Wachstumsmarkt Autogas
Mal ein Beispiel dafür, wie die Entwicklung bei Autogas in den letzten 2 Jahren lief. Habe ich aus den Pressetexten von westfalen-ag.de zusammengeschustert. Im Zeitungsartikel war zusätzlich ein Vergleich der Margen bei den einzelnen Kraftstoffen. LPG schnitt natürlich deutlich besser ab (zumindest aus Sicht der Tankstellenbetreiber😉) als Diesel + Benzin. Wenn ich den Artikel noch finde, reiche ich die Zahlen nach.
"Auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 blickte die Westfalen AG anlässlich ihrer Bilanzpressekonferenz zurück. Wie Wolfgang Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens aus Münster, darlegte, stieg der Konzernumsatz 2006 um gut 26 Prozent auf 1 192 Mio. Euro. Ausschlaggebend dafür waren im Geschäftsbereich Technische Gase das konjunkturbedingte Wachstum und für den Geschäftsbereich Westfalengas die lange Kälteperiode zu Jahresbeginn sowie der sehr expansive Autogasmarkt. So war denn auch Autogas mit einem Anstieg von zwölf auf 36 Mio. Liter Absatz das mit Abstand wachstumsstärkste Produkt der Münsteraner. Hier sei man inzwischen mit 500 versorgten Tankstellen zum deutschen Marktführer avanciert, erklärte Fritsch-Albert. Auch die fünf Auslandsgesellschaften trugen verstärkt zum Umsatz bei – in Frankreich wurde erstmalig die Marke von zehn Mio. Euro überschritten.
Für 2007 erwartet Fritsch-Albert abermals einen deutlichen Umsatzanstieg obwohl sich der besonders milde Winter natürlich auf das Flüssiggasgeschäft ausgewirkt habe. Das könne auch nicht durch die nochmalige Verdoppelung des Autogasabsatzes kompensiert werden, stellte er fest.
Bis Jahresende konnte die Zahl der von Westfalengas versorgten öffentlichen Tankstellen auf 330 gesteigert werden, die der betrieblichen auf 61. Wie Fritsch-Albert betonte, konnte Westfalengas inzwischen die 500. Anlage in Betrieb nehmen. Den Schwerpunkt legte Westfalengas auf Standorte mit hoher Kundenfrequenz und langen Öffnungszeiten. Zudem wurden die Autogas-Zapfsäulen im Kundeninteresse vornehmlich in den Säulenverbund unter dem Tankstellendach integriert. »Wenn das Ziel von einer Million Autogasfahrzeugen bis 2018 erreicht werden soll, muss Autogas gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen als gleichwertige Energie positioniert werden«, stellte Fritsch-Albert kategorisch fest. Rund 4,5 Mio. Euro investierte Westfalengas, den überwiegenden Teil davon in die Tanktechnik für Autogas an den versorgten Tankstellen anderer Gesellschaften.
Wachstumsstärkster Kraftstoff war Autogas mit einer Zunahme von 70 Prozent, das bis Ende 2006 an 27, inzwischen sogar an 40 Westfalen-Tankstellen angeboten wird."
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Abbuzze_0
Rechnen wir also auf das Jahr 2018 hoch:
8 Jahre also 84% Preissteigerung für den Liter Benzin.Benzin
Ende 2009 : 1,30 Euro/l
2018: 3,00 Euro/lBei einer gleichbleibenden Preisdifferenz von 0,70 Euro/l von LPG und Benzin:
LPG
Ende 2009 : 0,60 Euro/l
2018: 2,30 Euro/lWas bedeutetet dies für die Kostenersparnis im Betrieb?
2018
Benzinbetrieb
8l /100km und 3,00€/Liter Benzin:
8l x 3,00€ = 24,00 Euro/100kmNach der Umrüstung
9,6l/100km und 2,30€/Liter LGP
0,5l/100km und 3,00€/Liter Startbenzin9,6l x 2,30€ + 0,5l x 3,00€ = = 23,58 Euro/100km
Kosteneinsparung 2018
24,00€ - 23,58€ = 0,42 Euro100kmWas dies für die Amortisationstrecke bedeutet muss wohl nicht erklärt werden.
Fazit:
Die Preisdifferenz muss sich vergrößern, oder die Steuern auf LPG müssen gesenkt werden. Andernfalls ist LPG kein Wachstumsmarkt sondern tot......
Ich hoffe es fühlt sich jetzt keiner angegriffen 😉
Naja, wenn man für Benzin 80% annimt, dann auch bitte für LPG. Dann ist auch der Preisabstand entsprechend.
Der Preisabstand wird immer so bleiben, dass eine Umrüstung sich nach ca. 50 000km bezahlt macht. Lohnt sich eine Umrüstung eher, gibt es einen größeren Ansturm auf LPG, so dass der LPG-Preis steigt.
Lohnt sich eine Umrüstung später, gibt es weniger Nachfrage, so dass der LPG-Preis wieder sinkt.
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8 Antworten
ja, jeder befürwortet das, wofür er sich selbst entschieden hat 😉
Naja, aber die 36 Mio Liter Autogas sind absolut realistisch für 500 Tankstellen.
Und dass der Gesamt-Absatz an Autogas zwei Jahre in Folge um jeweils 100% zugenommen hat, ist auch kein Geheimnis.
Gruß, Frank
Das wäre auch reichlich Dumm nicht auf den Flüssiggaszug mit aufzuspringen, als großer Konzern. Denen wird ja auch klar sein, das nach 2018 die Situation unklar ist, aber die Stategie de Westfalengas geht aus meiner Sicht klar auf:
Nicht in der letzten Ecke des Hofes die Kunden bei Wind und Wetter im Dunkeln tanken lassen, sondern unterm Dach. (Der Geschäftssinn meines Tankwats reicht nicht so weit, der lässt uns ohne extra Licht im Regen tanken. Die Schlaglöcher mal entfernen??? Doch nicht für die Gassparer.)
Und wenn man überlegt, das das Geld dann doch wohl im Shop verdient wird, dann kassieren die ja doppelt ab bei der Westfalengastanke.
Das ist dann wohl der haupt Spareffekt beim Gasfahren: Beim Hinterhoftanken gibt es keine Schokoriegel, und kein Eis. Auch keine Zigaretten oder andere überteuerte unnötige Sachen.
Durch die neue Technik der Neuwagen wird die Zahl der Gasfahrzeuge in den nächsten Jahren wohl nicht mehr so zunehmen, eher schrumpfen, wenn da nicht mal ein Fahzeughersteller ein wirklich gutes Gasauto anbietet. Die Entwicklung geht ja klar zum optimierten Direkteinspritzer mit Aufladung, und damit werden die meisten Umrüster und Umrüstsatzproduzenten überfordert sein.
Aber ist das dann schlimm??? Unsere Gasautos (ich beziehe das hauptsächlich auf meins) verbrauchen eh zuviel, ein Golf TSI produziert mit Benzin viel weniger CO2, also ist das Bessere der Feind des Guten. 2018 ist mein Mondeo 20 Jahre alt, und fährt vieleicht in der Ukraine mit Holzvergaser.
Die Anzahl der Wesfalen Gastankstellen hat sich bis dahin mehr als Halbiert, der Umsatz schrumpft jedes Jahr weiter. Aber wir werden ja weiterhin Mobil sein, mit irgendeiner nachwachsender Sache. Ob nun als Feststoff, flüssig, oder gasförmig, elektrisch, mechanisch gespeichert,.....
Aber zeitgemäß.
Zitat:
»Wenn das Ziel von einer Million Autogasfahrzeugen bis 2018 erreicht werden soll, muss Autogas gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen als gleichwertige Energie positioniert werden«, stellte Fritsch-Albert kategorisch fest. Rund 4,5 Mio. Euro investierte Westfalengas, den überwiegenden Teil davon in die Tanktechnik für Autogas an den versorgten Tankstellen anderer Gesellschaften.
Tja, nur das Autogas früher oder später einfach "sterben" wird und 2018 dürfte man diesem Datum schon relativ nahe sein. Aber Brad67 hat schon recht, es geht eher darum über die Shop verkäufe Geld zu verdienen.
Warum LPG auch einfach wieder von der Bildfläche verschwinden kann?
Voraussetzungen:
# gleichbleibende Besteuerung von LPG und Benzin
# gleichbleibende Preisdifferenz von LPG und Benzin
Dies dürfte für die meisten erstmal positiv klingen - Warum es das leider nicht ist, rechne ich gleich mal vor.
Benzinverbrauch 8l/100km
Nach Umrüstung mit 20% Mehrverbrauch
LPG 9,6l/100km - Startbenzin 0,5l/100km
Aktuell Nov. 2009 - Annahme
Benzinbetrieb
8l /100km und 1,30€/Liter Benzin:
8l x 1,30€ = 10,40 Euro/100km
Nach der Umrüstung
9,6l/100km und 0,60€/Liter LGP
0,5l/100km und 1,30€/Liter Startbenzin
9,6l x 0,60€ + 0,5l x 1,30€ = = 6,41 Euro/100km
Kosteneinsparung Ende 2009
10,40€ - 6,41€ = 3,99 Euro100km
Wenn sich die Differenz von LPG Preis und Benzin Preis nicht ändert, dann zehrt der Mehrverbrauch den Preisvorteil irgendwann auf. So absurd es klingt, der "zwangsläufig" steigende Benzinpreis mach LPG unrentabel
Folgende Annahme für die Benzinpreisentwicklung:
Gemäß http://www.doppelhorn.de/?p=299 hat sich der Benzinpreis für Super von 2002 bis 2006 (damit wird die Preisrally 2008 nicht mitbewertet) von 0,95 Euro auf 1,35 Euro, ähnlich dem derzeitigen Stand. Dies entspricht einer Preissteigerung von 42% in 4 Jahren. Oder 10,5% pro Jahr.
Rechnen wir also auf das Jahr 2018 hoch:
8 Jahre also 84% Preissteigerung für den Liter Benzin.
Benzin
Ende 2009 : 1,30 Euro/l
2018: 3,00 Euro/l
Bei einer gleichbleibenden Preisdifferenz von 0,70 Euro/l von LPG und Benzin:
LPG
Ende 2009 : 0,60 Euro/l
2018: 2,30 Euro/l
Was bedeutetet dies für die Kostenersparnis im Betrieb?
2018
Benzinbetrieb
8l /100km und 3,00€/Liter Benzin:
8l x 3,00€ = 24,00 Euro/100km
Nach der Umrüstung
9,6l/100km und 2,30€/Liter LGP
0,5l/100km und 3,00€/Liter Startbenzin
9,6l x 2,30€ + 0,5l x 3,00€ = = 23,58 Euro/100km
Kosteneinsparung 2018
24,00€ - 23,58€ = 0,42 Euro100km
Was dies für die Amortisationstrecke bedeutet muss wohl nicht erklärt werden.
Fazit:
Die Preisdifferenz muss sich vergrößern, oder die Steuern auf LPG müssen gesenkt werden. Andernfalls ist LPG kein Wachstumsmarkt sondern tot...
Effekte wie Inflation oder Lohnerhöhungen sind natürlich nicht berücksichtigt, aber wohin die Reise geht, oder zumindest gehen kann dürfte deutlich sein. Begehrlichkeiten der Politik bezüglich Mineralölsteuer auf LPG sollten auch nicht verdrängt werden.
Selbstverständlich könnte auch der Preisanstieg bei Benzin geringer ausfallen...
Viele wenns, aber an der grundsätzlichen Problematik ändert das nichts. Auch wenn ich gerne mit Gas fahre würde ich persönlich nicht zuviel in LPG investieren.
Ich hoffe es fühlt sich jetzt keiner angegriffen 😉
Na zum Glück sind die meisten LPG-Fahrzeuge ja vollständig bivalent mit großem Benzintank.
Wenn LPG-Betrieb mal gleichteuer sein sollte wie Benzin-Betrieb, hat man immer noch den Vorteil der Reichweitenerhöhung mit LPG.
Wenn allerdings mal die LPG-Zapfsäulen sterben sollten wie 2008 die Biodiesel-Zapfsäulen, wäre das wirklich schade. Dann kann man den Ballast nur noch ausbauen und für 100€ in die Türkei verscherbeln.
Allerdings dürfte es nicht ganz leicht sein, 2018 eine volle LPG-Besteuerung herbeizuführen, denn von CO2 und Schadstoffen her ist LPG dem Benzin überlegen. LPG als Umweltsau zu diffamieren, um die Totbesteuerung herbeizuführen, wird also schwer sein.
Interessante Betrachtungsweise von @Abbuzze_0 .
Ob sich jetzt allerdings ein Teil "LPG-Branche" wieder auf "Obst und Gemüse " besinnt oder "Rückwandert" ist Fraglich 🙂
@Brad schreibt:
Zitat:
Aber wir werden ja weiterhin Mobil sein, mit irgendeiner nachwachsender Sache. Ob nun als Feststoff, flüssig, oder gasförmig, elektrisch, mechanisch gespeichert,.....
Und genau hier liegt der technologische Fortschritt dem es gilt sich anzupassen.
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von Abbuzze_0
Rechnen wir also auf das Jahr 2018 hoch:
8 Jahre also 84% Preissteigerung für den Liter Benzin.Benzin
Ende 2009 : 1,30 Euro/l
2018: 3,00 Euro/lBei einer gleichbleibenden Preisdifferenz von 0,70 Euro/l von LPG und Benzin:
LPG
Ende 2009 : 0,60 Euro/l
2018: 2,30 Euro/lWas bedeutetet dies für die Kostenersparnis im Betrieb?
2018
Benzinbetrieb
8l /100km und 3,00€/Liter Benzin:
8l x 3,00€ = 24,00 Euro/100kmNach der Umrüstung
9,6l/100km und 2,30€/Liter LGP
0,5l/100km und 3,00€/Liter Startbenzin9,6l x 2,30€ + 0,5l x 3,00€ = = 23,58 Euro/100km
Kosteneinsparung 2018
24,00€ - 23,58€ = 0,42 Euro100kmWas dies für die Amortisationstrecke bedeutet muss wohl nicht erklärt werden.
Fazit:
Die Preisdifferenz muss sich vergrößern, oder die Steuern auf LPG müssen gesenkt werden. Andernfalls ist LPG kein Wachstumsmarkt sondern tot......
Ich hoffe es fühlt sich jetzt keiner angegriffen 😉
Naja, wenn man für Benzin 80% annimt, dann auch bitte für LPG. Dann ist auch der Preisabstand entsprechend.
Der Preisabstand wird immer so bleiben, dass eine Umrüstung sich nach ca. 50 000km bezahlt macht. Lohnt sich eine Umrüstung eher, gibt es einen größeren Ansturm auf LPG, so dass der LPG-Preis steigt.
Lohnt sich eine Umrüstung später, gibt es weniger Nachfrage, so dass der LPG-Preis wieder sinkt.
Zitat:
Original geschrieben von Abbuzze_0
Bei einer gleichbleibenden Preisdifferenz von 0,70 Euro/l von LPG und Benzin:
LPG
Ende 2009 : 0,60 Euro/l
2018: 2,30 Euro/l
Ich denke die Preisdifferenz zwischen LPG und Ottokraftstoff ist nicht absolut gleich, sondern relativ, weswegen die ganze Rechnung in meinen Augen nicht korrekt ist.
Schließlich wird der Preis für Ottokraftstoffe immens von der Besteuerung beeinflusst, wobei sich diese immer relativ zur Menge oder zum Preis des Kraftstoffes verhält. Das ist der Vorteil des LPG, nämlich die geringere Besteuerung, was wiederum eine relative gleichbleibende Preisdifferenz zur Folge hat.