W210 verkaufen nicht möglich ?

Mercedes E-Klasse W210

Hallo zusammen,

überlege gerade meine W210 T-Modell 240er Avantgarde zu verkaufen. Einfach aus dem Grund, da ich beruflich einen Diesel bräuchte ( denke da an einen 270er CDI ) Hier mal ein paar Daten zu meinem Fahrzeug:

Baujahr 10/98 Modelljahr 99
Laufleistung: 136500 km ( Scheckheftgepflegt bei MB )
Farbe: Azuritblaumetallic
AHK abnhembar, Klimaautomatik, Automatikgetr., PDC, Navi Becker mit 6fach Wechsler, Leder schwarz, Sitzheizung vorn, Regensensor, Schiebedach, Xenon, automatisch Abblendbare Spiegel, Spiegel elekt. und beheitzt, Freisprecheinrichtung Nokia, 16 Zoll Felgen neu mit neuer Bereifung, und allen Ausstattungsmerkmalen der Avantgardelinie.

Wie gesagt der Wagen ist wirklich gepflegt, Unfallfrei alles funktioniert nichts ist defekt oder dergleichen.

Habe mir jetzt einen 270er angeschaut der mir auch zusagen würde, daß Problem ist nur das das höchste Gebot das ich für meinen Wagen erhalten habe bis jetzt 6000,- € waren. Jetzt mal zu meiner eigentlichen Frage, ist das wirklich der realistische Preis für so ein Fahrzeug ? Sind die Preise allgemein so im Eimer beim W210 od. nur beim 240er ? Oder was haltet ihr für realistisch ? Denn für 6000,-€ bin ich eigentlich nicht bereit den Wagen abzugeben und dann vielleicht die Katze im Sack zu kaufen. Bin mal gespannt auf eure Meinung dazu. Ich war eigentlich der Meinung ich hätte ein Fahrzeug mit relativ gutem Werterhalt, dem scheint ja dann wohl nicht so zu sein.

MfG

Forti23

78 Antworten

Moin...

Bleiben wir doch aber bitte mal realistisch!

Ich glaube zum einen kaum, dass es einfacher ist einen ca. 8-10 Jahre alten VW/Audi/Opel/Ford... zu verkaufen, egal wie der ausgestattet ist. Auch da wird der Preis in der Relation zum Neupreis traurig sein. Das ist er aber schon nach 2-3 Jahren. ;-)
Zum anderen wird es doch grundsätzlich kein Fzg. mehr geben, dass ohne die ganze elektronische Sch... auskommt! Jeder will oder muss haben da Vorschrift - Airbags, ESP, Klima, eFH, FB, eSitze usw., ohne kauft das Auto keiner mehr (und hat es vor X Jahren auch nicht gekauft!), also ist die Auswahl ohne Schnickschnack minimal. Der Reperaturaufwand dürfte überall gleich sein.

Unterm Strich wäre es dann vermutlich günstiger 'nen W123 zu kaufen, da ist noch weniger Elektronik drin. :-)

Und wer glaubt nur MB rostet oder hat Problemchen, sollte mal in 'nem anderen Marken-Forum gucken!

Das Problem ist doch eher, dass eben die älteren Fzg. in Preisbereiche kommen, die eben Leute mit weniger Geld kaufen, die können die Reperaturen heute aber nicht mehr bezahlen, also lassen sie's lieber gleich. Das war beim /8 als Studentenschüssel besser!

Und letztlich was ist die ALternative? Einen neuen W211 kaufen und immer schön auf Garantie achten? Wird auch nicht billiger...

Gruß
Chris

Nur noch mal zum schluß. Kannst du mir einen Namhaften Hersteller nennen der so massive Rostprobleme hat ? Gut , Ford hatte beim Mondeo mal Rost an den Türen , nur der hat teilw um die 17000€ neu gekostet ! Die ganzen Elektro Probleme lasse ich gelten , das gibt es überall. Aber ich habe ein regelrechtes Rosttrauma. Genau dieser leidige Rost lässt die Preise purzeln. Sonst würde doch niemad ein gutes Auto zu so mageren Preisen verkaufen. Ich hätte den Wagen noch Jahre gefahren.
Man kann alle Teile austauschen, Motor , Getriebe , egal was Grundvorausetzung ist das die Karosse gut ist. Und das ist sie nicht.

Hallo!

Rostprobleme haben so einige Premium-Hersteller, so auch Audi.
Zudem meine ich, dass es gerade die wirklich teuren Komponenten wie Motor, Getriebe, Achsen und Differenziale sind, auf die es ankommt.
Eine Autokarosse mit Rostschäden an Türen und Radläufen wieder instand zu setzen ist hingegen nicht allzu aufwändig. Natürlich ist es ärgerlich, wenn ein Auto nach 5 Jahren rostet. Aber v.a. in Deutschland meint man dann, das Auto wäre Schrott und irreparabel.
Mercedes repariert das 8 Jahre lang auf Kulanz, womit die Sache eigentlich erledigt sein sollte.
Noch etwas: bei weitem nicht alle 210er rosten. Mein Nachbar und ich fahren 210er T-Modelle aus 2001. Keiner von beiden hat Rost, außer an dem Blech unter der Vorderachse, welches bei beiden Autos auf Kulanz ausgetauscht worden ist. Biedes sind normal gepflegte Autos. Meines steht sogar meistens draußen.

Meinen 1979er Alfa Spider habe ich in einer italienischen Karosseriewerkstatt (die nach denselben Standards arbeitet wie ein normaler deutscher Betrieb, allerdings mit besserem Ergebnis und zu realistischen Preisen) neu lackieren und an einigen Stellen (Türen, Wagenheberaufnahmen, Schweller, A-Säule) schweißen lassen. Das kostete 2.400 €. Einen 210er Benz (250 TDT) hatte er bei der Abholung gerade in Arbeit. Kostet 3.000€, das Auto hatte massive Rostschäden (Türen, Boden, Dach, Scheibenrahmen, Heckklappe), hatte 350.000 Km, eine sehr gute Mechanik und einen nach wie vor akzeptablen Innenraum und war von 1996.
Da frage ich mich, was man in einen 1996er Audi A6 TDI nach 350.000 Km investieren muss. Der rostet vielleicht nicht, arbeitet aber gerade am 17. Luftmengenmesser und am 4. Turbolader sowie am 3. Motor und am 2. Getriebe.

Meinen ach so legendären 123er 200 habe ich vor 1 Jahr für 1.000 Euro instand setzen lassen. Der Großteil der Arbeiten war Rostbeseitigung. Baujahr 1977, 120 TKM, Garagenwagen.
Ist auch o.k. so, aber das Auto war in den letzten 10 Jahren quasi an jeder Ecke schon geschweisst und gespachtelt worden.
Wer dieses Auto als legendär haltbar bezeichnet, muss somit einen doch etwas verklärten Blick und Erfahrungen aus den frühen 80er Jahren mit einem Neuwagen haben, oder über die Jahre tausende Euro in Rostvorsorge investiert haben.

Mir liegt es dennoch fern, eine Lobeshymne auf den 210er anzustimmen, denn zweifellos entspricht das Auto nicht der bis dahin gewohnten Mercedes-Qualität. Dennoch ist es ein top-of-the-line Auto, welches man unmöglich mit VWs o.ä. aus demselben Baujahr vergleichen kann. Bei entsprechender Pflege läuft der Benz 500.000 Km, also 200.000 Km mehr als die allermeisten anderen Premiumprodukte.

Aber dass nur die Karosse wichtig und der Rest ja leicht und billig zu tauschen sei, ist einfach nicht wahr.
Ich lege deutlich mehr wert auf solide Mechanik. Die Karosse kann man deutlich günstiger wieder hinbekommen als einen großen Turbodiesel-Motor.

Grüße,

Mathias

Zitat:

Original geschrieben von Hary1958


Nur noch mal zum schluß. Kannst du mir einen Namhaften Hersteller nennen der so massive Rostprobleme hat ? Gut , Ford hatte beim Mondeo mal Rost an den Türen , nur der hat teilw um die 17000€ neu gekostet ! Die ganzen Elektro Probleme lasse ich gelten , das gibt es überall. Aber ich habe ein regelrechtes Rosttrauma. Genau dieser leidige Rost lässt die Preise purzeln. Sonst würde doch niemad ein gutes Auto zu so mageren Preisen verkaufen. Ich hätte den Wagen noch Jahre gefahren.
Man kann alle Teile austauschen, Motor , Getriebe , egal was Grundvorausetzung ist das die Karosse gut ist. Und das ist sie nicht.

Zitat:

Original geschrieben von PeterE430T


Was soll der Schmarrn? Zumindest rede ich aus eigenen Erfahrungen, die mag bei manchen Leuten anders sein. Ist mir wurscht. Hättest Du im letzten Jahr 4000 an Reps gehabt, würdest Du evtl. auch anders daherreden. Das heisst noch lange nicht, das der 210 ein mieses Auto ist.

Gruß
Peter

Hallo,

als Schmarn würde ich das nicht bezeichnen und nach zwei W210ern denke ich auch nicht zu " manchen" Leuten zu gehören!!

Fakt ist, der W210 ist besser als es hier so oft dargestellt wird...

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Zitat:

Original geschrieben von fiorellod


Fakt ist, der W210 ist besser als es hier so oft dargestellt wird...

So ist es. Viele Deutsche verfallen aber auch zur Zeit in Selbstmitleid, und damit hat auch unsere Wirtschaft zu tun. Das hat aber mehrere Ursachen. Ich lasse mir den Wagen jedenfalls nicht vermießen, wer meint, der sollte doch seine Kisten verkaufen. Auf lange Sicht wird es aber auch immer schwieriger werden, einen ordentlichen W/S210 zu kaufen, da viel in den Export geht.

Nebenbei vermute ich mal, dass es immer weniger Leute gibt, die sich ein Auto durch Barzahlung (Cash) kaufen. Also suchen sie eine günstige Finanzierung, und die gibt es nun mal bei Neuwagen. Die Angebote sind aber auch teilweise unglaublich! Einige Tausend für den alten Wagen bei 0,9 %, erste Rate erst im Frühjahr und die Vollkasko ist mit drinne. 3 J Garantie ohne Km-Begrenzung und die Inspektionen auch dazu und was-weiß-ich-nicht-noch-alles. Also ist der Gebrauchtwagenmarkt nicht mehr so attraktiv und das drückt die Preise.

MfG

Jan

Hallo
ich habe meinen E430 elegance Bj. 99 Mopf, 180Tkm per Gutachter schätzen lassen. Es wurden alle Mängel (kein Rost, Sitzheizung def., Tüv, Service B und Reifen fällig etc. ) ehrlich angegeben. Resultat: 4.900+MwSt. als Händlereinkauf!
Also fahre ich ihn weiter.....

Zitat:

Original geschrieben von franz_vm


Hallo
ich habe meinen E430 elegance Bj. 99 Mopf, 180Tkm per Gutachter schätzen lassen. Es wurden alle Mängel (kein Rost, Sitzheizung def., Tüv, Service B und Reifen fällig etc. ) ehrlich angegeben. Resultat: 4.900+MwSt. als Händlereinkauf!
Also fahre ich ihn weiter.....

Na das muß ein komischer Gutachter gewesen sein - der Preis ist ja wohl ein schlechter Scherz ...

Hallo,

erst mal danke für das rege interesse an diesem Thread.
Eines möchte ich vorweg mal sagen. Auch ich möchte den 210er mit Sicherheit nicht schlecht reden ganz im Gegenteil. Ich bin immer Top zufrieden gewesen mit meinem Fahrzeug und ich halte ja auch wie ich eingangs erwähnt habe wieder ausschau nach einem 210er da ich mir überlegt hatte rein Kostenmäßig auf einen Diesel umzusteigen und dann mit erschrecken festgestellt habe was ich für mein Fahrzeug noch bekomme.

Man bedenke dabei, daß ich vor 2einhalb Jahren 15400 ,- für das Fahrzeug bezahlt habe und das war zu dem Zeitpunkt noch relativ günstig. Damals hatte der Wagen 90000km gelaufen heute 136000km. Heißt ich habe in dieser Zeit wo ich das Fahrzeug habe einen Wertverlust von 9400,- innerhalb von zweieinhalb Jahren und da bin ich der Meinung das das doch wohl ganz schön heftig ist. Kosten für Reparaturen und Wartung rechne ich hier nicht die hat jeder egal welche Marke.

Auf das Thema mit dem W124 bin ich nur gekommen da ich vor meinem 210er einen hatte, daß Fahrzeug war BJ 91 ein 300er 24V und hatte 280000km gelaufen. Der ist mit Kußhand für fast 5000,- wegeggangen. Da kann ich dann sagen das was ich in der Zeit in das Auto reingesteckt habe war nicht umsonst sondern hat sich auf jeden Fall auch bezahlt gemacht, ich rede hier nicht von Tuning etc. sondern den normalen Wartungen und Reparaturen.

Fakt ist auf jeden Fall das der Händler mir zu meinem 210er als Komentar sagte, daß diese Fahrzeuge eh nur noch in den Export gehen und er sich so ein Fahrzeug nicht hinstellt. Gut wenn das so ist dann ist es so, heißt aber ja auch das eben kein Kunde mehr bereit ist einen " vernünftigen Preis " für so ein Fahrzeug zu bezahlen. Man darf ja auch nicht außer acht lassen was diese Fahrzeug neu kosten, kann man ja nun mal nicht mit nem Ford, Opel etc. vergleichen.

Also kommt dieser Preisverfall ja auch nicht von ungefähr ( Rost od. so ). Wie gesagt ich bin mit meinem Wagen immer zufrieden gewesen und kann nicht sagen ob ich nicht mit einer anderen Marke gleich bzw. mehr Probleme gehabt hätte.
Problem für mich ist nur das ich meinen eben nicht mehr so los werde, ohne einen tiefen Griff in die Tasche.

Und zu dem Thema Ausstattung kann ich nur sagen das die Fahrzeuge alles schon drin haben ist meiner Meinung nach Quatsch. Es gibt genügend Classicmodelle die haben Klima, Zentralverriegelung und Airbag und dann hörts auch schon auf. Sicherlich ist das immer Ansichtssache was braucht man und was nicht, muß jeder für sich selbst entscheiden, aber wenn man sich hier so manchen Thread durchliest was die Leute teilweise alles nachrüsten wollen, da Sie wahrscheinlich irgendwann feststellen, oh hätte ich doch gerne, und dann hören wie teuer das ganze wird dies zu realisieren, kann ich nur sagen vielleicht doch am Anfang ein paar Euros mehr investieren, dann bereut man es später nicht.

Für mich bleibst wohl dann dabei das ich meinen Wagen weiterfahren werde und muß. Dafür erspare ich ihm Afrika etc. ;-) Obwohl wer weiß vielleicht schätz man da so ein Auto bald mehr wie hier ?

MfG
Forti23

Hallo Forti23,

ich habe durch deinen Thread sensibilisiert, mich für den Wert meines E 270 T CDI interessieert, allerdings überwiegend anhand der mobile.de Priese, die allenfalls ein wahrscheinlich eher zu hoher Anhaltspunkt sind. Das Resultat nach zwei Jahren seit der Anschaffung sieht aber ähnlich ernüchternd aus wie bei dir.

Allerdings kam bei mir eher der Gedanke , den Diesel wegen der Partikelfilter-Strafsteuer-Fahrverbot-Diskussion eventuell in einen E 200 T Kompressor umzutauschen. Da ich dabei aber vermutlich viele Federn lassen werde, werde ich den Wagen behalten und stumpf so lange fahren, bis er mir unterm Hintern weggerostet ist.
Das war im Grunde von vornherein meine Absicht zum Kaufzeitpunkt und auch nur dann wird sich der Anschaffungspreis angemessen über die jahre verteilt haben und auch wir werden einigermaßen günstig Auto gefahren sein. Noch ein Wort zum Diesel. Mich macht das Lesen der Problemschilderungen hinsichtlich verkokter Injektoren und festsitzender bzw. abgerissener Glühkerzen mittlerweile echt kirre und ich trauere um meinen ehemaligen 200 D, der zwar nur 75 PS hatte aber maschinell nahezu reparaturfrei war. Zumindest scheinen die Benziner nicht so mimosenhaft zu sein.

Da du wahrscheinlich sowieso draufzahlst, wenn du ein anderes Auto kaufst, könntest du doch auch zur Senkung deiner Verbrauchskosten auf Gas umrüsten. So wie einige hier berichten, scheint das eine interessante Sache für Vielfahrer zu sein.

Außerdem habe ich kürzlich für 3 Tage einen Ersatzwagen W 211 E 280 gefahren. Er sieht ja hübsch aus und etliche Details sind gegenüber dem 210 verbessert, aber er wirkte insbesondere auf der Beifahrerseite kleiner im Innerraum. Seitdem bin ich der Meinung, das das keine nutzenbringende Altzernative zum 210 ist.

Wie schon gesagt, der Hobel wird zu Ende gefahren, denn es ist ein optisch, räumlich und fahrtechnisch ausgezeichnetes Auto.

Gruß jedi

Wert W210

Zitat:

Original geschrieben von jedi66


Wie schon gesagt, der Hobel wird zu Ende gefahren, denn es ist ein optisch, räumlich und fahrtechnisch ausgezeichnetes Auto.

Sehe ich genauso 🙂

Theoretischer Nebeneffekt:
Sinkendes Fahrzeugangebot am Markt, könnte bei gleichbleibender Nachfrage sogar den erzielbaren Verkaufspreis leicht erhöhen. 😁

Ich habe heute übrigens mal aus Interesse bei mobile die Gebrauchtwagen-Preise von 8jährigen BMW 520i mit denen gleich alter E200 verglichen.

Die MB E200 lagen auf ähnlichem Niveau, waren aber meist 500-1000 EUR teurer, bei ähnlichen Rahmendaten.

Von daher ist auch nicht festzustellen, dass die Preise gegenüber zumindest diesem Konkurrenzmodell auffallend gering wären.

Ich kann mich im übrigen erinnern, dass schon zu Golf II-Zeiten diese Probleme herrschten.

Mein Bruder wollte einen 1.5jährigen Golf II verkaufen, alles noch neu und ungebraucht. Die meisten Interessenten hatten nur lachhafte Angebote und es fehlten die abgedunkelten Rückleuchten etc. Von daher ist dieses Miesmachen von gebrauchten Angeboten wohl auch bei jedem Modell der Fall.

Wir haben vor dem E200 den 7jährigen Opel Astra Stufenheck (!) meiner Frau in dunkelgrünmetallic (!) in 1 Woche zum Wunschpreis verkauft, einfach weil wir eine sehr gute Verkaufsbeschreibung hatten und mit sehr vielen Infos und Fotos sehr transparent angeboten haben. Es geht also durchaus, wenn das Angebot stimmt.

Hallo!

Die Erfahrung mit den niedrigen Preisen für E39 5er habe ich auch gemacht.
Generell unterliegen große Autos einem prozentual höheren Wertverlust.
Das Problem bei den 210ern ist nur, dass sie deutlich teurer waren als ein BMW. Man muss die Sache immer ausstattungsbereinigt sehen. Bei Jahreswagen im Jahre 2001, als ich damals den BMW gekauft hatte, lagen die vergleichbaren 320 CDI 10-15% über den Preisen des E39. Allerdings habe ich ausschließlich bei Markenhändlern gesucht.

Das eigentliche Problem beim Verkauf eines gebrauchten 210ers sind die Leute, die so etwas suchen. Auch wenn ich mir jetzt den Unmut einiger Leser auch hier zuziehe: es läuft bei diesen Autos größtenteils die Exporteurfraktion und die "Geiz-ist-geil-ich-will-alles-geschenkt-aber-einen-dicken-Benz-fahren"-Fraktion auf.
Es geht ausschließlich um den in seriösen Quellen wie mobile.de (wer weiß eigentlich, wie die Autos wirklich aussehen, wie lange sie schon rumstehen und ob sie überhaupt jemals verkauft werden) und Auto-Export-Landberger-Straße verifizierten Billigpreis. Ein top-gepflegter Zustand, ehrliche Laufleistung, nachvollziehbare Historie, regelmässige Pflege u.s.w. wird v.a. bei Käufern solchen Autos nicht ausreichend bewertet.

Ich würde niemals auf diese Weise ein Auto kaufen, das kann nur zu massiven Folgekosten führen.
Für meinen 210er habe ich bewusst 2-3 TEur mehr ausgegeben, als das durchschnittliche mobile.de Angebot kostete. So bekam ich neue Verschleißteile, eine saubere Historie und eine Garantie, die mir bislang schon viel Geld gespart hat.

Daher habe ich auch entschieden, das Auto nur dann zu verkaufen, wenn ein vernünftiger Käufer kommt. Sonst behalte ich es eben. Verkauft werden soll es sowieso nur, weil ich ein Firmenauto brauche. Ich kann aber genauso gut den Mercedes in die Firma nehmen.

Warum sollte man das Auto verschenken, nur weil eine ganze Fahrzeugreihe von Leuten kaputtgeredet wird (und damit meine ich nicht die üblichen Leute hier im Forum), die sich die Reparaturen an solchen Autos nicht leisten können und deshalb öfter mal Defekte erleben.
Ich empfehle hier durchaus mal das Benchmarking mit den hochgelobten Audis.
Unser A8 4.2, 2 Jahre alt, hat bislang auf 90.000 Km gut 11.000 Euro an Inspektionen und Reparaturen gekostet.
Zudem frisst das Ding die Reifen geradezu. Und das alles bei normaler Fahrweise.
Kein Wunder also, dass auch dieses Auto mit einem Neupreis von 95.000€ nun bei Audi noch für 36.700 € in Zahlung genommen würde. Privat kann man für das Auto noch gut und gerne 45.000 € erzielen.
Es ist das selbe Problem wie bei Mercedes: die eigenen Markendealer glauben nicht mehr an die Produkte, welche einem wenige Jahre zuvor noch als wertstabiles Investment in die eigene automobile Zukunft und als der letzte Schrei verkauft worden sind. Und sie können die Autos auch nicht mehr zu vernünftigen Preisen weiterverkaufen, natürlich, weil der Käufer mit der o.g. Einstellung und dem Vergleichsangebot von Kia oder Opel zum Premium-Händler kommt.

Wer nix ausgeben will, bekommt halt auch nix. Und Audi bekommt eben so nicht den Deal für den S8, sondern der A8 bleibt bei uns. Dasselbe gilt für Mercedes, die nun eben keinen neuen Wagen an mich verkaufen.

Grüße,

Mathias

Ich stimme da voll zu.

Des Weiteren will ich noch sagen, der Wertverlust ist auch daher begründet, dass es nur noch Rabattschlachten gibt. Es ist wie an der Börse, das geld wird nicht weniger.

Wenn die Neuwagen weit unter Liste verkauft werden (Auch mittlerweise bei MB) dann gibt es unten für seinen Gebrauchtwagen nun mal nicht mehr so viel.

Das wollen aber viele nicht wahrhaben.

Ich denke da an meinen gebrauchten w201 2.5D. 19 Jahre alt kanpp 400.000 gelaufen.
Ich habe für den Wagen noch ca. 3000 Euro bekommen.
Der war aber wirklich durchrepariert und nachträglich mit sehr vielen Extras ausgestattet worden (Klima / Standheizung +FB/ 4 el.FH / Sitzheizung )
Ich habe nicht einmal Werbung für den Wagen gemacht, sondern es gab ein starkes Interesse.

Dies ist aber heute nicht mehr normal, denn alle wollen nur noch billig.

Gruß

Auch ich habe kürzlich mit dem Gedanken Gespielt, meinen S210 gegen einen 2004rer S211 mit kleiner Motorisierung zu tauschen. Hintergrund war der massive Benzinpreisanstieg und der kurzstreckenbedingte Durchschnittsverbrauch von selten unter 15 Litern bei meinem Wagen. Da mein 210er aber für einen für mich akzeptablen Preis nicht zu verkaufen ist, macht das Vorhaben wirtschaftlich keinen Sinn mehr und ich habe das Projekt wieder auf Eis gelegt. Und gerne fahre ich meinen Wagen nach wie vor, auch wenn mir der 211er sehr gut gefällt.

Mein Fazit daraus ist, dass ich den Wagen in Würde pflegen und weiterfahren werde. Das war schließlich auch mal mein Vorsatz, als ich ihn mir gekauft habe, auch wenn der Liter Super damals noch für unter einem Euro zu haben war. Schöne und gute Wagen fährt man eben nicht zum Schnäppchenpreis und langfristig gesehen wird sich das mit dem Wertverlust auch relativieren. Und möglicherweise lässt sich in zwei Jahren nochmal neu über das Thema Verkauf nachdenken. Schließlich werden auch S211er mit den Jahren günstiger. Und wenn nicht, kann man meiner Meinung nach auch in 10 Jahren in einem gepflegten 210er im Originalzustand noch eine gute Figur machen. Zumindest geht mir das häufig so, wenn ich ältere Herrschaften in einem gut gepflegten 124er sehe, dass ich denke, dass der Wagen mit den Jahren an nichts verloren hat. Wollen wir mal hoffen, dass das mit dem 210er ähnlich sein wird. Das wird sicherlich auch damit etwas zu tun haben, ob die Billigheimer- und Tuningklientel den Wagen für sich entdecken wird und ihn damit in der allgemeinen Wahrnehmung in eine unangenehme Ecke drängt. Dem können wir nur entgegenwirken, indem wir unsere Schmuckstücke weiterhin original und in einem guten Zustand erhalten.

Die aktuelle negative Wertentwicklung der 210er ist sicherlich zu einem großen Teil vorübergehender Art. Ich denke, die aktuelle Benzinpreise machen vielen Leuten Panik. Dazu kommt auch, dass wahrscheinlich viele, die sich einen der jüngeren 210er gekauft haben, jetzt feststellen, was es bedeutet, so einen Wagen ordentlich zu unterhalten und ihn nun wieder los werden wollen. Und kommen die Preise erstmal ins Rutschen, setzt eine zusätzliche Eigendynamik ein, da viele Leute die fallenden Preise sehen und sich lieber heute als morgen von ihrem Wagen trenne wollen. Dieser Prozess wird sich in den kommenden Jahren sicherlich beruhigen. Sinnvoll ist es daher, nicht in hektischen Aktionismus zu verfallen, sein Auto zu verramschen und die Preisspirale damit noch weiter anzuheizen.

In diesem Sinne,

Gruß
Robert

Zitat:

Original geschrieben von ROSTIG


Mein Fazit daraus ist, dass ich den Wagen in Würde pflegen und weiterfahren werde.

Wollen wir mal hoffen, dass das mit dem 210er ähnlich sein wird.

-> das wird mit Sicherheit so sein, wie bei jeder Mittelklassen-Baureihe von MB. Gute S124 kosten ja auch immer mind. um 8tE und fallen nicht tiefer. Ähnlich wird es mit den S210 auch kommen.

Das wird sicherlich auch damit etwas zu tun haben, ob die Billigheimer- und Tuningklientel den Wagen für sich entdecken wird und ihn damit in der allgemeinen Wahrnehmung in eine unangenehme Ecke drängt.

-> gerade die Kombis werden einfach aufgebraucht. Wenn man Zeit und Geld hat, um geduldig zu sein, wird man sich später freuen.

Dem können wir nur entgegenwirken, indem wir unsere Schmuckstücke weiterhin original und in einem guten Zustand erhalten.

Die aktuelle negative Wertentwicklung der 210er ist sicherlich zu einem großen Teil vorübergehender Art.

-> das sehe ich beides genauso. Ich denke nicht, dass gute Exemplare unter 7-8 tE fallen werden.

In diesem Sinne,

Gruß
Robert

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