlaufflächen"😕
Zitat:
Original geschrieben von rki0
.....
Eine Frage: Was sind "UV-Photonenbelichtete Zylinderlaufflächen"😕
Lesen macht schlau. Stand in dem Link, den ich verlinkt habe, drin. Aber hier nochmal für faule 😉 :
Zitat:
In einem ersten Schritt werden hierfür die Zylinderlaufbahnen mittels einer dreistufigen Diamant-Honung vorbearbeitet. Mit einem gepulsten Laser wird nach der Vorbearbeitung die oberste Schicht der so geschaffenen fein strukturierten Laufbahn angeschmolzen. Hierbei wird der vorhandene Blechmantel entfernt und die in der Gussmatrix eingelagerten Graphitausscheidungen werden ausgebrannt. Die Laufbahnoberfläche wird durch den kurzzeitig und lokal über der Schmelze anliegenden stark erhöhten Partialdruck des Luftstickstoffes aufnitriert, was zu einer zähharten und verschleißfesten Zylinderlaufbahn führt. Das Ausbrennen der Graphitausscheidungen gewährleistet ein sehr geringes, jedoch ausreichendes Ölhaltevolumen bei einer ansonsten sehr glatten Oberfläche. Die Funktionalität im Hinblick auf Ölverbrauch, Reibleistungsreduzierung und Langzeit-Verschleißstabilität ist so gut, dass der bisher aus tribologischen Gründen erforderliche Titangehalt der Zylinderkurbelgehäuse-Legierung erheblich reduziert werden konnte. Dadurch bedingt ergaben sich Kostenvorteile bei der Bearbeitung des Zylinderkurbelgehäuses.
Oder kurz erklärt: Man macht die Zylinderlaufbahnen sowas von sauglatt, dass man sie hinterher wieder aufrauen muss, damit das Öl nicht einfach abläuft. 😁
Gruß
Rainer
Danke dafür.
Ich habe früher noch das mühselige Honen gelernt. Die Leute werden auch immer fauler!😉
Womit wir wieder beim Thema "Wartung selbst gemacht" wären. Du hast noch selbst gehont? Wie alt bist Du denn? Vor ca. 25 Jahren war ich bei uns im Ort in einer Zylinderschleiferei und die haben den Zylinder meiner Honda a) maschinell auf's erste Übermaß erweitert und b) den Zylinder mit einer Maschine gehont. Mit der Hand.... ich glaube so alt ist hier im Forum niemand, dass das noch einer mit der Hand gemacht hat, bzw. dass es noch Fahrzeuge gab, die ein honen mit der Hand verkraftet hätten. Oder täusche ich mich da so arg? 😁
Gruß
Rainer