VW Käfer mit Ethanol?
Hallo!
Nun ist ja der Klimaschutz verstärkt im Gespräch und auch bei uns in Hannover soll es am 2008 Plakettenpflicht geben.
Mit meinem 1200er von 77 leider keine Grüne Plakette. Ich hab zwar nen G-KAT drin, bei den Plaketten geht es aber leider um Feinstaubbelastung (wie widersinnig).
Seit kurzem spiele ich mit dem Gedanken, meinen kleinen 34PS-Motor auf Ethanol umzustellen.
Für die, dies nicht wissen: Das ist ein Alkohol, welches aus Biomasse (Pflanzen, Abfällen ect.) gewonnen wird.
Um einen Motor damit zu betreiben braucht man allerdings spezielle Dichtungen und Schläuche, da der Alkohol herkömmliche Gummis und Kunststoffe angreift.
Außerdem hab ich gelesen, man müsse auch die Einspritzdüsen durch ca. 50% größere ersetzen.
Dafür ist der Feinstaub-Ausstoß um ca. 80% geringer, der Lieter kostet nur 85ct und das CO², das man ausstößt, wurde vorher schon von Pflanzen aus der Atmosphäre gefiltert, sodass man am Ende eine Nullrechnung bekommt.
Hat jemand damit Erfahrung gemacht? An sich ist der Käfermotor ja nicht zimperlich, aber kann man ihn wirklich auf Ethanol umrüsten? Und wenn ja, was genau ist dafür nötig? Wo liegt der Kostenpunkt? An wen kann man sich wenden? Und gibt es evtl. irgendwelche negativen Nebeneffekte?
Würde mich riesig freuen, wenn mir jemand helfen könnte!
Liebe Grüße,
Mark
15 Antworten
ETHANOL-KÄFER
Fahren nicht die Brasilianer zu großen Teilen seit Jahren Ethanol?
Und gibt es nicht Firmen, die bis vor kurzem noch Käfer von dort importiert haben?
Die müssten doch einschlägige Kontakte haben - oder?-
Am besten du beliest dich in den hier vorhanden Ethanoltreats... Ja, es ist mühsam 100Seiten zu lesen und Ja es lohnt sich... Dann braucht nicht jeder einen eigenen Treat ob sein Auto damiot fährt oder nicht...
Und ein Käfer ist auch nur ein Auto, was mit verstellbarer Verteilerkappe schnell anpassbar ist...
Ich befürchte das du damit nicht weit kommen wirst:
1.) In Deutschland haben wir oft unter 16°C. Also muss das Fahrzeug mindestens bivalent sein oder aber über ein Heizungssystem für das Ethanol verfügen.
Als bivalentes Fahrzeug wird es jedoch nach Benzin eingestuft...
2.) Selbst als monovalentes Gefährt mit 100% Ethanol wird die Einstufung bzw. Schlüsselnummer erhalten bleiben. Grund: Es gibt meines Wissens in .de keine Einstufung für monovalente Ethanolfahrzeuge.
3.) Unabhängig von allem stützt sich deine Idee darauf, dass die realen Werte bei der AU übernommen werden.
Ginge es danach würde der knapp 12 Jahre alte Golf III GT meines Vaters (welcher jetzt verkauft wird *snief*) Euro 5 erfüllen - da die Abgaswerte deutlich besser sind als es die Euro 2 Einstufung erfordern würden... Ist übrigens bei meinem 10,5 Jahre alten VW T4 VR6 nicht viel anders... Bleibt aber bei Euro 2 weil es in den Papieren steht. 🙁
Grüße, Martin
Zitat:
Original geschrieben von X_FISH
3.) Unabhängig von allem stützt sich deine Idee darauf, dass die realen Werte bei der AU übernommen werden.
Ginge es danach würde der knapp 12 Jahre alte Golf III GT meines Vaters (welcher jetzt verkauft wird *snief*) Euro 5 erfüllen - da die Abgaswerte deutlich besser sind als es die Euro 2 Einstufung erfordern würden... Ist übrigens bei meinem 10,5 Jahre alten VW T4 VR6 nicht viel anders... Bleibt aber bei Euro 2 weil es in den Papieren steht. 🙁
Das ist noch ein ganz anderes Thema...
a) Gehören zu einer Schadstoffeinstufung noch ganz andere Dinge als die reinen Werte - z.B. AFAIK ab Euro 3 eine Monitorsonde, die die Funktion der Abgasreinigung überwacht, und ab irgendwann eine OBD-Schnittstelle.
b) wird zur Ermittlung einer Schadstoffeinstufung ein ganz anderer Prüfprozess gefahren als bei einer AU, die nur überprüft, ob noch alles funktioniert. Auch wenn mein D3-Auto bei der AU die Werte schafft, die bei der AU für Euro 5 vorgeschrieben sind, heißt das noch lange nicht, dass es auch den Prüfzyklus für Euro 5 schafft.
Demnach könnte selbst eine Umstellung auf nur-noch-Ethanol nur unter großem Aufwand (Abgasgutachten...) zu einer Änderung der Schadstoffeinstufung führen. Streng genommen müsste man sogar mit Ethanol ein Abgasgutachten machen (lassen) um zu beweisen, dass sich das Abgasverhalten nicht verschlechtert hat - zugelassen ist das Fahrzeug vom Hersteller schließlich nur für Benzin.
Genauso passiert das ja auch bei Gasumrüstungen...
MfG, HeRo
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von X_FISH
oder aber über ein Heizungssystem für das Ethanol verfügen.
Und was hilft dir das??? Es geht hier nicht um PÖL!
Re: VW Käfer mit Ethanol?
Zitat:
Original geschrieben von Käfer Marky
Mit meinem 1200er von 77 leider keine Grüne Plakette. Ich hab zwar nen G-KAT drin, bei den Plaketten geht es aber leider um Feinstaubbelastung (wie widersinnig).
Die Regelung wird sicher so geändert werden, daß alle G-Kats eine Plakette bekommen. Abwarten.
Ansonsten hol dir ein H-Kennzeichen, wenn es dafür Ausnahmen gibt.
@ x-fish
Lesen, Lesen, Lesen.
1.) In Deutschland wird bei richtigen Lieferanten für E85 mit Marktenkraftstoff (keine Panscher) zwischen Sommer- und Winterware unterschieden. Wird auch in der CEN-Norm so gefordert.
Winterware = E 70
Sommerware = E 85
2.) Rein-Ethanol-Tankstellen wird es in Deutschland auf Jahre nicht geben, weil keine zugelassene Abgabetechnik für den öffentlichen Verkauf vorhanden ist. Mal ganz abgesehen von den Auflagen aus dem Brand-/Explosions- und Gewässerschutz.
Die Automobilhersteller geben ja teilweise schon Werte bei E 85 Betrieb an. In der Regel sind das dann 50 % Minderung.
In unserer Bananenrepublik hat sich nur noch keiner der Herren Politiker mit dem Thema beschäftigt. Also mal wieder blinder Aktionismuss durch Merkel & Co.
Re: VW Käfer mit Ethanol?
Zitat:
Original geschrieben von Käfer Marky
Dafür ist der Feinstaub-Ausstoß um ca. 80% geringer
Selbst wenn das stimmen würde, würde das niemanden bei der Plakettenvergabe interessieren.
Zitat:
Original geschrieben von Papstpower
Und was hilft dir das??? Es geht hier nicht um PÖL!
Mir nichts. Da ich es nicht brauche.
Gut das du erkannt hast das es hier nicht um PÖL, sondern um Ethanol geht - einer Verbindung, welche unter 16°C nicht zündfähig ist.
Zitat:
Original geschrieben von Nick1
@ x-fish
1.) In Deutschland wird bei richtigen Lieferanten für E85 mit Marktenkraftstoff (keine Panscher) zwischen Sommer- und Winterware unterschieden. Wird auch in der CEN-Norm so gefordert.
Winterware = E 70
Sommerware = E 85
Die "100%" oben: 100% auf Ethanol-Betrieb. Sprich: Nur die Minimalregelung für Benzintanks wie bei Gasfahrzeugen, damit man die monovalente Einstufung erreicht.
Zitat:
Original geschrieben von Nick1
2.) Rein-Ethanol-Tankstellen wird es in Deutschland auf Jahre nicht geben, weil keine zugelassene Abgabetechnik für den öffentlichen Verkauf vorhanden ist. Mal ganz abgesehen von den Auflagen aus dem Brand-/Explosions- und Gewässerschutz.
Es gibt welche - man muss nur wissen wie und wo. Natürlich sind dies dann keine Zapfstellen-Tankstellen, sondern Betriebe, welche Ethanol in Gebinden abgeben. Diese können - aus den von dir genannten gründen - selbst nicht wirklich eingelagert werden, da nicht jeder für eine entsprechende Lagermöglichkeit verfügt.
Interessant ist jedoch der rechtliche Aspekt das man für geringere Mengen von Ethanol weder eine besondere Sicherung im Transportfahrzeug, noch eine besondere Bescheinigung für den Transport benötigt.
(Sehr) einfach formuliert: "Solange man das 30 l Gebinde nicht aus dem Auto tut und in die Garage stellt ist alles in Ordnung"
Zitat:
Original geschrieben von Nick1
In unserer Bananenrepublik hat sich nur noch keiner der Herren Politiker mit dem Thema beschäftigt. Also mal wieder blinder Aktionismuss durch Merkel & Co.
Liegt evtl. mit daran, dass beispielsweise VW gar kein Interesse hat diese Fahrzeuge in .de zu vermarkten. Oder wie erklärt es sich sonst das der Fox sozusagen "zurückgerüstet" wird bevor er nach Europa darf? Die Möglichkeiten sind da, die Motoren in Südamerika werden damit betrieben - warum als nicht als "Flexifuel" (mir fällt gerade nur der Ford Produktname ein, VW hat etwas eigenes, ich weiß) für den deutschen bzw. europäischen Markt mit anbieten?
Könnte natürlich auch daran liegen, dass Deutschland nicht so viel Zuckerrohr anbaut... 😉
Grüße, Martin
Zitat:
Original geschrieben von X_FISH
Mir nichts. Da ich es nicht brauche.
Gut das du erkannt hast das es hier nicht um PÖL, sondern um Ethanol geht - einer Verbindung, welche unter 16°C nicht zündfähig ist.
Grüße, Martin
Auch wenn du es nicht brauchst, deine Kenntnis reicht trotzdem nicht aus... Du kannst auch 80° Exx einspritzen... Nur leider kommt es bei einem "kaltem Motor" zur Tröpfchenbildung an der Zylinderwand wenn es kondensiert. Und das ist der Tod für den Motor! Dadurch entsteht eine unkontrollierte Verbrennung... Wenn es denn überhaupt zündet.
Und da es nicht um Einzellösungen für eine wenige geht, die neben einer Brennerei wohnen, nutzt das auch nicht soviel. Bei den paar E85 Tanken würde das auch erstmal ausreichen...
Das Problem der Bundesreg. ist ja wohl auch, dass sie keine Steuereinnahmen einbüssen will, sonst hätte man ja E50 nicht den Hals zugedreht... Alkohol kann man übrigens auch aus Zuckerwasser herstellen... Nur die richtige Hefe rein... 😛
-->Ich mach mich gerade schlau, wie man selber brennen kann, leider nur gutgehütetes Wissen... Keiner will was verraten 🙁
Zitat:
Original geschrieben von Papstpower
[...]Wenn es denn überhaupt zündet.
Um genau diesen Punkt ging es mir.
Was es das "mangelnde Wissen" anbelangt: Ich habe mich vor über einem Jahr lange und ausführlich mit dem Besitzer des ersten in Deutschland zugelassenen Ford Focus FFV unterhalten gehabt.
Daher würde ich mein Wissen als "durchaus fundiert" betrachten. Wenn man natürlich auf Details herumhacken will und so "sachliche" Kommentare wie "ist kein PÖL" in den Thread einwirft -> das bringt uns natürlich ungemein weiter. Aber: Hauptsache mal gemeckert und wen zusammengestaucht, da fühlt man sich am Sonntag doch gleich wieder viel besser bevor es am Montag mit der Arbeit losgeht?
Zitat:
Original geschrieben von Papstpower
Und da es nicht um Einzellösungen für eine wenige geht, die neben einer Brennerei wohnen, nutzt das auch nicht soviel. Bei den paar E85 Tanken würde das auch erstmal ausreichen...
Dummerweise sind wir damit wieder von einer monovalenten Lösung - welche die theoretische Voraussetzung für eine andere Einstufung wäre - weit entfernt.
Grüße, Martin
Zitat:
Original geschrieben von Papstpower
-->Ich mach mich gerade schlau, wie man selber brennen kann, leider nur gutgehütetes Wissen... Keiner will was verraten 🙁
für trinkwürdiges evtl (trinkbares ist auch kein problem) abr einfach nur ethanol aus nem ansatz rauszudestillieren ist nicht so wirklich schwierig.
destille bauen, thermometer in den dampfstrom bauen und destillation stoppen sobald die temperatur über die 78 grad geht.
alles was bei 78 grad dampftempübergeht hat die 96 vol% des atzeotrops.
mehr geht dann entweder wie technsich über membrantrennung oder als azeotropdestillation mit cyclohexan oder toluol oder oder.
diesmal ist das interessant was nicht überdestilliert.
für trinkbvares ist es interessant nur das bei 78 grad dampf zu bekoommen, nix was davor kommt (vorlauf) und nix was danach kommt (nachlauf).
Zitat:
Original geschrieben von X_FISH
1.) In Deutschland haben wir oft unter 16°C. Also muss das Fahrzeug mindestens bivalent sein oder aber über ein Heizungssystem für das Ethanol verfügen.
Das ist übrigens auch nicht so ganz problemlos wie es klingt - denn wenn Ethanol nicht zündet, zündet es auch nicht in einer Standheizung. Man müsste also den ganzen Motorblock inkl. einigen Litern Kühlwasser und Öl elektrisch "vorheizen" - was der Batterie sicher sehr gut tut, wenn es ohnehin schon kalt ist und der Wagen vielleicht noch schlecht anspringt.
Oder man heizt nur den kleinen Brenner der Standheizung elektrisch vor - aber irgendwann wird es doch sehr kompliziert...
Dann lieber im Winter etwas weniger beimischen. Dass die Umrüstung auf monovalenten Betrieb eh nichts bringt, hatten wir ja schon geklärt 🙂
MfG, HeRo
Camper nehmen den Brenner und den Brennspiritus für ihren Trangia-Spirituskocher übrigens bei entsprechenden Außentemperaturen mit in den Schlafsack, damit sie morgens noch einen warmen Tee kochen können 🙂
Zitat:
Original geschrieben von HeRo11k3
Camper nehmen den Brenner und den Brennspiritus für ihren Trangia-Spirituskocher übrigens bei entsprechenden Außentemperaturen mit in den Schlafsack, damit sie morgens noch einen warmen Tee kochen können 🙂
und ncith dilletanten haben einen satz esbit (erich schumms brennstoff in tablettenform (musste einfach raus)) dabei, eine tablette unter den kocher und er bringt leistung.
selbst bei 30 grad bringts ein spirituskocher ohne zuheizung nicht wirklich.
die brauchen immer feuer unter dem hintern um ordentlih leistung zu bringen.
ok, im auto reichts natürlich wenn er zündet, und nach nem kilometer ist der motor eh warm