W210, der zuverlässige Begleiter. Die Regel oder eine Ausnahme?

Mercedes E-Klasse W210

Hallo zusammen,

Mercedes-Benz Vertragswerkstätten und Niederlassungen versenden z. Zt. Info-Schreiben mit Angeboten für bestimmte Service-Arbeiten und Ersatzteile.

Bei der telefonischen Anmeldung für einen kostenlosten Frühjahrs-Check (Normalpreis 29,00 €) wurde ich gefragt, ob demnächst eine Inspektion oder Reparatur fällig wird und mir wurde erklärt, diese Aktion richtet in erster Linie an Halter, für deren Fahrzeuge längere Zeit kein Werkstatt-Aufenthalt in den Büchern steht. Deren Werkstatt-Akquisition funktioniert ausgezeichnet, dachte ich mir und antwortete, mein Auto sei tatsächlich ein unbeschriebenes Blatt, zuverlässig, ohne Reparaturstau und Mängel und eine Roststelle konnte ich bis heute nicht finden. Ob denn ein Termin für den nächsten Tag möglich sei, wollte ich wissen und der beflissene Mitarbeiter in der Auftragsannahme notierte für den 1. April um 13.15 Uhr meinen Auftrag, unentgeltlich eine Durchsicht zu besorgen.

Ich war pünktlich vor Ort. Ich trug mein Anliegen vor, die Empfangsdame blätterte im PC und begrüßte mich mit meinem Namen, hob den Telefonhörer auf, sprach mit der Auftragsannahme und bat mich, kurz zu warten, der Mitarbeiter würde mich abholen. Weil ich zeitgleich sah, wer seinen Telefonhörer abhob, entgegnete ich der Dame, ihrem Kollegen entgegenzugehen. Er begrüßte mich, bat darum, Platz zu nehmen und war danach etwa 20 Minuten damit beschäftigt, den Werkstatt-Auftrag aufzufüllen, mir ein Formular über den Arbeitsumfang einer Frühjahrsdurchsicht zu überreichen und zu erklären.

Meinem Wunsch, bei der Durchsicht dabei sein zu dürfen, wurde entsprochen - in der Werkstatt allerdings auf eigene Gefahr. Kurze Zeit später begab sich der Mitarbeiter der Auftragsannahme zum Parkplatz und suchte mein Auto auf, um an der Innenseite der B-Säule neben der Fahrertür und an der Tankdeckel-Innenseite jeweils einen Codierungs-Aufkleber für eine Rettungskarte anzubringen. Danach dauerte es einige Zeit und ein Werkstatt-Monteur fuhr mein Auto in die Werkstatt - besser gesagt ins Werk mit etwa 40 Arbeitsplätzen - eine riesige Halle.

Dann erfolgte die Durchsicht, der Monteur war sehr gewissenhaft und ein junger Praktikant ging ihm zur Hand. Die Laufräder und Bremsen wurden in Augenschein genommen, es erfolgte eine Funktionsprüfung der Beleuchtung und des Scheibenwischers, der Wischergummi wurde auf Risse untersucht, im Motorraum wurden alle Flüssigkeiten kontrolliert und an der Fahrzeugunterseite erfolgte Sichtkontrolle auf Undichtheiten der Aggregate und Abgasanlage, auf evt. beschädigte Bauteile, der Leitungsverlegung und Scheuerstellen usw., der Kühlmittel-Frostschutz wurde gemessen und die Funktion Batterie geprüft. Nun bin ich darüber informiert, dass meine Batterie vor mehr als 12 Jahren ersetzt wurde und seither einwandfrei funktioniert und bin mir über dieses Risiko im Klaren.

Danach fuhr der Monteur mein Auto zum Parkplatz und parkte wie vorgegeben rückwärts ein und begab sich zum Mitarbeiter in der Auftragsannahme und übergab ihm das Arbeitsprotokoll. Es war bereits 15 Uhr, als anschließend die Nachbesprechung folgte: Keine Korrosion, Hinterachsmittelstück leicht verschwitzt, 5 cm Leitungswasser in den Wischwasserbehälter nachgefüllt, Beleuchtung hinter der Bedienblende links für die Heizung und am Lichtschalter ausgefallen, Winterreifen 7 Jahre alt, aber ohne Versprödung mit einer Restprofiltiefe von 7-8 mm, textile Bremsleitungen an der Hinterachse leicht versprödet, diese werden in den nächsten Tagen ausgetauscht und dabei wird gleichzeitig die Bremsflüssigkeit erneuert, KV 174,55 €.

Der zuverlässige Begleiter: Ein Mercedes-Benz der Baureihe 210, Baumuster W210.035, E200 Benziner, Baujahr 1/1997, KM-Stand 110.320 und heute ist der 2. April 2014 ... 😉

Bilder von 2011 und vom 01. April 2014 im Anhang.

LG, Walter

111-05-2011
01042014-128
01042014-130
+2
Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von lonely0563



Zitat:

Original geschrieben von Pandatom


... Es war auch einer der letzten vor der Sommerpause bevor auf wasserlösliche Lackierung umgestellt wurde. ....
Hab ich was verpasst? Ich dachte immer, dass schon die 124er Mopf-Mopf mit Wasserlack besprüht waren......

Hallo zusammen,

ja, die Umstellung auf umweltfreundlichere Lackmaterialien erfolgte bereits vor 1992. Wer mehr über diese Problematik lesen möchte, öffnet bitte die Datei im Anhang. Daraus folgende Auszüge:

Zitat:

...

Nach Umstellung auf umweltverträglichere Lackmaterialien (Reduzierung der biozid wirkenden Lösemittel, Schwermetalle) in Elektrotauchanlagen traten im Werk Sindelfingen und anderen Werken der DaimlerChrysler AG vermehrt Beschichtungsstörungen bei Karossen auf. Dabei war ein pH-Anstieg des Lackmaterials, Schichtdickenanstieg, Abblättern des Lacks („Striptease“ Effekt), Oberflächenstörungen (Pusteln, Blasen, Krater), schlechter Umgriff, eine Bildung von Lackschlamm und geringerer Schichtwiderstand zu beobachten. Gleichzeitig wurde eine erhöhte Anzahl von Mikroorganismen im Lackbad nachgewiesen.

...

Beim ersten Auftreten von extremen Beschichtungsstörungen 1992, mußte eine Elektrotauchanlage abgelassen, das KTL-Material entsorgt und das Becken neu befüllt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde das Vorhandensein von Bakterien im Lack festgestellt, welche als Burkholderia cepacia identifiziert wurden.

...

Dies führte unter erheblichem Kostenaufwand teilweise zur Notwendigkeit, die Becken völlig neu mit Elektrotauchlack zu befüllen und das alte Material als Sondermüll zu entsorgen. Es war nicht geklärt, ob die Beschichtungsstörungen durch mikrobiologische oder chemische Faktoren hervorgerufen wurden. Ziel dieser Arbeit war es daher, die Ursachen der aufgetretenen Beschichtungsstörungen zu ermitteln. Dabei konnte erstmals eindeutig gezeigt werden, daß die entstandenen Lackschäden durch einen mikrobiellen Befall des KT-Lacks hervorgerufen wurden und nicht durch chemische Faktoren bedingt waren. Aus dem Elektrotauchlack konnte bisher hauptsächlich Burkholderia cepacia isoliert werden. Mit diesem Keim wurden Wachstums- und Hemmversuche durchgeführt. Darüber hinaus wurde die KTL-Anlage 34-II in Sindelfingen routinemäßig mikrobiologisch untersucht, im Schadensfall auch Anlagen anderer Werke der DaimlerChrysler AG. Die jeweils isolierten Mikroorganismen wurden identifiziert und ihr Einfluß auf den Beschichtungsprozess überprüft.

Aus den Untersuchungen ergaben sich folgende Ergebnisse:

Die bisher beobachteten Lackierschäden wurden durch den mikrobiellen Befall von Elektrotauchlack mit B. cepacia verursacht. Dabei hatte das alleinige Vorhandensein von Biomasse (tote, aufgeschlossene und lebende Zellen) keinen Einfluß auf das Abscheideverhalten.
...
Frisch angesetzter Elektrotauchlack ist nicht verkeimbar.
...
Beschichtungsstörungen traten nachweislich durch in KT-Lack wachsende, stoffwechselnde Zellen von Burkholderia cepacia auf. Die Oberflächenstörungen sind dabei einerseits auf den Verbrauch der Neutralisationsmittel L-Lactat und Acetat bei gleichzeitigen pH-Anstieg im Badmaterial, andererseits auf das Ausscheiden von Stoffwechselprodukten zurückzuführen.
...
Trotz gelegentlicher Stoßdesinfizierung mit diesem Biozid traten in verschiedenen Werken immer wieder Verkeimungen des Elektrotauchlacks in Lackieranlagen auf (KTL-Anlage Sindelfingen 34-I und 34-II)
...
Verkeimung am Jahresende 1998 der 3 Spülzonen der Anlage 34-II
...
Am 24.06.1999 Verkeimung der Anlage 34-II mit Burkholderia cepacia
...
nach Umkompensation auf das neue Bindemittel trat eine Verkeimung beider Linien, am 08. November 1999 und am 12.11.1999 nur der Linie 1 auf, die mit Beschichtungsstörungen einherging; der Beginn der Verkeimungen erfolgte erstmals im Lack selbst
...
erneute Verkeimung beider Linien (nur im Lack) am 17.11.1999
...
Bei der im Dezember 1999 aufgetretenen Verkeimung der Anlagen 34-Iund -II war ein pH-Anstieg zu beobachten, dem durch sofortige Zugabe von 10 %-iger Essigsäure entgegengewirkt wurde
...
| Zitat - Ende

Schlussfolgerung:

Fahrzeuge, die bis heute keine Rostproblematik aufweisen, sind in einem Zeitraum innerhalb von wenigen Wochen nach jeweils frisch angesetzten Elektrotauchlack produziert worden und bei guter Pflege darüber hinaus bis heute frei von laufzeit- und altersbedingter Korrosion.

LG, Walter

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Schön und gut, damit kann man den Zustand der Karosserien begründen, allerdings sind bei Walters Wagen auch die Fahrwerkskomponenten in gutem Zustand. Ich denke daher der aussergewöhnlich gute Zustand ist auf die relativ geringe Laufleistung in Tateinheit mit schonender Fahrweise bei vorwiegend minderkorrosiv wirkenden Witterungsverhältnissen zurückzuführen.
Mein Ford Granda aus 1972 ist auch in hervorragendem Zustand weil er jahrzentelang als Zweitwagen ohne Winterbetrieb gedient hat. Er hat bis heute keine Durchrostungen an tragenden Teilen während 90 % seiner Artgenossen kaum das 10te Lebenjahr erreichten.
Auch korrosionsschutztechnisch minderwertige Autos können sehr lange halten wenn die so gut wie nie Salz unter die Räder bekommen...oder man die Lake schnell entfernt oder neutralisiert...was ich in der Praxis für kaum möglich halte....

@Frankyboy

"grün von mir" 🙂

DAS ist es.
Meiner sieht auch - weder beim Erstbesitzer (da war er der Sommerwagen der
Gemahlin) - noch bei mir - jemals einen Winter.

Wird zu Weihnachten in die Garage gestellt und kommt Anfang März wieder raus.

Für den Winter habe ich Honda Accord (unkaputtbar) und als Hund- und Stadtauto
einen VW Polo.

Vom A-D werde ich dafür belächelt, aber....

Der Ayatollah hat nicht mal eine Garage, seine Autos fahren durch Salzmatsch
auf der A2 jeden Tag....
Und dann stehen sie im Freien...

DA darf man sich dann nicht wundern...

Aber jeder wie er will.....

Einer meiner Nachbarn hat seinen geleasten Porsche Cayenne auch im Carport
stehen und nicht in der Garage, damit ihn jeder sieht...

*Vogeldeut*

naja...

🙂

Zitat:

Original geschrieben von bonscott1


@Frankyboy
"grün von mir" 🙂

Von mir auch!

Zitat:

DAS ist es.

Na no na net.

Zitat:

Vom A-D werde ich dafür belächelt, aber....

Der Ayatollah hat nicht mal eine Garage, seine Autos fahren durch Salzmatsch
auf der A2 jeden Tag....
Und dann stehen sie im Freien...

Belächeln? Eher leicht neidig sein! Und na ja, ein Auto ist zum Benützen da ...

Zitat:

DA darf man sich dann nicht wundern...

... und -zig andere Hersteller zeigten es ja auch um diese Baujahre vor, dass sie es ganz gut aushalten. Links und rechts von mir stehen die Mazdas, Toyotas, Fords, Skodas und BMWs, teilweise sogar älter und zeigen weniger "braune Fäule" als mein verflossener 210er oder dem 168er. Mit den 211ern kann ich endlich mithalten.

Dass ich keine Garage habe ist lästig, aber nichts wofür ich mich schämen müsste. Heute könnte ich mir ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage relativ locker leisten, ich bin mit 46 Jahren schuldenfrei, ich habe nennenswertes Sparvermögen und noch mindestens 20 Erwerbsjahre vor mir. Das war nicht immer so.

Als ich mein Reihenhaus vor rund 15 Jahren mit 2 Freiparkplätzen kaufte war das schon ausgeprägtes Hasardieren, fast 300.000 Euro auf Pump ist schon eine Nummer. Die Preise im Wiener Umland sind keine Okkasionen und als Kleinunternehmer ist das Einkommen sowieso immer schwer bis nicht planbar ...

Mir ist es aber so lieber, als mit Garage, dickem Kredit und Sch***job. 🙂

Ich kenne deinen Nachbarn nicht, aber vielleicht sieht er das ähnlich. Obwohl: Wenn er Autos least, dann wird's wohl eher nicht so sein.

Wie hat mein Opa (Gott hab ihn seelig) immer gesagt: Wer sein Auto liebt, der schiebt 😁

Realistisch betrachtet, dürften die wenigsten hier in der Lage sein, ihren 210er als reines Schönwetterauto nutzen zu können! Auch Garagen hat (leider) nicht jeder zur Verfügung.
Es ist zweifellos schön, wenn man Garage und Zweit-, Dritt-,... Auto zur Verfügung hat - das kann aber nicht wirklich Maßstab für die Korrosionsbeständigkeit eines Fahrzeuges sein 😉

Ich bin das krasse Gegenbeispiel!
Tag und Nacht, Jahrein- und Jahraus Laternenparker - bei -25°C genauso wie bei +35°C!
Ich kann mir leider auch nicht aussuchen ob und mit welchem Fahrzeug ich zur Arbeit fahre.

Daher muss mein E320 "da eben durch". Meint Motto: Wenn er das nicht aushält, hätts kein Auto werden dürfen 😁

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....der A - D is reich.....

😉

@Higgi

....das kommt ganz drauf an, WO man wohnt....

bei uns , am Rande einer Kleinstadt hat fast jeder eine Garage....

In Wohnungsgegenden und in der City ist eine Garage Luxus, ist mir schon klar.

Ich wollte auch niemand als asozial verurteilein weil er keine Garage hat.
Nix liegt mir ferner.

ich wollte nur betonen, dass eine Garage dem langen rostfreien und kratzerfreien
Leben eines Autos sehr förderlich sein kann...

PS: momentan fahr ich fast alles mit dem Motorroller, da es angenehm warm ist
und es so praktisch ist, zum Merkur direkt beim Fahrradstand zu parken und schnell
einzukaufen....

...und für den A - D

ich fahre nicht mit dem Roller weil er so wenig Benzin braucht.

*loooooooooooool*

Wobei ein Carport für das Auto wesentlich besser ist wie eine halbwarme Garage. Und wenn sie auch keine Heizung hat wird sie durch die Wärme des Autos halbwarm.
Gruss
Hubi

I wo. Reich sind andere, für die ich mich knechte. Ich hab momentan nur ein bissi Glück und bleib dabei relativ bescheiden. Muss ja net so bleiben. Alles ging in den Kredit und nix auf High-Life. Andere machen's umgekehrt ... "jeder wie er will" ... ich schlaf' besser.

Einen Vorteil hat mein "Freiparken": Mit Standheizung ist es vermutlich in meinem "Ölofen" nach 30 Minuten vorheizen wärmer als in deinem "Benzinknallzerkurbler" in der Garage. Aber den startest du ja eh nie an und Reiskocher haben bekanntermaßen eine gute Heizung. 🙂

Hier geht es doch um "zuverlässige Begleitung". 😕

Und da fühle ich mich von unserem 210er bestens bedient. Gekauft haben wir ihn mit etwa 125 tkm im Alter von drei Jahren.
Ich habe mich einmal 3 km abschleppen lassen, weil es den Rippenriemen bei 180 tkm dahin gerafft hatte. ich wollte nicht aufs abkühlen warten und mein Freund war so nett. Dann hat uns vor zwei Jahren der Kurbelwellensensor verlassen. Der ADAC brachte Auto und Caravan zur heimischen Werkstatt und das waren die Ausfälle.

Was die von DSD so verteufelte CDI-Technik betrifft: Ein Injektor zweimal getauscht und zwei weitere abgedichtet. Mit den Rücklaufleitungen hat ja auch der Methusalem 300TD seine Probleme.

An Verschleißteilen fielen an: Motorlager, Federspeicher (Bulleneier), LMM, Koppelstangen und Stabigummis, Stoßdämpfer vorne, das Rippenriemengeraffel (Freilauf, Rollen usw.), die Viskokupplung des Lüfters, neben Klötzen 2-mal Scheiben vorne und hinten (ich bremse auch mal! Und der CDI läuft nach Tacho noch immer 245 km/h, DSD 😁 😉). Dazu natürlich die erforderlichen 6 Watt- und sonstige Birnchen, sowie Filter, Reifen, Öl (Mobil1) und zwei Getriebeölwechsel. Ach ja, den Anlasser habe ich auch mal überholt, läuft seitdem wieder ohne Probleme. 🙂

Es wären jetzt, abgesehen von Rostbeseitigung, einige Fahrwerkskomponenten erneuerungswürdig, aber die braune Pest und die gelbe Plakette sagen mir, dass noch zwei Jahre auffahren und dann abstoßen die sachlich "richtigere" Entscheidung ist.

Wir waren viel mit Last am Haken (1.700 kg) unterwegs (bis rund um Sizilien 🙂) und da ist es gut zu wissen, dass der Dicke das auch im "Notlauf" schafft. Als die Hydrokupplung den Geist aufgab, waren wir mit dem Gespann am Ring und oberhalb von 2000 upm machte es (war nicht ganz klar was 🙁) furchtbare Geräusche. Also sind wir mit unter 2000 upm und 4 to durch die Eifel; und es ging.

Jetzt sind wir bei 317 tkm, Motor, Getriebe und die ganze Elektrik (außer meinem manchmal zickenden Schlüssel) sind bestens beieinander. Und wenn das braun/gelbe Problem nicht wäre, könnte das bestimmt so weiter gehen. Nur mag ich Rost nicht so wirklich, beseitigen schon garnicht und lassen ist zu teuer.

Ich hoffe, er bringt uns noch so solide, bärenstark und zuverlässig wie bisher auf seiner letzten großen Tour zum Ararat und wieder heim; es ist bisher das beste und zuverlässigste Auto, das ich hatte (VW 1500, 250/8 (der rostete noch deutlich schneller) 190Dc, 200D, 250/8, 200/8, W123 280E, S123 280E und S124 300 TE).

Wenn die CDIs gut "durchrepariert" sind und man Geld für neue Injektoren einplant (was sie durch ihren Minderverbrauch ja locker reinfahren) sind sie eine gute Wahl, besonders als R6. Viele Reparaturen betreffen nur Kleinigkeiten wie Treibstoffleitungen, AGR-Mischgehäuse, Luftmassenmesser etc. und ein kleiner Aufschub verhindert nicht gleich das Vorwärtskommen.

Hier meine aus der Erinnerung aufgeschriebene Fahrzeughistorie von 37.500 bis 200.000 km über 8,5 Jahre in meinem Besitz und nun bis 260.000 km und zwei Jahre im Besitz der Käuferin:

AT-Getriebe (defekt, Späne, 50% Garantie + 50% Kulanz)
3x Treibstoffleitungen (Luftblasen, verzögerter Start)
Glühstifte (gleich alle)
Luftmassenmesser (Notlauf)
AGR reinigen (Notlauf)
Riemenspannrolle (Rasselgeräusche)
Injektoren abdichten (einer war undicht) + dabei
einen Injektor ersetzen (vorbeugend, Leerlaufkorrektur über Limit)
Leckölleitung neu (war nass)

Auspuff Zuheizer erneuert (Auspuffrohr eingeknickt, Startprobleme)

Vordere Haupttraggelenke
Spurstangenköpfe (einer ausgeschlagen)
Hintere Traggelenke (Quietschgeräusche)
Niveau-Kugeln (Bulleneier)

Heckklappen-Zuziehhilfe (ohne Funktion, 100% Garantie)
Bremspedalschalter
Lenkrad und Wählhebel neu beledert (abblätternde Farbe, Leder rau)
Scheinwerfer komplett (ziemlich blind, von innen angelaufen, Lampenbuchsen zerbröseln)
Nebelscheinwerfer komplett (blind, Kontaktprobleme)
Innenraumgebläseregler (Fehlfunktion)
Klimabedienteil (Fehlfunktion)
Fensterheber hinten links

Windschutzscheibenabdeckungen unten links + rechts des Wischers erneuert ( -- " -- )
Gummiunterlage Reling erneuert (zerbröselt, vermutlich durch billiges Scheibenwaschmittel?)
Mittelablagenfachdeckel (klebrige Oberfläche)
Sonnenblende rechts (Spiegelabdeckung abgebrochen)

Lackierungsarbeiten und Rostvor-/-nachsorge ohne Ende, sogar ein neuer Tank war fällig.

Dazu ein paar Batterien und Bremsscheiben, besonders hinten. Das Energiemanagement meines 210ers war nicht besonders gut, Kurzstreckenbetrieb und Standheizung steckte er nicht gut weg, das kann der Nachfolger deutlich besser, daher die vielen Batterien. Die hinteren Bremsen brauchten bei mir eine jährliche Bremsbelagsschachtreinigung, damit sie leichtgängig blieben und sich keine Rostansätze entwickelten. Das zu lernen kostete mich 2 Sätze Bremsscheiben in 4 Jahren.

Einige Reparaturen hätten nicht sein müssen, Sparefrohs hätten sich vermutlich mit dem hässlichen Lenkrad abgefunden und die Scheinwerfer einfach poliert, der Injektor hätte wohl noch einige Zeit durchgehalten, auf jeden Fll bis zum Verkauf. Mir war's das aufgerufene Geld wert. Das Auto war bei 200.000 km beim Verkauf absolut mängelfrei.

Durschnittsverbrauch über viele Jahre knapp unter 7,5 Liter laut KI, wird wohl knapp unter 8 Liter real gewesen sein. Das beim Kombi mit Elegance-Standardbereifung und bei zügiger, aber recht vorausschauender Fahrweise.

Wenn der Rost nicht gewesen wäre in meinen Augen durchaus eine passable Historie.

Billiger kann man meiner Einschätzung nach nur mit dem 290 TD fahren, denn der ist sparsam und unkompliziert. Dafür muss man halt mit dem "raueren Umgangston" dieses Motors leben.

Jaja , Franjo , ich mal wieder mit meiner ewigen Verteufelung der schöööönen CDIs ! Leider beißt die Maus aber kein' Faden ab - die CDIs sind nun eimal anfälliger als mein "Methusalem" , was aber nicht heißt , dass bei entsprechendem Wartungs - und Reparaturaufwand nicht auch hohe Laufleistungen möglich wären . Schreibst du ja auch selbst : Deinem Injektoren - Ärger stehen meinerseits null Probleme mit meiner elektronisch geregelten Reiheneinspritzpumpe gegenüber , nur mal als kleines , aber typisches Beispiel .
Der Zenith der Diesel - Robustheit und Langzeit - Zuverlässigkeit wurde eben mit der CDI - Einführung überschritten - das ist bis heute so ! Auch was die 320er CDIs anbelangt , gibt es zu deren Achillesfersen
speziell im Mercedes - Motorenforum sehr kurzweilige Threads , nach entsprechenden Darstellungen des 300 TD kannst du dagegen lange suchen - sorry , so ist es halt !🙁😛😉 Dennoch habe ich gar nichts gegen
diese Autos im allgemeinen oder deines im besonderen - die Hand des Teufels ist da bei ganz anderen Fahrzeugen und Motoren im Spiel...😛

Ach DSD,

die Injektoren. Sieh es doch mal sachlich: Bei 200tkm und einem bei Solofahrt angenommenen Minderverbrauch von 2 l bei 1,30€ macht das mal gerade 5200,00 € aus. 😁 Selbst bei nur einem Liter hätte ich mir wieviel Injektoren leisten können? Da habe ich viel gespart!
Dazu einfach nur mehr Kraft und Gelassenheit, vor allem im Gespannbetrieb.

Naja, lass es gut sein (worüber ich aber nie hinwegkommen werde sind die 200tkm mit einem Satz Bremsscheiben vorne. Da bin ich wohl mit meinen 63 noch zu hitzig).

Franjo , es waren sogar 233 000 Km !😰😛

Ich habe doch für mich gerechnet, Du hast doch nicht gespart! 😁

Duck und weg

😉

Letzte Woche in Lissabon: sechs Mal durfte ich Taxi fahren, fünf Mal im W 210, alle 200 D und zwischen 800 und 960 tausend gelaufen. Alle fünf wurden vom Besitzer und Fahrer neu gekauft und sahen von innen aus wie ein Jahreswagen. Lenkrad und Schalthebel waren ziemlich abgegriffen aber der Rest war erstaunlich gut. Alle Fahrer habe ich nach den Kisten ausgefragt und keiner hat ausser Verschleissteilen irgend etwas gewechselt, alle waren mit dem ersten Motor / Getriebe / Achsen unterwegs.
Das letzte Taxi war ein Dacia Kombi, keine 10000 gelaufen und eine Beschreibung erspare ich mir.

Michael , das macht mir wieder Mut , dass mein Dicker doch keine Ausnahme ist !

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