W 123
Hallo!
Ich mache jetzt bald (6 Monate) den Füherschein für Klasse B und ich wollte fragen, ob es sich für mich lohnt einen W 123 zu kaufen. Ich meine wegen Versicherung, Steuer, Verbrauch usw.. Kann man ihn mir empfehlen oder sollte ich mir lieber ein anders Auto holen?
Gruß
Zündappfahrer
26 Antworten
Ja, Autofahren kostet Geld. :)
Die Frage ist ja jetzt wirklich, wo´s noch billiger geht.
Mit fällt da nur ein: Abgfertigter französischer oder italienischer Kleinwagen.
Kaufpreis 1000,- EUR und nochmal 500,- bis er halbwegs verkehrssicher ist.
Kommt mit 8l/100km hin und kostet sagenwirmalgrob 700,- EUR an Fixkosten.
Hält noch 2 Jahre und ist dann unrettbar abgängig.
Macht pro Jahr Kosten von 1450,- EUR plus Sprit (ca. 1850 EUR bei 18.000km)
Zusammen also 3300,- EUR pro Jahr.
Das paßt gerade so in den veranschlagten Unterhaltsrahmen, wobei das vorhandene Geld für die Anschaffung aber nicht angetastet würde.
Der Unterschied mit so einem Wegwerf-Auto liegt darin, daß man die Anschaffungskosten unbedeutend hält und sich nicht bindet.
Die jährlichen Unterhaltskosten sind aber nicht gigantisch viel besser.
Den Benz hält man -wenn man möchte- sieben Jahre oder für die Ewigkeit und rechnet quasi keine Abschreibung.
Ok, schreiben wir den Benz mit Anschaffungkosten von 5000,- EUR noch auf sieben Jahre ab, Restwert danach 1500,- EUR, dann sind´s 500,- EUR jährlich für die Anschaffung.
Fixkosten pro Jahr rund 3000,- plus 2500,- für Sprit bei 18.000km.
Sind glatt 6000,- EUR pro Jahr oder 500,- pro Monat gegenüber 275,- mit der abgefertigten Wegwerfkarre.
Wir vergleichen hier aber auch ein mängelfreies Auto mit einem fahrenden fast-Wrack.
Ob man jetzt einen 123er oder einen 190er nimmt, macht von den Kosten her wohl keinen nennenswerten Unterschied.
Beide bekommt man von dreistellig=Wrack bis 5000="fast" neu.
Der 190er wird tendenziell etwas weniger Rostprobleme haben (da neuer) und der 123er ist tendenziell noch etwas robuster (abgesehen vom Rost).
Im Hinblick darauf, daß gerade der Rost einen Anfänger meist völlig überfordert und gleichzeitig das zu erwartende Hauptproblem bei Ganzjahreseinsatz ist, würde ich aber auch zum 190er raten, falls es die gehobene Variante sein soll und der auch in Frage kommt.
MfG ZBb5e8
Also ich würde auch vom 190er abraten. Hatte bis vor 4 Jahren selbst einen Baujahr 88 und der hatte damals im Alter von 14 Jahren doch einige Krankheiten. Ständigt musste was anderes repariert werden. Meistens waren es nur Kleinigkeiten, aber die summieren sich genauso, wenn sie häufig auftreten.
Wäre ich heute ein 18 jähriger Fahranfänger, dann würde ich mich beim W202 orientieren. Die Vernunft würde eindeutig für einen C180 sprechen. Die 2- und 2,2l Modelle sind zwar im Unterhalt auch nicht wesentlich teurer, meines erachtens nach für einen Fahranfänger schon fast wieder zu performant.
Der W202 wirkt zwar auf den ersten Blick nicht so robust wie bspw. W124, allerdings täuscht der Eindruck. Die ersten Modelle sind inzwischen fast 13 Jahre alt und wenn man sich mal den täglichen Verkehr anschaut, dann findet man noch ziemlich viele Vor-MOPF 202er, was ebenfalls für ein solides Fahrzeug spricht.
Der W123 wirkt von seiner Robustheit her zwar wie ein Panzer, dafür haben sich die meisten Modelle inzwischen sprichwörtlich "in Luft aufgelöst" (Rost).
Zitat:
Original geschrieben von ZBb5e8
Ja, Autofahren kostet Geld. :)
...
Im Hinblick darauf, daß gerade der Rost einen Anfänger meist völlig überfordert und gleichzeitig das zu erwartende Hauptproblem bei Ganzjahreseinsatz ist, würde ich aber auch zum 190er raten, falls es die gehobene Variante sein soll und der auch in Frage kommt.
...
Also viel besser kann man es ja nicht mehr auf den Punkt bringen. Außer dem 201 kommen 202 und 124 in Frage, da würde ich nach dem besten Auto zum besten Preis gehen, wenn Design egal ist.
Eines möchte ich hier aber in aller Deutlichkeit anmerken: Zum Altmercedesfahren gehört es, daß man laufend was zu Fummeln hat. Es gibt keine über 10 Jahre alten Autos, die 20 werden ohne daß man was dran tut. Auch nicht von der Daimler-Benz AG, Gott hab sie selig. An meinem 124 (und das ist sicher ein Letzte-Hand-Auto, den gäbe ich nie her) sind im Moment zwei Baustellen: Die Traggelenke sind fertig (nicht ultrateuer, aber kostet wenige hundert Euro, wenn man´s machen lässt) und die Lampenkontrolle geht nicht aus, obwohl die Birnen gut sind (kostet fast kein Geld, aber wird eine Menge Zeit verschlingen, diesen Scheißfehler zu finden). Letztens waren es neue Streuscheiben und die (in all den Jahren 2.) Batterie war auch hinüber, so daß mal eine neue fällig war. Es kommt also einiges zusammen, was man bei 6 Jahre alten Gebrauchtkompaktwagen so nicht unbedingt erwarten muß. Und bei Kernschrott würden einen die Fehler einfach nicht stören, weil das Ding demnächst eh´ über die Wupper geht. Aber so hat man wieder was zu investieren und was zum Basteln.
An dieser Stelle setzt bei vielen Zeitgenossen das Verständnis und Mitgefühl aus. Kann ich irgendwie auch verstehen. Man muß es als eine Art Hobby betrachten und der nächste Fehler ist die nächste Herausforderung. Wer sich von sowas genervt fühlt, der muß was anderes fahren. Denn eines ist sicher: Auch wenn im W124-Forum oft Gegenteiliges behauptet wird, so gibt es kein Auto, das ohne irgendwelche Probleme läuftundläuftundläuft und an dem bei über 10 Jahren Alter außer Ölwechsel nix zum machen wäre. Damit produziert man ganz sicher über kurz oder lang eine solide 3- als Zustandsnote und die Karre wird das H-Kennzeichen nicht erleben. Die Qualität beim Altmercedesfahren ist doch nicht, daß es keine Mängel gäbe. Die Qualität ist, daß sich die Fummelei und das Gebastel noch lohnt. Oder wer hat kürzlich mal nur zwei E34 an einer Ampel zusammen gesehen?
Es grüßt
Mika
Bilanz
Also ich habe alles noch mal durchgerechnet und komme zu dem Entschluss das mich mir wohl keinen Benz oder ähnliches zulegen werde. Ich werde mir dann wohl etwas kleiners holen, wie z.B. Opel oder VW.
Ich danke trotzdem für eure Bemühungen.
Gruß
Zündappfahrer
Zitat:
Original geschrieben von ZBb5e8
1976 wurden sie vorgestellt.
Aber vor 1977 wohl nicht ausgeliefert.
Ich hatte fast 9 Jahre den 123130 10 000021.
Erstzulassung auf Daimler-Benz AG, Stuttgart-Untertürkheim Ende November 1976.
Unter der Dämmatte unter der Rücksitzbank fand ich einen Zettel "Vorführwagen Presse. Äußerste Sorgfalt !"
Bei der Einführung der Diesel-AU wurde festgelegt, daß sie für alle Fahrzeuge verbindlich ist, die ab dem 1.1.1977 erstzugelassen wurden.
War jedesmal nicht einfach beim TÜV bis der Prüfer endlich reinging und in seinem schlauen Buch nachlas, daß dieser Wagen tatsächlich keine AU benötigt.
Für die Prüfer war klar: "123er braucht AU, /8 nicht."
Und das war vermutlich sogar die Absicht des Gesetzgebers.
Andere PKW-Diesel gab´s ja zu der Zeit nicht bzw. nicht nennenswert.
Das Erstzulassungsjahr 1976 ist für einen 123er jedenfalls absolut ungewöhnlich.
MfG ZBb5e8
Produktionsbeginn vom W123 war 2/1976, Vorserie früher
Produktionszahlen 1976:
200D 36894
220D 16733
240D 21247
300D 28996
200 26374
230 32060
250 14915
280 12821
280E 17638
und bereits 5 (Vorserien-)Coupés
Waren halt böse Roster die Vormopf, später gabs z.B. Innenkotflügel etc.
Dann frage ich mal so, wieviele von dem W123 exestieren denn noch?
Zitat:
Original geschrieben von Zündappfahrer
Dann frage ich mal so, wieviele von dem W123 exestieren denn noch?
das müßte man übers KBA nachforschen.Gebaut von dem Modell wurden gesamt rund 2,7 Millionen Exemplare.
Vom Coupe 99.884 Stück.Davon immerhin 15.509 mit Dieselmotor!
Rudolf,Diesellover :D
Hallo zusammen,
hier habe ich einen sehr schönen 123er für Euch, da ihr gerade beim Thema seid :-)
Schaut ihn Euch an. Da ich ihn geerbt habe und ich schon ein schönes Auto besitze ist er zu verkaufen!
Bilder am besten speichern und mit geeigneten Bildbetrachter anschauen, da sie im Browser meist gequetscht dargestellt werden (aufgrund der hohen Auflösung) und dadurch pixelig wirken.
Hier der Link:
W123 - 230TE (Bj. 11/83)
Gruß,
André