W220, Ausfall Airmatic-Kompressor durch korrodierten Kabelanschluß
Anzeige: "Airmatic, Werkstatt aufsuchen".
Eingrenzung des Problems:
Sichtprüfung, ob das Fahrzeug grade steht.
Danach mit der Taste am Armaturenbrett die Hochpumpfunktion aktivieren.
Jetzt müßte der Kompressor anlaufen, er sitzt in Fahrtrichtung rechts vorn vor dem Vorderrad.
Wenn man dort horcht, kann man das Geräusch eines laufenden Kompressors deutlich hören.
Diese akustische Prüfung empfiehlt sich für jeden W220-Besitzer mit Airmatic!
Denn es ist vorteilhaft, wenn man vorher weiß, wie sich ein laufender Kompressor anhört, damit man im Schadensfall sicher ist, daß der Kompressor tatsächlich nicht anläuft.
Wenn es keine Undichtigkeiten gibt, kann man nach meiner Erfahrung ohne Kompressorunterstützung noch etwa 100 km, eventuell etwas weiter fahren.
Irgendwann sinkt der Wagen so tief ab, daß er nur noch kostspielig mit einem Kran auf den Abschleppwagen gehoben werden kann, also sollte man sich schnellstens um die Fehlersuche kümmern.
Zuerst sollte man die 40 A Sicherung prüfen, bei defekten Kompressoren brennt sie leicht durch.
Dann kann man im Vorfeld noch das Relais im Sicherungskasten vorn rechts überprüfen (Position siehe Sicherungsplan).
Um an den Kompressor heranzukommen, ist eine Bühne hilfreich, aber nicht unbedingt nötig.
Auf der Bühne reicht es, den vorderen Unterfahrschutz (entlang der vorderen Stoßstange) abzunehmen, dann ist der Kompressor gut erreichbar.
Sonst baut man das rechte Vorderrad ab und entfernt die Kunststoffinnenverkleidung, der Kompressor sitzt dann im Kotflügel vorn.
Die Stromversorgung sitzt vorn am Kompressor.
Man zieht den Stecker ab und gibt mit einer externen Stromquelle (z. B. Motorradbatterie) direkt Strom auf den Kompressor.
Sollte er anlaufen, liegt der Fehler in der Stromversorgung davor (alternativ kann natürlich der aufgebaute Druck des Kompressors zu gering sein, das wäre aber wieder eine andere "Baustelle"😉.
Zum Glück ist das Airmatic-Steuergerät (im Sicherungskasten links vorn) selten die Ursache für einen Fehler, somit kann man sich auf die Zuleitung konzentrieren.
Mit einer Prüflampe/Prüfgerät kann man feststellen, ob am Relais 12 Volt anliegen, gegebenenfalls kann man den Durchgang von dort zum Kompressoranschluß messen.
In meinem Fall waren die Kabel im Bereich des Kompressors völlig korrodiert.
Das Massekabel wurde daher komplett erneuert.
Das Pluskabel wurde etwa 30 cm abgeschnitten und ein neues Kabel angelötet, die Lötstelle danach mit Schrumpfschlauch isoliert.
Wie man auf dem Bild erkennen kann, dichtet ein gelber Stopfen den Stecker zum Kabelausgang perfekt ab.
Offensichtlich gelangt aber Feuchtigkeit von der Anschlußseite in den Stecker und kann aufgrund des gelben Stopfens nicht wieder austreten, die einseitige Abdichtung ist somit kontraproduktiv.
Die Feuchtigkeit wandert somit innerhalb der Isolierung im Kupferkabel hoch.
Deshalb mußten auch 30 cm des Pluskabels abgeschnitten werden, weil das Kupfer völlig korrodiert war, siehe auch den Grünspan auf dem Bild.
Materialkosten für die Reparatur etwa 10 €.
Benötigt werden
- 2 Kabelschuhe mit den kleinen Nasen, die im Stecker einrasten
- die dazu passende Zange zum Verpressen der Kabelschuhe
- 1 Ringanschluß für die Karosseriebefestigung der Masseleitung
- ca. 1 Meter Kabel 2,5 mm (geschätzt, also gleicher Durchmesser wie vorher)
- kleiner Schraubendreher mit schmal geschliffener Klinge, um die Nasen am Kabelschuh umbiegen zu können, damit man das Kabel aus dem schwarzen Plastikstecker ziehen kann
Die Korrosion ist äußerlich nicht erkennbar, erst, wenn man die Kabel aus dem Plastikstecker gezogen hat, sieht man die grünen Ablagerungen.
Wenn man daher den Kompressor nicht testhalber direkt an eine Stromquelle anschließt, kann es passieren, daß so wie bei mir, statt einer Kabelreparatur zunächst der Kompressor getauscht wird.
Durch den Ab- und Anbau des Anschlußkabels kann vorübergehend der Stromlauf wieder funktionieren, auch wenn die Korrosion schon weit fortgeschritten ist.
Falls ein Kompressor getauscht werden muß, empfiehlt es sich, gleich das Innere des Steckers auf Korrosion zu überprüfen und gegebenenfalls präventiv die Anschlüsse zu erneuern, da der zeitliche und materielle Zusatzaufwand dann sehr gering ist.
Dieses Korrosionsproblem am Stecker dürfte viele W220 in nächster Zeit betreffen...
lg Rüdiger:-)
Beste Antwort im Thema
Anzeige: "Airmatic, Werkstatt aufsuchen".
Eingrenzung des Problems:
Sichtprüfung, ob das Fahrzeug grade steht.
Danach mit der Taste am Armaturenbrett die Hochpumpfunktion aktivieren.
Jetzt müßte der Kompressor anlaufen, er sitzt in Fahrtrichtung rechts vorn vor dem Vorderrad.
Wenn man dort horcht, kann man das Geräusch eines laufenden Kompressors deutlich hören.
Diese akustische Prüfung empfiehlt sich für jeden W220-Besitzer mit Airmatic!
Denn es ist vorteilhaft, wenn man vorher weiß, wie sich ein laufender Kompressor anhört, damit man im Schadensfall sicher ist, daß der Kompressor tatsächlich nicht anläuft.
Wenn es keine Undichtigkeiten gibt, kann man nach meiner Erfahrung ohne Kompressorunterstützung noch etwa 100 km, eventuell etwas weiter fahren.
Irgendwann sinkt der Wagen so tief ab, daß er nur noch kostspielig mit einem Kran auf den Abschleppwagen gehoben werden kann, also sollte man sich schnellstens um die Fehlersuche kümmern.
Zuerst sollte man die 40 A Sicherung prüfen, bei defekten Kompressoren brennt sie leicht durch.
Dann kann man im Vorfeld noch das Relais im Sicherungskasten vorn rechts überprüfen (Position siehe Sicherungsplan).
Um an den Kompressor heranzukommen, ist eine Bühne hilfreich, aber nicht unbedingt nötig.
Auf der Bühne reicht es, den vorderen Unterfahrschutz (entlang der vorderen Stoßstange) abzunehmen, dann ist der Kompressor gut erreichbar.
Sonst baut man das rechte Vorderrad ab und entfernt die Kunststoffinnenverkleidung, der Kompressor sitzt dann im Kotflügel vorn.
Die Stromversorgung sitzt vorn am Kompressor.
Man zieht den Stecker ab und gibt mit einer externen Stromquelle (z. B. Motorradbatterie) direkt Strom auf den Kompressor.
Sollte er anlaufen, liegt der Fehler in der Stromversorgung davor (alternativ kann natürlich der aufgebaute Druck des Kompressors zu gering sein, das wäre aber wieder eine andere "Baustelle"😉.
Zum Glück ist das Airmatic-Steuergerät (im Sicherungskasten links vorn) selten die Ursache für einen Fehler, somit kann man sich auf die Zuleitung konzentrieren.
Mit einer Prüflampe/Prüfgerät kann man feststellen, ob am Relais 12 Volt anliegen, gegebenenfalls kann man den Durchgang von dort zum Kompressoranschluß messen.
In meinem Fall waren die Kabel im Bereich des Kompressors völlig korrodiert.
Das Massekabel wurde daher komplett erneuert.
Das Pluskabel wurde etwa 30 cm abgeschnitten und ein neues Kabel angelötet, die Lötstelle danach mit Schrumpfschlauch isoliert.
Wie man auf dem Bild erkennen kann, dichtet ein gelber Stopfen den Stecker zum Kabelausgang perfekt ab.
Offensichtlich gelangt aber Feuchtigkeit von der Anschlußseite in den Stecker und kann aufgrund des gelben Stopfens nicht wieder austreten, die einseitige Abdichtung ist somit kontraproduktiv.
Die Feuchtigkeit wandert somit innerhalb der Isolierung im Kupferkabel hoch.
Deshalb mußten auch 30 cm des Pluskabels abgeschnitten werden, weil das Kupfer völlig korrodiert war, siehe auch den Grünspan auf dem Bild.
Materialkosten für die Reparatur etwa 10 €.
Benötigt werden
- 2 Kabelschuhe mit den kleinen Nasen, die im Stecker einrasten
- die dazu passende Zange zum Verpressen der Kabelschuhe
- 1 Ringanschluß für die Karosseriebefestigung der Masseleitung
- ca. 1 Meter Kabel 2,5 mm (geschätzt, also gleicher Durchmesser wie vorher)
- kleiner Schraubendreher mit schmal geschliffener Klinge, um die Nasen am Kabelschuh umbiegen zu können, damit man das Kabel aus dem schwarzen Plastikstecker ziehen kann
Die Korrosion ist äußerlich nicht erkennbar, erst, wenn man die Kabel aus dem Plastikstecker gezogen hat, sieht man die grünen Ablagerungen.
Wenn man daher den Kompressor nicht testhalber direkt an eine Stromquelle anschließt, kann es passieren, daß so wie bei mir, statt einer Kabelreparatur zunächst der Kompressor getauscht wird.
Durch den Ab- und Anbau des Anschlußkabels kann vorübergehend der Stromlauf wieder funktionieren, auch wenn die Korrosion schon weit fortgeschritten ist.
Falls ein Kompressor getauscht werden muß, empfiehlt es sich, gleich das Innere des Steckers auf Korrosion zu überprüfen und gegebenenfalls präventiv die Anschlüsse zu erneuern, da der zeitliche und materielle Zusatzaufwand dann sehr gering ist.
Dieses Korrosionsproblem am Stecker dürfte viele W220 in nächster Zeit betreffen...
lg Rüdiger:-)
24 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Bullethead
Das wurde oben schon mal erwähntDen Kompressor mit seinen Anschlusskabeln und den Ventilblock findest du vorn unter dem rechten Kotflügel.
Danke -) Ich weiß wo der kompresor ist und die Kabel haben wir auch alle geprüft aber wir wissen nicht welcher der Massekabel ist.....der ist anscheinend auch für fiel Strom zufuhr verantwortlich.-)
Hi
Vlt nicht nur von Interesse für E-Technik -Dozenten. 😉
Betrifft auch nicht direkt die S-Klasse , aber das Grund-Problem das Rüdiger damit hatte.
Kabel/ Steckerkorrosion (hier am W211 280TDI, Bj2007)
Mein Filius hatte seinen Wagen urlaubshalber bei Uns vor der Tür abgestellt. Bis auf eine Fahrt gleich zu Stand-Anfang durch mich - stand er einfach 3 Wochen, regnerischer Frühsommer.
Sohn kommt zurück, macht Besorgungen in der Stadt und Auto geht in Notlauf. Da fühlt man sich am Pranger.
Per SD wurde ein F -Defekt am Turbosteuerungsrelais ausgelesen. Genauere Formulierung entfallen.
Horrorscenario- bei MB wird dann meisst der gesamte Turbo getauscht- so ca 3500€ bis... , denn Teile -Ersatz werde nicht gemacht- informiert das Netz.
In der Situation wurde gerade ein "überholtes" Steuergerät genau für sein Modell in der Bucht für ca 280€+ Nebenkosten angeboten, und bestellt. Den Versuch damit schien es wert... bei der Alternative.
Bis das Teil kam, fiel der Turbo mehrfach aus, Auto ging jeweils in Notlauf, erst nach Neustart ging es weiter.
Nach der ersten Inspektion wo und wie die Kabel laufen und wo sie zu trennen wären, wurde die Kabelverbindung zum Steuergerät einmal getrennt und nach Kontaktspraygabe wieder gesteckt.
Seitdem keine Comand-Fehlermeldung mehr, kein Notlauf , volle Turboleistung, wann immer angefordert.
Auf Steuergerät-Tausch wurde verzichtet.
Fazit: Bei Geräteausfall/ Störmeldungen, erstmal Kontakte überprüfen.
Bei Werkstatttausch: Defektgerät aushändigen lassen ( ob es immer das Eigene ist ... ?) und sei es nur, um
es interessehalber zu zerlegen- zur eigentlichen Fehleranalyse. Oft tritt dabei ein nur banaler Fehler zu Tage, den man
mit "Bordmitteln" auch selbst hätte reparieren können. Das senkt die Hemmschwelle für spätere Fälle ... anderen Orts.
mike
Zitat:
Original geschrieben von asunta
Hallo unser Auto liegt vorne tief bekommt keinen Strom .Der Kompresor ist okay er pumpt jedoch ohne Erfolg.Habe hier gelesen das es am Massen Kabel liegen könnt.Jetzt ist meine frage welches ist das Massekabel und wo befindet sich dieser ?liebe grüßeZitat:
Original geschrieben von Bullethead
Es gibt entweder eine Masse-Kabel oder ein sonstiges Kabel oder eine Pneumatikleitung/-schlauch.
Wenn der Kompressor läuft, liegt das Problem woanders.
Entweder Du liest Dich in den FAQ mal intensiv in die Thematik "Airmatic" ein, oder nimmst professionelle Hilfe in Anspruch.
lg Rüdiger:-)
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Bullethead
Das Massekabel wird wohl die Farbe "braun" haben.
Vielen dank wir werden unser Glück probieren
Lieber Rüdiger, ich habe heute in meine 320 bj 99 die stecker zum egs wegen öls gereinigt. beim zurückbau fiel mir auf, das in dem kabelbaum der über das egs verläuft bzw gelegt ist zwei kabel mit einem länglichen stecker vorne mit zwei löchern niirgens eingesteckt war. fotos habe ich im thread dazu eingestellt. die beiden kabel haben einen gemeinsamen längliche stecker. eines tritt aus dem 3. relais von linksngesehen in dem kasten aus also praktisch die reihe hinten, wenn man auf der beifahrerseite steht und reinschaut, das andere ist mit andren kabeln zu einem dead end verknüpft, führt also nirgendwo hin sondern ist mit andren kabeln zusammengefasst mit einer gummilitze drüber. die beiden andren Enden haben den längliche Stecker mit 2 löchern unten. wo muss das teil eingesteckt werden? die kabe sind grün/wess und rot/weiss.
vielleicht kannst du mal wiedr helfen... ich danke dir jetzt schon. entschuldige die tippfehler, das liegt am tablet pc.
gutes neues jahr dir und deiner familie und liebe gruesse, sascha
Hi Sascha,
ich muß leider passen.
Ich habe keinen Zugriff auf das WIS und habe keine Idee, wofür der Stecker sein könnte.
Ich habe mir auch die Bilder im Thread von Dir angesehen, dort sollten wir gegebenenfalls auch weiter schreiben.
Es bleibt allerdings auch noch die Möglichkeit, daß der Stecker nicht angeschlossen werden muß. Denn man findet beim W220 immer mal wieder einen Stecker ohne passendes Gegenstück.
Wenn alles funktioniert, wäre das eine mögliche Alternative.
lg Rüdiger:-)
Hallo brauche dringen Hilfe !!!
mein s320L liegt seit paar monaten am boden. Meldung Achtung Auto zu tief. Geprüft wurde:
Airmatik Sicherung i.O aber ohne Strom
Relai Neu aber wird nicht angesteuert.
Kompressor ist I.O mit batterie getestet
Kompressorleitung hat vom Kompressor zur Sicherung Durchgang, aber nicht von der Sicherung zum Kompressor?!?
Ich weiß nicht weiter, auslesen lassen: Lenkwinkelsensor anlernen. bitte um Hilfe
Danke Leute ich habe heute Stecker mit 2 Kabel getauscht kompresor wider geht bei Ömtc kostet 35€ ??????????