Wartung Klimaanlage, besser mit oder ohne Desinfektion?
Hallo zusammen,
habe am Mittwoch Termin wegen meiner Klimaanlage, da sie nicht mehr kühlt.
Nun meine Frage:
Funktionsprüfung, Sichtprüfung der Komponenten, Absaugen des Kältemittels und Wiederbefüllung und Innenraumtemperaturmessung.
Kostenpunkt 59,90 Euro
oder:
das gleiche nur zusätzlich noch Desinfektion.
Kostenpunkt 89,90 Euro
Mir kommt es jetzt nicht auf die 30,00 Euro an, aber sollte man die Desinfektion mitmachen? Oder ist es nicht unbedingt nötig. Vor 2 Jahren wurde die Desinfektion nicht gemacht. Und da ich nicht wusste (jetzt nicht lachen) wie man die Klimaanlage ausschaltet, lief sie eigentlich ständig.
Danke schon mal im Voraus
Wuppertaler124
23 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von joered
Zitat Klima Service Hella:
Warum muss der Filter-Trockner ausgetauscht werden?
Der Filter-Trockner entzieht dem Klimasystem Feuchtigkeit und Schmutzpartikel um es vor Schäden zu schützen und eine optimale Kälteleistung zu gewährleisten. Ein Teil der Feuchtigkeit kann vom Filter-Trockner, der je nach System auch Akkumulator genannt wird, des Klimasystems festgehalten werden. Der Sättigungsgrad ist aber nach ca. 2 Jahren Betriebsdauer erreicht. Wird der Trockner nicht regelmäßig erneuert, führt der hohe Wasseranteil im System zur Korrosionsbildung. Überhöhter Verschleiß und mechanische Schäden der Systemkomponenten sind vorprogrammiert. Auch besteht die Gefahr der Vereisung des Expansionsventils. Dies kann zu erheblichen Betriebsstörungen bis zum Ausfall der Klimaanlage führen.
Warum muss eine Klimaanlage gewartet werden?
• Da Jährlich bis zu 10 % des Kältemittels verloren gehen.
• Weil ansonsten die Ölversorgung des Kompressors nicht mehr gewährleistet ist.
• Weil durch Feuchtigkeit im System teure Reparaturen entstehen könnenEntgegen der Aussage mancher Fahrzeughersteller muss das Fahrzeugklimasystem gewartet werden. Jährlich gehen bis zu 10 % des Kältemittels aus dem System auf natürliche Art und Weise durch Schläuche und Verbindungselemente verloren. Dadurch lässt die Kühlleistung schon nach drei Jahren spürbar nach. Darüber hinaus dient das Kältemittel, welches durch das Klimasystem zirkuliert, als Trägermedium für das sich ebenfalls im System befindliche Öl. Dieses Öl benötigt der Klimakompressor zur Schmierung. Befindet
sich zu wenig Kältemittel im System, besteht die Gefahr, dass der Kompressor nicht mehr ausreichend geschmiert wird. Dies kann zum Totalausfall des Kompressors führen. Die dann notwendigen Reparaturkosten können dann bis zu 1.000 ? betragen. Dies lässt sich durch eine jährliche Überprüfung der Klimaanlage vermeiden. Zusätzlich nimmt das Kältemittel über die Schläuche Feuchtigkeit von außen auf. Ein Teil der Feuchtigkeit kann vom Trockner des Klimasystems festgehalten werden. Der Sättigungsgrad ist aber nach ca. 2 Jahren Betriebsdauer erreicht. Wird der Trockner nicht regelmäßig erneuert, führt der hohe Wasseranteil im System zur Korrosionsbildung. Überhöhter Verschleiß und mechanische Schäden der Systemkomponenten sind vorprogrammiert. Auch besteht die Gefahr der Vereisung des Expansionsventils. Dies kann zu erheblichen Betriebsstörungen bis zum Ausfall der Klimaanlage führen.Hohe Reparaturkosten lassen sich durch einen regelmäßigen Austausch des Trockners vermeiden.
Fast alles richtig bis auf eines:
"Weil durch Feuchtigkeit im System teure Reparaturen entstehen können"
Das Klimasystem steht unter Druck und zwar ständig. Es kann nur bei der Montage der Bauteile Feuchtigkeit eindringen. Sonst NICHT! Diese Feuchtigkeit und Nur DIESE wird durch das Granulat im Trockner gebunden. Die Trocknerflasche ist außerdem Filter (Filtertrockner) und Sammler (Akkumulator) für überschüssiges Kältemittel und Abrieb.
Die Bezeichnungen sind manigfaltig, Fakt ist: Das Granulat unterliegt einem Alterungsprozess und kann sich im Laufe der Zeit zersetzen und krümmelt dann im System herum. Das zerstört oder verstopft Expansionsventil und Drosseln, Druckschalterventil, Kompressor-Steuerventil und so fort.
Feuchtigkeit kann nur in das System, wenn die Anlage ohne Druck und mächtig undicht ist! Man kann guten Gewissens den Trockner 4 Jahre drin lassen. 2 Jahre ist Panikmache. Hat man allerdings am System herumgeschraubt, ist der Trockner ruckzuck gesättigt, wenn das System offen steht. Wenn dann noch Feuchtigkeit eindringt (tut sie!) bilden sich daraus ggf. Eiskristalle, die dafür sorgen, daß die Anlage plötzlich nicht mehr funktioniert und 10 Minuten später wieder arbeitet (Eis geschmolzen). Das wiederholt sich dann dauernd und nervt ganz schön. Außerdem können die Kristalle das Expansionsventil zerstören, das ist richtig bemerkt.
Hab nun gleich mal meinen Trocknerfilter wechseln lassen mit neuer Klimabefüllung.
Das alles für 170€: ca. 40 der Filter, 70 die Montage und der Rest die Füllung.
Klar, war ein mobiler Service (sehr praktisch und schnell) in meiner Hinterhofwerkstatt.
Aber 110€ günstiger? Trotz schwieriger Filtermontage wegen LPG-Verdampfer, der blöd
drüber gebaut ist! Ich komme mit den Jungs von ATU einfach nicht mehr zusammen.
Klar, dass eine "richtige" Werkstatt teurer ist, aber Billigkette war gestern! "Gestern"
waren die noch echt günstig oder nur etwas teurer als freie Schrauber. Aber jetzt:
Reifen trotz "20%" immer noch über 70€ das Stck. teurer, Traggelenkwechsel mal eben
ca. 20% teurer in 3 Jahren, vereinbarte Termine platzten schon zwei mal letztens,
Sofortdrannkommen für einfache Sachen wie früher (und auf deren LKW wird noch immer
dafür geworben!), für Bremsentest z.B., geht nimmer, 4 mal zum Nachwuchten müssen,
2 mal zum Spur nachstellen nach Neueinstellung ... Das war´s nun! Den gehts entweder zu gut
(Parkplätze ständig auf´m gesamten Gelände überfüllt) oder die müssen
extrem wirtschaften (Preistendenz und Aussagen von Angestellten hinter vorgehaltener
Hand spricht auch dafür)...
Hallo,
mein E280, den ich seit 2000 fahre, hat bei mir noch keine Klima-Wartung gehabt. Trotzdem funktioniert sie tadellos. Kann man denn jetzt schon von Materialschaeden ausgehen?
Gruss
straad
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Zitat:
Original geschrieben von straad
Hallo,mein E280, den ich seit 2000 fahre, hat bei mir noch keine Klima-Wartung gehabt. Trotzdem funktioniert sie tadellos. Kann man denn jetzt schon von Materialschaeden ausgehen?
Gruss
straad
Wie schon oben in einem Beitrag geschrieben verliert der Kreislauf im Jahr bis zu 10% Kältemittel. Und auch das Öl im Kompressor wird weniger. Ich denke du solltest das schon mal machen lassen um größere Schäden zu vermeiden.
So ein Kompressor kann teuer werden.
Kai
Was heist eigentlich Öl im Kompressor?
Wird das beim Neubefüllen der Klima mit aufgefüllt?
Beim Ausbauen des Trocknerfilters kam einiges an grünlichem, stinkendem
Öl rausgespritzt...
Zitat:
Original geschrieben von meixxu35
Was heist eigentlich Öl im Kompressor?Wird das beim Neubefüllen der Klima mit aufgefüllt?
Beim Ausbauen des Trocknerfilters kam einiges an grünlichem, stinkendem
Öl rausgespritzt...
Rausgespritzt?? War die Anlage nicht korrekt entleert???
Im kompletten System befindet sich dieses Kompressoröl. Es ist grün, weil wegen Lecksuche beim letzten Befüllen vorsorglich ein Kontrastmittel eingefüllt wurde. Es leuchtet unter UV_Licht und so kann man mit einer entsprechenden Lampe in der abgedunkelten WErkstatt die kleinsten Undichtigkieten aufstöbern. Es stinkt, weil es uralt ist. Es ist trübe, wenn der Kompressor im Sterben liegt. Es ist dunkelgrau bis grünlich-grau, wenn der Kompressor bereits das helle Licht am Ende des Tunnels gesehen hat.
Wozu das Öl, erkläre ich weiter unten im Text. Zunächst zum Trockner:
Der Trockner, auch Sammler (für überschüssiges Kältemittel und ÖL), Filtersammler, Filtertrochner, Akkumulator genannt enthält ein Granulat, welches Wasser absorbiert und bindet. Bei der Montage am offenen Klimasystem gelang zwangsläufig Luftfeuchtigkeit in die Leitungen usw. Nach der Inbetriebnahme des gefüllten Systems bindet dieses Granulat im Trockner die Feuchtigkeit um zu verhindern, daß sich Eiskristalle bilden und die Drossel oder das Expansionsventil verstopfen. Der Effekt wäre, daß die Klimaanlage nur in Intervallen funktioniert, dann nämlich, wenn wegen Ausfall die Tempoeratur steigt und die Kristalle abschmelzen, bis Sie sich bei Funktion der Anlage wieder neu bilden und so fort..
Diese Granulat im Trockner unterliegt dem Alterungsprozess wie wir alle. Vibrationen, Kompressoröl, Kältemittel, Alu-, PTFE-, Stahl-Abrieb, sonstige Verschmutzungen und Temperaturschwankungen zermürben die Harze in dem Granulat und es wird sich eines Tages auflösen. Es zerkrümmelt und beginnt die Wanderschaft durch das ganze Klimasystem. Dabei verstopft es das Ex-Ventil, Drossel, Kompressorventil, Ölsieb, Druckschalterventil, es verschmutzt damit alle Leitungen und Rohre. Ich habe mehrere solcher Fälle erlebt! Die Reinigung ist sehr aufwendig und nicht immer beim ersten Mal erfolgreich.
Aber man kann auch übertreiben! Ich empfehle den Trocknerwechsel:
1. alle 4 Jahre
2. nach Austausch eines defekten Kompressors mit Reibunsschaden zu erkennen am
grauen bis schwarzen Restöl im System)
Auffüllen der Klimaanlage bitte alle zwei Jahre, bei jedem zweiten mal den Trockner wechseln.
Warum so oft füllen (nachfüllen)?
Das Kältemittel R134a hat vor Jahren das Kältemittel R12 abgelöst. Das R12 war ungemein giftiger und ozonschädlich. Der Wechsel zu einem umweltfreundlicheeren Kältegas war im Prinzip angesagt. Man hat sich unter Fachleuten und Politikern dann auf R134a für Kfz. geeinigt (Empfehlung). Die Industrie hat's übernommen und umgesetzt.
Leider ist das R134a - Kältemittel in seiner molekularen Struktur sehr klein. So klein daß es Gummidichtungen, ja sogar dünne Kupferleitungen durchdringt. Dabei ist es hochflüchtig wie alle Kältegase. Perfeklte Dichtungen und Gummileitungen sind noch nicht erfunden, Oltimer haben sogar noch die NBR-Leitungen und wurden auf R134a umgerüstet. VAG hat versucht, so viel wie möglich Alurohre zu verbauen. Mit Erfolg, die Kältemittelverluste sind so reduzeirt worden.
Moderne Wagen haben HNBR (homogenisierter Naturkautschuk !?), ist schon recht gut gewappnet gegen R124a-Fluchtversuche. Der eigentliche Abdichter ist aber das Kompressoröl! Es dient nicht primär der Schmierung des Kompressors, es bindet sich an das Kältemittel und wird im ganzen System verteil, sodaß es einen Ölfilm auf (in) allen Bauteilen bildet. Dieser Ölfilm ist für R134a relativ schwer zu durchdringen, denn er verstopft die POren der Schläuche etc.
100 %-ig ist das aber nciht und so verliert die Anlage mal mehr, mal weniger Kältemittel, daß ersetzt werden muß. Denn wenn die Anlage zu wenig Kältemittel hat, beginnt der Kompressor zu saugen, da auf der Niederdruckseite kein genügender Druck ansteht, um den Kompressor zu füllen. Er darf aber eigentlich nicht saugen, wie z. B. der Luftkompressor in der Werkstatt, er ist dafür nicht gerüstet. Es befindet sich lediglich ein Gleitscheibenlager zur Unterstützung der Taumelscheibe an der entsprechenden Stelle, im Gegenteil zu einem ordentlichen Rollenlager (Axial). Wegen der mangelnden Schmierung - wie erwähnt Öl-Transport - und mangelnder Kühlung läuft die Gleitscheibe heiß und "frisst". Dabei ensteht ein grauer bis schwarzer Abrieb, den wir im Restöl wiederfinden.
Der Abrieb sorgt dann noch dafür, das sich die Teflon-Kolbenringe befeißigen sich abzureiben. Die Kompression geht dahin und der Druck sinkt noch weiter. Der Druckschalter ist leider an den falschen Stelle eingebaut (hat seine Gründe), er greift hier nicht ein. Wohl dem, dem der Druck zu nierdrig wird, wwährend die Anlage aus ist - bei ihm sprigt Sie Mangels Druck nicht mehr an. Läuft Sie aber, schaltet der Druckschalter erst ab, wenn auf der Delivery-Seite der Druck unter 2 Bar ist, das ist schon lange zu spät (wie das Skelet, das zum Arzt kommt).
Darum bitte auch im Winter die Klimaanlage des Öfteren benutzen. Daß Sie nicht immer anspringt liegt nicht an der Gefahr des Einfrierens, wie ich hier auch schon lesen mußte - das Kühlen ist ja ihr Job - siehe nur Gefrierhäuser, Gefriertruhen usw. da geht es mächtig in die Minusgrade. Das sie nicht anläuft ist ein Trugschluß, der Kompressor läuft schon an, bis der Druck hoch genug ist. Da das Expansionsventil bzw. Kompressorventil bei diesen Lufttemperaturen aber total dicht gemacht hat, ist der Druck nach wenigen Sekunden erreicht, die Anlage scheint still zu stehen. Ab und zu sollte also das Kältemitel mit dem Öl verwirbeln, damit der Ölfilm erhalten bleibt. Gerade an der Wellendichtung führt ein mangelnder Schmierfilm zur Massenflucht des Kältemittels.
Copyright by yeti-froster
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Na das ist ja mal eine super Beschreibung!!
Der Klimamann meinte, er habe beim Absaugen einen Unterdruck erzeugt. Warum dann
trotzdem was rausspritz? Ich weiß es nicht. Das Öl sah richtig grün aus, dunkel jedoch
nicht. Es müsste nach deiner Beschreibung also genügend Öl wieder mit eingefüllt
worden sein mit dem Kältemittel?! Abgesaugt hatte er ca. 670 g, rein gehen wohl
so 975 g. Die Kühlung funktionierte zwar noch, aber in 1,5 Jahren ging trotzdem
was verloren. Also aller 2 Jahre neu befüllen macht schon Sinn.
Im Winter habe ich die Klima an, denn nur dann kommt ja aus der Mitteldüse
auch warme Luft. Sollte das reichen, damit sich der Kompressor mal einschaltet?
Normalerweise merke ich das Einschalten, da es merklich Leistung vom Antrieb wegnimmt
(wie eine kleine Bremse ruckartig zu spüren), im Winter jedoch nie. Daher dachte ich, dass der
Kompressor auch nicht angeht. Habe dann hinundwieder mal die Temp. auf min.
gestellt...
Vor dem Neubefüllen hatte sich die Anlage tatsächlich (selten) mal bei längerer
Fahrt abgeschaltet, d.h. keine Kühlung. Nun nach der Wartung konnte ich dass
auf 800 km Fahrt nicht mehr bemerken. (nur anfangs 1 mal) Auch dieser
spürbare Leistungsverlust beim Einschalten ist deutl. weniger geworden, d.h.
man merkt schon noch, dass Leistung abgeht, jedoch nicht so stark und plötzlich beim
Einschalten des Kompressors. Könnte vielleicht was mit der Neubefüllung und
dem neuen Filter zu tun haben?!
Das Füllgerät misst das entnommene Kältemittel und filter das Öl aus dem Entnommenen heraus und mißt es. Beides bekommt der Mechaniker angezeigt. Das ausgefilterete Öl ist Schrott, er muß diese Menge beim Befüllen wieder frisch hinzufügen. Ich mach grundsätzlich dann 15 ml mehr rein, ich weiß, daß im Werk geknausert wird beim Erstbefüllen.
Das ging bei einem nichtgenannten Hersteller so weit, daß er in die Garantiebedingungen einfliessen ließ, das die Klimaanlage nach 2 Jahren gewartet werden muß!!!! Hintergrund war, daß die Anlage nicht optimal gefüllt war, um ein paar Cent zu sparen. Beim ersten Service wäre das behoben worden und der Kunde hätte das bezahlt. Leider gingen viele Besitzer eben nicht nach 2 Jahren zum Service und das große Jammern begann nach etwa 3 - 4 Jahren, als reihenweise Kompressoren starben. Viel auf Kulanz geregelt wiorden, ärgerlich trotzdem.
Warum der Kompressor nun nicht mehr so abrupt anspringt?? Kann mir keinen Reim daruf machen, da es sich um einen Lamellenkompressor handelt, gehe ich davon aus, das der Verschleiß, das heißt nachlassende Kompression daran schuld ist. Aber keine Bange, solange genug Schmierung da ist, dauert es Jahre, bis er aufgibt.
Vom gleich Typ hatte ich eine 15-jährigen, war noch immer TOP.