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Waren Autos früher wirklich so unsicher?

Themenstarteram 18. Januar 2006 um 12:34

Tagchen

Mal ne Frage an die Älteren von Euch :D Waren die Autos vor 15-20 Jahren (also als Golf II und Konsorten noch neu waren) vom Fahrverhalten wirklich mehr oder weniger schlechter und unsicherer wie ein heutiger Golf V z.B.? Oder beruht mein subjektiver Eindruck eher darauf, daß die älteren Autos alle schon mit den Jahren und Kilometern durchgeweicht sind?

Wenn ich vergleiche, wie "schwergängig" ein Golf II im Vergleich zum V sich fahren lässt und wie er in engen Kurven gerne mal über die Vorderräder schiebt... Dabei hab ich schon Golf IV mit über 200.000 km gefahren, die trotzdem weitaus besser fuhren als Golf II mit gerade mal 100.000

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65 Antworten
am 18. Januar 2006 um 13:58

Zitat:

Original geschrieben von Zoidy

Für den Kadett gab es ABS? wow...

Das habe ich mir damals auch gesagt ... ABS wurde "Serienmäßig und Aufpreisfrei" ab 1988 oder 1989 in den Kadett- Modellen "Frisco?" und GSI 16V samt verbesserter nochmals verstärkter Bremsanlage angeboten.

Die Bremsanlage des alten leichten GSI´s mit nachgerüsteten "Breitreifen und hartem Fahrwerk" war wirklich extrem :D ... zusammen mit dem 150 PS "Lotus-Motor" (Der 16V Motor wurde auch in Lotus Formel 3 Rennwagen eingesetzt ) war das ein klasse Sportwagen in der Golfklasse ;) ... gute alte Zeit :D ... na jedenfalls hatte das Auto eines der besten und sichersten Fahr- und Bremsverhalten seiner Zeit... und meiner sogar 4 Kopfstützen, die Fahrern über 180 cm nicht nur bis zum Nacken (wie beim Golf III) reichten.

Gruß

Q

Ich schliesse mich da Herrn Payne an: Das Fahrverhalten (für mich auch ein Sicherheitsaspekt) heutiger "moderner" Autos ist nicht unbedingt besser geworden. Dank ESP und Co. scheint es mir eher so, dass die Hersteller nicht mehr so genau auf die Fahrwerksabstimmung achten wie früher. Anders kann ich mir einige schwammige Fahrwerke oder die Elch-Klasse nicht erklären...

Die Reifen sind ein wichtiger Punkt, da hat sich in den letzten 10-15 Jahren wirklich verdammt viel getan.

Die Bremsanlagen waren auch damals OK, die Autos wogen ja auch weniger. Bei den modernen schweren Kisten sind natürlich größere Bremsen unumgänglich. Was früher natürlich fehlte war der ganze elektronische Kram, also die aktive Sicherheit mit ABS, ESP etc.

Die Karosserien sind IMHO nicht stärker aber sicher besser durchdacht was die Aufnahme der kinetischen Energie betrifft. Gefalteter Fussraum, knickende A-Säule oder entgegenkommende Lenksäule gibts auch heute noch...

Das wir aber heute insgesamt sicherer fahren, zeigt sich ja zweifellos in der Unfallstatistik.

Zitat:

Original geschrieben von JollyRoger[F13]

Das wir aber heute insgesamt sicherer fahren, zeigt sich ja zweifellos in der Unfallstatistik.

Was die Unfallzahlen aber auch beträchtlich nach unten treibt, ist das ständig steigende Verkehrsaufkommen. Wo nur noch Kriechverkehr möglich ist, sinken folglich auch die Unfallzahlen mit schweren Folgen.

Vor 20 Jahren war es mir noch möglich, am Freitag nachmittag mit fast konstanten 180 km/h von Hamburg nach Frankfurt zu fahren. Versucht das heute mal...

am 18. Januar 2006 um 18:39

selbstverständlich sind heute um einiges sicherer als autos von vor 10 bis 20 jahren. und zwar nicht nur was elektronik oder knautschzone angeht sondern auch fahrwerk

gab mal einen vergleich zwischen alten rennwagen und heutigen serienwagen. ein normaler focus rs war ähnlich schnell wie ein 10 jahre alter ford-rallywagen - und der neue st ist ja nochmal schneller geworden als der rs ;) ähnlich auch in einem vergleich zwischen sport quattro und einem lancer evo.

auch was fahrwerke betrifft sind enorme fortschritte gemacht worden!

am 18. Januar 2006 um 18:50

ach ja die alten Quattros mit 5 Zylinder *das waren noch Autos mit Charakter* ;)

nur den „Pikes Peak Rekord“ von vor vielen Jahren hält immer noch der Ur-Alt S1 Quattro :D so weit ich weis ....

Gruß

Q

am 18. Januar 2006 um 18:52

Die Bremsanlagen wurden schon wesentlich verstärkt:

der G2 GTI 16V wurde teilweise noch mit einer 13" bremsanlage ausgeliefert. Hingegen was hat heute ein auto mit 140ps für eine Bremsanlage: 15", oder noch mehr.

Beim Fahrwerk selbst denke ich nicht, das sich soviel geändert hat:

VW hat im 4er golf noch die verbundlenkerachse drin, abn 2er golf hingegen gabs teilweise schon hinten auch einzelradaufhängung (syncro). wo meiner meinung nach wesentlich mehr gearbeitet worden ist: am zusammenspiel zwischen lenkung, dämpfung und stabilisatoren, das das gesamtsystem kompakter worden ist.

in hinsicht auf knautschzonen äusere ich mich jetzt mal nicht, denke die crash tests sprechen für sich.

....was aber alles nichts daran ändert das ein Golf II bei vernünftiger Fahrweise auch heute noch ein sehr fahrsicheres Auto mit guter Strassenlage ist....mit recht simplen Mitteln und guter Abstimmung bei dem Budget damals schon erstaunlich wie gut sich sowas auch heute noch fahren lässt.

Natülich hat er kein ESp und Ähnliches.D muß man halt ein wenig mitdenken dann ist man auch mit einem alten GTi noch heute flott unterwegs,niedrigem Gewicht sei Dank...:D

Grüße Andy

Sinkende Unfallzahlen wären schön, dem ist leider insgesamt nicht so. Seit Anfang der 90er liegen wir bei etwa 2.3Mio Unfällen pro Jahr. Immerhin trotz steigendem Verkehrsaufkommen konstant. Auch an der Zahl der Verletzten (~ 500.000 pro Jahr) hat sich nicht viel geändert. Jedoch sank die Zahl der Schwerverletzten und Getöteten deutlich.

Ursache dabei vor allem 2 Dinge: ABS/ESP und die passive Sicherheit.

ABS und ESP sorgen neben besseren Fahrwerken und Bremsen für geringere Aufprallgeschwindigkeiten und durch die erhöhte Fahrstabilität verschiebt sich das Unfallgeschehen von den oft tödlichen Seitenaufprallen beim Schleudern weg hin zu Frontalcrashs.

Und gerade hier hat sich richtig viel getan. Immer bessere Knautschzonen, stabilere Fahrgastzellen, Gurtstraffer, Airbags usw.. Wobei dies auch in einer hier angesprochenen Weise nachteilig sein kann, nämlich bei der Rundumsicht. Stabile Fahrgastzelle bedingt auch entsprechende Dimensionierung der Säulen, insbesondere der kritischen A-Säule.

Gruß Meik

Sich auf ESP zu beziehen, ist recht weit hergeholt. So lange gibt es das noch nicht, und die meisten haben keines.

@ Zoidy noch, vom Anfang: Damals, vor 30 Jahren, war das Fahrwerk gut auf der Höhe der Zeit, und auch heute noch würde ich mit dem Auto jederzeit auf die A 45 gehen.

Zitat:

Original geschrieben von Consylos

Sich auf ESP zu beziehen, ist recht weit hergeholt. So lange gibt es das noch nicht, und die meisten haben keines.

Nun, aber viele: "Rund 64 Prozent aller Neufahrzeuge in Deutschland waren 2004 mit ESP® ausgerüstet" (Quelle Bosch)

So hat beispielsweise DaimlerChrysler 2004 nachgewiesen, dass seit dem serienmäßigen Einsatz des ESP® in allen Mercedes-Personenwagen deren Anteil an der Gesamtzahl der "Fahrunfälle" in Deutschland um rund 42 Prozent gesunken ist. Fahrunfälle sind Unfälle, bei denen Autofahrer ohne Einfluss anderer Verkehrsteilnehmer die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren.

Bei VW-Modellen (dort sind ab Golf aufwärts praktisch alle mit ESP ausgestattet) ist die Anzahl der Schleuderunfälle um 80% zurückgegangen.

Ich sage deshalb: ESP wirkt bereits heute.

Und ich würde mir keinen Neuwagen ohne ESP kaufen.

Zitat:

Rund 64 Prozent aller Neufahrzeuge in Deutschland waren 2004 mit ESP® ausgerüstet

Na und, wer kann und will sich einen Neuwagen leisten?

In den letzten 5 Jahren sind damit aber genug Autos mit ESP auf der Strasse um die entsprechende Unfallstatistik zu untermauern.

Die Zahl der Schleuderunfälle sind bei Fahrzeugen mit ESP enorm zurückgegangen. Mit entsprechenden Auswirkungen, da diese durch das hohe Gefahrenpotential der Seitenaufpralle weit überproportional ursächlich für tödliche Verletzungen sind.

Und es ging hier doch um den Sicherheitsgewinn von Neuwagen gegen ältere Modelle ;)

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Consylos

Na und, wer kann und will sich einen Neuwagen leisten?

Nun, von Januar bis November 2005 wurden 3.832.413 Fahrzeuge erstmalig zugelassen. Übrigens 1,5% mehr als 2004 im gleichen Zeitraum. Quelle: KBA

Scheint also doch ne ganze Menge Leute zu geben.

am 18. Januar 2006 um 22:49

Und da es ESP schon seit etwa 6/7 Jahren gibt, sind auch bereits Autos damit ausgerüstet die heutzutage als Gebrauchtwagen gehandelt werden. Somit kommen nicht nur Neuwagenkäufer in den Genuss von ESP...

am 18. Januar 2006 um 22:59

Je mehr man von den "echten" Fahrgefühlen wegkommt und Systeme like ESP oder super-Fahrwerken austattet umso sicherer fühlt man sich, aber ich denke, da steigt auch die Risikobereitschaft. Besonders Fahranfänger machen mir da Sorgen.

Letzte Woche hat es einen bekannten aus der Kurve gebreezt, 18, ein paar Monate den Schein. Auf der einen Seite hätte er langsam fahren können, auf der anderen Seite will man vielleicht auch wissen, wie weit man gehen darf.

Das ist das Hauptproblem an den neuen Fahrzeugen, meiner Ansicht nach. In der Fahrschule hat man schon immer den neuesten Golf oder A3, alle Hilfssysteme inklusive. Danach fährt man einen Peugot, der sich eh total leicht drehen lässt.

Die Unfallzahlen könnte man drastisch senken, wenn man Fahranfänger dazu verdonnern würde ein richtiges 1-Tages Fahrsicherheitstraining mitzumachen. Sollte Pflicht werden für die Prüfung. Dann weiß man, wie weit man gehen kann, bzw. wie das Fahrzeug reagiert.

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